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Putin hilf!

Das wäre der Super Gau nicht nur für die völlig verfahrene Europolitik, sondern eine diplomatische Bankrottpolitik Brüssels, deren Folgen noch gar nicht abzusehen sind. Unmittelbar nach der Ablehnung der Zwangsabgaben-Politik flog der zyprische Finanzminister nach Moskau.

Was er dort will, liegt auf der Hand –  bei der Wahl zwischen Pest und Cholera zur Rettung der heruntergekommen Insel-Teilrepublik wird jetzt von Nikosia ein „dritter Weg“ ausgelotet. Und der scheint recht vielversprechend zu sein.

Hier zeichnet sich ein Deal Energie gegen Geld ab. Zypern könnte, wie Moskau schon in der vergangenen Tagen hat durchblicken lassen, gegen weitgehende Überlassung ihrer vor der Küste gelegenen Öl- und Gasfelder zur Ausbeutung etwa durch  Gazprom von Moskau über die finanzielle Krise hinweggeholfen werden. Dass die Russen damit auch faktisch die riesigen Geldanlagen ihrer Staatsbürger auf der vom wirtschaftlichen Landunter bedrohten Insel absichern könnten, wäre ein aus Moskauer Sicht gewiss nicht allzu weit hergeholter Schachzug.

Sollte diese sich anbahnende clevere Volte Putins tatsächlich Wirklichkeit werden, dann allerdings würde man in Brüssel und nicht nur dort ganz schön düpiert aus der Wäsche schauen. Und nicht nur dass: Dies könnte auch der erste Schritt in eine Erosion der Euro-Politik, ja womöglich der gesamten Gemeinschaft sein.  Schon vor einigen Jahren wurde Island aus einer finanziellen Misere geholfen. Schließlich half die schnelle Verstaatlichung des dort größten Geldinstituts, der Kaupthing-Bank vor einigen Jahren  dem Inselstaat im Nordatlantik vorerst aus der Krise. Auch dort wurde von russischen Hilfsgeldern gesprochen. Bis heute ist nicht wirklich klar, wie und in welchen Umfang sowie zu welchen Konditionen dieser Deal abgewickelt wurde.

Wenn der Rubel rollt zur Rettung Zyperns – und einiges spricht für diese Lösung- dann in der Tat gerät der Euro in eine existentielle Krise. Die ist umso schlimmer, als durch den Bankeneinlagecoup die EU-europäische Finanzpolitik ohnehin schon einen Großteils an Vertrauen der Bürger in Europa leichtfertig aufs Spiel gesetzt hat. Putin könnte sich ins Fäustchen lachen, wenn er mit einem solchen Coup zwar das zyprische Bankensystem retten, die EU jedoch in eine gravierende politische Krise treiben könnte.

Von einer anderen Insel, die zwar der EU aber nicht der Währungsunion angehört sind schon erste Maßnahmen ergriffen worden. David Cameron hat mit einer Sofortaktion rund eine Million Euro in bar auf die Mittelmeerinsel schaffen lassen, um die dortigen britischen Staatsbürger in Zypern „flüssig“ zu halten.  Man kann sich ein klammheimliches Grinsen in Downings Street 10 lebhaft vorstellen.

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6 Gedanken zu “Putin hilf!;”

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    „Euro-zone’s slide accelerates“ liest man heute auf frontpage der New York Times, – und auch „Staking claim in South America“: Die grossen U.S. inmobilien Entwicklungsfirmen (Trump, Zell, use.) bauen Megaprojekte von Luxusapartments in Brasilien, Kolumbien, Uruguay. Dort sehen sie mehr Wachstum in den kommenden Jahren als in USA oder Europa. In Brasilien besteht schon eit Jahren ein Mangel an Bauarbeitern: Beim Belo Monte Hydro-Elektrik-Staudamm werden Frauen in der Gegend als Bauarbeiter und Lastwagenfahrer ausbedildet. Die U.S. Botschafter bleiben jetzt nach dem Ende ihrer Taetigkeit in Brasilien und steigen in grosse Geschaefte: Clifford Sobel ist in Inmobiliententwicklung eingestiegen, und Donna Hrinka wurde Generalvertreterin fuer Boeing.Der Deutsche sieht nur die Favelas in Rio in den BRD Medien und das dort lungernte Lumpenproletariat. Uruguay ist ein grosser Luxusinmobilienmarkt weil dort der Eedelstrand fuer die Argentinier ist in Punta Del Este. Argentinien ist ein reiches Land: Die „Armen“ welche der Deutsche in seinen Medien sieht sind die Millionen von Einwanderern in Argentinien von Paraguay, Bolivien und Peru. Kolumbien Inmobilien steigen schon seit Jahren: Erst wollte sollte das ein Geheimnis fuer die Insiders bleiben (welche frueher in Costa Rica einkauften), aber schon seit Jahren auch in New York Times „International Real Estate“ angepriesen.(Der Deutsch glaubt an des Kolumbien welches er seinen Medien zu sehen bekommt, und von dem Geheul der Gruenen, Caritas-Katholen under den Linken). Sieh REAL ESTATE MEDELLIN, REAL ESTATE BOGOTA, REAL ESTATE CALI ,REAL ESTATE CARTAGENA.

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    Euro-Staaten Anleihen ? Sehr negativ! U.S. Anleihen ? Negativ! Von wem sollte man Staatsanleihen kaufen ? Brasilien! Das ist heute der Tip von Bill Cross, der CEO von PIMCO, groesste Anleihen-Fond Firma in USA.

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    Europa kaput ? Die Ratten springen als Erste vom sinkenden Schiff ? In USA fragt man „speechless“ den grossen Dunkelmann: Larry Summers – manchmal Praesident von Harvard und immer der Krisenmanager welcher das Finanzsystem als „Economic Advisor“ in der Oval Office rettet. Der ist auch ratlos: Die Euros haben ein Rad verloren! Und das Beispiel wird von einer staunenden Welt mit Pessimismus interpretiert: Was werden jetzt die kleinen Sparer weltweit reagieren ? —–Was hat man denn erwartet von einem Europa gesteuert von Trotteln wie Barroso ? Ein Europa welches schon seit Jahrzehnten von Britanien untergraben wird ? Von einem Europa in welchen Henri-Bernard Levy und seine Puppen Sarkozy und Hollande die Mini-Neokolonialmacht Frankreich mit seiner Fremdenlegion in den Sumpf des heutigen Maghreb und Nahen Osten und francophil Afrika verstrickt ? Auch wer die Merkel nur als CDU sieht – sollte erkennen dass sie stillschweigend versucht die BRD so weit wie moeglich als stabiles Boot durch diese geopolitischen und wirtschaftlichen Orkane zu steuern: Sie ringt schon insgeheim seit Jahren gegen die Schurken des Wall Street, des Pentagon, der CIA, der City of London – fuer ein „neutrales“ und unabhaengiges Deutschland als Insel in einem von den Interesssen der „Anglos“ (USA&Britanien) ueberfluteten und sabotierten Kontinental-Europas. So sieht das aus, beobachtet von den Amerikas…

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    Die Zyprioten spielen die Orthodoxe-Karte. Sollte die stechen werden Griechenland und Serbien folgen. Wie Bulgarien, solide aber bettelarm trotz EU, sich orientiert, ist offen. Dank strategischer Inkompetenz der EU könnte eine Orthodoxe-Sphäre wiederbelebt werden. Die hat in der Geschichte keinen Erfolg gehabt und wird es wieder nicht. Aber die Zeiten, in denen man mit „europäischen“ Perspektiven Konflikte zumindest stabilisieren konnte, neigen sich ihrem Ende zu. Selbst Ungarn sieht seine nationalen Interessen innerhalb des EU-Wertekanons nicht mehr vertreten. Der lustigsten Baracke des Ostblocks, die den Übergang so gut geschafft hat, ist schon lange nicht mehr zum Lachen zumute. Die sind grimmig geworden. Spanien steht nicht vor einer Balkanisierung, da sehe ich keine akute Gefahr, auch Schottland ist nicht akut. Aber alles im Osten ist relativ. Kosovo und Bosnien bekommt die EU nur mit Schmiergeldern in den Griff. Ob die Ukraine zusammenhält, ist auch so eine Sache. Wenn Deutschland nicht mal vor seiner Haustür kehren kann, welches Gewicht wird es in Verhandlungen zum Beispiel mit China (Seltene Erden, Patente, Handelswege) haben?
    Es verwundert mich, dass diese Punkte in der öffentlichen Wahrnehmung keine Rolle spielen. Viel zu tun, schade dass es keinen deutschen Außenminister gibt.

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    Hab‘ den Text mal geändert:

    Zypern könnte, wie Deutschland schon in der vergangenen Tagen hat durchblicken lassen, gegen weitgehende Überlassung ihrer vor der Küste gelegenen Öl- und Gasfelder zur Ausbeutung über die finanzielle Krise hinweggeholfen werden. …., wäre ein aus Deutscher Sicht gewiss nicht allzu weit hergeholter Schachzug.

    Warum darf Deutschland nicht Schach spielen?

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