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Hau den Yussuf

Thilo Sarrazin hat wieder zugeschlagen. Und wie. Genügten dem ehemaligen Berliner Finanzsenator und heutigen Bundesbanker bis vor Kurzem noch Interviews, um seine deutschtümelnden Thesen vom Untergang des Abendlandes unters Volk zu bringen, präsentiert er nun seine Vorschläge zur Rettung vor den Muslimhorden in Buchform.

Herausgekommen ist bei „Deutschland schafft sich ab“ eine populistische Provokation à la Möllemann. „Hau-den-Yussuf“ lautet das Motto. Beispiel gefällig? „Ich möchte nicht, dass das Land meiner Enkel und Urenkel zu großen Teilen muslimisch ist, dass dort über weite Strecken Türkisch und Arabisch gesprochen wird, die Frauen ein Kopftuch tragen und der Tagesrhythmus vom Ruf der Muezzine bestimmt wird.“

Oder biologistisch formuliert: „Bleibt die Geburtenrate der Migranten dauerhaft höher als die der autochthonen Bevölkerung, so werden Staat und Gesellschaft im Laufe weniger Generationen von den Migranten übernommen.“

Man merkt es fast bei jedem Satz, dass Sarrazin die Angst vor dem Islam, den Arabern und den Türken schier um den Schlaf bringt. Aber er, der Durchblicker und einzig wahre Gefahrenerkenner, stellt sich dieser Bedrohung mutig in den Weg. Seine Waffe ist das Ressentiment, seine Kugel das Vorurteil, und im Visier hat er Mohammeds Gefolgsleute.

Nun ist es nicht so, dass Thilo Sarrazin dumpfbackig den glatzköpfigen Nazi gibt. Der Mann mit dem SPD-Parteibuch (wohl nur noch für kurze Zeit) hat schon ein paar Punkte, über die es dringend einer Diskussion in Deutschland bedarf.

Viele Familien mit Migrationshintergrund nutzen die Annehmlichkeiten des Sozialstaats weidlich aus. Die Sprachkenntnisse sind oft mangelhaft, aber es gibt kaum Druck von außen, dies zu ändern. Der Integrationswillen ist zuweilen nur marginal ausgeprägt.

Das geht oft so weit, dass man mit Fug und Recht von Parallelgesellschaften sprechen kann, auch wenn das multikultibewegte Gutmenschen selten wahrhaben wollen.

Nur: Diese Hinweise gehen in Sarrazins dröhnender Anti-Ausländer-Kakofonie schlichtweg unter. Sie dienen ihm offenbar nur, um seinem Warnungsfuror richtig Nahrung zu geben. Und so gerät „Deutschland schafft sich ab“ schwuppdiwupp ins rechte Fahrwasser.

Kein Wunder, dass sich nun sogar die Kanzlerin empört. Von der SPD ganz zu schweigen. Nur die Nazis applaudieren Sarrazin und seinem „Widerstand gegen muslimische Überfremdung und Landnahme“ in aller Öffentlichkeit. Ist der SPD-Mann in Wirklichkeit gedanklich ein NPD-Mann? Eine etwas hinterhältige Frage.

Beantworten wir sie so: Eine politische Heimat wird der Genosse bei den Braunen wohl kaum finden. Einen Platz im Herzen der Rechten hat Sarrazin von nun an jedoch sicher. Selbst schuld.

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28 Gedanken zu “Hau den Yussuf;”

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    Sehr geehrte Frau Groda,
    ich benutze Outlook nicht, würde Ihnen jedoch gerne weiterhelfen, wenn Sie noch Hilfe brauchen. Kontaktieren Sie mich doch bitte über Facebook, meine Emailadresse mag ich hier nicht nennen. Name auch dort: Susannah Winter.
    Mit freundlichen Grüßen

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    @ KJN

    Das zeigt doch, dass ich liberal bin, sprich weder links noch rechts. Also sowohl Pro-Bush junior als auch pro-Clinton. Nur die Grünen kann ich nicht riechen. Wie Nietzsche sagte: es ist eine Frage der Hygiene.

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    Wohlgemerkt, ich habe nicht von Posener verlangt, dass er sich mit seinem türkischen Gemüsehändler überwirft (ich kenne auch einen netten türkischen Gemüsehändler). Und ich habe nicht von Böhme verlangt, dass er „Ausländer raus“ brüllt. Ich habe bloß vorgeschlagen, dass sie grundsätzliches Verständnis dafür bekunden, dass auch Deutsche gerne ein eigenes Homeland haben und behalten würden – es ist vielleicht ein unerfüllbarer Wunsch, aber kein illegitimer. Aber wenn nicht einmal dieses grundsätzliche Verständnis zu bekommen ist, dann haben wir allerdings ein Problem.

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    Hilfe, liebe Mitposter!!!!
    Seit einigen Tagen bekomme ich absolut irre mails in mein Postfach. Über die Bestellung eines kostenlosen Audi, einkaufen bei Aldi kostenlos usw.

    Wer kann mir helfen herauszufinden, wer dieser Absender ist – m.E. gibt es ein paar Spezialisten hier.

    info@yls7.net

    Welche Sauerei steckt da wieder dahinter.

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    Hier ein Link zur scheinbaren Tradition des Ausspruchs Die Deutschen hätten sich damit quasi abgeschafft.

    http://www.youtube.com/watch?v.....re=related (Ton besser abstellen)

    (Auf einen groben Klotz…)

    Hier das Zitat von Sarrazin bei Bild.de:

    http://www.bild.de/BILD/politi.....emmer.html

    Eine verifizierte Online-Fundstelle für die Rede Fricks habe ich bisher nicht gefunden, bei Heise gibt es allerdings dieses Zitat:

    http://www.heise.de/tp/blogs/f.....0572/read/

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    @ 68er welchen Erkenntnisgewinn ich habe, wenn ich weiß, aus welchem “genetischen Pool”

    Na, schätzungsweise haben Sie, außer dass Sie feststellen, dass jemand in eine bestimmte genetische Linie gehört oder nicht, dadurch gar keinen Erkenntnisgewinn.

    Wenn Sie beispielsweise genetisch feststellen lassen, dass Sie männlichen Geschlechts sind, was wissen Sie dann mehr und anderes über sich selbst und über Männer als das, was Sie und – alternativ – Alice Schwarzer nicht ohnehin schon über Männer wussten?

    Tatsächlich weiß Sarrazin ja auch alles über Immigranten und Portugiesen und Juden und … und … und …, ohne je ein Immigranten-, Portugiesen- oder Juden-Gen und … und … und … zu Gesicht bekommen zu haben.

    Einen praktischen Gewinn könnte die genetische Feststellung von Männlichkeit allerdings haben. Wenn jemand, an seiner Männlichkeit zweifelnd, sich genetisch bestätigen lässt, dass er Mann ist, könnte das seine Erektion verbessern. Und genau das ist es, worauf Sarrazin, potenzunsicher wie sein Anhänger und Sympathisanten, mit seiner Berufung auf Gene offenbar spekuliert: auf verbesserte politische Erektion.

    „Guck mal, boah, ey! Ich bin rein deutsch!“ Bei Idioten klappt das.

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    Zum Thema Demokratieverständnis:
    Immer wieder – auch hier – irritiert mich, wie wenig weit das Demokratieverständnis in unserer Republik ausgelegt wird.Wie – glaube ich – KJN einmal richtig gesagt hat, das Zeitalter der Revolutuinen ist vorbei, wir befinden uns im Zeitalter der Kommunikation.

    In unserem Lande herrscht Meinungsfreiheit. Jeder, auch Herr Sarrazin, oder jemand von der NPD z.B., darf seine Meinung äußern, solange diese nicht die Würde anderer Menschen verletzt, was einen Straftatsbestand darstellt.
    Immer wider höre oder lese ich, daß Personen, die anderer Meinung sind, offensichtlich keine Meinung haben dürfen, ein absolutes Unding.
    Ich möchte, wie es unsere Verfassung vorsieht, in einer Demokratie leben, in der jeder eine Meinung haben und äußern darf, auch ein Kommunist, NPD-ler, Gutmensch, Katholik, Protestant, Muslim, Atheist, Politiker, Pödagoge, Gutmensch, Soziologe, Hartz-Empfänger usw.
    Und wenn ich anderer Meinung bin, widerspreche ich; was mein gutes Recht ist, ebenfalls.
    So läuft Demokratie und nicht anders!

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    Lieber Herr Böhme,
    wie ich auch schon Herrn Posener gegenüber erwähnte, Angst ist ein schlechter Ratgeber. Daher ist es relativ unnötig intellektuelle Debatten über die unsinnigen Aussagen des genannten Herrn zu führen. Nicht in der ganzen Republik herrschen „Berliner Verhältnisse“,die Migranten Problematik betreffend. Viele von uns – auch ich gerade – machen derzeit sehr aussagefähige Erfahrungen mit Migranten der 2. Generation. Gut ausgebildete Menschen in Verwaltung, Wissenschaft und Industrie. Erfolgreich und mit entsprechenden Ambitionen. Auch Unternehmer und Geschäftsleute, die an know how und vor allem Fleiß den Einheimischen bald überlegen sein könnten. Es ist nicht mehr Gemüsehändler an der Ecke, die Dönerbude am Platz. Heute ist es der mittelständische Unternehmer der einige Arbeitsplätze schafft – auch für Deutsche z.B. – und der zur Konkurrenz für die Einheimischen wird.
    Davor hat Herr Sarrazin Angst!!!! Nicht vor den Minaretten und Kopftuchmädchen!Und wie man es bei uns gelernt hat, dann diskriminiert mal schnell, das Volk ist ja angeblich blöd und springt gleich drauf an.

    Nicht daß ich hier mißverstanden werde – unbedingt und kampflos möchte ich die eigene christlich abendländische Identität auch nicht aufgeben. Allerdings schreckt mich neuerdings die Vorstellung nicht mehr so sehr, die Republik könnte anders oder muslimischer werden. Deustch zu sein ist nicht nur ein Segen, meistens, zumindest in der neueren Vergangenheit, war es auch ein Fluch.
    Sollten es andere besser machen, auch in unserem eigenen Land – bitte, ich habe nichts dagegen.
    Allerdings nur solange ich weder ein Kopftuch tragen muß noch zwangsverheiratet werden kann. Aber, dazu haben wir ja einen Rechtsstaat.

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    @Geraldus

    Es besteht überhaupt keine Notwendigkeit, Herrn Sarrazin mit Sachargumenten, Beispielen etc. zu widerlegen, weil sein ganzer Ansatz falsch ist.
    Sollte er das nicht selber wissen, müsste man ihm Bildungsferne attestieren – sowie generelle Unfähigkeit zu lernen, das was er bestimmten Zuwanderern zuordnet.
    Ethnische Zugehörigkeit kann offensichtlich bestimmten Genkombinationen zugeordnet werden.
    Aus Genkombinationen können aber keineswegs Intelligenz, Aggressionsverhalten etc. abgeleitet werden.
    Sarrazins Vortrag ist wissenschaftlich gesehen daher Quatsch, die Absicht dahinter, nicht auf Probleme aufmerksam zu machen, sondern Rassismus hoffähig zu machen.
    Warum? Ich vermute Eitelkeit.

    Wann endlich erhält dieser Mann die Ihm gebührende Aufmerksamkeit – nämlich keine.

    @David Berger

    Sie messen in Ihren Beiträgen schon seit längerem immer wieder mit zweierlei Maß.

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    @Geraldus

    Wenn Sie aufmerksam mitgelesen haben, dann haben Sie doch sicherlich bemerkt, dass ich eben darauf hingewiesen habe, dass keiner der hier anwesenden Sarrazin-Befürworter tatsächlich Ahnung vom Thema hat (Genetische Rassengesetze) und es nur um „Hau den Yussuf geht“ wie es Herr Böhme so schön formuliert.Keiner von Ihnen hat ein einziges Sachargument gebracht, ausschließlich Emotionen die von Angst vor Überfremdung bis hin zu dumpfen Aussagen ohne jeden Inhalt von Jens reichten. Ich lasse mich gerne von Ihnen auf irgendetwas informatives im bisherigen Gespräch hinweisen. Ihr Link schafft da nur wenig Abhilfe, denn um HerkunftsNACHWEIS geht es Herrn Sarrazin nicht, sondern um Bewertung dieser Erkenntnisse, um besser und schlechter, um gute DNA und schlechte DNA. @David Berger
    Klar, nach französischem Recht vielleicht. Wir müssen hier auch nur die richtigen Gesetze erlassen um dann „kleine Kopftuchmädchen“ (Zitat Sarrazin) abzuschieben um Sie zufrieden zu machen?

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    @ Geraldus

    „www.igenea.com/docs/hagalis/hagalis.htm“

    Nachdem ich die Darwindebatte hier mit Interesse verfolgt habe und mich dabei über die im Blog vorhandene Sachkenntnis gefreut habe, möchte ich anregen, dass jemand vom Fach einmal die Sinn- bzw. Unsinnigkeit dieser Igenea-DNA-Analysen kommentiern könnte.

    Ich als mathematisch interessierter Laie kann nicht recht nachvollziehen, welchen Erkenntnisgewinn ich habe, wenn ich weiß, aus welchem „genetischen Pool“ meine direkten Vorfahren mütterlicher- oder väterlicherseits kommen. Denn wenn ich es richtig sehe, sind die dabei vernachlässigten Stränge bzw. „Erbgutspender“ aus den „Seitenlinien“ doch zahlenmäßig exorbitant größer (bei 40 Generationen ca. 2 zu 1 Billion? / bei 40.000 Jahren zeigt der Rechner „undendlich“ an).

    Mir ist bewußt, dass es im gewissen Umfahg eine geschlechtsspezifische Vererbung bestimmter Erbfaktoren gibt, aber fällt diese nach 40 bzw. 1.000 Generationen überhaupt noch ins Gewicht?

    So richtig verstehe ich nicht, wie man auf die Idee kommen kann, einer kommerzielle Firma den Auftrag gibt, zu analysieren, ob man jüdische Vorfahren hat.

    Man stelle sich vor, dort gibt es eine Datenpanne wie bei Schlecker und die Neonazi-Szene oder irgend so ein ausgeflippter prominenter Erbgutpopulist bekommt die Daten in die Finger.

    http://www.ftd.de/unternehmen/.....61812.html

    Man mag fragen, was kann denn in unserer Demokratie mit den Daten schon passieren, aber ich persönlich halte unsere Gesellschaft für nicht sehr viel stabiler als die ehemalige DDR, Horten, Karstadt-Arcandor, Hertie oder die internationale Bankenwelt. Und was mit den Juden in Deutschland passiert ist, hätte man ja auch nie für möglich gehalten.

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    An alle, die hier einen auf „Hau den Sarrazin“ machen:

    Wie wär es mit Sachargumenten, um ihn zu widerlegen ?
    Polemische und emotionale Beiträge transportieren zwar vortrefflich Meinungen, erreichen aber nur diejenigen mit der gleichen Meinung.

    Liegt das daran, daß Sarrazin inhaltlich mit allem was er von sich gibt recht hat ?

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    @David Berger

    „Nicolas Sarkozy macht eine gute Politik, um den Front National einzudämmen. Die Abschiebung der Romas ist rechtlich einwandfrei.“

    Warten wir doch einmal ab Mr. Berger, was der Europäische Gerichtshof dazu sagt.

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    @Susannah Winter

    Nicolas Sarkozy macht eine gute Politik, um den Front National einzudämmen. Die Abschiebung der Romas ist rechtlich einwandfrei. Historische Vergleiche sind da fehl am Platz.

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    @Rainer Möller

    Sicher… als Deutschland besonders deutsch war, war es ja auch BESONDERS Judenfreundlich. Und schließlich auch ausschlaggebend dafür, dass Israel entstehen konnte, judenfreundlicher geht schon gar nicht mehr, nicht wahr? Den Israelis mit deutscher Feindschaft und Kritik zu kommen dürfte nicht funktionieren.
    Gibt es nämlich schon längst und hat seinen Schrecken verloren. Es gibt für Israel im Moment weit wichtigere Themen als die deutsche „Freundschaft“

    @Gockeline

    „Dahin wollen uns die Gutmenschen treiben ?….welche Bildung die muslimischen Migranten haben,
    welche Berufe sie haben,
    wieviele davon in Hartz4 leben,
    wieviele in Gefängnisse leben,u.a.w….Es traut sich niemand diese Statistiken zu veröffentlichen???“

    Statistiken, die die Machbarkeit von Integration belegen, sind schon tausendmal veröffentlicht worden. Das sind die, auf die sich die bösen Gutmenschen berufen. Leider gibt es für solche Statistiken nicht einmal halb so viel Presse und Geschrei. Deswegen empfehle ich Ihnen:
    Einfach mal im Internet die entsprechenden Studien nachlesen BEVOR Sie aufgrund von Bildzeitungsmeldungen losschreien, als wäre unsere Gesellschaft schon morgen wegen Zuwanderung dem Untergang geweiht.

    @alle

    Die breite Zustimmung die dieser verbale Durchfall erzeugt ist mehr als erschreckend, auch wenn ich Rezensionen auf Amazon weit weniger Bedeutung beimesse als einer meiner Mitschreiber hier. Ich bin froh, in diesen Zeiten, in denen rechte Ansichten wieder so breite Zustimmung finden, nicht als Migrant durch dieses Land zu laufen. Und ja, Sarrazins Aussagen sind rechtspopulistisch. Sie sind nicht bloße Kritik an der Integrationspolitik, sondern sie verneinen Zuwanderung, enthalten gefährliche populistische Halbwahrheiten die sich auf Genetik berufen, ohne tatsächlich Einblick in dieses Thema zu haben oder zu bieten. Eine Theorie der Herrenrasse also, nur dass sich Herr Sarrazin dabei nicht auf Sozialdarwinismus beruft, sondern auf Genetik. Und so wie sich die Nazis den Darwinismus zurechtgebogen haben um ihre kranken Theorien zu bekräftigen, so nutzt Herr Sarrazin sein Halbwissen um seinen Aussagen einen seriösen Anstrich zu geben.
    Also ein Appell an alle Anwesenden Befürworter: Bevor Sie Ihre eigenen Ängste von diesem Mann vertreten lassen und damit wachsendem Rassismus in diesem Land wieder Tür und Tor öffnen, bemühen Sie sich doch wenigstens um ein eigenes Bild, um eigenes Wissen. Abhandlungen über Genetik, über die Auffassungen über „bessere“ oder „schlechtere“ Gene, gibt es im Netz mehr als genug. Es braucht etwas mehr Zeit als das Lesen einer Schlagzeile, aber das sollte es Ihnen wert sein, ein selbstständig denkender Mensch zu sein und sich nicht Männern anzuhängen, die von den Schlagzeilen leben. So funktioniert Populismus, und Menschen, die für sich „Starke Meinungen“ beanspruchen sollten sich mit genug eigener Bildung und eigenem Wissen diesem Populismus widersetzen, oder in der Lage sein eigene Theorien aufzustellen und diese mit FAKTEN zu belegen.

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    @ Rainer Möller: Widerlich, was Sie da von sich lassen. Wenn sich die Juden nicht auf die Seite deutscher Rassisten schlagen, werden sie sehen, was sie davon haben.
    Wie Christian Böhme gezeigt hat, malt Sarrazin eine Gefahr an die Wand, die es gar nicht gibt. Anders als Israel, einem Land von sechs Millionen Juden, das von arabischen, hauptsächliche muslimischen Staaten umgeben ist, haben wir es in Deutschland mit einem Anteil von Muslimen um die sechs prozent, von dem ein großer Teil so muslimisch ist wie ich christlich. Angst ist ein schlechter Ratgeber, und wer den Menschen Angst macht, will ihnen einen schlechten Rat geben. Man muss kein Jude (laut Sarrazin intelligenter als die anderen) sein, um das zu erkennen.
    @ Gockeline: Sie tragen Ihren Namen zu Recht. Seit 9/11 wird die Zuwanderung nur noch unter dem Gesichtspunkt der Gefährdung betrachtet, keine Woche vergeht, ohne dass irgendwo darüber gesprochen wird, und Sie sagen, erst Sarrazin habe das Tabu gebrochen? Wo leben Sie eigentlich? Das Gegenteil ist wahr. Viel zu wenig wird darüber gesprochen, welche Bereicherung die Zuwanderung bringt. Mir ist ein türkischer Gemüsehändler jedenfalls lieber als ein Rainer Möller.

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    Lieber Christian Böhme,

    „Ich möchte nicht, dass das Land meiner Enkel und Urenkel zu großen Teilen muslimisch ist …“ – diese Haltung müssten Sie als Chef der „Jüdischen Allgemeinen“ doch aus Israel kennen, da ist sie sogar Staatsdoktrin. Was also ist da so schockierend?

    Ich sehe da eine gewisse Wechselwirkung. Wenn die Juden sich dafür einsetzen, dass Deutschland deutsch bleibt, werden sie hierzulande auch Freunde finden, die sich dafür einsetzen, dass Israel jüdisch bleibt. Wenn nicht, dann halt nicht.

  18. avatar

    Am besten gäbe es in Deutschland überhaupt keine Demokratie, oder wie soll man das verstehen, lieber David Berger? Lieber eine Theokratie, wo die Erleuchteten G’ttes regieren?

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    So geht es mir auch.
    Warum solche Aufregungen über eine Meinung eines Mannes.
    Haben wir wir keine Meinungsfreiheit mehr?
    Wer von euch allen möchte in einem muslimischen Land leben mit all seinen Gesetzen?
    Dort gibt es keine Freiheit oder Menschlichkeit!
    Schaut euch doch Statistiken an,
    welche Länder muslimisch sind und mehr Probleme haben wie wir!
    Diktatur,Unterordnung,Befehl und Gehorsam,totale Religion und deren Gesetze,keine Abweichung darf geduldet werden,Unterdrückung der Frau und Kinder,keine Freiheit zur Selbstfindung der Talente,immerwährende Unterordnung auf allen Gebieten.
    Dahin wollen uns die Gutmenschen treiben ?
    Freiheit ist auch ein klares ja oder nein.
    Es gibt auch darüber Statistiken,
    welche Bildung die muslimischen Migranten haben,
    welche Berufe sie haben,
    wieviele davon in Hartz4 leben,
    wieviele in Gefängnisse leben,u.a.w.
    Alle ist protokolliert das mit Sicherheit Herr Sarrazin benutzt hat für seine Aussagen!
    Es traut sich niemand diese Statistiken zu veröffentlichen???
    Also sind wir doch schon nicht mehr frei im Land???

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    Jeder der sich einmal einen kompletten Sarrazin-Monolog angehört hat (Auch in Talkshows diskutiert er nicht, sonder hält Reden) der weiß: Dieser Mann ist einfach nur bodenlos langweilig. Ich habe selten so gegähnt. Er verliert sich selber in seinen überlangen Sätzen, kann das was er vielleicht zu sagen hat oder nicht kaum in knappe, aussagekräftige Sätze bringen. Er wirkt durch und durch wie der Oberlehrer dem jede Fähigkeit, Interesse bei seinen Schülern zu wecken, fehlt. Da hat diese furchtbar langweilige Gestalt nun entdeckt, dass es nur der Übertreibung und der Ausländerfeindlichen Tiraden bedarf um die Aufmerksamkeit zu bekommen, die seine ermüdenden Reden sonst nicht erhalten. Und die Presse springt und die Menge schreit. Wie Sie ihn so schön zitieren: „„Ich möchte nicht, dass das Land meiner Enkel und Urenkel zu großen Teilen muslimisch ist…“ Muss uns kümmern, was ein Sarrazin neben Aufmerksamkeit möchte? Das beste Mittel gegen diesen Menschen ist, ihm nicht zuzuhören. Das straft ihn genug und erspart uns einen Wichtigtuer und Selbstdarsteller.

    @David Berger
    direkte Demokratie scheint in keinem Land gut zu funktionieren. Die Leute sind überall leicht verführbar und durch Presse manipulierbar. Ich liebe die französische Revolution und das dortige Demokratiebewusstsein, aber bitte: Die Abschiebung der Roma im Moment ist auch nicht links oder Multikulti. Und die brennenden Autos in den Straßen zeugen auch nicht von funktionierender Integration. Dass es dort einmal eine Revolution von links gab heißt nicht, dass die Menschen genug daraus gelernt hätten, um über Jahrhunderte hinweg Aufklärung zu leben.

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    @ David Berger

    Wenn ich Ihren Beitrag richtig verstanden habe halten Sie Franzosen für etwas besseres oder zumindest klügeres als Deutsche.

    Völkern kollektive Unterschiedlichkeiten zu konstatieren nennt man im Allgemeinen Rassismus.

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    „…Nur die Nazis applaudieren Sarrazin und seinem „Widerstand gegen muslimische Überfremdung und Landnahme“…“

    Schauen Sie sich mal die Rezensionen auf amazon.de an! Glauben Sie im Ernst, dass das alles Nazis sind?

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    Vox populi vox dei oder lupi. G’tt sei Dank gibt es in Deutschland keine direkte Demokratie. Man hätte den Adolf Sarrazin wieder an der Backe… Direkte Demokratie ist nur für aufgeklärtes Volk (wie etwa in Frankreich, wo es schon mal Revolutionen von links gab, in Deutschland gab’s bis heute nur Revolutionen von rechts).

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    Man muss Thilo Sarrazin ja nicht mögen, aber dass er Muslimen genetische Minderwertigkeit vorwirft, ist eine Unterstellung, die sich nicht belegen lässt. Und Sätze wie: „Ich möchte nicht, dass das Land meiner Enkel und Urenkel zu großen Teilen muslimisch ist, dass dort über weite Strecken Türkisch und Arabisch gesprochen wird, die Frauen ein Kopftuch tragen und der Tagesrhythmus vom Ruf der Muezzine bestimmt wird.“ darf man einfach sagen. Genauso, wie man gegen ein zukünftiges Deutschland voll von Windrädern sein darf. Man kann ja sagen, dass Sarrazin die Perspektive überzeichnet, weil es ohnehin nicht so kommt, aber die demographische Entwicklung legt auch Sarrazins Annahme nahe. Dann könnte man sagen: Und was macht es schon, wenn Türkisch gesprochen wird und der Muezzin ruft?! Damit akzeptier man die Vision und unterscheidet sich nur in der Akzeptanz. Die Aufregung um Sarrazin verstehe ich in der Tat nicht ganz.

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    Von wegen nur die Nazis applaudieren. Bester Böhme surfen Sie doch nur mal die Foren einiger Zeitungen. Erstens ein Schwall der Diskussion und vor allem ein Chor der Zustimmung. Etwa zu einem Satz wie diesen: „Viele Familien mit Migrationshintergrund nutzen die Annehmlichkeiten des Sozialstaats weidlich aus. Die Sprachkenntnisse sind oft mangelhaft, aber es gibt kaum Druck von außen, dies zu ändern. Der Integrationswillen ist zuweilen nur marginal ausgeprägt“.
    Will sagen: Sie selbst geben das Beispiel. Gewiss Sarrazin übertreibt, doch wenn so viele geradezu lawinenhaft dazu reden, ist da doch tatsächlich ein Problem. Ob sich nun die Kanzlerin, ob sich die SPd voller Empörung noch so weit davon wendet.. Will außerdem sagen: Mit der Schelte über Sarrazins Art der Argumentation lässt sich das Problem jedenfalls nicht erledigen.

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    Es ist ja gar nicht das, WAS dieser Herr sagt, es ist das Menschenbild, das durchscheint, was da erschaudern lässt..
    Ach ja: Es ist ja so Mode geworden, über „Gutmenschen“ herzuziehen. Diese mögen naiv, eitel und anstrengend sein, wahrscheinlich auch gar nicht „gut“, aber mir immer noch lieber als die, die allzu gerne beim Hobeln die Späne herumfliegen sehen, was ja anscheinend psychisch enorm entlastet, sonst gäbe es nicht diesen enormen Zuspruch.

    Mir wäre es lieber, mal die Akteure in unserer doch offensichtlich allzu mittelbaren Demokratie am Ar… zu kriegen, die 99% ihrer bezahlten Zeit dazu verwenden „das Machbare“ auszuloten, zwecks eigener Positionssicherung, statt mal über das Sinnvolle nachzudenken.

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