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Neues vom Trickser

Na, wer sagt’s denn. Er bewegt sich. So scheint es zumindest. Irans Präsident Ahmadinedschad hat sich bereit erklärt, Uran in der Türkei anreichern zu lassen. Ein großer diplomatischer Erfolg, sollte man meinen. Zeigt Teheran mit diesem großzügigen Schritt nicht aller Welt, dass es mit seinem Atomprogramm allein friedliche Zwecke verfolgt?

Nuklearwaffen bauen, um damit beispielsweise Israel zu bedrohen, am liebsten gar zu vernichten? Wir doch nicht, i wo! Und deshalb wären verschärfte UN-Sanktionen gleichermaßen übertrieben wie ungerecht. Dafür gäbe es nun keine Basis mehr, verkündete prompt der türkische Außenminister Davutoglu arg blauäugig.

Denn der schöne Schein von der knüppelharten Friedensliebe des iranischen Regimes könnte wieder mal trügen und dem Westen erneut die Sinne vernebeln.

Ahmadinedschad ist ein ausgebuffter Trickser. Einer, der genau weiß, wonach seinen Kontrahenten die Ohren jucken.

Seit Jahren führt er die Weltgemeinschaft nach Belieben vor, macht Versprechungen, die kurze Zeit später mit großem Bohei wieder zurückgenommen werden. Dann kommen dem Westen doch manchmal Zweifel an der Dialogbereitschaft des Iran. Aber bei den nächstbesten Teheraner Avancen („Wir sind zum soundsovielten Mal gesprächsbereit“) werden rasch alle berechtigten Bedenken über Bord geworfen.

Dabei kommt heraus: Diplomatie bis zur Selbstaufgabe. Die Schwäche des Westens ist die Stärke der Mullahs. Sie klopfen sich ob des unfassbaren Langmuts vermutlich laut lachend auf die Schenkel. Und die Herren sehen sich in ihrer Annahme bestärkt und bestätigt, dass von den USA, Europa und den UN keine große Gegenwehr mehr zu erwarten ist.

Man hat sich offenbar mit einer Atommacht Iran längst abgefunden, auch wenn es keiner zugeben mag. Also: Bahn frei für die Bombenbauer! Die Rechnung zahlen wir alle.

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4 Gedanken zu “Neues vom Trickser;”

  1. avatar

    @Geraldus
    „Worin liegt noch mal der Unterschied zwischen einer eventuellen iranischen Bombe und den real existierenden indischen, pakistanischen und israelischen Bomben ?“

    Unterschiede?
    1) Indien, Pakistan? Verpennt.
    2) Israel? Gesunder Menschenverstand.
    3) Iran? Siehe Beitrag David Berger.

    KJN parteiisch? geb‘ ich zu, aufgrund – siehe 2)

  2. avatar

    Im sogenannten ATOMWAFFENSPERRVERTRAG verpflichteten sich die seinerzeitigen Atommächte USA, UdSSR, VR China, Frankreich und Großbritanien zu umfassender Abrüstung, während die anderen Unterzeichnerstaaten auf Atomwaffen verzichten gegen ungehinderten Zugang zu ziviler Nukleartechnik.

    Seither haben sich die Nukleararsenale der ursprünglichen Atommächte kaum verringert.

    Indien, Pakistan und Israel sind als Atommächte datu gekommen, ohne daß dies irgendwelche Konsequenzen aufgrund des Atomwaffensperrvertrages gehabt hätte.

    Worin liegt noch mal der Unterschied zwischen einer eventuellen iranischen Bombe und den real existierenden indischen, pakistanischen und israelischen Bomben ?

  3. avatar

    Rabbi: „Chaim! Dein Sohn ist ein übler Sünder! Wo er ein Stück Schweinespeck sieht, beißt er hinein. Und wo er ein junges Mädel sieht, küsst er sie ab!“ Darauf Chaim: „Oj, Rebbe! Er ist nebbich meschugge!“ „Unsinn! Wenn er den Speck küssen und die Mädel beißen würde, dann wäre er meschugge. So ist er aber ganz normal!“

    Bei Ahmadinedjad ist es umgekehrt…

  4. avatar

    Bei den Scharlatanen kann man mit Sicherheit eine fresche List vermuten – ob Ayatolla (Fatwa gegen Salman Rushdie), Pabst (zynisch schon immer ), Dalai Lama (Tantric Sex ?), Radikalrabiner (Altrassenideologe), U.S.“Economist“ (pass auf deine Handtasche auf !): Man kann nur sicher sein, dass dahinter noch Anderes verborgen bleibt. – Aber „fast forward“ zur Wirklichkeit: Der Ami lacht nur ueber die Europaer: Der Pudel Tony Blair, die „blue jeans“ Mutti der „strong Germans“, der sprudelnde „Sarko“. Und sie kichern und nicken wenn dann ihre Hofkomiker von „Old Europe“ – Henri Bernard Levy und Herr Joffe ihnen bestaetigen: „Nehmt die Euros nicht ernst!“ Aber die „Cowboys“ habe tiefe Ehrfurcht vor der alten Weisheit vom mythologischen Indien – und Fareed Zakaria von Mumbai darf den Amis die den „reality check“ praesentieren: „The Post-American World“. Diese „Post-American World“ kann auch nicht von der kommenden Revolte nach „Rechts“ in USA verhindert werden: Die Geldleute von New York sind schon mit einem Bein wo die naechste „action is“. Was nun zwischen Brasilien, der Tuerkei, und dem Iran ausgehandelt scheint – ist kurz erklaert: Kapital 1. in der „Post-American World“. Doese weiter mein guter Michel!

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