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Die Protokolle der Weisen von Mekka

Leider nicht von mir, diese Überschrift, sondern vom Verschwörungstheoretiker Matthias Bröckers. Er meint damit das vom christlichen Terroristen Anders Breivik hinterlassene Manifest.
Wie Bröckers zu Recht sagt: „Verschwörungstheoretiker sind immer die anderen.“ Für ihn sind Menschen, die eine muslimische Weltverschwörung ausmachen, Verschwörungstheoretiker, er selbst sieht da eher Juden am Werk.

Lassen wir Bröckers, Ulfkotte und Co. außen vor. Fragen wir uns: Gibt es eine Verbindung zwischen dem Islam und dem Terror, zwischen Mohammed und Charlie Hebdo? Der Bundesjustizminister hat dazu eine klare Meinung: „Terror hat mit dem Islam nichts zu tun.“
Das ist Quatsch. Natürlich hat der islamische Terror etwas mit dem Islam zu tun. So wie der christliche Antijudaismus etwas mit dem Antisemitismus zu tun hat. So wie die Islamophobie etwas mit Anders Breivik zu tun hatte. So wie 68 etwas zu tun hatte mit der RAF. So wie Karl Marx etwas zu tun hatte mit Josef Stalin, und die Ideen der Konservativen Revolution mit Adolf Hitler.
Ein Joschka Fischer erschrak vor dem Abgrund, in den ihn die Militanz seiner Gruppe „Revolutionären Kampf“ und sein eigener Männlichkeitswahn zu ziehen drohte, und hielt inne. Und ich – ohne mich auf eine Stufe stellen zu wollen mit Fischer – sagte dem bekannten Germanistikprofessor, der mich anno 77 fassungslos fragte, wie ich denn aus der KPD/AO austreten und meine Ideale verraten könne: „Weil wir KZs bauen würden, wenn wir an die Macht kämen.“
Das Erschrecken über die möglichen Abgründe der Religionen und der Ersatzreligionen des Nationalismus, Faschismus und Kommunismus ist eine der Säulen, auf der Europas Ordnung ruht. Und wenn bei manchen Muslimen – ja, leider bei vielen – dieses Erschrecken fehlt und stattdessen Beleidigtsein vorherrscht, dann haben wir ein Problem.

So mancher politisch unkorrekte Kommentator meint jedoch, mit der angeblich tapferen Verletzung eines angeblichen Tabus bereits irgendetwas bewiesen zu haben. Die Frage beginnt jedoch erst da, wo man die Verbindung hergestellt hat. Und diese Frage lautet: Was folgt daraus?

Ein Beispiel aus unserer Geschichte kann uns vielleicht schlauer machen. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten Linke wichtige Positionen in Behörden und Medien inne. Es gab unter ihnen zweifellos Landesverräter – Menschen, die ihre Sympathie für die Sowjetunion über die Loyalität zu ihrem Lande stellten. Die Hysterie Joe McCarthys und seiner Gefolgsleute machte aber aus jedem Liberalen einen Sozialisten, aus jedem Sozialisten einen Kommunisten und aus jedem Kommunisten einen Landesverräter. Sie zwang aber auch viele Demokraten zur Solidarität mit Menschen, mit denen sie sonst eine scharfe politische Auseinandersetzung geführt hätten.

Ein zweites Beispiel: In den Jahren 1970 – 1980, als der Terror der RAF in Deutschland wütete, erschienen täglich Zeitungen und Flugblätter, in denen zur Solidarität nicht mit den Opfern, sondern mit den Tätern aufgerufen wurde; in denen offen der bewaffnetn Sturz des Kapitalismus propagiert wurde. (Ich selbst war ja Chefredakteur eines solchen Blattes, „Dem Volke dienen“, was zufällig auch die Losung der RAF war.) Der Staat reagierte alles in allem mit Mäßigung. Keine K-Gruppe wurde verboten. Selten gab es Prozesse wegen Flugblätter und Zeitungen. Ich selbst wurde ein paarmal von Polizisten verprügelt undlandete ein paarmal in Polizeigewahrsam, bekam auch kurz Berufsverbot; aber ein Jahr später schon war ich, wie viele ehemalige Radikale, Beamter auf Lebenszeit. Und der linksradikale Spuk löste sich nach und nach auf.

Die Kritik am Islam – an der Religion selbst und an der Kultur, die er hervorgebracht hat – ist so nötig wie die Kritik an allen Religionen, und wenn man ehrlich ist, nötiger als etwa die Kritik am weitgehend gezähmten Christentum – so nötig, wie die Kritik am Kommunismus nötig war und die Kritik am Putinismus nötig ist. Hysterie ist jedoch fehl am Platz. Ich selbst halte mich mit Islam-Kritik nicht deshalb zurück, weil ich den Beteuerungen seiner Apologeten glaube, er sei „eine Religion des Friedens“, das ist keine Religion, sondern weil ich – trotz Lektüre des Koran, einiger Werke zur Geschichte des Islam, der Apologetik von Reza Aslan und der Kritik von Bernard Lewis sowie einiger intensiver Gespräche mit Islamexperten wie Ursula Spuler-Stegemann, Angelika Neuwirth und Bassam Tibi – keinen rechten Zugang zum Islam habe, anders als etwa zum Christentum, in dem ich aufgewachsen bin, für das ich eine gewisse Sympathie empfinde und über das ich einiges geschrieben habe. (Ich schreibe auch nichts über das Judentum. Davon verstehe ich einfach zu wenig.) Aber so viel weiß ich doch: Es handelt sich beim Islam um eine komplexe, vielschichtige, widersprüchliche, vielstimmige und vielgesichtige Religion. Das, was die Attentäter von Paris daraus machten, ist eine Karikatur, schlimmer als alles, was je bei Charlie Hebdo abgedruckt war.

Nun wird gerade diese Tatsache von manchen Kritikern geleugnet. Ich zitiere hier, was Rafael Korenzecher als leser mir zu meinem letzten Posting schrieb, weil er jene Theorie auf den Begriff bringt, die ich meinerseits mit der Zeile der „Protokolle der Weisen von Mekka“ karikieren will:
„Der Islam ist eine mit religiösem Alibi versehene gewalttätig missionarisierende Weltbeherrschungsideologie, gegen die man sich wehren muss, solange man es noch kann. Den Islam Mitleid-voll in die Opferrolle zu drängen und die überfällige Verteidigung gegen seine Integrationsfeindlichkeit und Verachtung unserer Lebenswerte als gleichrangig mit der Verfolgung und physischen Vernichtung unschuldiger und wehrloser jüdischer Opfer durch die Nazis anzusehen, ist nicht nur inhaltlich falsch, es ist in höchstem Maße demagogisch und blasphemisch und gibt allen redlichen Antisemiten dieses Landes das gewünschte argumentative Alibi.“

Nun habe ich weder den Islam in die Opferrolle gedrängt, noch habe ich die „Verteidigung unserer Lebenswerte“ durch die Pegida „mit der Verfolgung und physischen Vernichtung“ der Juden gleichgesetzt: Vom Holocaust habe ich gar nicht gesprochen, sondern vom ganz gewöhnlichen Antisemitismus. (Und ja, der Antisemitismus hat mit dem Holocaust zu tun; aber nicht jeder, der etwas Antisemitisches sagt, ist Antisemit, und nicht jeder Antisemit ist ein Judenmörder, nicht einmal ein potenzieller.) Aber darum geht es mir nicht. Es geht mir um die Behauptung:

„Der Islam ist eine mit religiösem Alibi versehene gewalttätig missionarisierende Weltbeherrschungsideologie, gegen die man sich wehren muss, solange man es noch kann.“ Also keine Religion. Die Religion ist nur ein „Alibi“; das Wesentliche ist die „Weltbeherrschungsideologie“. Der Moslem sei (gerade deshalb, muss man annehmen) „integrationsfeindlich“ und verachte „unsere Lebenswerte“.

Wenn ich nun aus einem Brief zitiere, den der Dozent einer „Aufklärungstruppe“ der Bayerischen Reichswehrkommandogruppe 4 kurz nach der Novemberrevolution an einen Schulungsteilnehmer über die „Judenfrage“ schrieb, so möchte ich vorneweg betonen, dass ich damit keinesfalls Herrn Korenzecher in die Nähe des Verfassers rücken will. Mir geht es darum, die Parallelen in der Argumentation herauszuarbeiten.
Auch in diesem Brief wird vorneweg dem Judentum der Charakter einer Religion abgesprochen: „Zunächst ist das Judentum unbedingt Rasse und nicht Religionsgenossenschaft.“
Auch in diesem Brief wird den Juden mangelnde Integrationsbereitschaft attestiert: „Durch tausendjährige Innzucht (sic), häufig vorgenommen in engstem Kreise, hat der Jude im allgemeinen seine Rasse und ihre Eigenart schärfer bewahrt, als zahlreiche der Völker unter denen er lebt. Und damit ergibt sich die Tatsache, dass zwischen uns eine nichtdeutsche, fremde Rasse lebt, nicht gewillt und auch nicht im Stande, ihre Rasseneigenarten zu opfern, ihr eigenes Fühlen, Denken und Streben zu verleugnen, und die dennoch politisch alle Rechte besitzt wie wir selber.“
Auch in diesem Brief bilden die Juden eine internationale Gemeinschaft, die unsere Lebenswerte – unsere „höchsten Güter“ – verachte: „Der Tanz ums goldene Kalb wird zum erbarmungslosen Kampf um alle jene Güter, die nach unserm inneren Gefühl nicht die Höchsten und einzig erstrebenswerten auf dieser Erde sein sollen. (…) Seine Macht ist die Macht des Geldes, das sich in Form des Zinses in seinen Händen mühe- und endlos vermehrt, und den Völkern jenes gefährlichste Joch aufzwingt (…).“
Auch in diesem Brief ist Religion nur Alibi: „Alles was Menschen zu Höherem streben lässt, sei es Religion, Sozialismus, Demokratie, es ist ihm alles nur Mittel zum Zweck, Geld und Herrschgier zu befriedigen.“
Und auch in diesem Brief ist der Kampf gegen das Judentum nichts weiter als Verteidigung, denn: „Aus diesem Fühlen ergibt sich jenes Denken und Streben nach Geld, nach Macht, die dieses schützt, das den Juden skrupellos werden lässt in der Wahl der Mittel, erbarmungslos in ihrer Verwendung zu diesem Zweck.“
(Adolf Hitler, Brief an Adolf Gemlich, 6. September 1919)

Wenn man nicht – sagen wir – Matthias Bröckers heißt, so erkennt man sofort die Verrücktheit dieser Weltsicht; diese Verrücktheit hat übrigens nichts damit zu tun, dass der Verfasser später die Schlussfolgerung aus seinem Brief – „die Entfernung der Juden überhaupt“, zunächst aus Deutschland, dann aus dem Leben – in die Tat umsetzte. Der Brief wäre auch dann verrückt, wenn der Mann beim Marsch auf die Feldherrnhalle eine Kugel abbekommen hätte und der Holocaust unterblieben wäre Aber Millionen Menschen in Europa erschien das damals nicht verrückt, sondern evident. Und Millionen Menschen in Osteuropa würden dem heute noch zustimmen. Millionen Menschen in der muslimischen Welt ebenso, was sehr viel mehr mit dem Einfluss des europäischen Antisemitismus zu tun hat als mit dem Koran. Aber das nur nebenbei.

Man kann natürlich der Meinung sein, in Bezug auf das Judentum sei eine solche Sicht verrückt, in Bezug auf den Islam aber rational. Aber das hält keiner näheren Betrachtung stand.
Es gibt allerdings, das muss man betonen, eine islamische Weltverschwörung – mehrere sogar: Die bekanntesten sind Al Qaida, IS und Teile der iranischen Elite. Sie träumen davon (und arbeiten daran), die ganze Welt mit Gewalt dem Islam zu unterwerfen. Allerdings deutet allein die Tatsache, dass die sunnitische IS die schiitischen Revolutionsgarden noch mehr hasst als die „Juden und Kreuzfahrer“, denen Al Qaida (und Matthias Bröckers) wiederum unterstellt, die IS erfundenzu haben (oder ist es umgekehrt: Bröckers meint, CIA und Mossad hätten Al Qaida erfunden? Egal) – allein diese Tatsache zeigt, dass die Dschihadisten und ihre zahlreichen Lokalableger Massaker veranstalten können, denen übrigens überwiegend andere Muslime zum Opfer fallen, dass sie aber weder in der muslimischen, noch auch nur in der arabischen Welt ihre Herrschaft aufrichten können, geschweige denn eine auch nur annähernd so große Gefahr für den Westen darstellen, wie es etwa der Kommunismus bis 1989 tat.
Und was für die diversen Terrorgruppen gilt, das gilt erst recht für die Muslime weltweit. Es gibt nicht nur Sunniten und Schiiten, sondern zahlreiche Untergruppen, Sufis, Alewiten und Alawiten usw. usf.; außerdem spielen ethnische und nationale Differenzen eine große Rolle. Die Iraner verachten die Araber, die ihrerseits die Türken hassen. Niemand kann so recht die Palästinenser leiden, die schon mal von jordanischen Beduinen und libanesischen Christen massakriert wurden, sehr zur Befriedigungihrer arabischen Brüder. Wer was in Libyen will, durchschaut niemand so recht.
Dieter Nuhr sagt, der Islam sei nur dort ungefährlich, wo er keine Macht hat, und das gilt zwar, wie es für jede Religion gilt, wenn auch in unterschiedlichem Maße. Allerdings muss man feststellen: Der größte islamische Staat, Indonesien, ist eine Demokratie. Gewiss hat es dort entsetzliche Massaker gegeben, aber es handelte sich um Massenmorde der mit dem Westen verbündeten Suharto-Militärclique gegen wirkliche oder vermutete Kommunisten, und nicht um einen Dschihadistischen Feldzug. Afghanistan wiederum war bis zur kommunistischen Revolution 1978 ein liberaler islamischer Staat, wie Bosnien heute, wo es liberaler zugeht als im christlichen Serbien. Muslime sind auch vielerorts Opfer der Unterdrückung; meistens durch andere Muslime, wie etwa in Darfur und Nigeria, aber nicht nur: Die Russen unterdrücken die Tschetschenen, die Chinesen die Uiguren. Hindu-Fanatiker initiieren gern Pogrome gegen Muslime in Indien … Und so weiter und so fort. Kurzum: eine Weltbeherrschungsideologie sieht anders aus. (Eine erfolgreiche allemal.)

Wenn der Islam keine Religion ist, dann genießen Muslime auch nicht den Schutz des Artikels Vier Grundgesetz.
Wenn der Islam eine Weltbeherrschungsideologie ist, dann darf kein Moslem Beamter werden. Dann darf kein bekennender Moslem die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen. Dann erübrigt sich idie Frage des Asyls: Kein Asyl für Anhänger einer Weltbeherrschungsideologie. Dann sind die Gedanken nicht frei. Jedenfalls nicht für Muslime. Kurzum, dann sind Muslime Menschen zweiter Klasse.
Deshalb ist die Feststellung, islamische Terroristen seien auch Muslime, der „Islamismus“ habe etwas mit dem Islam zu tun, erst der Anfang des Denkens. Was will man damit sagen?

Ich jedenfalls finde es schlimm genug, dass in mir seit dem Angriff auf Charlie Hebdo (wieder einmal) die Wut hochsteigt, wenn ich im Bus einen Bärtigen mit Koran sehe oder eine Frau im Tschador. Dass Tränen des Zorns mich blenden, wenn ich im Radio höre, wie Muslime in London die Terrorangriffe rechtfertigen. Gegen solche Emotionen kann man wenig unternehmen. Man darf ihnen nicht nachgeben. Weil nur die Vernunft zwischen uns und der Barbarei steht.

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104 Gedanken zu “Die Protokolle der Weisen von Mekka;”

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    Liebet Herr Posener,

    So kann man es auch sehen. Ja, vielleicht ist das die einzig moegliche Sichtweise…

    Mit freundlichen Gruessen

    Stefan Trute

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    Sehr geehrter Herr Posener,

    ich hätte vermutlich einfach nur geschrieben: „What worries you, masters you“ (John Locke). Sie haben das auch in Ihrem letzten Absatz geschrieben, nur mit anderen Worten.

    J.Taylor

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      Lieber Broder rückwärts a.k.a. „Red Orb“ a.k.a. Othmar Kaufmann: Ich sehe Sie hier nicht gern, weil – wir haben das oft besprochen – Ihre Negativ-Obsession mit Israel und Henryk Broder (siehe Ihr neues Pseudonym) allzu oft einer sachlichen Diskussion im Wege steht. Ich behalte mir vor, Ihre Beiträge nicht zu veröffentlichen, wenn Ihre Obsessionen überhand nehmen, und ich mache das hier öffentlich, damit man mir nicht vorwerfen kann, ich würde irgendwie heimlich agieren. Ich würde Ihnen vorschlagen, Sie verzichten auf Pseudonyme und streiten mit offenem Visier.

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    Verschwörungs- oder andere Theorien hin oder her. Entscheidend ist, ob wir Menschen in der Lage sind, in
    Diskussionen die Glaubensrichtungen auszublenden, sie nicht in Mithaftung nehmen, Vorurteile ausblenden und einfach nur handeln. Der “ Held von Paris“ lässt grüssen! Wenden wir uns mehr Vorbildern zu, nur die werden werden m.E immer mehr beschnitten bzw. kaltgestellt. Ich lese jede Woche eine überregionale Tageszeitung und stelle fest, dass regierungskritische Artikel seltenheitswert haben. Desweiteren stelle ich fest, dass Menschen, die den Dialog suchen( Pegida) Probleme bekommen. Oder andere Meinung sind, gleich als Propheten hinzustellen. Hören wir doch anderen Menschen mehr zu, nehmen uns nicht immer so wichtig. Zu viel Lob von anderen schadet m.E, denn es könnte in den Kopf steigen und zu Überheblichkeit führen. Udo Jürgens sagte einmal: “ Ich bin froh nicht als A . . . , .auf die Welt gekommen zu sein.“ Wir Recht er hat!

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    .. es gibt keinen Unterscheid, keine Trennlinie zwischen Islam und Islamismus.

    ‚Ursache für die erschreckende Entwicklung des Islam im Islam selbst: „Das größte Gut einer Religion liegt in ihrer Theologie, aber ihr größtes Übel kommt ebenfalls aus ihrer Theologie – wenn sie stagniert.“

    „Die Angst vor dem Islam ist vollkommen berechtigt. Im Namen dieser Religion werden die schrecklichsten Verbrechen begangen. Im Namen dieser Religion geschieht derzeit eine ungeheure Barbarei. Wenn die Menschen Angst vor dem Islam haben, so ist das völlig normal. Auch wenn ich kein Muslim wäre, würde ich mich fragen, was das für eine Religion ist, auf die sich Verbrecher berufen.“

    Daher!

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    Dear Je suis triste, Geheimrat, Parisien

    „Politisch links, permanent ätzend mir gegenüber, und ich habe Sie und Ihren buddy Bierfabrikanten knüppeldick. Sie sind arrogant. Und Ihresgleichen Arroganz ist eher für das Versagen junger Muslime verantwortlich, weil wir Konservativen eins denen gegenüber nicht sind: Überheblich. Sind Sie ‘ne Altlast-Freundschaft von APo? Sie haben Glück, dass er keine Mülltrennung macht, buddy.“

    Ich bin ein wenig konservativer als sie, weil ich den Begriff Netiquette noch kenne:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Netiquette

    Aber sie beschimpfen hier Lucas mit Depp und mich als Muell
    Dann frage ich mich wohin wollen sie mich
    “ entsorgen “ ???

    Durch den Schornstein 🙂 Um es mit “ Humor “ zu formulieren 🙂

    Und zur Erinnerung:

    Alan Posener sagt:
    13. Januar 2015 um 08:48

    Lieber Geheimrat, wir pflegen hier einen etwas anderen Sprachgebrauch als Sie es offensichtlich gewöhnt sind. Sei es, dass Sie keine gute Kinderstube genossen haben, sei es, dass Sie durch die Anonymität des Netzes verführt werden, Ihr wahres Ich zu offenbaren: “Du Depp!” ist eine persönliche Beleidigung, die ich mir hier verbitten möchte.

    Durch den

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    „Ganz ähnlich äußerte sich Mohamed Mahmoud, Obmann der Islamischen Jugend Österreich [zum Karikaturenstreit]: „Jugendexperten in Österreich haben vor ähnlichen Gewaltausbrüchen, wie sie auch in Paris und Berlin stattfanden, gewarnt. Es liegt in der Hand der Regierung, solche Gewaltausbrüche zu verhindern.“ Damit wird deutlich ausgesprochen: Entweder die staatlichen Institutionen geben den Forderungen unseres Vereins mehr nach, oder es gibt Rabatz. Mit solch einer Strategie hat man nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa Erfolg, wo große Teile der Linken die Kritik am Islam per se für rassistisch halten, während einige Konservative sie zur Wiederbelegung jenes christlichen Glaubens verwenden wollen, der philosophisch bereits seit 200 Jahren erledigt ist.

    Die etablierte Linke überlässt die Kritik des Islam den Fremdenhassern von rechts, anstatt eine an Emanzipation, Aufklärung und Humanismus orientierte Kritik an der islamischen Menschenzurichtung zu formulieren.“ – http://diepresse.com/home/mein.....e-Schrulle

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    Lieber Alan Posener, Ihre Sprachregelungen sind suggestiv und unterkomplex. Sie suggerieren, dass nur die, die „Pluralismus“ und „Liberalismus“ auf ihre Fahnen geschrieben haben und „fortschrittlich“ sind, Demokraten sind, während diejenigen, die gesellschaftspolitisch konservativ und/oder national orientiert sind, definitiv Anti-Demokraten sind (eine schöne Übung für Sie könnte sein, uns zu erklären, ob Liebermans Israel Beitenu oder Bennetts HaBeit HaJehudi in der „einzigen Demokratie im Nahen“ Osten Demokraten oder Antidemokraten, völkisch oder nicht völkisch genug sind).

    „Der Islam gehört zu Deutschland“ ist eine schwammige Bekenntnisfloskel; warum sollte nicht diskutiert werden, unter welchen Bedingungen, Inhalten und Formen der „Islam“ (und die Muslime) mit unserer deutschen Gesellschaft kompatibel ist? Das müßte doch gerade auch den Bannerträgern von „Pluralität“ und „Liberalität“, sofern sie nicht schizo sind, einleuchten. Es wäre doch mehr als ironisch, wenn im Namen von „Pluralität“ und „Liberalität“ die eingeladen würden, die entschiedene Feinde westlicher „Werte“, von „Pluralität“ und „Liberalität“ sind. Von Muslimen, sofern sie Muslime sind, werden sie nicht erwarten dürfen, dass sie die westlichen Grundwerte, Individualismus, Liberalität, Pluralität, sexuelle Selbstbestimmung, Pädagogik der Diversität, LGBT, Recht auf Beleidigung etc. aufnehmen und verteidigen.

    Ob uns noch ein Punktesystem á la Kanada (http://www.destinationkanada.ca/auswandern/ – können Sie mir noch erläutern, warum man auch damit nicht glücklich ist?) helfen würde? Sie sind der Cheerleader des Westens, Houellebecq ist sein Schmerzensmann. Das fundamentale Übel, die Achillesferse des Westens ist, dass er in seinem „Fortschritt“ die Fundamente seiner Generativität und damit Nachhaltigkeit radikal zerstört hat – und nun glaubt, dies durch Zufluss frischen Blutes kompensieren zu können. Das könnte man den Vampyrismus des Westens nennen (in London gibt es mehr Ärzte aus dem Kamerun als es in Kamerun Ärzte gibt). Sie schreiben zu Recht: „Und wenn die Muslime nicht kommen, woher wollen Sie dann die Zuwanderer nehmen?“ Nur sollte man sich nicht täuschen: das frische Blut wird den alten Greis nicht lebendiger machen. Islamisierung – das ist einfach der demographische Prozess.

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    @lucas
    „Berufsnerd“
    Das klingt vielleicht lustig, ist aber superschlau, bzw. human-intelligent – zumindest gegenüber den tumben hiesigen Politik, die aus alten Dachdeckern am liebsten Kindergärtner oder Pflegekräfte machen würde.

  9. avatar

    @hans
    „freuen… Argumentation widerlegen“
    Das wird niemand können.. widerlegen, wahr/falsch sind sind gültige Termini in der Mathematik oder der Rechtssprechung, die an gültige Paragraphen gebunden ist (mit allen Fehlern).
    Ich frage mich als jemand der die tatsächliche Welt eher in Grautönen (oder Farbe) wahrnimmt und nicht in S/W wie die von Ihnen geliebten (?) Ideologen: Was wollen Sie damit erreichen:
    „..Primitivkult und seine Anhänger. Nur das eine vielleicht noch: Welcher zivilisierte Mensch will die in seinem Land haben?“
    Mit ist ‚Mohammed‘ als Initiator einer gewaltsamen Bekehrung nicht sonderlich sympathisch, aber ich könnte auch JC v. Nazareth als Opfer-Vorbild karikieren (wer betet zu einem exekutierten Gott?) oder Moses, dem alten Hazardeur (ein Volk durch eine temporäre Landenge zu führen ist fast so kaltblütig, wie ‚unsere‘ Energiewende). Sie als Katholik sollten doch wissen, daß Religion mehr zu bieten hat, als Klischees.

    @Adela, Alan Posener
    „..Ultraorthodoxen als Schmarotzer, die nichts zum Erhalt des Staates beitragen“
    Ich denke, das ist kein ‚jüdisches‘ Thema, sondern ein universelles in allen Gesellschaften: Der Kampf zwischen Tradition und Moderne und deswegen gibt es das eben auch in Israel. Oder übersehe ich da was?
    (Ähm.. wer definiert ‚Moderne‘? Ich denke, mit letzterer Frage werden wir noch öfter zu tun haben.)

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      Nee, Klaus J. Nick, das Problem der Ultra-Orthodoxen ist ein spezifisch israelisches. Weil aus nachvollziehbaren Gründen dieser von den Nazis fast ausgerotteten Gruppe vom zionistischen Israel, das ja damals ganz anders tickte und eigentlich areligiös war, Privilegien eingeräumt wurden, deren Fortsetzung höchst problematisch sein dürfte.

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    Lieber Alan Posener,

    Ueber Vertreibungen von Juden aus islamischen Ländern habe ich nichts gesagt. Ich habe lediglich Herrn Wirnsperger meine Sicht in Bezug auf „Israel als Agressor“ entgegengehalten, die sich wohl aufs Ganze gesehen mit der ihren deckt.

    In diesem Zusammenhang interessiert mich sehr, wie Sie insgesamt zum Thema „Antisemitismus“ stehen. Henryk M. Broder hat vor langer Zeit darueber ein Buch geschrieben: „Der ewige Antisemit“.

    Inzwischen scheint mir, dass die Diskussion darueber, was antisemitisch ist, ziemlich verfahren ist, wie sich auch in einzelnen Beiträgen dieses Blogs zeigt.

    Vielleicht koennten Sie einen Ihrer nächsten Beiträge einmal diesem Thema widmen.

    Freundliche Gruesse

    Stefan Trute

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      Lieber Stefan Trute: Ich werde den Deibel tun, eine Grundsatzdiskussion über Antisemitismus auf diesem Blog zu führen. Der Antisemitismus ist wie die Pornographie, über die ein Richter am Supreme Court der USA sagte, er könne sie nicht definieren, aber erkenne sie, wenn er sie sehe. Broders Buch ist nach wie vor unübertroffen, obwohl er da noch nicht den islamischen Antisemitismus im Visier hatte. Sie wollen wissen, wie ich zum Antisemitismus stehe? Ich bin dagegen.

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    „Die Judenvertreibungen aus islamischen Ländern fanden nach 1948 stat, lieber [lucas].“ jetzt passts glaub ich 😀
    Ein Recht auf Rückkehr für „Deutsche nach Polen“ gibt es aber dank europäischer Freizügigkeit (wird die jetzt eigentlich auf Wunsch von antieuropäischen Pegida eingestampft?)

    Über die Rückkehr zum Ausgangspunkt freue ich mich, wobei ich mich aus der Diskussion raushalte, die Beziehung des islamischen Terrorismus zum Islam bleibt für mich ein Rätsel. Was die mit mehr Polizei und Binnenaufenthaltsgenehmigungen (oder sind das keine Forderungen der Pegida?) zu tun haben soll, sowieso.

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      Die Judenvertreibungen aus islamischen Ländern fanden nach 1948 stat, lieber Stefan Trute. Nicht im Mittelalter, wovon zwischen mir und dem blonden Hans die Rede war. Ich will die Ereignisse von 1948ff nicht beschönigen. Zumal alle nur von den armen palästinensischen Flüchtlingen reden, nicht aber von den ebenso vielen vertreibenen Juden, die nach Israel gehen mussten, weil sie ja sonst niemand aufgenommen hätte. Freilich geschah das alles in einer Situation, in der auch in Europa riesige „Bevölkerungstransfers“ stattgefunden hatten, um ethnisch homogene Staaten zu schaffen, und in Indien, um Hindus und Muslime zu trennen. Auch deshalb übrigens ist die Aufrechterhaltung des „Flüchtlingsstatus“ für die Abkömmlinge der 1948 geflohenen und vertriebenen Palästinenser und die Anerkennung eines „Rechts auf Rückkehr“ nur für Palästinenser (aber nicht für Deutsche nach Polen, Polen in die Ukraine, Hindus nach Pakistan und Muslime nach Indien usw. usf.) eine antisemitische Maßnahme.
      Ich würde hier jedoch gern die Diskussion um Israel und die Juden einstellen, in die offensichtlich früher oder später jeder Thread mündet, und zum Ausgangspunkt zurückkehren.

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    In letzter Zeit werde ich zynisch wegen eines ausufernden Pessimismus, so dass mir Broders Betrachtungen vorkommen wie ein vorzeitig angelegtes Museum, allerdings nicht für Kameras, sondern für kreative Juden. Das Stück scheint ebenso gut besucht zu sein wie andere Museen auch:
    http://www.welt.de/reise/Fern/.....rafie.html
    PS: Da werde ich mal hinfahren.

    Um Poseners neue Diskussionsgrundlage nicht zu vergessen:
    http://www.welt.de/debatte/kom.....haben.html

    Bon Weekend.

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    Lieber Alan Posener, ich wollte Sie keineswegs diffamieren, im Gegenteil würdigen. Houellebecqs Präsident Ben Abbes dürfte sein außenpolitisches Programm einer Europäischen Union zusammen mit den Mittelmeerländern direkt aus ihrem visionären Werk „Imperium der Zukunft“ abgeschrieben zu haben, in dem von Casablanca bis Hammerfest und Baku der frohe und stolze Ruf erschallt „Civis Europaeus sum“. Was mich interessieren würde, haben Sie schon damals geahnt, dass dieses Programm besser, leichter und friedlicher unter der Fahne des Propheten als, sagen wir, unter diversen „fortschrittlichen“ Regenbogenflaggen von statten gehen wird?

    Ich stimme Ihnen zu, dass „Islamisierung“ keine Verschwörung voraussetzen muss; it´s the demography, stupid. Solange die zeugungsfähigen Generationen unserer autochtonen Bevölkerung sich als Prosumenten in der kapitalistischen Matrix betäuben und die liberale individualistische Ideologie die Kernstruktur der Gesellschaft, die Familie, und damit den Bestand der Bevölkerung angegriffen hat, ist die Islamisierung nicht aufzuhalten, ist Islamisierung, so Houellebecq, geradezu eine Medizin für das sieche Abendland.

    Dass Sie für eine Regelung und Begrenzung der Einwanderung sind, ist mir bisher nicht aufgefallen, ich habe lediglich vernommen, dass wir so, wie es jetzt läuft, auf einem guten Wege seien. Ich würde es für eine Sternstunde des Journalismus halten, wenn Sie hier mal differenziert auseinandersetzen, wo Ihre qualitativen und quantitativen Überlegungen zur Einwanderungs- und Bevölkerungspolitik sich mit den Punkten der Pegida überschneiden bzw. wie sie sich unterscheiden. Ich würde es auch für eine Sternstunde der Politik halten, wenn Frau Merkel anstatt sinnfreie (nichts- bzw. vielsagende) Parolen wie „Der Islam gehört zu Deutschland“ abzusondern, den Montagsmarschierern in Dresden dort den Wind aus den Segeln nehmen würde, indem sie präzise darstellt, wie sie die Einwanderung regeln will, welche Kapazitäten für eine Integrationspolitik vorhanden sind, welche Schritte unternommen wurden und welche geplant sind.

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      Lieber Red Orb, Sie belegen meine These aufs Schönste: Das dumme Wort von der Islamisierung ist keineswegs in erster Linie gegen die Muslime gerichtet, die Leute wie Mosebach, Benedikt und Houellebeq hiemlich wegen seiner – unterstellten – religiösen Kraft und der – vermeintlichen – generativen kraft seiner menschlichen Träger bewundern; es richtet sich gegen unsere Demokratie, die Sie wegen ihres Pluralismus und Lieberalismus ablehnen – weil sie Ihnen nicht völkisch genug ist.
      Was das Sachliche angeht, das Sie nicht wirklich interessiert: Schon jetzt gibt es keine unbegrenzte Einwanderung nach Deutschland. Mit der Türkei haben wir beispielsweise eine negative Einwanderungsbilanz. Schon jetzt ist die Beherrschung der deutschen Sprache Bedingung für die Genehmigung des Familiennnachzugs. Alle wollen ein Zuwanderungsgesetz, es scheiterte bisher ja nicht an den Befürwortern einer kontrollierten Einwanderung, sondern daran, dass viele in der Union an der Fiktion festhielten, Deutschland sei kein Einwanderungsland. Man kann über ein Punktesystem nachdenken, aber vorher sollten sich die Leute, die ständig „Kanada, Kanada!“ schreien, sich überlegen, warum Kanada vor einiger Zeit die Regelung geändert hat. und warum sie nun auch mit der neuen Regelung unzufrieden sind. Sie sollten sich auch überlegen, warum die schon von Kanzler Schröder eingeführte Blue Card für qualifizierte Zuwanderer keine Abnehmer gefunden hat.
      Wenn Sie es ablehnen, dass der Islam zu Deutschland gehört, so wie er zu Großbritannien – und Kanada, und Australien und den USA – gehört, wie Barck Obama bei seiner PK mit David Cameron am Freitag betonte, dann beweisen Sie, dass es Ihnen mit der Forderung nach einem Punktesystem nicht ernst ist. Denn welche muslimsichen Einwanderer werden kommen, wenn ihnen von vornherein gesagt wird: Als Muslime bleibt ihr uns fremd? Und wenn Muslime nicht kommen, woher wollen Sie dann die Zuwanderer nehmen?

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    @ Jochen Schüler
    Gelesen. gut. Eine Passage aus dem zweiten link:
    „The unreality of the Islamophobia industry’s claims became startlingly clear following the murder of four Jews in a shop by an accomplice of the Charlie Hebdo killers. Even after this act of anti-Semitism, observers continued to fret about the mortal threat allegedly facing Muslims from the ill-educated Euro-mob. Yesterday, as the bodies of the four Jews were being prepared for the flight to Israel, George Clooney told a bunch of fawning journos how worried he is about ‘anti-Muslim fervour’ in Europe. It’s surreal; real through-the-looking-glass stuff.

    Ich fand George Clooney nie besonders. Seine schauspielerischen Leistungen sind weniger bemerkenswert als die anderer Akteure, die oft weniger hochgehandelt werden. George Clooney ist nur ein Gesicht, eine Marke, kürzlich bereichert durch eine Schaufensterpuppe von großer Schönheit, der Anwältin von Julian Assange, letztlich keinem wirklichen Aufklärer, sondern einem antiwestlichen Agitator. Daher muss man Clooney’s Ansichten verwerfen. Schade, dass er eine Bühne hat. Und dass er den Zeitpunkt nicht bedenkt, an dem er seine unqualifizierten Äußerungen bringt, spricht für Gleichgültigkeit, mindestens. Gleichgültige sollte man ignorieren.
    Im Gegensatz zu ihm ist Scarlett Johansson eine brillante Schauspielerin mit intelligenten Rollen, engagiert auch von Woody Allen, was bedeutet, dass sie das Fach kann. Wahrscheinlich hat sie 20 IQ-Punkte mehr im Hirnkastel, mindestens.

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    Ein weiteres Stück im nouvelobs ist gleichfalls lesenswert, da es um das Abbildungsverbot geht. Zu googeln unter Bernard Genies+Représentation de Mahomet. Beachten Sie den letzten Absatz:
    „En mars 2001, quand les talibans ont fait sauter les bouddhas de Bâmyân, ils ont détruit des sculptures qui étaient présentes dans une région islamisée depuis des siècles. Leur action revenait à affirmer qu’avant l’islam il n’y avait rien. Pour eux, l’Islam n’a pas d’histoire, il est figé dans le temps de la Révélation. On n’a aucun mal à imaginer ce que deviendraient les musées entre leurs mains. Avec eux, ce serait: éteignez les lumières!“

    Nun habe ich auf Reisen durch Frankreich festgestellt, dass die Franzosen selbst ihr Kulturgut schlecht bewahrt haben. Da fahren Sie zum Beispiel nach Blois und sehen das Schloss spontan nicht. Was Sie aber sehen, sind riesige Betonbauten mit Satellitenschüsseln davor. Das Szenario finden Sie verteilt über ganz Frankreich, in der Nähe dieser Betonmonster oft, was man Wirtschaftswaschtum nennt: Enorme Lagerhallen und Supermärkte, Zones Industrielles aus billigstem Baumaterial, hässlich, an eye-sore. In diesem Punkt muss ich Deutschland eher loben. Die romanischen Länder knallen irgendwas irgendwo hin. Trotzdem funktionieren sie nicht, aber vielleicht deswegen. Ich bin daher der Meinung, dass manche Entwicklungen Hand in Hand gehen. Wenn man Europa als Kulturnation retten will, muss man das Augenmerk auf alles vor 1914 richten und aufhören, immer nur auf Wachstum um jeden Preis zu starren.
    Ich habe einen Grund dafür, so etwas zu sagen, eine Theorie: Schönheit, meine ich, kann Menschen prägen. Ich glaube kaum, dass ein Mensch, der Schönheit hochhält, sie gleichzeitig zerstört. Andererseits muss eine Betonsiedlung ohne Ausstrahlung einige Typen hervorbringen, die nichts respektieren, weil sie es nicht wirklich kennen und schätzen gelernt haben. Es wird immer alles auf die Anderen geschoben: Sie respektierten einen nicht, ja, hassten einen. Das mag ein Teilaspekt sein, gelegentlich. Im Prinzip aber bieten wir zu wenig Kultur, zu wenig Grün, zu wenig Schönheit. In einer solchen Siedlung muss man sich ins Internet zurückziehen und findet da manche Anregung, etwas zu zerstören, was man in Wirklichkeit gar nicht kennt.
    Und denken Sie nur nicht, das würde im Gymnasium unterrichtet. Da wird in Englisch schon mal nicht Shakespeare oder wenigstens Orwell gelesen, sondern Sozialkram. Klar wird das Sozialgedöns gebraucht, wenn keine Basis mehr vermittelt wird. Ich vertrete also die These, dass wir uns sehr schlecht repräsentieren. Wir machen nicht gerade Werbung für uns, außer im Tourismus vieleicht. Wir sagen einfach, wir „bräuchten“ Einwanderung. Dann wird gedacht an Toilettenputzer, Fensterputzer, Pflegekräfte, ja, auch Ingenieure, die aber eher über Handelskammern im Ausland angeworben werden, und Rentenzahler. Sehr funktionell, oder? Und dabei wird so getan, als läge hier das Gold auf der Straße. Das ist ein Konzept zur Erzeugung von Illusionslosen, Frustrierten, auch Einheimischen, wie man ja deutlich sieht. Das fing mit der maroden Bergbauindustrie an, die arbeitslose Türken erzeugte und übrigens weitere Rentenempfänger, die aber nie reichlich eingezahlt haben. Das ist ein Eintopf mit fragwürdigen Zutaten, ohne jeden Geist, vollkommen ideenlos. Die Geistlosigkeit des heutigen Kapitalismus, der nicht derselbe ist wie vor 100 Jahren. Das kommt ‚rüber, gefühlt, als bodenlose kollektive Dummheit. Da man das nicht unterstellen will, ist man schnell bei Absicht, doch wahrscheinlicher ist ersteres. Man macht es sicher nicht besser, indem man diesen Eintopf immer weiter bestückt. Als erstes braucht es – und das hat dank Pegida angefangen – eine sehr ehrliche, illusionslose Debatte. Und dann meine ich noch, dass Personen, die faule Kompromisse nur für Machterhalt machen, dafür denkbar ungeeignet sind. Ein Journalist muss anscheinend heute dazu bereit sein, wie Voltaire sein Leben zu riskieren. Politiker sollten wenigstens die Bereitschaft haben, ihre Funktion zu riskieren, sonst bewegt sich gar nichts. Abgesehen davon sollten sie ihren Lobbyismus (der z.B. auch Baugenehmigungen betrifft) in Frage stellen und daneben ihre Dauerkrankheit Subventionitis.

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    Lieber Alan Posener,
    falls Sie’s interessiert, ein interessantes Stück im nouvelobs über jesuischarlie ou non, googeln unter
    Maiwen Leray+je suis charlie ou pas
    (Professeure de philosophie)

    Und ein kleiner Nebensatz dazu: In der Klasse eines meiner Kinder waren exakt zwei Charlies, ca. zehn Prozent. Zum Glück wurde das von den Lehrern honoriert, zumal es sie vom Einschlafen abbrachte. Der Rest der Klasse war, unabhängig von den Noten, Knetmasse, die Eltern durch die Bank Spießer. Mein eigenes Kind, einer von den Charlies, würde sich natürlich niemals mit diesem Slogan schmücken, denn es weiß ganz klar nach Sokrates, dass es nichts weiß. Die echten Charlies tragen das Schildchen nicht, wie sie auch sonst auf Labels pfeifen. Sie sind so rar wie schon immer und würden sich nicht instrumentalisieren lassen, sagen wir mal, so wie hier z.B. EJ, den ich aufgrund von Netzrollern, mit denen er Sie beglückt, siehe Marshmellow-thread, für einen Charlie halte. Ich selbst bin leider keiner, weil ich mehr zum Schmetterball neige, der dann mal ins Aus geht. Hier so ein Schmetterball:
    Reims wird no-go-Zone. Bürgermeister musste trotz Weigerung einen der Mörder beerdigen.
    Au revoir, Chagall. Silence, s.v.p.

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    Dann verbreiten diese säkularen Juden, lieber Besserwisser Alan, eben Unsinn. Denn selbstverständlich sind viele Ultra-Orthodoxe berufstätig und liegen keineswegs dem Staat auf der Tasche. Außerdem steigt die Zahl der religiösen Juden an, anstatt abzunehmen. Gut so.

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      Ich nehme also an, Adela, dass Yossi Beilin Unsinn redete und dass sein Sohn Yair Unsinn redet, und dass die Regierung Netanyahu, die endlich etwas getan hat gegen jene unter den Ultra-Orthodoxen, die Israel in einen Gottesstaat verwandeln und gleichzeitig durch Verweigerung des Wehrdienstes wehrlos machen wollen, grundlos gehandelt hat. Es gibt genügend Leutze in Israel, und zwar gehören sie zu den Gründern, die im Kibbuz gearbeitet haben, die 48 und 56 und 67 und 73 gekämpft haben, die Israel zu einer Atommacht und einer Start-up-Nation gemacht haben – es gibt unter ihnen viele, die sagen, dass Mea Shearim das Israel gefährdet, das sie aufgebaut haben. Aber ich will darüber keinen Streit anfangen. Es kann sein, dass die arabische Welt stärker wird, wenn sie sich auf den fundamentalistischen Islam besinnt; es kann sein, dass Israel stärker wird, wenn die Haredim das Sagen haben; und es kann sein, dass Benedikt und Co. Recht haben, wenn sie sagen, Europa müsse wieder christlich werden, wenn es überleben will. I beg to differ. But time will tell.

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    … lieber Alan Posener, ich lese was geschrieben steht, so wie Corry Guttstadt zum Beispiel.

    Wenn Sie mit 1492 die Reconquista Granadas und die Vertreibung der Muslime und Juden aus Spanien meinen, habe ich auch was anderes gelesen, als so wie Sie es wohl andeuten wollen. Zu den Gründen.

    Das Land, wo Blut und Honig floss …

    ‚800 Jahre lang stand Spanien unter islamischer Herrschaft. Die maurische Epoche gilt als das goldene Zeitalter der kulturellen Blüte und der religiösen Toleranz unter Muslimen, Christen und Juden.

    Der Mythos von al-Andalus – zu schön, um wahr zu sein.

    Rohe Brutalität, Versklavung, Brandschatzung waren die Praxis aller Armeen der damaligen Zeit. Aber die «Masslosigkeit, die Regelmässigkeit und der systematische Charakter der Verwüstungen», urteilt die britisch-ägyptische Historikerin Bat Ye’or, unterscheide die islamo-arabische Expansion von kriegerischen Unternehmungen der damaligen griechischen, slawischen, lateinischen Heere, und mache sie zur «vielleicht grössten Plünderungsaktion der Geschichte».

    Dschihad, des heiligen Krieges, eines bis heute zentralen Begriffs im Islam. Ihr Glaube unterteilte die Welt in das Dar al-Islam (Haus des Islam), in dem das Gesetz Allahs herrscht, und in das Dar al-Harb (Haus des Krieges), Wohnsitz der Ungläubigen, das heisst aller Nichtmuslime. Das Ziel des Dschihad ist es, die Völker der Erde unter das Gesetz Allahs, unter die Scharia zu bringen. Solange noch Harbi, Ungläubige existierten, konnte es für die Muslime, für «die beste Gemeinschaft, die unter den Menschen entstanden ist» (Koran, Sure 3:110), höchstens vorübergehende Waffenruhe, aber keinen Frieden geben. «Der Dschihad ist eine heilige Aufgabe», schrieb im 14. Jahrhundert Ibn Khaldun, Politiker, Soziologe und Abkömmling einer adligen Araberfamilie aus al-Andalus, «wegen der Universalität der islamischen Mission und der Verpflichtung, jedermann zum Islam zu bekehren, sei es durch Überzeugung oder durch Gewalt.» Und: «Der Islam hat den Auftrag, Macht über die anderen Nationen zu gewinnen.»

    Tribut oder Tod

    Juden in hohen Stellungen galten als etwas verlässlicher als Christen, welche unter latentem Verdacht standen, verräterische Parteigänger der feindlichen Christenstaaten zu sein. Und gegenüber muslimischen Würdenträgern hatten sie den Vorteil, dass sie dem Kalifen oder Sultan nie bedrohlich werden konnten. Sie hatten keine tribalen oder familiären Verbindungen zum Hof, konnten als Ungläubige nie hoffen, selber die Macht zu erlangen, und verdankten ihre durch die Scharia verbotene Stellung einzig dem willkürlichen Entscheid ihres Herrschers – was eine starke Loyalität schuf.‘

    Daher!

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      Bat Ye’Or, lieber Hans Faust, habe ich kennen gelernt. Sie ist, mit Verlaub, durchgeknallt. Die Juden waren unter dem Islam Bürger zweiter Klasse, wie die Christen. Aber Pogrome und Vertreibungen wie im christlichen Europa gab es nicht. Wie denn auch die übelsten Verse des Koran gegen die Juden nicht annähernd an die Hetze heranreichen, die Martin Luther 900 Jahre später gegen die Juden richtete, und von der sich die Protestanten nur widerwillig distanzieren.

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    Lieber Herr Posener,

    die Unterstellung, ich würde behaupten, „die Juden seien (an allem) schuld“, ist nun wirklich *arg* im Angesicht dessen, was ich *wirklich* schrieb; denn ganz sicher ist es doch nicht gut möglich, bei der Rede von „uns, dem Westen“ usw. zu wähnen (was von ‚Wahn‘ kommt), damit seien letztlich (wieder mal) nur „die Juden“ gemeint.

    Im Übrigen ziehe ich es vor, dort, wo in hier verhandelten Zusammenhängen tatsächlich Juden involviert sind, von Israelis bzw. von Israel zu reden … was meiner bescheidenen Ansicht nach etwas gänzlich anderes ist als von „den Juden“ zu schwadronieren (letzteres ist sehr oft antisemitisch konnotiert und kann somit kaum meinen Beifall finden).
    Es ist m.A.n. auch vollkommen schnurz in hiesigem Zusammenhang, ob Israel ein jüdischer Staat ist oder nicht. Für das, was Israel tut beim hier in Rede Stehenden, hat der Staat Israel (und haben seine israelischen Staatsbüger) geradezustehen; genau so, wie Frankreich für seine Taten einzustehen hat, die USA für die ihrigen und Nepal für die seinigen etc.pp. Das gilt auch für Andorra, Bhutan und was weiß ich nicht noch. Es gilt für alle Staaten …

    Ich hatte ja bereits angemerkt, zu glauben, daß Sie nicht auf gegebene Argumente sachgerecht antworten würden — man konnte schließlich schon in der Folter-Diskussion lernen, daß Sie auf Ihnen *persönlich* unangenehme Beiträge diskursverweigernd reagieren (und nicht nur bei mir). Dieser Glaube hat sich nun leider bestätigt — ergo in Wissen gewandelt –; aber daß Sie mir wider besseren Wissens Behauptungen unterstellen, die ich nicht getätigt habe (wer zu lesen vermag, wird das leicht erkennen können), finde ich schon sehr bedauerlich, denn das ist ja nicht bloß ein Fall von Diskursverweigerung, sondern schlicht unlauter. In den entsprechenden theoretischen Positionen nennt man so etwas ‚Verzicht auf Wahrhaftigkeit‘ (bzw. die Weigerung, diesem zwingend zu erfüllenden Geltungsanspruch der Rede nachzukommen), womit die Bereitschaft, einen aufrichtigen und damit rationalen Diskurs zu führen, für obsolet erklärt wird.

    Schade … das … und sehr bedauerlich.

    Es grüßt trotzdem freundlich

    Uvo

    PS: Sollten Sie vom Prinzip her wirklich nichts dagegen haben, die Aussage unter bestimmten Umständen gelten zu lassen, „die Juden seien — an was auch immer — schuld“, so wären Sie ein richtig armer Tropf, Herr Posener, denn ganz offensichtlich kann diese Aussage *niemals* etwas Richtiges, geschweige denn Wahres treffen! Vulgo: So eine (All-)Aussage „stimmt“ *nie*!
    So „denken“ (besser: wähnen) nämlich nur Ideologen wie z.B. Antisemiten, ergo Leute, die an aufrichtig geführten und auf Wahrheit und Richtigkeit (zwei weitere Geltungsansprüche der Rede, die immer eingelöst werden müssen, wenn’s rational zugehen soll) ausgerichteten Diskursen per se kein Interesse haben …

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      Lieber Herr Wirnsperger, Israel ist nun einmal ein jüdischer Staat, und in so fern eben nicht ein Staat wie jeder andere. Er wird als jüdischer Staat von der Hamas mit Vernichtung bedroht. Er wird als jüdischer Staat von keinem islamischen Staat anerkannt außer Jordanien und Ägypten. Versuchen Sie mal, mit einem israelischen Einreisestempel in Ihrem deutschen Pass nach Abu Dhabi einzureisen, was ja als gemäßigter islamischer Staat gilt. Zwischen Israelis und Juden zu unterscheiden, ist abstrakt möglich, nicht aber konkret. Warum sind alle jüdischen Einrichtungen in Europa von der Polizei beschützt? Weil radikale Muslime diese Unterscheidung nicht treffen. Genau so, wie die Nazis nicht zwischen getauften Juden, atheistischen Juden und gläubigen Juden unterschieden. Ich bin bekanntlich nach der Halacha kein Jude, und nach der Nazi-Terminologie Halbjude, außerdem anglikanisch getauft. Das hindert deutsche Antisemiten nicht, mich als „Kampfjude“ und „Zionist“ zu beschreiben. Das hätte mir auch in den von der RAF mit der PLO zusammen enführten Flugzeugen nichts genützt: dort wurde nach „jüdisch klingenden Namen“ ausgesondert. Kurzum: Ich halte nichts davon, wenn sich Juden von Israel distanzieren, und ich selbst habe längst beschlossen, die als Diffamierung gemeinte Bezeichnung „Kampfjude“ als Ehrentitel, wenn auch unverdienterweise, anzunehmen, wie auch den Titel „Döner-Posener“. Dass ich nicht alles toll finde, was in Israel passiert, ist ebenso selbstverständlich wie dass ich Juden nicht für bessere Menschen und das Judentum nicht für sakrosankt halte. Mir ist jedoch eines aufgefallen: Nur Antisemiten versuchen eine Diskussion über den islamischen Terrorismus und seine Bezeihung zum Islam in eine Diskussion über Israel und seine Bezeihung zum Judentum zu verwandeln.

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