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Der Rücktritt von Bischof Mixa verschafft der katholischen Kirche Luft – aber nur ein wenig

Das war überfällig: Der Augsburger Bischof Mixa hat seinen Rücktritt angeboten. Er ist der bei weitem umstrittenste katholische Geistliche der Republik. Schon mit Bemerkungen wie der „Gebärmaschine“ Frau hat er seiner Kirche keinen Gefallen getan. Mit seinen Vertuschungen im Mißbrauchsskandal hat er ihr enorm geschadet.

Es ist fraglich, ob er das selbst je begriffen hat. Zwei seiner Bischofskollegen, der derzeitige Vorsitzende der Katholischen Bischofskonferenz Robert Zollitsch und sein wahrscheinlichster Nachfolger irgendwann mal, der MünchnerErzbischof Marx, mussten Mixa vor quasi laufenden Mikrophonen auffordern, sein Amt ruhen zu lassen. Eine derartige Mißtrauensbekundung ist fast schon spektakulär, auf jeden Fall außerordentlich unüblich.

Doch ebenso spektakulär ist auch die Arroganz, mit der Bischof Mixa die Vorwürfe etlicher früherer Heimkinder abgetan hatte, die ihm Prügel während seiner Zeit als Gemeindepfarrer in Schrobenhausen vorgeworfen haben. Möglicherweise hätte die Öffentlichkeit sogar akzeptiert, dass „Backpfeifen“ und das „Versohlen des Hinterns“ in den frühen siebziger Jahren oft üblich waren. Nicht nur in Schulen und Heimen, sondern auch in der Familie.

Wenn, ja wenn Mixa mit der sonst von ihm und seiner Kirche ständig geforderten Demut das sofort zugegeben und sich entschuldigt hätte. Doch die Art und Weise, wie er mit den Vorwürfen umgegangen ist, machte auch dem flüchtigsten Beobachter sofort klar, dass da einer weder über eine mögliche Schuld nachdachte noch sich in irgendeiner Form Gedanken über die möglichen Opfer und ihre Gefühle machte. Das aber ist genau das Gegenteil dessen, was zu Recht von einem Seelsorger erwartet wird.

Ein Rücktritt von Bischof Mixa verschafft der katholischen Kirche ein wenig Luft in dem anhaltenden Skandal um Mißbrauch, Pädophilie und gebrochene Kinderherzen. Es ist zu hoffen, dass sie ihn nutzt, um tief durchzuatmen und sich dann in eine wirklich lückenlose Aufklärung und auch Wiedergutmachung zu stürzen.

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102 Gedanken zu “Der Rücktritt von Bischof Mixa verschafft der katholischen Kirche Luft – aber nur ein wenig;”

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    @ Fräulein bzw. Frau Groda

    Henryk Broder, wenn ich korrigieren darf. Hans würde sagen: er ist doch Pole und kein Deutscher.

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    @ hans
    Papstgeiler Idiot würde eher auf Sie zutreffen. Haben Sie keine Frau, die Sie befriediegen kann? Sex entspannt und macht souveräner. Lol

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    @ Hans

    Va te faire foutre, Papstgeiler Idiot mit Deinem billigen Latein.
    Gut, dass Sie kein Französisch verstehen…

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    Ich habe im katholischen Internat während meiner Volksschulzeit (1968-1972) ähnliches erfahren, vor allem die Gewalt (Schläge auf den Kopf, ins Gesicht, mit dem Lineal auf die ausgestreckten Hände, oft coram publico). Uns Kindern wurden diese Züchtigungen als „das ganz Normale“ dargestellt. Wenn das nicht reichte, wurden wir mit Sätzen wie „Ja sag das nur daheim, daß du geschlagen wurdest, weil du schlimm warst, dann setzt’s noch ein paar Hiebe“)

    Das „ganz Normale“ hat bewirkt, daß ich zu Hause über solche Vorgänge nie berichtet habe. Außerdem war ich sowieso von zuhause (alleinerziehende Mutter) bestens konditioniert („Nutzt ja nix … musst vernünftig sein … geht nicht anders … die sind ja alle sooo lieb zu dir“). Es waren übrigens Nonnen, sardistische, boshafte Nonnen.

    Da „das Normale“ so unangenehm und schmerzhaft für mich war, habe ich versucht, so rasch wie möglich unabhängig zu werden und diese Ereignisse hinter mir zu lassen. So konnte ich jahrelang leben in der Gewissheit „es ist vorbei“.

    Es ist aber nicht vorbei. Es begann mit Groer, ging weiter mit Irland, Boston, und kommt jetzt wieder über mich. Ich empfinde so viel Schmerz, Abscheu und Wut. Die Geschichten der Opfer machen mich so traurig, und auch die Marginalisierung des Problems (… sind ja nur Einzelfälle …)

    Ich bin heute alt genug, um nicht „zu zerbrechen“, aber nicht alt genug, um nicht traurig, entsetzt und wütend zu sein.

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    @French am 27. April 2010 um 21:25

    … Pitbull gefällt mir nicht, wenn? dann eher so was in dieser Richtung:

    Oratio ad Sanctum Michael

    Sancte Michael Archangele,
    defende nos in proelio,
    contra nequitiam et insidias diaboli esto praesidium.
    Imperet illi Deus, supplices deprecamur:
    tuque, Princeps militiae caelestis,
    Satanam aliosque spiritus malignos,
    qui ad perditionem animarum pervagantur in mundo,
    divina virtute in infernum detrude.

    Amen.

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    @ Hans der Pitbull von Benedikt

    Ich weiss nicht was Sie mit „Takkiya“ meinen. Bin kein Moslem, und arabisch verstehe ich auch nicht. Sprechen Sie bitte Deutsch.

    Eins ist sicher: Sie passen gut mit der Pius Bruderschaft-Verbrecher-Bande zusammen: antisemitisch, reaktionär und rassistisch. Viel Spaß mit dieser unsäglichen Clique.

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    @French

    … nun, ahemm…nix für ungut….puuhh, jetzt ein ‚Deutscher‘ mit einem Faible für die ‚Grande Nation‘ und auch noch ‚katholisch‘, und dann so eine ‚Wunschliste‘ wie Sie sie im Beitrag vom 26. April 2010 um 13:21 formuliert haben? – das erinnert mich doch eher an praktizierte Takkiya!

    Egal, wenn Sie ’s brauchen.

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    @Auch meine Verwandtschaftsverhältnisse sind einigermaßen international, daher ist mein Blickwinkel auch nicht nur eingeschränkt Deutsch.
    Nur, meine Lebenswirklichkeit findet in dieser Republik statt. Wenn ich etwas verteidigen muß, dann ist es lediglich meine eigene Überzeugung, bestimmt aber keine Nation. Ein Separatist bin ich ganz bestimmt, in der Weise, als ich mit meiner Konzentration auf Vernunft und Ausgewogenheit mich von vielen unterscheide, mich somit separiere – mein Separatismus würde sich aber niemals auf eine Nation oder Rasse beziehen.

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    @ Groda

    Ist aber eine Tatsache: die Bretagne gehört den Franzosen, und das ist gut so, auch wenn Sie es gern anders hätten, Sie Separatist (ich meine es scherzhaft. Wirtschaftlich gehört die Bretagne zu den strukturell schwächeren Landesteilen Frankreichs…von mir aus können sie gern die Autonomie bekommen, mal sehen wie sie dann ohne Staatshilfe aus Paris überleben.
    Übrigens: meine Frau ist Französin, ich muss ja die Grande Nation verteidigen.

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    Nachdem die Ablösung, Alan Posener, wieder da ist, wobei ich mich selbstverständlich auf keinen Fall mit diesem vergleichen möchte, da meine Selbsteinschätzung durchaus gesund ist – kann ich mich wieder den Dingen des normalen Lebens widmen.

    Einen kleinen Denkanstoß hätt ich aber schon noch. Alle hier haben sich ausschließlich mit Kirche, christlicher, im Singular und Plural beschäftigt. Das Judentum wurde ausgenommen, sowohl bei der Kinderschänderkritik, als auch den daraus sich entwickelnden Andersthemen, wie Kirchensteuerkritik.
    Das sog. organisierte Judemtum wäre gar kein so schlechtes Vorbild für eine demokratisierte Kirche, christlich und im Singular, wie im Plural.

    Ein Jude braucht zuerst einmal überhaupt keinen „Priester“ um zu beten, lediglich die erforferliche Anzahl von Betenden, sowie die erforderlichen Utensilien, wie z.B. Gebetsschal und Gebetsriemen.Vermutlich die praktische Erfordernis einen Nomadenvolkes, das nicht immer eine Rabbi zur Hand hatte.
    Die Reformgemeinden z.B. in Amerika, stellen ihren Priester an, mit einem Vetrag, er ist ein Angestellter der Gemeinde und kann, wie jeder Angestellte gefeuert werden, wenn er nicht mehr den Vorstellungen der Gemeinde entspricht.
    Welch demokratische Vorstellung den Pfarrer bei uns feuern zu können – welch wunderbar pragmatische Volk, diese Juden!

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    @Merkwürdige Widersprüche. Obiger Diskutant meinte erst kürzlich, auf meinen Einwand, Bretonen und Franzosen könnten nicht so recht miteinander „die Bretagne gehört bisher immer noch uns“, also den Franzosen.
    So kann man sich auch wichtig und interessant machen.

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    @ Hans
    Bin gar kein Franzose, sondern Deutscher mit einem Faible für die Grande Nation… Aber das tut nicht zur Sache. Und wenn Sie es wissen wollen: bin katholisch, aber in erster Linie Steuerzahler, der wissen will, was mit meinem Geld geschieht.

    Ihnen eine schöne Woche noch.

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    @French

    … staun!!! Warum so geheimnisvoll diskutieren? Sie haben darauf aufmerksam gemacht, dass Sie glauben. Natürlich können Sie glauben was Sie wollen. Ich kenne gar jemanden der sitzt seines Glaubens wegen hinter ‚Gittern‘, im Knast sozusagen. Er glaubte beim Einkaufen nicht bezahlen zu brauchen. Aber als ‚Franzose‘, als der Sie sich geoutet haben, zahlen Sie doch in Deutschland keine Steuern? Ansonsten werter ‚Franzose‘ – willkommen in Deutschland.

    P.s. Die Kirchensteuer ist freiwillig und hat Sie nicht zu interessieren. Was darüber hinausgeht, Zuschüsse aus staatl. Töpfen beispielsweise, sollte diskutiert werden, natürlich. Da sperrt sich nicht mal der Papst gegen, wie ich es Ihnen hier bewiesen hatte. Im Übrigen warten hier im Land alle auf einen Steuerreform, die den Namen als solche verdient. Das haben Sie doch mitbekommen. Oder?

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    @ Frau Groda

    Falsch, bin kein Atheist. Die Quelle ist aber eine gute Quelle. Die Fakten können Sie auch in anderen Publikationen finden.

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    @ Hans

    Woran ich glaube, geht niemanden an. Mich interessiert auch nicht woran Sie glauben, solange Ihr Glaube nicht gegen die freiheitliche Ordnung verstoßt. Wie der alte Fritz einst sagte: „In meinem Staate kann jeder nach seiner Fasson selig werden.“

    Mich interessiert aber als Steuerzahler was mit meinem Geld geschieht. Ich möchte keine Kirche (egal welcher Glaubensrichtung, ob christlich, jüdisch oder moslemisch, oder sekte, etc.)mitfinanzieren.

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    Die Melkkuh, der Staat, das sind wir alle, auch solche, wie ich die zwar keine Putzfrau beschäftigen, wie ich, weil sie kochen und putzen selber können, und nicht nur das, sondern auch noch andere Dinge, wie denken und Geld verdienen usw. usf.

    Warum regen sich Leute, wie ich, als Nichtwenigsteuerzahler nicht auf, daß ihre Steuergelder z.B. für kirchliche Kindergärten ausgegeben werden. Sollte das an unserer, auch z.B. von den Kirchen antrainierten Toleranz liegen, unserem Demokratieverständnis, oder nur an unserer Vernunft?
    Langsam muß ich mit großem Erstaunen feststellen, daß Deutschland doch noch nicht die schlechteste aller erdenklichen Lebensoptionen ist. Wer hätte das gedacht!

  17. avatar

    @French

    Pardon, meine Frage noch … Sie haben geschrieben – Sie glauben. An was? Oder welcher Religion fühlen Sie sich zugehörig?

  18. avatar

    @French

    … daher. Eine Neiddebatte über das in 2000 Jahren angesammelte Vermögen – ts, ts, ts.

    Ich weiß nicht ob die Zahlenangaben aus ‚m linkspopulistischen Spiegel richtig sind. Linke linken immer. Aber auch egal. Was um aller Welt mokieren Sie sich als Franzose über das Vermögen der ‚Kirchen‘ in Deutschland?

    Es geht in der augenblicklich gezielt gegen die Kirche Christi geführten Hasskampagne auch nicht primär um ‚Kohle‘ – pahhh! Das ist wohl das geringste Ziel. Gegebenenfalls gerade noch als Zwischenfinanzierung auf dem Weg zur unumschränkten Macht des Bösen, des/der Anti-Christen. Schließlich bräuchte dafür, die ‚Kohle‘, nur die Steuer erhöht oder ein Krieg geführt werden; oder schlichtweg: man druckt heute nach Lust und Laune und (Eigen)Bedarf. Oder?

    … who the fuck is Deschner? Im SPON gibt es genug in Foren zu Deschner geschrieben. Ich mag das nicht alles raus suchen.

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    Beispiel: In der Panorama-Sendung vom 17.10.2002 wurde der „Evangelische Kindergarten“ im württembergischen Neckarwestheim gezeigt. Dessen Kosten zahlt aber nur zu 17 % die Kirche – den Rest übernimmt die Stadt. Deren Bürgermeister Mario Dürr sagte dazu: „Normalerweise sollte ja das außen drauf stehen, was innen drin ist; und innen drin ist eigentlich Gemeinde – zu 83 %. Also müsste eigentlich genau genommen ‚Gemeindlicher Kindergarten sponsored by Evangelische Kirche’ drauf stehen.“ Im Landesdurchschnitt zahlt die Kirche gar nur sieben Prozent der Kosten „ihrer“ Kindergärten. Kirchenexperte Carsten Frerk nannte das in der Sendung folgerichtig einen „Etikettenschwindel“. Tatsächlich gibt die Kirche nur etwa 8 % der Kirchensteuereinnahmen für öffentlich-soziale Zwecke aus.

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    Mit Kirchen meine ich natürlich auch die Sekten und sonstiges wie Jehova oder wie sie alle heissen.

    Sport- oder kulturelle Vereine brauchen Geld. Die Kirchen oder Sekten nicht, davon haben sie genug.

    In der Summe von 14,15 Mrd. Euro ist die weit gehende Staatsfinanzierung der kirchlichen Sozialeinrichtungen noch gar nicht enthalten, dafür gibt es noch einmal ca. 10 Mrd. Euro extra Subventionen vom Staat. Die Kirchen selbst verwenden für öffentlich-soziale Zwecke nur ca. 8-10 % der ca. 9 Mrd. Euro Kirchensteuer jährlich. Sie greifen nicht gern in die eigene Tasche, solange die Melkkuh, der Staat, sich melken lässt.

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    @Antipapst:
    Die Gebühr ab 25,– Euro, für einen Segen des Papstes, erhältlich im Lädchen des Vatikan, haben Sie doch tatsächlich vergessen.
    Eine Audienz beim Papst, ein Titel, oder Orden. Dafür bezahlt man nicht nur beim Vatikan, auch in der „feien Wirtschaft“. Wer das unbedingt braucht – ja, der muß eben zahlen.

    Demnächst sind wir doch tatsächlich beim Klassenkampf angelangt. Ich werde meinen Freund „Charly“ bei meinem nächsten Besuch in Highgate herzlich grüßen, wie ich das gewohnheitsmäßig seit Jahrzehnten tue – eine Marotte aus meiner sog „Jugend“.

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    @Dr. Strebel: Voller Schrecken bemerke ich gerade, daß ich die Präzenz vom Dottore bei diesem Thema vermisse.
    Quo vadis? Wo die Not der katholischen Kirche am größten ist, da waren Sie doch bisher immer da.

  23. avatar

    @Frage: Unser Staat unterstützt katitative Einrichtungen, kulturelle Einrichtungen, Vereine, wie Sportvereine, Kleintierzüchtervereine usw,

    Die meisten dieser Einrichtungen sind eingetragene Vereine oder gemeinnützige Vereine, die Mitgliedsbeiträge von ihren Mitgliedern verlangen, bei tennisvereinen und Golfclubs nicht gerade wenig.
    Trotzdem erhalten alle diese „Vereine“ Unterstütung vom Staat.

    Die Kirchen sind, nachgewiesenermaßen, auch gemeinnützige Vereine – obschon man über die Höhe der Alimentation ihrer Vereinsleitung sicherlich und zu Recht diskutieren könnte. Warum sollten nur die Kirchen, hier bewußt Plural, auch die Zeugen Jehovas wurden erst kürzlich als e.V. anerkannt, keine staatliche Unterstützung erhalten???????????????

  24. avatar

    Preisliste des Vatikans (1990)

    DM 5.000,- für einen vom Papst persönlich unterzeichneten Segen mit Urkunde
    DM 30.000,- für eine Privataudienz mit dem Papst, inkl. Video
    DM 50.000,- Spende für einen Ehrendoktortitel
    DM 120.000,- Spende für einen Orden (Ordensstern zum Großkreuz des St.-Gregor-Ordens)
    DM 300.000,- für einen Barontitel
    DM 2.500.000,- für eine Erhebung in den Fürstenstand
    DM 50.000,- für die Nebenkosten einer solchen Prozedur, etwa anlässlich der Ostermesse
    Ab ca. 100.000,- Euro kosten Heiligenprozesse.

    Allein durch die 464 Heiligsprechungen (mehr als in den 400 Jahren davor) von Johannes Paul II. dürften ca. 116.000.000,- Euro in die Kassen des
    Vatikans gerollt sein.

  25. avatar

    Liebe Frau Heckel,

    die Diskussion ufert hier ja in sehr interessanter Weise aus. Es wäre doch schön, wenn es hierfür einen eigenen Beitrag gäbe. Vielleicht gewinnen Sie ja Herrn Frerk als Gastautor?

    http://www.carstenfrerk.de/

    Als sie bei uns im Bistum Essen die Schließung der kathlolischen Kindergärten mit den sinkenden Kirchensteuereinnahmen begründet hatten, habe ich auch ein wenig mit den Finanzen der Kirchen beschäftigt, was sehr interessant war. In den letzten beiden Jahren hat das Bistum Essen bezeichnenderweise seinen Bistumshaushalt auch nicht mehr im Internet veröffentlicht.

    Mit freundlichem Gruß

    68er

  26. avatar

    Hans zitiert den Papst:
    „Dazu hat dann Pius X. erklärt, das Gut der Kirche ist wichtiger als ihre Güter. Wir geben die Güter weg, weil wir das Gut verteidigen müssen. “

    Hören Sie auf mit dieser Lüge.
    Die Kirchen sind steinreich! Sie verfügen in Deutschland über ein Gesamtvermögen von schätzungsweise 500.000.000.000 (500 Milliarden) Euro (Spiegel 49/2001).In diesem gigantischen Betrag ist z. B. enthalten, dass die Kirchen die größten privaten Grundbesitzer in Deutschland sind: mit einer Fläche von gut der Hälfte des Bundeslandes Schleswig-Holstein.
    Hier ist auch zu erwähnen, dass die Kirchen Banken und Versicherungen ihr eigen nennen, dass sie immense Beträge in Aktien angelegt haben – auch in Unternehmens-Bereichen, die der Rüstung zuarbeiten (worauf der bekannte Kirchenhistoriker Karlheinz Deschner schon seit über 40 Jahren hinweist), der Herstellung umweltschädlicher Chemikalien, der Durchführung von Tierversuchen usw. Beide Kirchen verfügen über satt gepolsterte Rücklagen – die sie aber nicht etwa angreifen, um soziale Probleme zu lösen. Dafür ist ja der Staat als Geldgeber da – und die edlen Spender von „Brot für die Welt“, „Adveniat“, „Misereor“ usw. Über diese Hilfswerke leitet die Kirche nur die Spenden ihrer Gläubigen weiter. Ihr eigenes millionenschweres Goldenes Kalb wird nicht angetastet.

  27. avatar

    @ Hans

    Was verdienen Sie im Monat? Weniger als 7.500,00 Euro im Monat?
    Dann gehören Sie zu der großen Schar von Steuerzahlern, die gemeinsam dafür zahlen „dürfen“, dass wenigstens die katholischen Bischöfe und die evangelischen Landesbischöfe in unserem Land ein „angemessen-fürstliches“ Salär bekommen.
    Die Gehälter von Bischöfen und Landesbischöfen bezahlt nämlich nicht etwa die Kirche – die bezahlt in den meisten Bundesländern der Staat! Bei ungefähr 7.500 Euro Grundgehalt beginnt das; Erzbischöfe oder Kardinäle bekommen bis zu 10.000 Euro monatlich. Und das, obwohl sie mietfrei wohnen und über Dienstkarosse mit Chauffeur verfügen und noch weitere Zulagen erhalten. Die Eminenzen fahren S-Klasse – der sie unterhaltende Steuerzahler fährt S-Bahn.

  28. avatar

    Religionsfreiheit ja uneingeschränkt, aber nicht auf Kosten der Steuerzahler!

    Das ist unser Geld, das die Kirchen (egal welcher Glaubensrichtung) verprasst.

  29. avatar

    Frankreich gehört, per Verfassung, zu den Laiszistischen Staaten, Deutschland nicht.
    Deutschland garantiert in seiner Verfassung Religionsfreiheit, sowie Meinungsfreiheit – für Christen und Atheisten!

    Die Idee, den Kirchenstaat und das ganze Vermögen der Kurie zu veräußern, hatte vor zig Jahren schon ein bekannter Schriftsteller, in seinem Buch „In den Schuhen des Fischers“, mit seinem Protagonisten Papst Cyril Dakota, der zugunsten des Weltfrieden genau dies tat, also auch nicht besonders neu.

    Beim Kommentieren sollte man sich sicher sein, ob man im Plural spricht, von den Kirchen, oder der Kirche. Plural wäre korrekt, sonst sieht es aus, wie atheistische Mengenlehre.

  30. avatar

    @ French

    Zu Punkt 1 bis 7: Sie wollen Krieg?

    Wie Sie nachfolgend lesen können, ist die rKK auch bei diesem Thema (mal) wieder ‚in Vorleistung‘ getreten. Ihre Aufregung war/ist umsonst.

    Papst Benedikt und die Kirchensteuer 06. April 2009, 09:05

    Ratzinger: ….. Es hat insgesamt der Kirche eher gutgetan, daß sie sich nach dem Ersten Weltkrieg aus den staatskirchlichen Systemen lösen mußte. Die zu starken Verbindungen sind ihr immer schlecht bekommen. ……….. wir nur Positionen aufrechterhalten, auf die wir eigentlich kein Recht mehr haben. Eine solche Bestandsaufnahme ist sicher angebracht und nötig.

    ….. Im großen ganzen wird, wie mir scheint, das deutsche Kirchensteuersystem heute noch von einem ziemlich breiten Konsens getragen, weil man die Sozialleistung der Kirchen anerkennt. Vielleicht könnte in Zukunft einmal der Weg in die Richtung des italienischen Systems gehen, das zum einen einen viel niedrigeren Hebesatz hat, zum anderen aber – das scheint mir wichtig – die Freiwilligkeit festhält. In Italien muß zwar jeder einen bestimmten Satz seines Einkommens – o,8 %, glaube ich – einem kulturellen bzw. wohltätigen Zweck zuführen, worunter die katholische Kirche figuriert. Aber er kann den Adressaten frei wählen. Faktisch wählt die ganz große Mehrheit die katholische Kirche, aber die Wahl ist freiwillig ….

    ………Mitunter allerdings war das etwas anders; ich denke an die Trennung von Staat und Kirche in Frankreich unter Pius X., also zu Beginn dieses Jahrhunderts(20.). Damals wurde der Kirche eine Formel zum Festhalten ihres Besitzes angeboten, die allerdings eine gewisse Einbindung in die staatliche Oberaufsicht mit sich gebracht hätte. Dazu hat dann Pius X. erklärt, das Gut der Kirche ist wichtiger als ihre Güter. Wir geben die Güter weg, weil wir das Gut verteidigen müssen.

    Das ist, glaube ich, ein großer Satz, den man sich immer wieder vor Augen halten muß…..

    Hier im Original:

    http://kath.net/detail.php?id=22566

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    @ hans

    Das hat mit Demokratie gar nicht zu tun.
    Bin auch gläubig, brauche aber keine Kirche, die auf Kosten der Allgemeinheit lebt…Glaube ist Privatsache.

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    @ Hans

    Hier gibt´s einen Link zum Thema: http://ibka.org/infos/ksteuer.html.

    Daraus geht hervor, dass die Kosten kirchlicher Sozialeinrichtungen zu 85% – 100% aus Steuermitteln gedeckt werden. Von 9 Mrd. Einnahmen aus Kirchensteuer gehen 600 Mio direkt in soziale Belange, während der Staat (also wir Steuerzahler) die Kirche mit 20 Mrd. aus allgemeinen Steuermitteln subventioniert. Ein schlechtes Geschäft für die Allgemeinheit, würde ich sagen…

    Meine Wunschliste daher:
    1)Vollständige Enteignung der Kirche sowie sämmlicher zu ihr gehöriger Organisationen zu gunsten der Staatskasse!
    2)Zerschlangung sämtlicher der Kirche zuarbeitenden Laienorganisationen!
    3)Aufnahme des Tatbestandes „Missionierung“ in das StGb als Verbrechen!
    4)Ersatzlose Streichung des Reichskonkordates(Nazi-Kirchenpakt von 1933)/Aufhebung des entsprechenden BVG Urteiles!
    5)Verbot der Teilnahme Minderjähriger an religiösen Handlungen!
    6)Verbot religiöser Handlungen in der Öffentlichkeit!
    7)Entfernung/Verbot aller Religiösen Symbole von öffentlich einsehbaren Orten und aus öffentlichen Gebäuden.

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    @ hans

    dass Sie keinen einzigen schwulen Katholiken kennen, heisst lange noch nicht, dass es keine gibt! Warum sollen sie sich auch outen? Ist ja privatsache…solange die Privatsache nicht zum Kindesmißbrauch ausartet. Wie auch immer: Religionen sind überflüssig und kosten uns Steuerzahler eine Menge Geld. Das Geld wäre besser in staatlichen Kitas angelegt. Also alle Kirchen (aus welcher Religion wie auch immer)abschaffen und das Geld an den Staat überweisen. Auch eine gute Lösung um den Haushaltsloch zu beseitigen.

  34. avatar

    @68er:

    Wenn ich mal in Ihrer Gegend bin (Sie hatten die Gegend mal in einem Beitrag erwähnt), sollten wir mal ein ökomenisches Bier trinken gehen, oder einen multikulturellen Wein. Und dann ein paar Spitzel von Staat und Kirche dazu einladen. Welch ein Vergnügen (vermutlich).

    Herzliche Grüße Rita E. Groda

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    … oooops, in meinem Beitrag zuvor bitte das Wort ’sagt‘ in der Überschrift – @ French sagt am 26. April 2010 um 11:03 – zu streichen. Sonst kommt jemand auf den Gedanken, ‚French‘ sei der ‚Gute‘. 😉

  36. avatar

    @ French sagt am 26. April 2010 um 11:03

    … was Sie alles so wissen? Ich kenne keinen einzigen schwulen Katholiken.
    Falls Sie die gegenwärtige, sich in der 2000-jährigen Geschichte immer wiederholende, Hasskampagne wider die Kirche Christi meinen – ich nehm‘ ’s gelassen als Reinigungsprozess. So wie es geschrieben steht:
    Das Evangelium nach Matthäus, Kapitel 7

    Von den zwei Wegen
    13 – Geht durch das enge Tor! Denn das Tor ist weit, das ins Verderben führt, und der Weg dahin ist breit und viele gehen auf ihm.
    14 – Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng und der Weg dahin ist schmal und nur wenige finden ihn.

    Und von einem reaktionären Weltbild der Kirche Christi habe ich nix ‚gehörtgelesen‘. Im Gegentum.

    Als ‚opernhafte Inzenierung‘ ginge jede traditionelle, erst recht tausendjährige, Feierlichkeit durch, einschließlich einer ’simplen‘ Hochzeit zwischen Mann und Frau heutzutage. Man(n), Frau muss es ja nicht mögen. Oder?

    Falls Sie mit ‚Ehelosigkeit‘ den Zölibat meinen, wer sagt Ihnen eigentlich, dass eine Ehe einfacher zu ‚führen‘ sei? (Bitte nicht mit den Ehen Schröders, Fischers und/oder andere vergleichen; Häufigkeit von Vertrauensbruch ist für Katholiken kein Maßstab und nicht erstrebenswert.)

  37. avatar

    Die katholische Kirche ist eine durch und durch homosexuelle Institution, die gleichzeitg ein reaktionäres Weltbild als Ideologie (Religion) verbreitet. Gerade für homosexuell orientierte Männer ist die Faszination von opernhaften Inszenierungen und der männlichen Unfehlbarkeit und Machtausübung sehr anziehend. Wenn die katholische Kirche jetzt die Ehelosigkeit abschaffen würde, käme die Wahrheit mit brachialer Gewalt an die Oberfläche. Nämlich, dass ein großer Teil der Priesterschaft homosexuell orientiert ist. Das würde dem verlogenen katholischen Papsttum endgültig das Genick brechen.

  38. avatar

    @Lieber 68er,

    ich könnte jetzt auch noch den Reinhard Mey anführen, und eine Zeile aus seinem song“Sei wachsam“.

    Wenn ich es noch recht weiss lautete da eine Zeile:
    Der Kardinal nahm den Minister beim Arm, meinte“ Ich halt sie dumm, halt Du sie arm“, oder so ähnlich.

    Das paßt jetzt so gut zum Thema, wie das von Ihnen Angeführte.

    Herzliche Grüße
    Rita E. Groda

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    @ Frau Groda

    Ne, auf Politically-Correct-Deutsch sagt man Reinigungskraft. Putzfrau, was ist dabei, putzen kann nicht jede/r. Meine Frau zum Beispiel kann weder kochen noch putzen. Das ist halt so, die Frauen um die 35 können weder kochen noch den Haushalt schmeissen, auch eine Folge der 68er. Sie kann aber andere Sachen besser!

    Was die Bretonen anbelangt, sind sie Franzosen. Soweit ich weiss gehört uns die Bretagne noch.

  40. avatar

    Politik und Bildung:

    Intellekt ist für Bildung nicht zwingend erforderlich. Ich kann auch einen Esel bilden, es bleibt trotzdem beim ‚ia-ia‘ – ein (ein)gebildeter Esel eben.

    Es erschrickt auch niemanden mehr, sonst gäbe es das wohl nicht, dass dieses Land unfähig beliebig oder beliebig unfähig regierte wird – von Dummschwätzern.

    http://www.youtube.com/watch?v.....re=related

    Auch habe ich habe noch das Gestammel in den Ohren wie die Ex, den ‘Menschen’ in Deutschland den Kapitalmarkt mit einer Kindersendung, ähnlich wie die ‘Sendung mit der Maus’, erklären wollte.
    Oder die Milchpreiserhöhung in Deutschland damit begründete, dass die Inder nun 2 x am Tag essen. Stichwort: “second meal”
    Ich fasse es nicht.

  41. avatar

    Liebe Frau Heckel,

    herzlichen Glückwunsch zur Durchbrechung der Schallmauer des 50. Kommentars.

    Obwohl die Debatte mittlerweile ein wenig skurille Wege geht.

    Jetzt sind wir bei Obama, Roberto Blanco, Willy Brandt, Lech Wa??sa, den Bretonen und Franzosen, Zugehfrauen und Hartz IV, Gerhard Schröder und Cohn-Bendit.

    Mal schauen, wann die tanzende Hillu und die Currywurst auftauchen. Von da ist es dann nicht mehr weit zu Herbert Grönemeyer und Heide Simonis.
    Dass wir von da dann irgendwann den Weg zu Herrn Mixa zurückfinden werden, bin ich mir sicher.

    Mit besten Grüßen

    Ihr 68er

    @ David Berger

    Wir haben uns wohl missverstanden, Ihr Kommentar, insbesondere der Verweis auf Herrn Obama, klang nicht wirklich ernst gemeint.

    Sie können von mir aus an Musik hören, was Sie wollen und ich habe als Kind den „Puppenspieler von Mexiko“ immer gerne gehört und trotz seiner CSU-Erhrenmitgliedschaft wirklich nichts gegen Herrn Blanco.

    Als ich gerade vergeblich versucht habe, bei Youtube ein 70er-Jahre-Video von dem Song zu finden, bemerkte ich, das das Original von Tom Jones vielleicht ein wenig besser ist:

    http://www.youtube.com/watch?v=_EZQl23aavs

  42. avatar

    @French: Erstens heisse ich „Groda“, und zweitens kann ich Ihre Gedankengänge nicht genau nachvollziehen, da ich keine Putzfrau(Zu Deutsch sagt man höflich Zugehfrau) beschäftige.

    Bretonen und Franzosen, das geht nicht so recht – merke ich gerade.

  43. avatar

    Der Schröder hatte es drauf! Den würde ich mir wieder als Bundeskanzler wünschen!Scheiss auf die Leute die Hartz 4 kriegen.Macht was aus euren Leben Dann bekommt ihr mehr als Hartz 4! Im leben gibt es nix geschenkt.

  44. avatar

    @ 68er
    Geschmackssache, ich muss Ihre Musikrichtung nicht mögen, meine können Sie verachten, ich gönne Ihnen das, das ist Demokratie.
    Basta, wie sagte der gute Gerhard Schröder, ausnahmsweise ein guter Linker, der sich in die falsche Partei geirrt hat.

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