avatar

Graunvolle Karfreitagsgeschichten

Normalerweise gehört für mich Bachs Matthäus-Passion zur Karwoche wie das Weihnachtsoratorium in die Adventszeit. Wie der Berliner Jude in Michel Bergmanns schönem Roman „Die Teilacher“ sagt: „Ick bin nicht gläubig, aba’n Weihnachtsboom jab’s bei uns zuhause imma.“ Dieses Jahr aber waren wir – aus diversen Gründen, die nicht hierher gehören – nicht in der Matthäus-Passion, sondern in Carl Heinrich Grauns „Tod Jesu“. Das 1755 uraufgeführte Werk – mit einem Libretto von Carl Wilhelm Ramler, dazu gleich mehr – wurde von der Kantorei Alt-Tempelhof in der Glaubenskirche Tempelhof zu Gehör gebracht.

Um es vorwegzunehmen: die Musik – irgendwo zwischen dem alten Bach und seinen Söhnen angesiedelt – ist schön; der Chor war der Aufgabe absolut gewachsen; die Solisten – vor allem die Sopranstimmen Jihye Lee und Nina von Möllendorff – waren großartig. Was mich aber nachhaltig gestört, ja verstört hat, war der Text.

Wie der interessante Begleittext des Chorleiters Wolfgang Wedel erläutert, galt die „Graun’sche Passion“ lange Zeit in Preußen als Standardwerk, bis es Ende des 19. Jahrhunderts von der Matthäus-Passion abgelöst wurde. Diese Ablösung, so Wedel, habe auch mit Ramlers Libretto zu tun, das „ein charakteristisches Produkt der Aufklärungsepoche“ und ihrer Theologie sei.

Nicht die Luthersche Passionstheologie stehe bei Ramler im Vordergrund, sondern der „tugendhafte Mensch Jesus“. Um das Nachempfinden seiner Leiden und Gefühle gehe es Ramler und Graun, nicht – wie bei Bach – um Geschichte und Dogma. Und Wedel schlussfolgert: „Grauns Werk wird mit seiner auf das ‚vernünftige’ moralisch-religiöse Gefühl ausgerichtete Poesie heute … wohl keine geistlich-erbauliche Wirkung mehr auslösen.“ Kann sein. Eine andere Wirkung, denke ich, kann der Text aber auch heute noch auslösen. Nämlich eine antisemitische.

Die schlichte historische Tatsache, dass der Jude Jesus von den Römern hingerichtet wurde (so ziemlich das einzige, was von der ganzen Passionsgeschichte als halbwegs sicher gelten kann), wird von Ramler verschwiegen. Stattdessen heißt es etwa unter Nummer 12 (Rezitativ Bariton): „Jerusalem, voll Mordlust, ruft mit wildem Ton: Sein Blut komm über uns und unsere Söhn’ und Töchter! Du siegst, Jerusalem, und Jesus blutet schon: In Purpur ist er schon des Volkes Hohngelächter…“

Mit „Jerusalem“ sind natürlich „die Juden“ gemeint. Die Römer kommen nur an einer Stelle vor: „Des Mitleids Stimme vom Richtstuhl des Tyrannen spricht: Seht welch ein Mensch!“ Das ist der Statthalter Pontius Pilatus. Doch mit „des Mitleids Stimme“ haben es die Juden bekanntlich schwer: „Und Juda (sic!) hört sie nicht, und legt dem Blutenden mit unerhörtem Grimme den Balken auf, woran er langsam sterben soll…“ Es ist also „Juda“, nicht Rom, der Jesus kreuzigt.

Und um das zu bestätigen, heißt es in Nummer 16 (Rezitativ Sopran): „Ihr Männer Israels“ – wir sind von „Jerusalem“, einer Stadt, über „Juda“, einen der zwölf Stämme, nun bei „Israel“, den zwölf Stämmen, angekommen – „Ihr Männer Israels, o ruft in eure Herzen Erbarmung! Lasst die Rach’ im Tode ruh’n. Umsonst: Die Väter höhnen ihn; ihr Hohn ist bitter, grausam fröhlich ihre Mienen.“ So sind sie, die Juden, so ist „Juda“: rachsüchtig über den Tod hinaus.

Wäre es zu viel verlangt, im Programmheft eine Distanzierung von solchen antisemitischen Klischees zu erwarten, die hier mit dem gewaltigen Bariton Markus Vollbergs und dem engelgleichen Sopran Jihye Lees vorgetragen wurden?

Man kann erwidern: am Ende steht es in den Evangelien nicht viel anders – wenn auch die Darstellung der Passionsereignisse in jedem einzelnen Evangelium verschieden ist, so dass es einen schon wundern muss, wie die Christen so tun können, als seien das zuverlässige Dokumente. Und es stimmt. Ramler bringt hier nur jene antijüdische Geschichtslüge auf den Begriff, die in den Evangelien seit 2000 Jahren  tradiert wird und die ideologische Wurzel des christlichen Antisemitismus bildet. Tatsächlich aber wurde Jesus von den Römern der Prozess gemacht, er wurde von Pilatus verurteilt und als Aufständischer – INRI: Jesus von Nazareth, König der Juden – gekreuzigt. Ob und wie weit die jüdischen Tempelpriester an der Verhaftung und Verurteilung Jesus beteiligt waren, steht dahin. Es gibt darüber keine Dokumente. Die Evangelisten, die darüber berichten, waren nicht dabei.

Die Aufrichtigkeit, angeblich eine christliche Tugend, müsste gebieten, in jeder Kirche zu Ostern darauf hinzuweisen, dass die Evangelien an diesem Punkt keinen Anspruch auf geschichtliche Wahrheit erheben können. Wer die Aussöhnung mit den Juden will, müsste die Lesung der Karfreitagsgeschichte – wenn schon nicht, was eigentlich zu verlangen wäre, darauf verzichtet wird – mit einer entsprechenden Erklärung begleiten, die klar feststellt: Die Juden waren und sind unschuldig am Tod Jesu. Der Papst, dem es  angeblich so sehr um die Wahrheit zu tun ist, müsste das laut verkünden. Aber nein. Karwoche für Karwoche lügt sich die Christenheit vor, der Sohn Gottes sei ein Opfer jüdischer Verstocktheit gewesen. Am Ende muss man Graun und Ramler dankbar sein, dass sie den immanenten Antisemitismus der Passionsgeschichte so deutlich herausgearbeitet haben.

Shares
Folge uns und like uns:
error20
fb-share-icon0
Tweet 384

19 Gedanken zu “Graunvolle Karfreitagsgeschichten;”

  1. avatar

    Hallo apo,

    … hoffentlich komme ich nicht zu spät? 😉

    ‚Crucifige, crucifige eum‘, lautet die Antwort der Menge, und niemand sonst, auf Pilatus’ Frage, was er mit diesem Jesus machen solle.

    …Sie können es leugnen oder ändern.

  2. avatar

    Abgesehen davon, daß es keinen Beweis für die Existenz von Jesus gibt, wäre er vom Römischen Imperium mit Sicherheit nicht als Bedrohung aufgefaßt worden.

    Die Römer hätten ihn als komischen Sektierer betrachtet, der mit einer Truppe >unbewaffneter< Leute auf einem Esel reitend in Jerusalem "einmaschiert" ist. Äußerst bedrohlich.

    Noch nicht einmal der Kreuzestod gilt als gesichert.

    In den griechischen Originalen der Evangelien werden nämlich das Hinrichtungsinstrument "staurós" (Pfahl) und der Tötungsvorgang selbst "stauróo" genannt. Das würde nicht "kreuzigen", sondern "an den Pfahl" hängen bedeuten.

    Das lateinische "crux" bedeutete übrigens ursprünglich nicht "Kreuz", sondern "Pfahl". Bei den Römern hieß der Akt, den wir "Kreuzigung" nennen, "arbori infelici suspendere", Aufhängen am Unglücksbaum.

  3. avatar

    @ Posener

    Selten habe ich so einen Unfug gelesen. Ramler, ein Freund Moses Mendelssohns war also Antisemit? Oder die jüdischen Evangelisten? Und wieso ist es eine historische Tatsache, daß die Römer Christus hingerichtet haben, wo noch nicht einmal die Gestalt Jesu historisch in irgend einer Weise dokumentiert ist (kommen Sie mir jetzt nicht mit der Fälschung von Josephus Flavius durch die Katholische Kirche)?

    Wir reden hier einerseits von einem Mythos und andererseits von einer wirklich historischen Tatsache, nämlich die Berliner Aufklärung und ihre Beziehung zum Pietismus. Haben Sie sich überhaupt schon einmal damit auseinandergesetzt? Sollten Sie aber, ehe Sie über Ramler und Graun schreiben.

    Im lutherischen Pietismus gab es den lutherischen Antijuadismus, aber keinen Antisemitismus. Der Unterschied ist der, daß der Antijudaismus theologisch begründet war und nicht rassistisch. Moses Mendelssohn ging es damals um die Modernisierung des von den Rabbinern in Unwissenheit gehaltenen Judentum, das nicht einmal ein deutsches Buch lesen durfte, ohne den Bann fürchten zu müssen. Ohne aber die deutsche Sprache zu lernen, würden sie nie die Bürgerrechte bekommen haben. Deshalb übersetzte der auch die Thora ins Deutsche und die Psalmen. Ramler ging es um die Modernisierung des Christentums, in dem er Pietismus und Deismus verband. Das Volk Israel ist eine theologische Metapher gewesen für die evangelischen Christen, die sich ja auch als auserwählt betrachteten. An ihr Herz wird appelliert, nicht an den Antisemitismus.

    Ich fürchte, Sie haben sich mit ihrem tendenziösen Artikel recht lächerlich gemacht.

  4. avatar

    Lieber 68er,
    habe jetzt leider nicht alles verstande, was „weitere bestätigende Information zu meiner Person“ betrifft.

    Also, ich firmiere hier unter „wirklichem“ Namen, und mein Blog wird hauptsächlich von mir gestaltet.

    Vielen Dank nochmals für den kompletten link, ich fand
    den Artikel von Herrn Posener, über das Beten, einfach großartig.
    Ebenfalls liebe Ostergrüße
    Ihre Alt-68erin Rita

  5. avatar

    Liebe Frau Groda,

    vielen Dank für Ihren Hinweis und die weitere bestätigende Information zu Ihrer Person.

    Da Ihr Link nicht funktionierte, hier ein neuer Versuch für den Artikel von Herrn Posener:

    http://www.vatican-magazin.de/.....n_0409.pdf

    Wissen Ihre Blogkollegen, eigentlich, dass Sie hier aktiv sind?

    Mit österlichen Grüßen

    Ihr (Jung-)68er

  6. avatar

    Gerade habe ich in meinem eigenen Blg geschaut, den ich zugunsten von SM, einige Ziet sträflich vernachlässigte, was mir im letzten Jahr zu Ostern einfiel.

    Ich fand dort einen guten Artikel von Alan Posener – meinen Freund im Geiste – den ich Ihnen allen nicht vorenthalten möchte, erschienen im „Vatikan Magazin“ – ja, Herr Dr. Strebel, Herr Posener darf sogar für das Vatikan Magazin schreiben –

    http://www.vatican-magazin.de/archiv/2009/4-
    /beten_0409.pdf

  7. avatar

    Ostern und Pessach können in diesem Jahr zusammen gefeiert werden. Das sollte eigentlich ein gutes Zeichen für uns alle sein.
    Wen weitere Details interessieren, ein netter Artikel findet sich unter: http://www.merkur.de/2010_13_S.....no_cache=1

    Allen Autoren, besonders Fra Heckel, die uns so arbeitsintensiv betreut, sowie Freund und Feind bei den Diskutanten, ein frohes Osterfest und Chag sameach.

  8. avatar

    @ Don Altobello

    Statt reflexartig überall Antisemitismus oder Rassismus zu wittern sollten Sie sich erst mal sachkundig machen, bevor Sie sich zu einem Thema äußern.
    Als kleine Hilfestellung, zitiert nach Payer, Alois : Judentum als Lebensform. — 1. Die ersten Lebensjahre. — Fassung vom 26. April 1999. — (Materialien zur Religionswissenschaft). :
    “Nach jüdischem Gesetz ist ein Kind Jude, wenn die Mutter Jüdin ist. Ist seine Mutter keine Jüdin, wird ein Kind als nichtjüdisch angesehen, unabhängig davon, wer der Vater ist.“
    Das Judentum ist also nach eigener Definition keine Bekenntnisreligion wie das Christentum oder der Islam, sondern eine Abstammungsgemeinschaft. Ob Sie das jetzt eine Blutlinie oder gar Rasse nennen bleibt Ihnen überlassen.

  9. avatar

    …und diese spitzfindigen Bibelforschereien in „Europe“ – „today in 2010“! Zumindest hoert man solche tiefsinnige Glaubensringen in USA nur von „Bible-Belt Hicks“ oder parasitischen „Mega-Preachers“. Die USA Elite schaut immer mit Neid nach „Europe“ besonders „Germany“ – denn sie haben gelesen das der „Glaube“ in „Europe“ nicht mehr ein sozial-politischer Machtfaktor darstellt, welcher die Gesellschaft zurueckhaelt und hemmt. Der in USA wirkende Neurowissenschaftler Ramachandran hat den „Glauben“ klinisch gefunden – und der Titel seines Buches „Phantoms in the Brain“ erklaert das in einen kurzen Satz. („Die Blinde Frau die sehen kann“ – deutscher Titel). Otto Kuusinen (Fundamentals) erklaert auch die „letzten“ Fragen in einen Satz: „Das Universum und die Zeit sind beide unendlich“.

  10. avatar

    @Alan Posener:
    Die Theorie, die Jüdische Tempelpriester, seine die tatsächliche Schuldigenn, am Tode von jesus, geht hauptsächlich auf Markus zurück.

    Als Jesus in der Synagoge von Kapernaum einen Mann mit einer „verdorrten Hand“ geheilt hatte, so berichtet das Markus-Evangelium, da gingen die Pharisäer hinaus „und hielten alsbald Rat über ihn mit den Anhängern des Herodes, wie sie ihn umbrächten.“ (Mk 3,6).

    Jesus hatte also gegen das Sabath-Gebot verstoßen, eine elmentare Größe der Juden.

    Andererseits waren aber die Römer nicht halb so unschuldig, am Tode Jesu, wie uns die anderen Evangelien glauben machen wollen. Zu der Zeit Jesu hatten die Juden keine Hinrichtungslizenz, höchstens die Tempelpriester hätten sich da engagieren können. Die normale, Jüdische Strafe wäre Steinigung wahrscheinlich gewesen,

    Kreuzigung bestimmt nicht.
    Laut neuester Geschichtsforschung weist die Tafel am Kreuz „INRI“ Jesus von Nazareth König der Juden“ darauf hin, daß die Römer Jesus als Politischen Verbrecher sahen.

    Es war noch gar nicht so lange her, da hatte ein gewisser Judas die Juden gegen die von den Römern durchgeführte Steuererhebung aufgebracht. Dabei spielte auch eine ganz ausgeprägte Reich-Gottes-Erwartung eine Rolle. Wie Jesus kam dieser
    Rebell aus Galiläa, wie er zog er predigend durch das Land, gefolgt von einer beachtlichen Anhängerschaft. Wenn man diesen Judas beseitigte, lag es da nicht auch nahe, mit Jesus kurzen Prozeß zu machen?

  11. avatar

    Wenn ich entsprechende Kommentare hier lese, fällt mir nur noch Kästner ein:

    ………….

    Der Mensch ist gut. Und darum geht’s ihm schlecht.
    Denn wenn’s ihm besser ginge, wär er böse.
    Drum betet: „Herr Direktor, quäl uns recht!“
    Gott will es so. Und sein System hat Größe. Drum seid so gut: und seid so schlecht, wie’s geht!
    Drückt Löhne! Zelebriert die Leipziger Messe!‘
    Der Himmel hat für so was immer Interesse. – Der Mensch bleibt gut, weil er den Kram versteht.

    Erich Kästner

  12. avatar

    „Wenn sie mal einen nehmen der nicht von jüdischem Blute ist – wie den umtriebigen Generalsekretär ihres Zentralrates – muß der schon zum Fanatismus für die neue Religion neigen.“
    Was soll das Gerede von „jüdischem Blute“? Definieren Sie, Geraldius, Juden nach wie vor als Rasse, oder haben Sie sich nur „unglücklich“ ausgedrückt? Und wo oder wann war beispielsweise Sammy Davis jr. fanatisch?

  13. avatar

    Noch etwas: In der Tat scheint es wohl einige Verwirrte zu geben die Sätze wie : Darauf antwortet ihm das ganze jüdische Volk: „Sein Blut komme über uns und unsere Kinder.“ von sich geben.
    Quelle: http://www.kreuz.net/article.10543-page.html

    Ich bin mir sicher, daß Sie in Pabst Benedikt einen Mitstreiter in der Aufklärung und Bekehrung solch verirrter Schafe haben werden. Alle seine Äusserungen zum christlich-jüdischen Verhältnis deuten darauf hin.

    Im Übrigen bewirken sie mehr gegen Antisemitismus, wenn sie ganz konkret nachvollziehbare Fälle anprangern anstatt verschwurbelte Bibelinterpretationen mit mißverstandenen Ramlerzitaten zu verknüpfen.

  14. avatar

    Alan Posener schrieb: Stichwort “Volk der Gottesmörder”,

    Das halte ich sehr wohl für antisemitisch. Darüberhinaus ist es mit den Texten der Bibel nicht zu begründen, weil es nach der Bibel um Christus herum eine Gemengelage von Juden unterschiedlichster Einstellung zu Jesus gegeben hat (Judäer, Samriter, Galiläer, Pharisäer, Sadduzäer, Essener, Jesu Jünger und Verehrer, um nur einige zu nennen), die obiges antisemitische Unwort glasklar als biblisch falsch widerlegt.

    Aber diesen intellektuell armseligen Antisemiten auf den Leim zu kriechen und ihre hirnrissige Bibelinterpretation zu übernehmen ist eine Peinlichkeit für sich ;).

  15. avatar

    Wirklich eine fürchterliche Geschichte.

    Was Posener uns damit wohl sagen will ist doch wohl, daß das Christentum nie hätte entstehen dürfen und endlich verboten und aufgelöst gehört.

    Aber was dann, nicht jeder taugt zum Atheisten, und die Juden nehmen nicht jeden. Wenn sie mal einen nehmen der nicht von jüdischem Blute ist – wie den umtriebigen Generalsekretär ihres Zentralrates – muß der schon zum Fanatismus für die neue Religion neigen.

    Am besten wir konvertieren alle zum Islam, die nehmen jeden, Moscheen gibt´s in Deutschland mittlerweile genug, und die Vorstellung das Angela Merkel und Claudia Roth in Zukunft Burka tragen müssen hat etwas tröstliches.

    Fast wie das Osterfest.

  16. avatar

    @ Dr Oliver Strebel und „karl“: Ich denke, es ist von Angehörigen der abendländischen, also christlich geprägten Kultur nicht zu viel verlangt, sich in den Passionsberichten und der Geschichte ihrer Verwertung für den Judenhass in den letzten 1900 Jahren auszukennen. Stichwort „Volk der Gottesmörder“, Oberammergau, Karfreitagsfürbitte und so weiter. Das ist, sehr geehrter Herr Karl, keine allein deutsche Angelegenheit. Und hat – obwohl alles mit allem irgendwie zusammenhängt, gewiss – schon gar nichts zu tun mit Israel heute. Für Sie aber offenkundig doch, was die Fortwirkung jenes christlich erzeugten und tradierten Hasses bis heute belegt.

  17. avatar

    Lieber Herr Posener,

    ohne Abrenzung keine Identität!

    Mit Ausgrenzung mehr Identität und Zusammenhalt!

    Mit Diffamierung größtmögliche Identität und festester Zusammenhalt.

    Nicht nur der sprachliche Schritt zur Ausbeutung und „Ausmerzung“ ist dann nicht mehr weit

    So funktionieren totalitäre Gruppen.

    Das beginnt schon im Kindergarten, das ist das Prinzip des Mobbings und das ist das herrschende Regiment auf vielen Schulhöfen.

    Würde man Ihren Text in den christlichen Kirchen verlesen, ob evangelischen oder katholischen, zumindest mit verbaler Prügel würden Sie reichlich bedacht.

    Ich finde Ihren Aufruf sehr richtig, da in meiner ehemaligen katholischen Stadtkirche immer noch eine „blinde Synagoga“

    http://de.wikipedia.org/wiki/Synagoga

    im Altarraum vorhanden ist, ohne dass diese Darstellung in irgend einer Form kommentiert würde.

    Beste Grüße

    Ihr 68er

    P.S.: Machen Sie weiterhin „Bullshit“?

  18. avatar

    Mal ganz abgesehen vom Rest des Inhaltes: Jetzt sind die Juden wieder die unschuldigen Leute, und in Deutschland muss so was ja grundsätzlich sein – sonst kommen die wieder mit unserer Vergangenheit.

    Aber Krieg führen und ne Mauer bauen, während wir in Deutschland das schon 20 Jahre hinter uns haben…

    Die Juden/Israeliten sind ein _ganz normales Volk_, das _keine_ Ausnahmen und Boni bekommen sollte.

  19. avatar

    Eine kurios widersprüchliche Argumentation verbreiten sie da: Weil nach den christlichen Evangelien Juden den Tod des Juden Christus gefordert haben, sind die Evangelien antisemitisch. Etwa weil Juden den Juden Christus verfolgen? *lach* Was für eine absurde Albernheit, den innerjüdischen Religionskonflikt zwischen den Sympathisanten von Jesus und dem damaligen judäischen Establishment zu benutzen, um ihre Antisemitismuskeule herauszuholen, die sich wieder mal als schwiemeliger Antisemitismuslumpen entpuppt.

    Alan Posener schrieb: Die Evangelisten, die darüber berichten, waren nicht dabei.

    Zeugnisse vom Hörensagen sind gerichtsverwertbar ;).

    „Und Juda (sic!) hört sie nicht, und legt dem Blutenden mit unerhörtem Grimme den Balken auf, woran er langsam sterben soll…“

    Das ist eine Stelle, die oberflächlich betrachtet wirklich nach Antisemitismus riecht, weil es dann so aussieht, daß alle Juden gemeint sind. Tja, *lach* gäbe es da nicht den biblischen Unterschied zwischen jüdischen Judäern und jüdischen Samaritern, wobei die Ersten den Ruf der unbarmherzigen, fundamentalistischen Juden und die Zweiten den der barmherzigen Juden haben.

    Ihr armseliger Diffamierungsversuch des Christentums ist für mich lediglich belustigend. Ich bekomme zunehmend den Eindruck, daß sie dem Thema Antisemitismus intellektuell nicht gewachsen sind.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Shares
Scroll To Top