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Von Freiburger Psychotherapeuten, Socrates und Hans-Gert Pöttering

Freiburg ist ein merkwürdiger Ort. In den Achtzigerjahren wollte, so konnte es einem scheinen, jeder  West-Berliner Psychotherapeut nach Freiburg ziehen. (Weil es dort wärmer und man gleich im Elsass ist, wo das Essen weniger kostet und besser schmeckt als in Berlin.)

Manchmal habe ich das Gefühl, allzu viele haben ihre Träume realisiert. Die Stadt macht einen überanalysierten Eindruck. Wenn man bedenkt, dass sie außerdem eine Uni hat, einen Dom und den Herder-Verlag, beginnt man zu ahnen, das hier aus einem Übermaß an Geist in Verbindung  mit einem Mangel an wirklichem Leben eine gefährliche Mischung entstehen kann.

Zu den unterbeschäftigten Geistesgrößen dieses lieblichen Städtchens gehören Fritz Gebhardt und Renate Auer, die ihre Langeweile mit dem Betreiben eines Blogs mit dem irreführenden Namen „Sokratischer Marktplatz“ ausfüllen. Irreführend ist der Name deshalb, weil auf diesem Marktplatz kein sokratischer Dialog stattfindet, sondern ein Monolog besagten Duos.

Kommentare sind nicht vorgesehen, es gibt keine Widerrede gegen die Besserwisserei, die aus jeder Zeile tropft, die Gebhardt und Auer in so reichlicher Zahl absondern. Eigentlich sollte ich also hier, wo tatsächlich so etwas wie ein Dialog stattfindet, keine Werbung für die beiden machen, sondern sie „wie die Majorität Ihrer arroganten Kollegen“ (O-Ton G+A) gar nicht erst ignorieren. Allein, die Themen liegen auch nicht einfach auf der Straße.

Die Freiburger hatten Anstoß genommen an einer Folge meiner wöchentlichen Kolumne „J’accuse“, in der ich Gerd Pöttering, Chef der Konrad-Adenauer-Stiftung, wegen seiner Äußerungen zum Holocaust-Tag kritisiert hatte:

http://www.welt.de/kultur/article13845598/Holocaust-und-falsche-Lehren-aus-der-Geschichte.html

Sie schrieben mir also eine Mail folgenden Inhalts:

Sehr geehrter Herr Posener,

Ihr Artikel über Pöttering hat uns klar gemacht, dass es keinen jüdisch-deutschen Dialog gibt. Ergo haben wir einige Fragen zu Ihrem Artikel formuliert, um in einem zweiten Schritt analoge Fragen an Hans-Gert Pöttering zu richten. Es wäre nicht unwichtig für das äußerlich intakte, aber innerlich von Misstrauen erfüllte Verhältnis zwischen deutschen Juden und Nichtjuden, wenn man wenigstens anerkennen würde, dass die beiden Seiten nicht miteinander reden. Das wäre die Voraussetzung, dass sich vielleicht etwas ändern könnte. Siehe unsere Tagesmail vom 03.02.2012. (Fragen an Sie am Text-Ende):

http://www.sokratischer-marktplatz.de/index.php?option=com_content&view=article&id=299:freitag-03-februar-2012-posener-poettering&catid=41:tagesmail&Itemid=57

Ich antwortete:

Sehr geehrter Herr Gebhardt, sehr geehrte Frau Auer,

Nice try, bin ich versucht zu sagen: indem Sie mir (wie „Bild“ dem Bundespräsidenten) einen Fragenkatalog präsentieren, versuchen Sie, mich als Autor zu gewinnen und damit Ihre wenig beachtete Website aufzuwerten.

Mir scheint, wer sich den Mantel eines Sokrates umhängt, müsste sich seinerseits ein paar sokratische Fragen stellen lassen. Und die erste ist: Was hat meine Kritik an Pötterings Äußerungen zu Israel am Holocaust-Gedenktag mit dem „deutsch-jüdischen Dialog“ zu tun? Ich persönlich pflege als atheistischer Anglikaner Gespräche mit Juden, Katholiken (wie Pöttering), Protestanten, Muslimen, Freudianern, you name it. Aber mit einem „deutsch-jüdischen Dialog“, was immer das sein mag (meinen sie einen „arisch-jüdischen Dialog“ oder einen „christlich-jüdischen Dialog“?), habe ich allein schon mangels Qualifikation nichts zu tun.

Darum werden meine Antworten auf Ihre unsokratischen Suggestivfragen Ihnen auch kaum helfen, den offensichtlich von Ihnen schmerzlich vermissten „deutsch-jüdischen Dialog“ in Gang zu setzen. Wobei ich anmerken darf, dass Ihnen vermutlich niemand verbietet, mit Juden zu reden, wenn Sie das so prickelnd finden. Aber bitte sehr:

A) Ist eine konstruktive Kritik an Freunden für Sie, Herr Posener, kein Akt der Freundschaft? Siehe Sprüche 9, 8: „Rüge den Weisen, der wird dich lieben“.

Wieso zitieren Sie als Atheisten die Bibel? Und: Nehmen wir an, ein Freund kritisiert Sie ständig. Er benutzt selbst die Rede, die er am Grab Ihrer ermordeten Eltern hält, um Sie zu kritisieren. Ist das für Sie Freundschaft? Oder würden Sie diesem Freund nicht irgendwann sagen: Sag mal, hast du ein Problem mit mir? 

B) Wenn ja, warum empfinden Sie die Worte Pötterings als Akt mangelnder Freundschaft?

Siehe oben.

C) Klingt Ihre Forderung, am 27. Januar müsste jeder Freund ein Zionist „ohne Wenn und Aber“ sein, nicht reichlich nach eingeforderter Kritiklosigkeit? Ohne Wenn und Aber bedeutet kritiklose Solidarität, was mit authentischer Freundschaft unverträglich ist. Ob man allerdings kritische Töne ausgerechnet an einem emotional „belasteten“ Tag äußern muss, ist eine andere Frage.

Die „andere Frage“ habe ich ja gestellt. Wieso stellen Sie „belastet“ in Anführungszeichen? Belastet Sie die Erinnerung an die Taten Ihrer Eltern oder Großeltern nicht emotional? Warum nicht? Wieso empfinden Sie die Forderung, einmal im Jahr die Kritik am jüdischen Staat hintanzustellen und sich innezuwerden, weshalb es diesen Staat gibt, als Forderung nach genereller Kritiklosigkeit? Reichen Ihnen 364 Tage Israelkritik nicht? Warum nicht?

D) Was ich noch nie verstanden habe: wieso muss man in freien Gesellschaften um Erlaubnis fragen, Kritik zu üben? Ist Kritik in lebendigen Demokratien nicht das ständige Salz in der Suppe?

Wer sagt denn, dass man um Erlaubnis fragen muss, bevor man Kritik übt? Wen? Und: Essen Sie gern eine versalzene Suppe?

E) Weshalb folgern Sie aus „unglücklichen“ Formulierungen den Willen Pötterings, nicht aus der Geschichte lernen zu wollen?

Weshalb unterstellen Sie mir das?

F) Warum kritisieren Sie nicht mit größerer Berechtigung die Sätze des Richard von Weizsäcker in der Will-Runde, der Mensch lerne nicht aus der Geschichte. Das sagt jener Mann, der mit seiner historischen Rede einen Beitrag leisten wollte, damit die Deutschen aus der Geschichte lernen sollten?

Wieso maßen Sie sich an, mir vorzuschreiben, worüber ich meine Kolumne schreibe? 

G) Warum benutzen Sie die Email eines anderen, um Pöttering mangelnden Willen zu unterstellen, aus der Geschichte zu lernen? Haben Sie das Empfinden, dass Deutsche generell nicht aus ihrer Geschichte lernen wollen? Das würde bedeuten, dass auch Sie die gesamte Vergangenheitsbewältigung als gescheitert ansehen.

Siehe Antwort auf Frage (E). Wieso stellen Sie mir Fragen zu Dingen, die ich nicht geschrieben habe? Und wenn wir schon dabei sind: Welche Lehre ziehen Sie denn aus dem Holocaust in Bezug auf den jüdischen Staat?

H) Warum bringen Sie Pötterings Kritik in den Verdacht, die Sache des iranischen Feindes zu besorgen, was bedeuten würde, Sie unterstellen Pöttering, das Ende des israelischen Staates zumindest „billigend in Kauf zu nehmen“. Ein happiger Vorwurf!

Siehe Antworten auf (E) und (G).

I) Wieso muss ein Politiker, der Demokratie als gleichberechtigte Heimstätte vieler Rassen, Religionen versteht, die rassistische Formel eines „jüdischen Staates Israel“ übernehmen?

Wer sagt denn, dass ein Politiker diese Formel übernehmen „muss“ ? Wie kommen Sie darauf? Vor allem aber: Wie können Sie sich anmaßen, die Formel eines „jüdischen Staates“ als „rassistisch“ zu bezeichnen? Haben Sie kein Schamgefühl? Ist das Ihre Lehre aus der deutschen Verfolgung der Juden? Welcher Staat war denn bereit, den von Ihren Eltern oder Großeltern verfolgten Juden Aufnahme zu bieten? Warum ist es ausgerechnet für Sie so schwer zu verstehen, dass der „jüdische Staat“ so lange eine Notwendigkeit ist, wie es in der Welt Antisemitismus gibt? Dass Israel nicht eine „rassistische Formel“, sondern eine antirassistische Zuflucht ist? Im Übrigen: Verstehen Sie jetzt, dass man angesichts Ihrer ignoranten Überheblichkeit schon auf den Gedanken kommen könnte, viele Deutsche hätten nichts aus ihrer Geschichte gelernt? Und dass man sich als Deutscher dafür schämt?

J) Wissen Sie nicht, dass die Forderung der Palästinenser, diese Formel nicht zu benutzen – um das Recht auf Rückkehr ihrer Flüchtlinge zu betonen – real nicht bedeutet, dass alle Flüchtlinge tatsächlich zurückkommen müssten? Sondern dass die Formel den Sinn hat, die Frage offenzuhalten, um darauf hinzuweisen, dass jenen ein historisches Unrecht geschehen ist?

Woher „wissen“ Sie denn das?  Sokrates immerhin sagte: ich weiß, dass ich nichts weiß. Erinnern Sie sich an diesen Spruch? Ist er für Sie maßgebend? Oder betreiben Sie unter seiner allzu weiten Toga vielleicht doch nur Besserwisserei?

So weit der Mailwechsel.

Da meine Antworten und Gegenfragen bis heute nicht auf dem „sokratischen“ Marktplatz erschienen sind (und da ich nicht weiß, ob irgendjemand außer Gebhardt + Auer das Ding liest), veröffentliche ich sie hier. Wenn dieser Beitrag erscheint, bin ich allerdings dienstlich in Yucatan auf den Spuren der Mayas und des Weltuntergangs. Kann also sein, dass ich etwas verpasst habe: Außerdem kann ich mich leider nicht an der Diskussion beteiligen. Ich hole das nach.

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16 Gedanken zu “Von Freiburger Psychotherapeuten, Socrates und Hans-Gert Pöttering;”

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    @ Lyoner: Sie merken völlig zu Recht an (und kritisieren zu Unrecht), dass ich das partikularistische (nationale) Interesse Israels verteidige und Deutschlands kritisiere. Genau. Es handelt sich eben um zwei völlig verschiedene Dinge. Statt einer langen Antwort hier verweise ich auf meinen Beitrag: „Warum ich Zionist bin“ (21. Februar), in dem ich versuche, diesen Unterschied herauszuarbeiten.

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    @Parisien: Im Jüdischen Museum war ich auch schon mit meinen Kindern, das fand ich auch sehr interessant. Leider hatten wir zu wenig Zeit eingeplant und für mich war dies auch nicht ganz so einfach, da spielt mein Unterbewusstsein doch verrückt. Diese Nähe ist für mich kaum auszuhalten, das finde ich sehr schade, denn es hat mich interessiert.

    In Buchenwald war ich in Vorbereitung zur Jugendweihe, allerdings kann ich mich nicht erinnern, ob ich dort einen Film gesehen hatte. Als wir in Auschwitz in dem Filmvorführraum waren, konnte ich irgendwann die Bilder nicht mehr ertragen und suchte zunächst den Ausgang, aber ich war ja mit der Schulklasse dort und war wie festgeklebt. Kann man in einer solchen Situation einfach weglaufen? Dann habe ich die anderen Schüler beobachtet, sie auch mit aufgerissenen Augen und Mündern auf diese riesige Kinoleinwand mit diesen furchtbaren Bildern starrten. Während der Rückfahrt im Zug nach Krakau waren alle wie betäubt, nur ich schien wie unter Drogen zu sein. Diesen Film konnte ich lange gar nicht und auch heute noch nicht vollständig erinnern. Inzwischen rufe ich ihn auch nicht mehr ab, nur manchmal gehen meine Gedanken zurück, so wie am 27. Januar als Marcel Reich-Ranicki im Bundestag gesprochen hat. http://www.welt.de/politik/deu.....stag.html#
    Dann kann ich die Bilder mit den Kindern sehen, die im Konzentrationslager zurückgelassen wurden und wie das kleine Mädchen ihren Arm mit der Nummer ausstreckt. Vielleicht lebt sie ja in Israel.

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    Ich will das noch weiter ausführen, u.a. auch für Kerstin:
    Ich war nie in Auschwitz, aber in Dachau und mit den Kindern, damals ca. 12, in Buchenwald. In Dachau war ich mit einem Armenier, der anfing, zu weinen. In Buchenwald sahen wir einen Film,und ich beobachtete meine Kinder, aufgerissene Augen und Münder. Danach Fragen – warum, warum, die nicht zu beantworten sind. Beklommenheit, die erst in Goethes Garten am Frauenplan wich. Ich nahm mir vor, das nie wieder zu machen. Aber wir waren im Jüdischen Museum und im Haus der Wannseekonferenz, später. Das war ganz anders. Wir unterhielten uns die ganze Zeit über das Museum in Kreuzberg, die Gänge, den leeren Raum, die Brüche in den Wänden und über das dargestellte jüdische Leben, über die Familie Mendelssohn, über die Berufsverbote, über die Nacht der zerbrochenen Glases, über alles. Über Schuld, über Verlust, über Brutalität, über das Böse und vor allem auch über das jüdische Leben. Das Jüdische Museum ist brillant, sowohl der Bau als auch die Darstellungen innen. Wir waren dreimal dort, weil ein Besuch nicht reicht.
    Die KZ’s machen hilflos und sprachlos. So darf man nicht mit Schülern umgehen, die wirklich dafür nicht können. Und eigentlich auch nicht mit Toten. Ob sie das so lustig fänden, wenn sie denn vom Himmel herabschauten, immer noch ihre Baracken zu sehen statt würdiger Friedhöfe oder Gedenkstätten, ist fraglich. Im Jüdischen Museum dagegen sieht man ihr Leben und wie es zerbrochen wurde. Es ist viel besser, das Leben auch zu sehen.
    Dann gibt es noch einen Punkt: Die aus den KZ-Besuchen resultierende Verdrängung kann zu einem merkwürdigen Verhältnis zu heute lebenden Juden führen, zu einem „Judenknacks“ z.B. Das ist das Letzte, was Juden wollen.
    Ich bin der Ansicht, dass man, wenn man ein normales Verhältnis zwischen nichtjüdischen Deutschen und Juden will, die Nachkommen der dritten und vierten Generation nicht mehr mit dem qualvollen Teil und der massiven unauflösbaren Schuld so direkt konfrontieren sollte, sondern mit dem jüdischen Leben damals und heute, hier und in Israel, mit Humor, Lebenslust, Erfindungsreichtum etc. Mit dem Menschen statt mit dem Toten. Daher fand ich nach längerem Nachdenken auch die Australier gut, die in Auschwitz dezent getanzt haben, was Broder im Spiegel darstellte. Der Tod bzw. Schuld kann keine Verbindung herstellen. Nur das Leben ist dazu in der Lage.
    Und Betonstelen für Seelen sind geradezu absurd, auch wenn da welche „uns drum beneiden“. Die Seele ist nicht aus Stahlbeton. Und im Endeffekt kommt man nur damit zurecht, wenn man eine Chance auf Ewiges Leben, also eine unzerstörbare Seele einräumt.
    In ‚entweder broder‘ sah ich, dass Dachau inzwischen eine Kantine hat. Die gehört als erstes geschlossen. Wie kann man nur auch noch Kommerz darauf aufbauen?

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    @Parisien: Ja, eine historische Aufklärung ist nötig und wichtig. Den Vorschlag eines Besuches des Jüdischen Museums und/oder des Museums im Haus der Wannenseekonferenz finde ich gut, wenn es um die Auseinandersetzung um den Völkermord an den Juden geht. In der Frage der Klassenfahrten nach Auschwitz bin ich persönlich belastet, ich denke, auch hier stellt sich die Frage, wie man eine solche Fahrt vorbereitet, wie alt die Teilnehmer sind und wie die Betreuer geschult sind. Der Schlag in meine Magengrube hat zu mindestens nicht zu einem tieferen Verständnis für die Probleme der Juden und Israels geführt. Diese Gedankenlosigkeit bedaure ich sehr, auch im Rückblick auf die 80-iger Jahre.

    Die Freiburger Psychotherapeuten wollen einen deutsch-jüdischen Dialog, dabei schaffen wir kaum einen deutsch-deutschen Dialog, zu oft spüre ich als Ostdeutsche diese Besserwisserei und Selbstgerechtigkeit. Hier im Blog gefällt’s mir gut.

    @Alan Posener: Ihre Antwort A finde ich besonders gut. Nehmen wir an, ein Freund kritisiert Sie ständig. Er benutzt selbst die Rede, die er am Grab Ihrer ermordeten Eltern hält, um Sie zu kritisieren. Ist das für Sie Freundschaft?

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    Aus meiner (israelfreundlichen) Sicht ist der 27. Januar heutzutage der falsche Erinnerungstag. Ich würde diesen Tag vorziehen:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Wannseekonferenz
    Die Konfrontation mit diesem Tag brächte den heutigen Schülern, den jungen Menschen, auch den im Falle des Holocaust meist unschuldigen Immigranten, die Auseinandersetzung mit dem staatlichen Täter, dem staatlich organisierten Massenmord.
    Die Auseinandersetzung mit den elendiglich Gestorbenen, den Ermordeten und den abgemagerten Überlebenden, die Bilder von Auschwitz, sind ein Schlag in die Magengrube, der zu Erbrechen führt und als Antwort zu fassungslosem Entsetzen und daher oft genug zu Abwehr und Verdrängung, um das zu verarbeiten, was an sich nicht zu verarbeiten ist.
    Der 20. Januar würde dagegen eine historisch-intellektuelle Auseinandersetzung, die immmer zu Distanzierung führen muss, ermöglichen.
    Ich glaube, es wäre der bessere Tag. Eine historische Aufklärung ist nötig. Schulklassen in das Museum im Haus der Wannseekonferenz zu bringen und die Ereignisse davor und danach im Geschichtsunterricht durchzunehmen, wäre m.E. einer Klassenfahrt nach Auschwitz und diesem Schlag in die Magengrube von unschuldigen Enkeln und Urenkeln, der genau das Gegenteil bewirken kann, vorzuziehen.
    Lehrreich finde ich auch den 9. November. Boykott und Pogrom waren und sind allgegenwärtig.
    Es ist so, Herr Posener: Die Fixation auf Auschwitz bewirkt allzu oft das Gegenteil, weil das menschliche Gemüt nicht dazu in der Lage ist, diese Grausamkeit zu verdauen und der heutige Mensch sich dann mit seiner Unschuld herausredet. Auschwitz wirkt heute oft wie eine exhibitionistische Anklage, auf die es keine Antwort gibt. Ich weiß nicht mal, ob die Ermordeten damit einverstanden wären.
    Auch das Jüdische Museum in Berlin ist eine gute Lehranstalt, aber nicht Auschwitz.

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    @Lyoner: Fortsetzung: Was in der DDR oft als Solidarität verkauft wurde, war häufig Geschäft und brachte auch Unmut in die Bevölkerung. Als in unserem Internat zukünftige Doktoranden aus Syrien einzogen, bekamen diese teilweise Einzelzimmer mit etwas besserer Ausstattung. Wie viel Geld sie dafür bezahlten und dass ihre Familien für diese Ausbildung bürgten, war den wenigsten Studenten bekannt. Mir zunächst auch nicht. Sie hatten auch Devisen und konnten ins Ausland reisen. Natürlich war der private Devisenhandel in der DDR gesetzlich verboten, der inoffizielle Umtauschkurs war sehr hoch. Wenn solche Dinge im verborgenem und teilweise geduldet passieren, entstehen Ungerechtigkeiten und Gerüchte, ja und auch Neid.

    Die vietnamesischen Arbeiter nähten die Jeanshosen in ihrer Freizeit. Während meiner Lehrzeit habe ich zwei Wochen in einer Qualitätskontrolle (Metallverarbeitung) gearbeitet und musste die Werkstücke von den vietnamesischen Lehrlingen kontrollieren, dabei konnte ich nur staunen, wie exakt diese gearbeitet hatten, das war echte Qualitätsarbeit. Deshalb frage ich mich manchmal, warum einige Deutsche glauben, dass man in Asien keine Qualität herstellen kann. Diese vietnamesischen Lehrlinge jedenfalls haben viel genauere Werkstücke abgeliefert, als unsere deutsche Gruppe. Es gab natürlich auch Probleme, z. B. wohnten in meinem Lehrlingswohnheim Vietnamesen und Afrikaner auf einer Etage und es gab schnell heftige Auseinandersetzungen zwischen den beiden Gruppen, manchmal ging es auch um Mädchen. 🙂 🙂

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    @Lyoner: Ich habe hier schon mehrmals bekundet, dass ich die Entwicklung Israels als Land interessant finde, allerdings möchte ich mich Roland Ziegler anschließen und mich doch eher mit Deutschland beschäftigen, z. B. mit dem Rassismus in Deutschland.

    Man hat sich bei der Vergangenheitsanalyse der DDR für meine Meinung zu sehr auf die Stasi-Geschichte gestürzt und die anderen Folgen der in der DDR gelebten Ideologie zu wenig betrachtet. Es wurde offiziell Völkerfreundschaft gepredigt, gleichzeitig gab es viele Elemente von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus im Privatem, die schon damals nicht ausreichend thematisiert wurden, es gab zunächst auch nicht viel Ausländer.
    Ich hatte schon einmal hier geschrieben, in der DDR wurde zur „Heimatliebe“ und dem „Stolz auf die Errungenschaften“ erzogen, das Nationalgefühl war wichtiger Bestandteil der Erziehung.

    Bereits vor der Wende hatte ich einmal eine Diskussion mit einem ausländischen Studenten, der die Möglichkeit hatte nach Westberlin zu reisen, über die türkischen Gastarbeiter in Westberlin und dem Gesprächspartner dabei erzählt, wie die DDR mit dem Problem „Vertragsarbeiter“ umging. Auch in der DDR gab es „Vertragsarbeiter“ z. B. aus Vietnam, Mosambik, Angola.

    Die Regierungen der DDR und der Sozialistischen Republik Vietnam unterzeichneten im April 1980 ein „Abkommen über die zeitweilige Beschäftigung und Qualifizierung vietnamesischer Werktätiger in Betrieben der DDR“. Was als internationale Solidarität verkauft wurde, hatte wirtschaftliche Gründe: Die DDR-Regierung nutzte die ausländischen Arbeitskräfte, die auch aus Kuba, Angola und Mosambik kamen, um einen Arbeitskräftemangel in bestimmten Regionen und Industriezweigen auszugleichen und so die Produktion zu sichern oder zu erhöhen. (Quelle: Vietnamesen als Vertragsarbeiter in der DDR http://www.wallstreet-online.d.....lem-loeste)

    In meiner Berufsschule erhielten Vietnamesen und Afrikaner eine Ausbildung, im Betrieb arbeiteten Kubaner. Rassistische Einstellungen waren überall zu hören. Später entdeckte die DDR auch die Möglichkeit der Devisenbeschaffung durch die Ausbildung von Studenten aus nichtsozialistischen Ländern an Universitäten und Hochschulen, z. B. arabischen Staaten. Häufig wurde das als Solidarität verkauft, daraus ergaben sich viele Gerüchte, da die wirtschaftlichen Interessen der DDR verschleiert wurden.

    Die Vietnamesen, die z. B. ihre Einkünfte erhöhen wollten, um sich nach ihrer Rückkehr nach Vietnam eine bessere Existenz aufzubauen, begannen einen regen Handel mit Jeanshosen und elektrischen Geräten, aber auch mit Devisen. Viele Deutsche freuten sich über die Möglichkeit, dort eine Jeans zu kaufen, gleichzeitig war die DDR eine Mangelwirtschaft und die Bevölkerung sah es nicht gern wenn Waren von Ausländern ins Ausland geschickt wurden. Bei den Vietnamesen waren es die Fahrräder, Nähmaschinen und Mopeds, bei arabischen Heimkehrern auch Möbel, elektrische Geräte und andere Sachen. Daraus erwuchs dann auch wirklich Neid und der Rassismus wurde zusätzlich gestärkt.

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    @Lyoner: Ob so ein Treueschwur zu einem jüdischen Israel ein sinnvolles Instrument ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Es ist aber vergleichbar mit der Forderung aus Reihen der CDU, hierzulande ein Bekenntnis zur „christlichen Leitkultur“ abzulegen. Wenn mich solche Bestrebungen stören, würde ich doch zunächst hier im eigenen Land die Bemühungen um ein ähnliches Bekenntnis zu stoppen versuchen, zumal die „christliche Leitkultur“ hier in Deutschland jedenfalls wesentlich weniger bedroht ist als die jüdische in Israel.

    Meinen persönlichen Standpunkt zur „Leitkultur“-Frage in Deutschland habe ich bereits an anderen Stellen erwähnt. Ich finde es sinnvoll, von Einwanderern zu verlangen, ein Bekenntnis zum Grundgesetz (insb. zur Gleichberechtigung von Mann und Frau u. ä.) abzulegen und, sofern möglich, die deutsche Sprache zu lernen. Wieviel das bringt, sei dahingestellt; schaden kann es m.E. nichts.

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    P.S. Nachtrag

    muss natürlich ergänzt werden “ … baden gehen, indem wir alle gewünschten Transferleistungen leisten?“

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    @ Roland Ziegler

    Warum soll ich den Fragekatalog noch kritisieren, wenn Alan Posener ihn bereits „entzaubert“ und seine Verfasser für irrelevante Randfiguren erklärt hat? In Frage steht doch die Dialogfähigkeit Poseners. Die Frage um die es geht, die Sie als „zentralen Posten“ beschrieben haben, stand hier doch schon längere Zeit im Raum, ist weder von Posener noch den geschätzten Ko-Kommentatoren angerührt worden. Hier hat nun Posener wie ein Zauberkünstler mit der Aufmerksamkeit des Publikums gespielt, ein paar diskursive Taschenspielertricks angewendet, das Publikum schmunzelt über das irre Freiburg, grinst über zweifelhafte Therapeuten, staunt über irrelevante „Sokratiker“ und glaubt dann, dass nur blinde Hühner die Fragen stellen, die Sie (und Alan Posener) als flach bezeichnen. Dabei geht dann leicht unter, dass der Zauberkünstler den „zentralen Posten“ nur sehr dürftig behandelt hat, bei einer viktimologischen Rechtfertigung stehen gebleiben ist. Und dabei appeliert er nicht an unser Urteilsvermögen, sondern versucht, unsere emotionalen Hemmungen zu instrumentalisieren; wenn wir als anständig gelten wollen, müssen wir wenigstens an einem Tag die Formel richtig sagen. Sagen Sie, ist eine „Solidargemeinschaft“, die so kalkulieren kann (http://www.spiegel.de/wissensc.....-5,00.html) eine „Solidargemeinschaft der Verfolgten“?.

    Gerne entscheide ich mich für einen Maßstab, frage mich jedoch auch manchmal, ob ich nicht zuweilen ein zu fanatischer Gegner von Doppel-Standards bin. Ich kann auch durchaus begründete Exceptionen akzeptieren. Ich kann auch durchaus verstehen, dass Israel ein Politik betreiben will, die verhindert, dass die Juden zu einer Minorität im eigenen Lande werden. Diese identitätspolitischen Ansätze wären für mich jedoch überzeugender, wenn Israel auch das palästinensische Volk und dessen legitimen Rechte auf ein unabhängiges Palästina anerkennen würde. Die Delegitimation der Palästinenser ist nicht nur bei Siedler und anderen Extremisten gang und gäbe, sondern weit in den politischen Mainstream eingedrungen. Dass es an den Palis liegen würde, die immer alle Chancen, die die friedliebenden Israelis ihnen geboten hätten, vermasseln würden, ist ein weiterer Taschenspielertrick.

    Fakt ist, dass Alan Posener auf der einen Seite den Partikularismus des jüdischen Nationalismus ohne Wenn und Aber bejaht, deutsches partikularistisches Interesse und eine nationale Definition denunziert, wo er steht und geht. Versuchen Sie mal, die Kriterien der beiden Listen Sloterdijks, die ich hier (http://starke-meinungen.de/blo.....ment-12121) schon zitiert habe, an Poseners Kommentare zu Deutschland und zu Israel anzulegen:

    Liste 1: immun, selbstpräferentiell, exklusiv, selektiv, asymmetrisch, protektionistisch, unkomprimierbar und irreversibel

    Liste 2: immunitätsvergessen, fremdpräferentiell, inklusiv, unselektiv, symmetrisch, zollfrei sowie beliebig kompressibel und reversibel

    Ich fürchte, wenn es nach Alan Posener ginge, käme für „uns“ (und, nicht zu vergessen, die anderen europäischen Völker) nur die Liste 2 in Frage; stellen Sie sich vor, wie er rotieren würde, wenn wir von unserern türkischen Mitbürgern etc. einen Treuschwur auf ein deutsches Deutschland abverlangen würde. Ist der Treueschwur zu einem jüdischen Israel in Israel ein sinnvolles Instrument?

    P.S. Wie Sie glaube auch ich, dass es in „unserem“ Interesse ist, die „europäische Solidargemeinschaft“ (und das Projekt des „Weltethos“) zu stärken, nicht aus Schuld, sondern zum gegenseitigen Nutzen. Was die Quantitäten angeht, scheint es jedoch keine Patentlösung zu geben, oder haben Sie die schon entdeckt. Und würde es jemanden nutzen, dass auch wir unsere Solidarität soweit ausdehen, dass wir baden gehen?

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    …nochmal zum Stichwort „Solidargemeinschaft“: Wenn Verfolgte sich zu einer Solidargemeinschaft zusammenschließen, ist das etwas anderes, als wenn der Klasssenprimus der EU, für dessen Produkte sich andere Staaten hoffnungslos überschuldet haben, sich zu einer „Solidargemeinschaft“ zurückbesinnen will, um nach dem Minimax-Prinzip Transferzahlungen zu vermeiden.

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    @Lyoner: Warum Sie einen derartig flachen Fragekatalog kritiklos durchgehen lassen, die Antworten aber zu „Budenzauber“ wegkommentieren, ist mir rätselhaft, aber nebensächlich.
    Nicht nebensächlich ist die Frage, warum Sie (der regelmäßig auf seine eigenen Beiträge verweist) beim deutschen Staat ständig komplexe Solidargemeinschaften anmahnen, beim israelischen Staat aber sogar das Rudiment einer solchen Solidargemeinschaft (Rudiment, weil Israel extrem multiethnisch ist) problematisieren? Vielleicht sollten Sie sich mal für einen Maßstab entscheiden.

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    @ Roland Ziegler

    Sie sind ja so lieb, den „zentralen Posten“ zu artikulieren. Eigentlich hätte sich Alan Posener den Umweg über Freiburg sparen können, denn die Frage nach dem „jüdischen Staat“ und seiner (Un-)Vergleichbarkeit mit anderen nationalstaatlichen Definitionen ist hier (in aller Bescheidenheit: von mir) schon mehrfach, zuletzt hier am 10. Februar 12:54 (http://starke-meinungen.de/blo.....ment-12121), gestellt worden. Darauf waren meine verehrten Kombattanten mit ihren starken Meinungen bemerkenswert zurückhaltend. Wenn man den Budenzauber, den Posener hier zum Besten gibt (sich über Freiburg, Psychotherapeuten im allgemeinen, vermeintliche und, so Posener, eigentlich irrelevante Sokratiker im speziellen mokieren), abzieht, bleibt die dürre viktimologische Antwort auf Punkt I, eigenartig bei einem Staat, der so schöne Muskeln hat und der ganzen Welt die Stirn bietet. Oder sehen Sie noch etwas inhaltlich Wesentliches?

    Was Posener unterschlägt, ist, dass die Formel, worauf er Pöttering und uns alle am Tag der Wahrheit verpflichten will (wenn wir hier nicht den richtigen Kanon singen, müssen wir uns in Grund und Boden schämen), durchaus jüngeren Datums ist, in Israel nicht unumstritten und ein Instrument der Administration Netanyahu & Lieberman. Es dreht sich hier weniger um das Existenzrecht Israels, auch wenn dies wie eine Monstranz durch das global village getragen wird. Als Einstieg in die Debatte schlage ich Ihnen vor:

    http://www.zeit.de/politik/aus.....r-gesetz-2
    http://www.heise.de/tp/artikel/33/33471/1.html
    http://www.dradio.de/dlf/sendu.....t/1579917/
    Wenn Sie den problematischen Blickpunkt eines Palästinensers prüfen wollen:
    http://www.israel-palaestina.d.....Staat.html

    Jeshayahu Leibowitz hat die raison d’être des Zionismus wie folgt definiert: we are fed-up being ruled by goyim. Vielleicht trägt diese Formel auch zum Verständnis der Ambitionen des anderen Volkes zwischen Mittelmeer und Jordan bei.

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    Die beiden plappernden fleischgewordenen Schierlingsbecher aus Freiburg, haben sie schön beschrieben. In Brüssel und Straßburg war es Brauch Lose zu ziehen stand eine „Rede“ von Pöttering an.Ein Glücklicher durfte dann was Vernünftiges machen und musste nicht mit in den Schlafsaal. So gut und richtig ihr Artikel über die Holocoust Gedenkstunde auch war, einen haben sie bei der Kritik vergessen. Herr Lammert, dem man sehr gut zuhören kann, der verließ das Thema der Feierstunde ebenfalls um dann völlig unangebrachte Verbindungen zu der kürzlichen Mordserie mutmaßlicher Neo-Nazis zu kommen. Das hatte, so schlimm es war und ist, in der Feierstunde zum Gedenken an Auschwitz auch nichts dort zu suchen.

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    Ich finde insb. Ihre Antwort auf Frage C.) gut. Mit Sokrates haben diese Suggestivfragen nichts zu tun, aber der kann sich ja gegen eine solche Vereinnahmung nicht wehren.

    Ein zentraler Posten in dieser immmergleichen unerfreulichen Diskussion ist die Frage, wieso der Staat Israel denn „jüdisch“ sein soll. Ob das nicht „rassistisch“ wäre. Die Gegenfrage dazu lautet: Warum soll der parallel dazu zu gründende Staat Palästina „palästinensisch“ sein? Oder „arabisch“? Wie verhält es sich denn überhaupt mit dem „Selbstbestimmungsrecht der Völker“?

    Wenn der jüdische Charakter von Israel kritisiert wird, muss diese Kritik eingebettet werden in ein übergeordnetes Verständnis von einem rational-abstrakten Staat, der sich nicht über Gesellschaft, Sprache und Kultur (zu der auch Religion zählt) definiert. Aber dann bitte für alle. Wieso fordert man von Israel, was man von anderen Staaten, die es nötiger hätten, nicht fordert?

    In diesem Zusammenhang kann man auch darauf hinweisen, dass Israel ein multiethnisches Land ist und eine seltene Integrationsleistung erfüllt. Menschen aus Herkunftsländern der ganzen Welt, die aufgrund ihres Judentums stigmatisiert werden oder wurden, finden in Israel Schutz. Das Herkunftsland selber spielt keine Rolle. Hier haben andere Länder Nachholbedarf, nicht Israel. Statt zu fordern, dass diese Offenheit Israels noch weiter geöffnet wird, so dass nicht nur Juden aus aller Welt, sondern alle Erdenbürger Aufnahme finden, sollte man erstmal gucken, welche anderen Staaten man wie zu einer strukturellen Offenheit heranführen kann. Kulturell/ethnisch/religiös/systematisch verschlossene Staaten gibt es wie Sand am Meer.

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    Das „Deutschersein“ ist doch wirklich eine Last! Das ist doch „almost hilarious“ (oder wie man auf der Strasse in Lateinamerika sagen wuerde: „medio raro“ – „halbwegs seltsam“) all das welches den klugen Deutschen zu weitschweifigen Spitzfindikeiten verfuehrt! Fast, aber nicht ganz, so schwer verfolgbar wie „american“ baseball!

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