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Mythos Ostschule? Streit klärt und erklärt

Streit klärt und erklärt, und wenn dann noch unter Gleichgesinnten gestritten wird, ist es gleich doppelt produktiv.

Alles begann mit einem Beitrag von Ralf Schuler in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ mit dem Titel „Mythos Ostschule“. Darin geht es um die Verklärung der zehnjährigen Polytechnischen Oberschule der DDR, die heute von Ost-Nostalgikern gleichermaßen gepriesen wird wie von altbundesdeutschen Bildungsreformern. Schuler weist nach, dass das gemeinsame Lernen keineswegs die viel beschworene soziale Durchlässigkeit förderte. Da in DDR-Klassenbüchern die „Klassenzugehörigkeit“ der Eltern vermerkt wurde, ließ sich das sehr konkret nachvollziehen. Positiv sei an der Ostschule – jenseits all der unerträglichen Indoktrinierung – allenfalls der fächerübergreifend abgestimmte Lehrplan gewesen, schreibt Schuler, der den Stoff wie eine große, geschlossene Geschichte erzählte. Heute entscheide jeder Lehrer selbst darüber, mit welchem didaktischen Ansatz er wann was vermittele. Mit dem Ergebnis, dass irgendwann über die Atombombe gesprochen werde, zwei Jahre später über die Kernspaltung und irgendwann auch über den Zweiten Weltkrieg. Fragmentiertes Insel-Wissen, das beim Schüler kaum hängen bleibe und immer wieder neu vermittelt werden muss.

In einem großen Beitrag in der WELT beschäftigte sich Alan Posener mit den Auswüchsen autoritärer Ost-Pädagogik an Berliner Schulen und zitierte unter anderem auch aus Schulers Beitrag. Selbst der Mythen-Kritiker Schuler, schrieb Posener, hänge noch zentralistischen Bildungsideen an. Weil der das so auf sich nicht sitzen lassen wollte, entspann sich ein munterer Meinungsaustausch über Zentralismus und Freiheit im Bildungssystem, den wir an dieser Stelle dokumentieren und gern fortsetzen wollen.

Lieber Kollege Posener,

es ist ja ganz nett, dass Sie mich in Ihrem Beitrag zitieren, nur möchte ich auch nicht ansatzweise in das geistige Umfeld sortiert werden, über das Sie da schreiben. Meine Bemerkungen zum Lehrplan waren nicht von untergründigem Zentralismus-Wahn geprägt, sondern rein didaktisch gemeint. Als Vater dreier schulpflichtiger Kinder weiß ich, wovon ich rede. Die beiden Älteren gehen auf eine evangelische Schule mit sehr freiem Lernmodell. Wenn ich der Tochter erklären soll, warum Salze verschieden farbig verbrennen und noch nicht einmal erklärt wurde, was Salze sind, wie Atome aufgebaut sind, in denen die Elektronen von Niveau zu Niveau springen und unterschiedliche Spektralfarben abgeben, dann kann ich all dieses Beiwerk zwar erklären, aber wenn sie den Vortrag in der Schule hält, wird die Hälfte der anderen abschalten. Es ist, als ob man in einen Film mittendrin einsteigt, ohne zu wissen, was vorher geschah. Auf diese Weise bleibt weniger hängen, und man muss sich nicht wundern, wenn man entweder büffeln muss bis zum Anschlag oder am Ende weniger von Schülern nach dem Abitur erwarten kann.

Beste Grüße

Lieber Kollege Schuler,

Über Chemiefachdidaktik kann ich wenig sagen. Das Fach habe ich als Schüler gehasst. Als ehemaliger Schulbuchautor von Englisch-Büchern (für den Klett-Verlag) allerdings kann ich schon sagen, dass die inhaltlichen Vorgaben der Lehrpläne oft eher hinderlich als hilfreich sind für die Entwicklung eines Lehrwerks, das einer bestimmten didaktischen Vorstellung folgt; und dass die Konkurrenz der Verlage und Bücher eine unerlässliche Bedingung der Sicherung hoher Qualitätsstandards beim Lehrmaterial darstellt. Ob auf der Ebene der einzelnen Schule oder Klasse immer klug mit dem vorhandenen Angebot umgegangen wird, ist eine ganz andere Frage.

Natürlich wollte ich Sie nicht in die Nähe der DDR-Pädagogik rücken. Ich wollte im Gegenteil Sie als einen der Sympathie für solche Mythen gänzlich unverdächtigen Zeugen dafür aufrufen, dass heutige Missstände (die es ja gibt) häufig zum Fehlschluss führen können, die vermeintliche Effizienz des DDR-Schulwesens sei ohne den Preis einer gewissen Gängelung zu erreichen. Wenn zu einem bestimmten Zeitpunkt (soundovielte Woche) jede Klasse auf einem bestimmten Niveau – einer bestimmten Seite des Lehrwerks! – zu sein hatte, dann war das ohne die von mir – und von Ihnen in der FAZ! –  beschriebenen Erscheinungen nicht zu haben. Die Freiheit hat eben auch in der Pädagogik ihren Preis – was natürlich nicht jede Dummheit rechtfertigt.

Beste Grüße

Lieber Kollege Posener,

ich glaube nicht, dass Sie meinen wollen, was Sie in der Konsequenz schreiben: Die Bildungsmisere ist der Preis der Freiheit? Es gibt durchaus intelligente Zwischentöne zwischen preußischer Kadettenanstalt und Nenas Wünsch-dir-was-Schule in Hamburg. Sie haben Ihre Englischbücher vermutlich auch nicht mit Present Perfect begonnen – eine sinnvolle Strukturierung des Stoffes ist keine Gängelung. Da ich ihre Abwesenheit lange genug kennengelernt habe, weiß ich den Wert der Freiheit sehr wohl zu schätzen. Als Schulbuch-Autor sind Sie natürlich in anderer Weise von Lehrplan-Vorgaben betroffen. Nur kann man halt nicht immer über die mangelnden Kenntnisse der Schüler klagen, wenn man nicht klar sagt, was sie denn wissen sollen. Wenn ich nicht irre, sind die Spitzenbildungseinrichtungen dieser Welt nicht für ihr laissez faire bekannt, sondern eher für ihr straffes Reglement.

Herzliche Grüße

Lieber Kollege Schuler,

Zum Thema „present perfect“ gäb’s einiges zu sagen, aber Ihr Beispiel selbst zeigt, was uns als Schulbuchautoren zu schaffen machte: die Gliederung der Lernstufen nach einer grammatikalischen Progression. Man mag in der Chemie von Atomen über Moleküle zu den konkreten Stoffen und ihrem Verhalten gelangen, in der Sprache herrschen andere Regeln.

Im übrigen glaube ich nicht, dass wir es in Deutschland mit einer „Bildungsmisere“ zu tun haben, in Brandenburg möglicherweise schon, aber daran dürften am allerwenigsten die fehlenden zentralen Lehrpläne bzw. die vielen verschiedenen Schulbücher schuld sein. Ein Freund von mir arbeitet  im LISUM Ludwigsfelde, und was er mit dort über alte SED-Seilschaften erzählt, ist haarsträubend. Freunde von mir, die aus Zimbabwe kamen und dann in Schwedt an der Oder unterrichteten, hatten hauptsächlich mit einem Mentalitätsunterschied der Schüler zu kämpfen. In Zimbabwe aufgeweckte, lernbegierige Kinder, in Schwedt desinteressierte, zynische Jugendliche.

Lieber Kollege Posener,

Die SED-Seilschaften und vor allem die trotzige Beharrung auf überkommenen Ansätzen (Es war nicht alles schlecht) sind in der Tat ein Problem auch in Berlin. Leider ist es schwer nachweisbar, aus welchen Motivationen heraus manche Leute wie unterrichten. Dass es vor allem beim Geschichtsbild von der DDR große Defizite gibt, hat inzwischen auch die Brandenburger Landesregierung erkannt und versucht gegenzusteuern. Ob eine rot-rote Koalition da die beste Konstellation ist, lasse ich mal dahingestellt.

Trotzdem möchte ich darauf beharren, dass es in der Schule darauf ankommt, Inhalte spannend zu vermitteln und so, dass sie möglichst hängen bleiben. Die gestalterische und didaktische Freiheit des Schulbuch-Autoren kann für mich dabei nicht an erster Stelle rangieren. Ich sehe an den eigenen Kindern, dass vielfach mit großem Einsatz der Lehrer, mit viel Zeitaufwand und viel didaktischem Geschick Projekte zu einzelnen Themen gemacht werden, deren Substanz trotz eifrigsten Mitschreibens und Mitmachens nur spärlich abgespeichert wird, weil es losgelöstes Lernwissen bleibt. Da, wo es geht, finde ich ein kleines Lehr-Szenario nach wie vor sinnvoll. Tagesgenaue Punktlandungen, beim Lernstoff, wie Sie es offenbar befürchten, muss es deshalb noch lange nicht geben. Mir geht es da eher um große Linien, die gern auch in der jeweiligen Schule abgesprochen werden können.

Beste Grüße

Hier lesen Sie die Originalbeiträge von

Ralf Schuler in der FAS

Alan Posener in der WELT

http://www.welt.de/kultur/article9141971/An-Berliner-Schulen-kehrt-die-DDR-Paedagogik-zurueck.html

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8 Gedanken zu “Mythos Ostschule? Streit klärt und erklärt;”

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    Als Franzose habe ich die Kommunisten nie gemocht. Februar 1989 vor dem Mauerfall war ich der einzige Schüler (Schülerausstausch zwischen Deutschen und Franzosen) der sich geweigert hatte, den Osten zu besuchen. 9 Monate später ist die Mauer gefallen.
    Inzwischen denke ich, dass wir die Mauer wieder bauen müssen. Die Ossis sind meistens ausländerfeindlich.

    http://hiram7.wordpress.com/20.....eue-mauer/

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    EJ sagt:
    „Seit Jahrenden brechen 40 bis 50 Prozent der Ingenieurstudenten ab. Im Jahrgang/Semester meines Sohnes sind 80 Prozent durch die obligatorische Matheprüfung gerauscht.“

    Mathematik-Klausuren eignen sich hervorragend zum Aussieben. Der Filterfaktor kann beliebig skaliert werden.

    Zu meinem Studienbeginn (1981, naturwiss. Diplomstudiengang, 350 Teilnehmer einer Anfängervorlesung) stand der Prof. grinsend und händereibend vor der Masse und ließ sich mit dem Worten vernehmen: So viele – schön, da kann man ja mal richtig gut aussieben.
    Qualität durch Selektion, nicht durch Pädagogik und Didaktik. So wurde gedacht, so wird heute noch gedacht – auch am Gymnasium.
    Die Kosten des Scheiterns trägt allzu oft die Gemeinschaft.

    Bevor man sich nicht von dieser grundsätzlichen Haltung trennt, geschieht im Schulsystem gar nichts positives.
    Was für eine Art von Bildung infolge reiner Motivation durch Konkurrenz entsteht, kann man bei den Pharmazeuten bestaunen.
    Die Kanzlerin möchte aber Eliteförderung für die besten 10%. Der Zusammenhang ist natürlich weit hergeholt, klar..

    Übrigens: Das SIND griechische Verhältnisse! Auch dort kommen die meisten ohne bezahlte Nachhilfe nicht an die Uni.

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    @ Alan Posener

    Die Schule wird von den Bürgern ernst genommen, nur nicht von unseren Politikern.

    Die Stadt Bochum (SPD/GRÜNE) verknappt gezielt Schulräume, um die Klassen so voll wie möglich zu stopfen.

    Im kommenden Jahr wird die durchschnittliche Klassengröße in den ersten Klassen in Bochum bei ca. 25 Schülern pro Klasse liegen. Letztes Jahr lag er noch bei ca. 24 Schülern.

    Der Bundesdurchschnitt liegt bei ca. 21 Schülern und im „Osten“ meist unter 20 Schülern.

    Mecklenburg-Vorpommern: 19,0
    Sachsen: 19,6
    Sachsen-Anhalt: 17,6>/b>
    Thüringen: 19,2

    Es ist zwar richtig, dass die Politiker merken, dass man mit der falschen Schulpolitik Wahlen verliert, aber hier in NRW hat das dazu geführt, dass im letzten Wahlkampf alle versucht haben, standhaft unkonkret zu bleiben. Alle Politiker haben versprochen, es solle irgendwie kleinere Klassen geben. Aber nach der Wahl will sich daran keiner mehr erinnern.

    Das bisher CDU-nahe Regierungspräsidium hat die unter Haushaltskuratel stehenden Städte im Ruhrgebiet explizit auf ein angeblich vorhandenes Sparpotenzial bei den Schulen hingewiesen. Und wie es aussieht, ändert sich daran auch unter Rot-Grün nichts.

    Manchmal glaube ich auch, dass „die Deutschen“ durch ihr verkorkstes Schulsystem so traumatisiert sind, dass eine vernünftige Diskussion über Schulpolitik gar nicht mehr möglich ist. Unzählige Eltern jammern über G8 und überforderte Kinder, aber keiner wehrt sich.

    Den Gipfel dieser Schizophrenie kann man bei einigen Eltern bestaunen, die unbedingt auf einer Gymnasialempfehlung für ihre Kinder bestehen, weil sie Gesamtschulen für die Werke des Teufels halten. Auf die Frage, was sie denn machen, wenn das Kind auf dem Gymnasium nicht zurecht kommt, sagen die mir ohne rot zu werden, dass sie ihre Kinder dann natürlich auf die Gesamtschule schicken.

    Wenn man überlegt, dass hier in NRW im Jahre 1978 schon einmal ein Volksbegehren die Einführung der Gesamtschule (KOOP) gestoppt hat, obwohl damals die Mehrheit der Bevölkerung noch weitgehend von höherer Bildung ausgeschlossen war, kann man erahnen, wie schwierig es ist, als Politiker die richtige Schulpolitik zu machen. Und in Hamburg war es ja wohl nicht anders. Dort hat es die gebildete bürgerliche Minderheit viel besser geschafft, die Profiteure des dreigliedrigen Schulsystems zu mobilisieren.

    „Hohen Wahlbeteiligungen in wohlhabenen Stadtteilen (60,3 % in Nienstedten, 58.8 % in Blankenese) standen niedrige Wahlbeteilungen in „sozialen Brennpunkten“ gegenüber (25,3 % in Wilhelmsburg, 12,5 % in Billbrook).“

    http://de.indymedia.org/2010/07/286355.shtml

    Wenn etwas hier in NRW an den Schulen verbessert werden soll, müssen wir ganz schnell für mehr Lehrer, kleinere Klassen und ein stärkeres Miteinander aller an der Bildung unserer Kinder Beteiligten sorgen. Das kostet viel Geduld und ist nicht zum Nulltarif zu haben.

    Wenn es aber so weiter geht wie bisher, wird es später für unsere Gesellschaft noch viel teurer.

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    @ Alan Posener: Die Schule wird ernst genommen.

    Klar. Wenn es um den Erhalt des exklusiven Zugangs zum Gymnasium geht. Oder um Überforderungs- und Versagensängste angesichts der Schulzeitverkürzung. Dann wird die Schule ernst genommen.

    Was ansonsten innen läuft, interessiert demgegenüber wenig bis gar nicht. Sie selbst liefern in Ihrem WamS/Welt-Text Beispiele dafür.

    Und es gibt andere Beispiele: Seit Jahrenden brechen 40 bis 50 Prozent der Ingenieurstudenten ab. Im Jahrgang/Semester meines Sohnes sind 80 Prozent durch die obligatorische Matheprüfung gerauscht. (Bitte, ich spreche nicht pro domo. Mein Sohn hat bestanden.)

    Die ganz offensichtlich in diesem Bereich seit Jahrenden zwischen Schule und Universität klaffende Lücke wird seit Jahrenden nicht geschlossen. Stattdessen schieben Universität und Schule sich seit Jahrenden gegenseitig die Schuld zu (um dann immer wieder gemeinsam bei den unwilligen/ unfähigen Schülern und Studenten zu landen).

    Niemand nimmt da irgendetwas ernst. Über aufgeregtes Gegacker kommt da nichts hinaus. (Obwohl es sich um ein Problem handelt, dessen auf Dauer gesamtgesellschaftliche Folgen auf der Hand liegen.)

    Und wir werden das Problem auch in absehbare Zeit nicht in den Griff kriegen. Denn natürlich kann auch in diesem Bereich Pauken nicht die Lösung des Problems sein. Dass Mathematik, (abgesehen von Biologie) Naturwissenschaften und Technik in unseren Schulen vernachlässigt und in den Universitäten über weite Strecken zu Paukfächern degeneriert sind, hat mit Bildung, hat mit dem um sich greifenden Bildungsmangel(!) zu tun.

    Bildung ist, anders als es die gängige Polemik gegen die Geistesfritzen, insbesondere gegen die Germanisten und die Philosophen, suggeriert, eben nicht krauses Gequatsche, sondern primär eine Haltung – den Dingen und Phänomenen gegenüber, beispielsweise eine neugierige. Und dergleichen haben wir nur noch höchst rudimentär im Angebot.

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    @ EJ: Die Schule wird ernst genommen. Die Schulpolitik hat in Bayern, Hessen und zuletzt NRW und HH vier Länderchefs das Amt gekostet! Wahrscheinlich wünschen die sich jetzt alle, sie hätten nicht darauf bestanden, die Schule zur reinen Ländersache zu machen…

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    Sehr schön! Und wenn die Diskussion, Herr Schuler, auch noch auf dem Blog stattgefunden hätte … O.K., dazu hätte Alan Posener auf starke-meinungen.de mindestens einen Link zu seinem Text setzen müssen. (Ich finde, solche Links sollten verpflichtend gemacht werden. Wenn die Blog-Autoren schon mal einen guten Text schreiben … 😉

    Ralf Schuler: Trotzdem möchte ich darauf beharren, dass es in der Schule darauf ankommt, Inhalte spannend zu vermitteln und so, dass sie möglichst hängen bleiben.

    Wenn ich Alan Posener richtig verstanden habe, wollte er (u.a.) doch gerade sagen, dass der von Ihnen gewünschte Unterricht in dem von ihm kritisierten autoritären Pauk-Stil der gelernten DDR-Pädagogen nicht möglich ist. Wo ist da der Dissens zwischen Ihnen und Posener? Auch ein „stringentes“ Curriculum führt nicht zum gewünschten (Wissen und) Verstehen, wenn nur gepaukt wird.

    Dass unsere Schulen jenseits dessen oder (wenn Sie wollen) so und so faktisch in z.T. hundsmiserablem Zustand sind, steht auf einem ganz anderen Blatt. (Mein jüngster Sohn, G8, NRW, wird in der seiner künftigen 10. Klasse gemeinsam mit der 11. Klasse, G9, unterrichtet. Die Notwendigkeit /Wünschbarkeit /(mögliche) Durchführbarkeit eines solchen gemeinsamen Unterrichts wurde, auch auf (heftige) Nachfrage, mit keinem einzigen pädagogischen und/ oder didaktischen Argument, sondern lediglich mit den dadurch erzielbaren Spareffekten begründet.)

    Offensichtlich nimmt die Schule sich pädagogisch und didaktisch selber nicht ernst. Und wird deshalb nicht ernst genommen. (Möglicherweise ist es aber auch umgekehrt. Wie auch immer -) Dass wir in einer tiefen Bildungskrise stecken, wird mir, nebenbei, deutlicher als an allen einschlägigen Formen und Inhalten an den Ungeheuerlichkeiten der „Besoldungsordnung W“. Wenn dergleichen gegen und mit (Hilfe) der so besoldeten „Bildungselite“ möglich ist, ist kaum auf ein Ende unserer Bildungsmisere zu hoffen, auf welcher Bildungebene auch immer.

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