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Wie das neue Fünf-Parteien-Land aussieht

Also doch. Der Wahlkampf für die Bundestagswahl kommt in Fahrt. Angela Merkels Union hat dramatische Verluste bei den Landtagswahlen zu verbuchen. Und schon werden sie nervös, die Hinterbänkler, die Landesfürsten und geben „kluge“ Ratschläge,  dass die Polarisierung, die Polemik und der unbedingte inhaltliche Einsatz der Kanzlerin kampagnenentscheidend sein wird. Dabei vergessen die Möchtegern-Klugen, dass damit Nervosität und Unsicherheit prodziert wird.

Angela Merkel ist und wird Kanzlerin bleiben – entweder mit der FDP oder der SPD. Diese tut zwar so, als ob sie nach dem Sonntag Rückenwind habe, steht aber auch wie ein gerupftes Huhn nackt da. In Sachsen mit gerade mal zehn Prozent und selbst im Saarland mit einem klaren Verlust  und den niedrigsten Wert,  seit dort gewählt wird.

Lachen kann nur einer : Oskar Lafontaine. Die Linke ist endgültig angekommen. Sie ist eine bundesweite Partei  und erhält Stimmenanteile, von denen Herr Westerwelle und Claudia Roth nur träumen können.

Wir sind endgültig im Fünf-Parteien-Land angekommen. Deutschland ist bunt . Nur die gestrigen Strategen der Politik denken noch in alten Kategorien von Mehrheiten. Alles ist jetzt möglich. Und natürlich und wie selbstverständlich auch Koalitionen von SPD und Linken. Übrigens nicht Neues, siehe das Land Berlin.

Die SPD verspricht, dass diese Koalitionen auf die Länder begrenzt bleiben. Weil die Linke auf  Bundesebene nicht kompatibel sei – vor allem in der Außen-,  Verteidigungs- und Europapolitik. Da kann man nur sagen:  SPD-Heuchler für wie dumm haltet Ihr uns? Gerade hat diese SPD mit der CDU in der Europapolitik dem Bundesrat neue Entscheidungsmacht zugebilligt. Und das Land Berlin hat sich mit seinem SPD-Bürgermeister beim Lissabon-Vetrag enthalten. Je mehr Länder mit der Linken regiert werden, desto mehr Einfluss werden sie in genau den Tabu-Feldern haben, die ihnen nach SPD-Argumentation den Weg in die Bundesregierung verschließt.

Wie gesagt, alles ist jetzt wieder möglich. Ich bin gespannt, wie lange Guido Westerwelle sein pseudo-elegantes, pseudo-nationales und nur den Menschen und der Verantwortung vor Deutschland zugespitzes Verhalten noch aufrecht erhalten wird. Wenn jemand nach diesem Sonntag nervös und ängstlich dem 27. September entgegen fiebern muss, dann die FDP. Sie wächst und wächst und könnte trotzdem wieder im Hinterzimmer der Macht hängen bleiben.

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Ein Gedanke zu “Wie das neue Fünf-Parteien-Land aussieht

  1. avatar

    Endlich ist es soweit, dass die etablierten Parteien die Linke als Demokratische Partei akzeptieren muss. Wer bei einer Wahl mit über 18% Prozent gewählt wird ist nicht länger tot zu schweigen. Das ist Demokratie… p.s. und den Stasi-Nachfolge-Partei können sie sich auch endlich mal stecken.

    Ich hoffe die Wähler zeigen bei der nächsten Wahl die Richtung und sind sich im klaren darüber dass das Kapital nicht den Menschen als Einzelnen sieht…

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