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Am deutschen Wesen

Besser als die anderen. Wir vor den anderen. Das ist das Lied der Faschistentochter in Frankreich. Die deutsche Krankheit beim Franzmann. Am deutschen Wesen wollte historisch vor allem die politische Rechte, die Reaktion, die Nazis genesen.

Bemühen wir das kollektive Gedächtnis der Deutschen: Noch zu Zeiten meines Großvaters kannte man den Erbfeind. Es war der Franzose, und man hat sich mit ihm im Ersten Weltkrieg beschäftigen wollen. Noch zu Lebzeiten meines Vaters kannte man die Perfiden Albinos in Großbritannien, und man hat ihnen nächtens Bomber geschickt. Eine einzelne Rasse stand in Hitler-Deutschland mit perfider Perfektion gar zur vollständigen Vernichtung an.

Das ist Teil unserer Geschichte. Darum spreche ich über Nationalcharaktere weniger freimütig als meine englischen Freunden. Der Journalist Jeremy Clarkson nennt mich, weil er weiß, dass ich Deutscher bin, grinsend einen „Nazi prat“ (was gleich zwei Mal eine Frechheit ist), und alle in unserem Londoner Club finden das komisch.

Teil meiner Familiengeschichte ist, dass mein Onkel nach dem Zweiten Weltkrieg in England in Kriegsgefangenschaft geriet und dort ein englisches Mädchen heiratete. Ich habe meine Aunt Dolly gefragt, wie man als bürgerliches Mädchen aus gutem englischen Haus 1945 einen deutschen Prisoner of War freien konnte. Ihr Antwort: „We fall in love.“ Das ist ein Lehrstück.

Die Geschichte der Staaten ist nicht die Geschichte ihrer Menschen. Und der Begriff der Nation ist von vorne herein eine staatliche Propaganda, nämlich sein Gründungsmythos, den er nicht ohne Absichten pflegt. Man will die politische Zufallsgemeinschaft, die jeder Staat mehr oder weniger ist, mythisch begründen.

Einwohner sind noch kein Volk, jedenfalls kein völkisches. Die Politik konstituiert sich aber über den Nationalcharakter ein Volk und eine Nation, nicht umgekehrt. Dabei kann Religion oder die Ethnie eine Rolle spielen, muss aber nicht. Kern der Propaganda-Projektion „Nation“ ist die Selbstlegitimation politischer Ambitionen zu einer prinzipiellen Überlegenheit. Damit will der Staat seine Souveränität unterfüttert; er zwingt seine Bürger als Staatsvolk in riskante Ansprüche gegen andere Völker.

Ein juristisches Konstrukt namens Staat bemäntelt sich in der Annahme, eine Nation zu sein, mit Mythen, oft Mythen um Ethnien, um seine politische Künstlichkeit zu verbergen und als Schicksalsgemeinschaft zu erscheinen. Die Nation ist ein Anspruch auf Überlegenheit, für den die Bürger in der Regel teuer bezahlen müssen. Manchmal fordert es das Leben ihrer Söhne, die in den Krieg geschickt werden.

Ein aufgeklärter Mensch hat keine solche Heimat. Heimat ist meine Familie, meine Freunde, mein Dorf, mein Land, aber nicht das, was die herrschende Politik als Nation zu verkaufen gedenkt, um Ansprüche gegen andere Staaten oder gegen Zuwanderer legitimieren zu können. Wenn man das weiß, sieht man wie hohl die Vorstellung eines Nationalcharakters ist. Ich meine mich zu erinnern, dass Karl Marx gesagt hat, dass der Proletarier kein Vaterland hat. Nicht so falsch.

Jedenfalls kann man (mit Immanuel Kant) Patriot und Weltenbürger sein. Das ist frei von jedweden Hass. Wir sollten das Spiel mit den Nationalcharaktere lassen. Am Ende zahlen wir, die Menschen, immer die Zeche.

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27 Gedanken zu “Am deutschen Wesen;”

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    Der Nationalcharakter als Suchbegriff figuriert an metaphysisch anmutenden Entitäten zum Mythus des 21. Jahrhunderts. Gewiß. Die Identitätsfrage insbesondere unserer Nation hingegen bleibt. Ohne Antwort. Worin besteht die darin symptomatisierte Selbstvergessenheit derselben? Als Kommunikationsgemeinschaft? Doch im Kern in der Selbstvergessenheit ihrer Kultur(-güter) resp. Struktur(-merkmale), mithin ihrer geschichtlichen Traditionszusammenhänge (+), entlang derer das Identitätsbedürfnis nicht nur gesellschaftlicher Eliten zum Ausdruck kommt, kommen kann. Wer sind wir? Ein Volk, das seine Kulturelemente als Bezugsgrößen nationaler Identität verkennt, erstarrt, erschrickt gleichsam an den Ausläufern zum Fragezeichen der Geschichte.

    (+) http://tobias-lib.uni-tuebinge.....df/gig.pdf

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    Da ich das länger und mit einer gewissen Penetranz verfolgte, konnte ich doch dem einen oder anderen Hobbyanthropologen, sowie der einen oder anderen Hobbyanthropologin, die ich hier keinesfalls unterschlagen möchte, zu Reflexionen über Ursachen des Alkoholismus, wie dem Karneval in Rio und zu der Trostlosigkeit in den Favelas, sowie zu der afrikanischen Abstammung vieler Brasilianer entlocken, denn auch in Afrika ist Alkohol bekanntlich ein bedeutendes Problem..

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    @Kerstin, auch Jan Z. Volenz
    Da kann ich mich auch ganz ruhig fragen, wer fährt eigentlich öffentliche Verkehrsmittel?
    So ist es.

    Ich habe mir vor einiger Zeit den Spaß gemacht, in Gesprächen, Diskussionen, Klönrunden zu behaupten: „Brasilianer saufen ohne Ende.“
    Auf Rückfragen, „Wie kommst du darauf?“, „Woher weißt du das?“ etc., erwiderte ich Sätze, wie „Das weiß doch jeder!“, oder „Wusstest du das etwa nicht, musst du mal drauf achten“ usw.
    Da ich das länger und mit einer gewissen Penetranz verfolgte, konnte ich doch dem einen oder anderen Hobbyanthropologen, sowie der einen oder anderen Hobbyanthropologin, die ich hier keinesfalls unterschlagen möchte, zu Reflexionen über Ursachen des Alkoholismus, wie dem Karneval in Rio und der Trostlosigkeit in den Favelas, sowie der afrikanischen Abstammung vieler Brasilianer entlocken, denn auch in Afrika ist Alkohol bekanntlich ein bedeutendes Problem..
    Kabarett vom Feinsten, eintrittsfrei. 🙂

    Wer den Deutschen die mangelnde Körperhygiene zweifelsfrei nachweisen möchte, dem empfehle ich, auf Sitzungen, Tagungen, Messen usw. sich den Teilnehmern möglichst gegen Ende der Veranstaltungen schnüffelnd von hinten zu nähern, am besten wenn sie gerade ihr Jackett ausgezogen haben. In Achselhöhlen-Höhe werden Sie zu 100% fündig, puuuhh, liebe Damen, so wird Ihr Kommentar verlauten.

    Und wenn Sie das nächste Mal einen Brasilianer kennenlernen (in einer Kneipe, wo sonst) – beobachten Sie genau, was er tut. Sehen Sie?

    Ich habe die letzte Zeit viel geschrieben hier und werde arbeitsbedingt 2-3 Wochen pausieren; über Europa, @Jean-Luc, @Jan Z., denke ich nach.

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    @68er: Was war im August 2010? Am 23. August 2010 begann Bild mit seiner Kampagne für das Buch von Thilo Sarrazin Deutschland schafft sich ab! http://www.bild.de/politik/201......bild.html

    Plötzlich war es wieder wichtig in die „richtige“ Gruppe hineingeboren zu werden, den richtigen Namen und die richtige Religion zu haben. Ich war nicht beleidigt, ich war erschrocken über dieses Menschenbild, ich dachte, wir waren weiter.
    Dabei hatte ich mich gerade von der Vergangenheit gelöst.

    Für mich war wieder eine Reise in die Vergangenheit und es hat mich zutiefst verunsichert. Dabei spielte nicht nur das Buch eine Rolle, sondern vor allem die Reaktionen der Politik und das plötzliche Ausufern der Hetze im Internet. Besonders im Internet ist ja nicht zu erkennen, wie viele Menschen hinter solchen Meinungen stehen (nach Umfragen waren es 20 %), was diese an dem Buch eigentlich befürworteten und welche Ziele sie verfolgen.

    @KJN: Gut, also noch einmal zum Text Necla Kelek http://www.dradio.de/dkultur/s.....n/1789516/.

    Auch ich wollte endlich ankommen.

    Mely Kiyak wurde ja wohl in Deutschland geboren und ist in Deutschland zur Schule gegangen. Zunächst war es ja eine Aussage mit Frage: „In Deutschland wäscht man sich zu selten. Warum sonst riecht es in den öffentlichen Verkehrsmitteln so scheußlich? …“ Da kann ich mich auch ganz ruhig fragen, wer fährt eigentlich öffentliche Verkehrsmittel? Meine letzte Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Berlin war Multikulti im Schienenersatzverkehr und hatte das Wohlfühlpotential einer Fischdose. 🙂 🙂

    Leider werden heute viele Aussagen sofort mit der Person bzw. seiner Gruppenzugehörigkeit (Partei, Migrantengruppe, Religion) in Zusammenhang gebracht. Ob die Aussage richtig oder falsch ist, spielt dabei keine Rolle. Sind das keine Klischees?: aber niemand protestiert, denn das kommt von einer Migrantin, einem vermeintlichen Opfer

    Manchmal werde auch ich nicht gerne gefragt: Woher kommst Du? Ich komme aus einem Land, das es nicht mehr gibt, das ich nicht vermisse, doch die Verunsicherung bleibt.

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    @Kerstin, Jan Z. Volenz
    Ist es nicht wesentlich interessanter, was Necla Kelek sagt? Mely Kiyak bedient doch nur Klischees – langweilig. Kritik – her damit, möchte ich mir anziehen, passt immer. Typisch deutsch?

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    Liebe Kerstin,

    ich steh auf dem Schlauch.

    Was passierte im August 2010 noch schlimmes, neben der Ernennung von Herrn Bouffier zum MP von Hessen, Christoph Ahlhaus zum ersten Bürgermeister von Hamburg und Arjen Robben zum Fussballer des Jahres?

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    @KJN: Fragt man in Deutschland nicht zuerst nach dem Beruf? Was bist Du? Allerdings fand ich die Aussage, dass man es als Ausgrenzung empfindet, wenn man gefragt wird: Woher kommst du? auch seltsam. Um eine solche Frage nicht zu stellen, bin ich doch zu neugierig.

    Wenn ich das richtig gelesen habe, hat Mely Kiyak geschrieben: In Deutschland wäscht man sich zu selten. (aus dem Link) Da steht nichts von den Deutschen.

    Ich denke schon, dass die Frage des Rassismus in Deutschland sehr überhöht wird und so getan wird, als ob andere Völker dieses Problem nicht kennen.

    Was bedeutet das also heute “Deutscher” zu sein? (Ihre Frage)
    Drei Mal ist mir ´mein´ Deutschland verloren gegangen 1979,1989 und im August 2010. Ich habe keine Antwort.

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    Der Geruch der Deutschen ! Also nicht nur ein Thema in Lateinamerika ! Also auch in Asien – in der Tuerkei bemerkt! Sieh oben von KJN vermerkt ein Bericht von einer tuerkischen Journalistin in http://www.dradio : „In Deutschland waescht man sich zu selten. Warum sonst riecht es in den oeffentlichen Verkehrsmitteln so scheusslich? Seife ist doch nicht teuer in Deutschland!“ —Only in Germany ? In den Amerikas stoehnen sie schon seit 500 Jahren ueber den „Geruch“ der Europaer! Schon nach der Ankunft von Kolumbus 1492, fanden die Taino-Arawak den Geruch der Weissen unertraeglich. Auch heute noch in lateinamerikanischen Medien hin und wieder ein hoefliches Wundern: „Warum riechen die Europaer so abstossend?“ Ein Historiker des Nez Perce Stammes im Staat Idaho (Nordwest USA) berichtet: „Wir erhielten schon am Anfang des 19ten Jahrhunderts von anderen Indianervoelkern im Osten am Atlantik, eine Beschreibung der Weissen: Sie reiten auf Hirschen, haben ihre Gesichter verkehrt an, und stinken!“ (Gesichter verkehrt: Oben Platte unten Bart). Ein mexikanischer Bekannter ist Tourismusunternehmer im Chiapas Hochland: „Wenn wir den Bus voll Franzosen haben, bin ich der erste beim Halten der aussteigt, und der Fahrer kommt gleich nach mir aus dem Bus!“ Auch eine „wissenschaftliche“ Befragung unter lateinamerikanischen Damen mit internationaler Erfahrung: Der Franzose rangiert am Ende der Wertskala – wegen dem furchtbaren Geruch. Man vermutet dass es die „cuisine“ waere, aber die Statistik zeigt die Wirklichkeit – der franzoesische Mann verwendet kaum ein Stueck Seife im Jahr. Schweizer werden als sauber und grosszuegig eingestuft. Die Italianos sind durch ihre klassische Darbietung allgemein die „BESTEN“. Deutsche: Tendenz zu rohen Betragen. —–Die Tatsache ist – der Lateinamerikaner (und auch der U.S.Amerikaner) duscht und reinigt sich mehr als der Europaer. Selbst in der grausamen Wirtschaftskrise am Anfang der 1980ziger in der Dominikanischen Republik – mit chronischen Ausfall von Elektrizitaet, und kritischen Mangel an Wasser – auch eingezwaengt in die „Gemeinschaft-Taxis“ (alte Hondas) im heissen Santo Domingo: Drei vorn, hinten vier, plus hinten auch noch Leute auf dem Schoss. Der Mittelpassagier vorn, musste beim Gangschalten die Beine hochziehen – aber niemals ein „Geruch“ – die Leute sauber gekleidet, die Maenner mit Haarschnitt, gebuegelten, langarmigen weissen Hemden, alle mit leichten Duft nach Perfum. Und die Musik war erstklassig! Also dort ist der Dreck vielleicht auf der Strasse – aber die Haut wird bei jeder (und sofort nach jeder) Gelegenheit geduscht…

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    Ich finde die Aussage des Artikels auch gut. Der „Weltenbürger-Standpunkt“ war sicher auf Reisen und bei Kontakten brauchbar und hilfreich.
    Aber das Thema ist m.E. nicht erschöpft diskutiert:
    Im Ausland ist man oft (leicht) irritiert, wenn Deutsche ihr Land nicht mögen und nicht so recht dazu stehen wollen. Was bedeutet das also heute „Deutscher“ zu sein?
    Nachdenkenswert:
    http://www.dradio.de/dkultur/s.....n/1789516/

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    @Roland Z.: Die Orchesterkultur besteht nicht nur in Suedamerika, sondern in ganz Lateinamerika (ESPERANZA AZTECA = Hoffnung der Azteken – ist natuerlich in Mexiko). Aber auch im mexikanische beinflussten Kulturraum im Suedwesten der USA, bezahlen die Steuerzahler in vielen Gemeinden den Unterricht fuer traditionelle mexikanische Musik in den Schulen. Die Lehrer, Instrumente, teuere Kostueme. Das beste Bespiel ist die Zapata High School im oedesten, einsamsten,aermsten Texas – der Landkreis Zapata hat nur 12,000 Einwohner und die eine High School – sieh youtube Video MARIACHI HALCON ZAPATA HIGH SCHOOL – fuehrt auch zu anderen Videos – denn in Texas haben auch die Universitaeten eine Mariachi-Gruppe. ( Harvard University im fernen Massachussets an der Ostkueste – hat MARIACHI VERITAS HARVARD – ohne einen einzigen Mexikaner – geleitet von zwei chinesischen Wissenschaftsprofessoren…aber bei dem alljaehrlichen Mariachi-Wettbewerb in San Antonio/Texas – sind sie nur ein Dutzend under den tausenden anderen…)

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    Jan Z. Volens: Das sind wirklich interessante Informationen, insb. diese Orchesterkultur Südamerikas, die direkt an die armen Schichten anschließt, ist etwas völlig Neues (für mich). Schön, dass neben der eigenen Musik auch die klassischen Komponisten Deutschlands gespielt werden.

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    @Roland Z.+ derblonde: Der Einfluss der Kultur Lateinamerikas – ist die Musik, welche jetzt auch eine immer wichtigere Rolle in der filharmonischen Musik – weltweit einnimmt. Asien und Afrika sind noch nicht weltweit bemerkbar mit ihrer klassischen Musik. Also nach Europa – ist es Lateinamerika welches im 21sten Jahrhundert in den Konzertsaelen erklingt. Mr. Kocks, glaubt er liebt England, aber was er liebt ist LONDON – eine internationale Metropolis. Sieh LONDON SYMPHONY ORCHESTRA TREASURES CARIBBEAN – (youtube Video serie – Fantasia Merengue, Bienvenido Bustamante Concert Saxophone usw.). Von den Komponisten der Dominikanischen Republik! (Vor einem Jahr habe ich hoechstpersoenlich , durch Zufall, darueber gesprochen zu einem Publikum von rund tausend – vor der Festung der Familie Kolumbus in Santo Domingo). Von einem anderen meiner vergangenen „Heimaten “ – im Land der Tzotzil-Maya – San Cristobal de las Casas – die Komposition PERFIDIA von Alerto Dominguez (1939) – schon damals klassisch – sieh youtube Video CASABLANCA PERFIDIA (der Regiseur war von Ungarn – Michael Curtiz. Ungar wie Lehar und Kalman – als Musik noch in Mitteleuropa in die weite Welte ausstrahlte! Vor einem Jahrhundert, vor Elvis und Beatles!) Perfidia hat sogar im frostigen Finland begeistert, sieh PERFIDIA CAROLA. Und heute natuerlich die Chinesen, sieh WON KAR WAI PERFIDIA . Lateinamerika kommt schon: In Mexiko haben jetzt Chirurgen einen Mann zwei neue Arme angepflanzt (von einem Toten), in Brasilien wurde jetzt nach 30 Jahren Entwicklung eine Impfung gegen Bilharzia entwickelt, an welcher in den Tropen 200,000 Millonen erkrankt sind. Und die meisten Mittelstreckenjets zwischen deutschen Staedten (von Lufthansa und anderen) sind „feito no Brasil“entwickelt und gebaut von Brasileiros : Embraer. Uebrigens auch in USA…

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    Deutsche Kultur in Lateinamerika ? 2012 in der Musik – hunderte (vielleicht tausende) von „Orquestas“ – von Berufsmusikern, Vereinsmusiker, Jugendorchester – pflegen die Musik der deutschen klassischen Komponisten. In den Artikeln von Intellektuellen liest man bestaendig Hinweise auf die deutschen Philosophen und die klassischen Schriftsteller (bis 1900). In der lokalen Touristik – das uebliche deutsche Restaurant – welches die Latinos amuesiert. In Brasilien ist aber eine deutsche „Grossindustrie“ BLUMENAU – das „nahe Deutschland“ (wie Disneyworld) fuer den Sueden Brasiliens. Nach Muenchen das groesste Oktoberfest mit einer Million Besucher. — Goethe-Institute – nur fuer begrenzte Kreise in den Haupstaedten – zur Anwerbung fuer Figuren zur Mitarbeit als de facto geopolitische Agenten oder BND Informanten. Ansonsten unbemerkbar! Die deutschen Parteistiftungen – ALLE – wie weltweit subversiv gegen die nationale Unabhaengigkeit und Entwicklung. (Das sind alles keine Geheimnise – sondern diskutiert in den einheimischen politischen Medien – von links nach rechts!)Ein interessantes Jugendorchester (fast alle Indianer) welches sich sogar mit Haendel befasst – am Besten erst mit franzoesischen Barock – sieh youtube Video ESPERANZA AZTECA TE DEUM – das fuehrt dann weiter…

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    @Jan Z. volens: Nun sollte man „den Deutschen“ aber auch nicht unheimlicher machen als er ist. Wenn er „anders als alle“ wäre, dann könnte dieses „anders als alle“ auch eine Bereicherung für „alle“ sein und für „den Deutschen“ ein Kompliment, weil er dadurch nicht mehr blind in einer Menge mitläuft, sodnern eine Kontur zeigt. Was ja ggf. nicht mehr ganz so unheimlich ist wie die schwammige Konturlosigkeit einer trägen Masse. Gerne bescheinigt man „dem Deutschen“ seine Hysterie, jüngstes Beispiel Atomausstieg, und stellt ihn gleichzeitig als kalt-kalkulierend dar. Also gleichzeitig kalt und hysterisch; sei’s drum, ich habe meine persönliche deutsche Hysterie & Kälte ganz gern und betrachte sie mit Gelassenheit & Wärme.
    Die lateinamerikanische Kultur ist jedenfalls in Berlin ausgesprochen prominent vertreten, was schon allein die Existenz der vielen Salsaclubs und Tangoevents demonstriert.

    Beispiel Salsa:
    http://www.salsa-berlin.de/home/
    http://www.salsalemania.de/salsa-konzerte/

    Beispiel Tango:
    http://www.tangoberlin.de/
    http://www.tangokultur.info/

    Nun sind Sie dran mit Beispielen für deutsche Kultur (z.B. Klassik + Literatur) außerhalb des Goetheinstitutes in Lateinamerika?

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    @Roland Ziegler: Sehen Sie sich mal die Liste der Laender an, in welchen die „wiki-Biographie“ von Armando Manzanero im Internet veroeffentlicht wurden: In den Sprachen ALLER Europa-Nachbarn Deutschlands, in Asien: Japan, China, Indonesien, auch exotische Sprachen wie Haebraeisch usw. ABER NICHT IN DEUTSCH! Aehnliches kann mit beim Suchen von Information ueber andere Kuenstler von Lateinamerika bemerken: In den Sprachen fast aller Nachbarn der Deutschen, und immer in Japanisch . Der Deutsche ist nicht „ueber alles“ – sondern „anders als alle“. In seinem Denken steht „Deutsches ueber anderes“ – doch gegenueber den anderen Europaern und den Anglos – laesst er das zur Zeit nicht bemerkbar machen. Aber gegenueber Lateinamerika – der einzige Kulturkreis entstanden aus der MISCHUNG von drei vollommen verschiedenen Rassen – versucht der Deutsche seine unheimliche Urgesinnung in zwei verschiedenen Tarnungen zuverstecken:Hysterisch uebertriebene „Sorge“ um die „Armen“, „Indigenen“, „Umwelt“ in Lateinamerika (am liebsten moechte der Deutsche „eingreifen“!)und gleichzeitig Ablehnung der wichtigsten kulturellen Einfluesse von Lateinamerika. Im Gegensatz, Japan hat wahrscheinlich die selben wirtschaftlichen Beziehungen zu Lateinamerika und zwei Millionen Lateinamerikaner sind japanischer Abstammung. Mehr Japaner sind heute in Lateinamerika wirkend fuer japanische Firmen, als Deutsche fuer japanische Firmen. Japan ist immer noch eine groessere Wirtschaft als Deutschland. Das Verhaeltnis zwischen Lateinamerika und Japan (und Korea, China) ist normal. Auch die lateinamerikanische Musik ist ewig populaer in Japan und Korea. (Japan Defense Force Orchestra, mit „Estrellita“ von Ponce!…)

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    @Jan Z. Volens: Es stimmt nicht, dass dieser Film in Deutschland nicht verstanden wurde. Die Musik (von Ry Cooder organisiert und mit viel Geschick für den Weltmusikmarkt produziert) hat für einen unglaublichen Hype hierzulande gesorgt. Sie war eine zeitlang allgegenwärtig, im TV (bei allen brauchbaren und unbrauchbaren Gelegenheiten), auf Partys, im Radio… Zurecht übrigens. Schon allein dass die würdigen Herren ganz unverhofft auf Reisen kamen, hat diesen Hype gerechtfertigt. Irgendwann hat dann jemand versucht, einen ähnlichen Hype mit afrikanischer Musik auszulösen, genauer gesagt mit der Reanimation des legendären Orchestra Baobab aus dem Senegal. An der Musik hat es mit Sicherheit nicht gelegen, dass dieser Hype nicht funktionierte; die ist super und würde jedem gefallen, der sich auch für die Buena Vistas erwärmen kann.

    @Klaus Kocks: guter Artikel.

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    `Das` bete seit mehr als dreissig Jahren, jeden Tag, morgens, mittags und abends

    Mein – Nicht – Glaubensbekenntnis

    Ich glaube nicht an diese Gesellschaft.

    Ich füge mich nicht ein in Zwänge, Kredite, Leasingraten, Hypotheken, Steuerabgaben, Verordnungen, Vorgaben, Gesetze, Ängste, Sanktionen und Vorschriften.

    Ich vertraue weder dem ideologisierten Kapitalismus, weniger noch einem gleichmachenden Sozialismus.

    Ich bemittleide Menschen, die ihren Heilsbringern lauschen und deren Rezepten glauben.

    Ich will nie denen glauben, die ihre interessensgesteuerten Heilspredigten halten

    Ich bedaure eine doofe, eine naive Gesellschaft, die Schäfchen gleich, sich lenken läßt und ihre eigene Seele verschenkt.

    Ich glaube an den Menschen, an jeden einzelnen.

    Ich weiss, dass Menschen kraft besitzen, ihre eigenen Fehler korrigieren zu können, sie können aufbauen und abreissen.

    Ich hoffe, dass Menschen nicht verzweifeln an ihrem eigenen moralischen und finanziellen Bankrott.

    Ich setze auf die Intelligenz des Menschen, die Dummheit der Gesellschaften scheint grenzenlos.

    Nein, ich glaube nicht an diese Gesellschaft, ich glaube an den Menschen!

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    Handfeste Beispiele der Unterschiede zwischen den zwei Ausgaben des Deutschen: Der „teutsche“ Deutsche Karl May hat Generationen von jungen Deutschen eine „teutsche“ Wahnlandschaft und Fantasiefauna als die „exotische Ferne“ eingetrichtert. Nur Hitler hat das Denken vieler Deutschen mehr verkrueppelt. Der groesste „deutsche Weltmensch“ des vergangenen Jahrhunderts: Wim Wenders – einer der vielen talentierten deutschen Filmdirektoren – hat mit seinem „Buena Vista Social Club“ das Innerste der karibischen Seele und „Aura“ offenbart. Wahrscheinlich ist sein Film kaum von jemand in Deutschland verstanden worden – aber in Laendern welche nicht so ueberwaeltigend von dumpfer Amerikanisierung abgestumpft sind – hat Wenders Film eine grosse kulturpaedagogische Wirkung hinterlassen. (Sieh SVERRE INDRIS JONER – im kalten Norwegen – und den „Social Club“ welcher die Norweger „begeistert“.) Da war aber ein kleiner Irrtum in Wenders Film – die Komposition „Silencio“ („Stille“) welche sich das kubanische Duo, Omara Portoundo and Ibrahim Ferrer, gegenseitig zusingen – ist nicht von einen Kubaner – sondern von Rafael Hernandez – ein „Boricua“ (Puertorikaner). Ein Weltmensch weiss das so wie er „Eine kleine Nachtmusik“ erkennt vom Salzburger Wolfgang Mozart. Beide Kompositionen und beide Komponisten werden auch morgen „klassisch“ in der Ewigkeit erklingen. Wim Wenders, der „deutsche Weltmensch“ hat dazu beigetragen…

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    Marx‘ Clientèle ist tot – sie gehört heute Marine.
    Sehr geehrter Herr Kocks!
    Sie verdienen hierfür großes Lob (aber nicht nur, s.u.), denn es ist die Wahrheit. Jede Zufallsgemeinschaft überhöht sich. Das betrifft genauso Religionszugehörigkeit, denn das Kleinkind wird nicht gefragt. Es wird einfach dort hineingeboren oder getauft oder beschnitten, ohne gefragt zu werden. Daher gibt es nur eins: Man muss mobil sein dürfen, das Land wechseln können wie auch aus der Kirche austreten oder konvertieren dürfen. Wenn ich gefragt worden wäre, hätte ich gesagt: Ich möchte in den USA geboren sein. Würden mindestens 50% aller Deutschen sagen. Daher muss sich der Staat über sinnvolle Politik rechtfertigen. Zur Zeit ist das äußerst schwierig. Allerdings kann die Antwort nicht sein, dass man einen Superstaat übergestülpt kriegt, der sich statt über Sprache oder Patria über Bürokratie definiert und dessen Leitung vom Bürger nicht gewählt wird. Würde sie gewählt, würden die Bürger zwangsläufig ihr eigenes Personal wählen, weil sie das am besten kennen. Heißt, die gewählte Leitung wäre deutsch aufgrund von Zahlen. Das kann es wohl kaum sein. Europa kann nicht funktionieren, wenn man seine Vielfalt erhalten will. Besonders gefällt mir diese Passage:
    „Ein aufgeklärter Mensch hat keine solche Heimat. Heimat ist meine Familie, meine Freunde, mein Dorf, mein Land, aber nicht das, was die herrschende Politik als Nation zu verkaufen gedenkt, um Ansprüche gegen andere Staaten oder gegen Zuwanderer legitimieren zu können. Wenn man das weiß, sieht man, wie hohl die Vorstellung eines Nationalcharakters ist. Ich meine mich zu erinnern, dass Karl Marx gesagt hat, dass der Proletarier kein Vaterland hat. Nicht so falsch.

    Jedenfalls kann man (mit Immanuel Kant) Patriot und Weltenbürger sein. Das ist frei von jedwedem Hass. Wir sollten das Spiel mit den Nationalcharakteren lassen. Am Ende zahlen wir, die Menschen, immer die Zeche.“

    Allerdings muss man Zuwanderung so regulieren können, dass sie nicht zu Chaos führt, auch finanzieller Natur. Daher lehnen die meisten Europäer auch Immigration in ihre Sozialsysteme ab, ein natürlicher Instinkt. Da Immigration in Sozialsysteme langfristig nicht funktionieren kann, sondern nur Zuwanderung in Arbeitsverhältnisse oder aus Neigung in Staaten mit der entsprechenden Neigung, dort integriert sein zu wollen (siehe USA), die Politik aber nicht viel ändert, entstehen die Marines und die Geerts, eine natürliche Folge, völlig logisch. Erstere rechtfertigt sich über ein altes Denkschema. Wilders macht es mehr mit Zahlen, wie Sarrazin. Aber die will auch keiner hören, bis Europa kollabiert.
    Marx hat fertig, weil der Proletarier nicht mehr der Arbeiter ist, sondern der Arbeitslose oder Leistungsunwillige. Den hat Marx nicht gemeint. Marx meinte den Industriearbeiter, der nicht so niedrige Lohnstückkosten in Kauf nimmt wie heute. Er meinte den, der sich wehrt, nicht den, der keine Wahl hat, weil er von Billigarbeit unterlaufen oder ihm im Krankheitsfall gekündigt wird. Und der wählt in Frankreich Marine. Im Prinzip ist es die Stunde von Malthus. Und Gunnar Heinsohn. Zu einfach für die mainstream-Politik.

  20. avatar

    Gott o Gott. Als wenn es nicht zig Beispiele für das Scheitern der sozialistischen Internationale gäbe. Freiheit bedeutet zuerst Identität – die Ruhe vor dem Gelaber der anderen.

    … nur im Knast kann die Klo-Tür nicht von innen verriegelt werden.

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    Es gibt zwei verschieden Ausgaben des „Deutschen“ – der „teutsche Deutsche“ und der „deutsche Weltmensch“. Die Deutschen welche seit den 1680’ziger in die USA und Kanada eingewandert waren – haben sehr bedeutend an demokratischen Entwicklungen beigetragen. Ein grosser Prozentsatz waren schon Demokraten als sie in Nordamerika einwanderten. Sie verfluchten das „teutsche Deutschland“. In Comfort/Texas steht ein Denkmal fuer die demokratischen deutschen Siedlern welche vor 150 Jahren von anti-demokratischen „Confederate“ Suedstaatlern ermordert wurden – weil diese deutschen Einwanderer die bedrohte Demokratie verteidigen wollten gegen die Sklavenbesitzer. Diese Deutschen in Texas hatten auch demokratische und freundliche Haltung gegenueber den hispanischen Tejano-Mestizen und den Comanche-Indianern. (Sieh im Internet TREUE DER UNION MONUMENT, und NUECES MASSACRE). Im Gegensatz dazu, hatten die deutschen Einwanderer in Suedamerika ueberwiegend zu reaktionaeren Stillstand beigetragen.Diktatoren wie Stroessner und Geisel waren die Nachkommen deutscher Einwanderer. Die deutschen Einwanderer nach Suedamerika waren ueberwiegend nur an wirtschaftlichen Moeglichkeiten interessiert – sie waren auch in Deutschland kaum mit demokratischen Interessen verbunden. Ihr Verhalten gegenueber den Indigenen war in Suedamerika war rassistisch. In BRD 2012 kann man noch immer unter „teutschen Deutschen“ und „deutschen Weltmenschen“ unterscheiden. Aber leider wie immer – sind die „deutschen Weltmenschen“ nur eine Minderheit… Ein deutscher Familienname in beiden Amerikas – bedeutet aber heute nur das EINMAL in der Vergangenheit ein Deutscher oder eine deutsche Familie an der Familiengeschichte beteiligt gewesen war. Es gibt niergends alte „rein“ deutsche Familien: Thanks God! – Gracias a Dios!

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