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Todenhöfers Einfall: Hug an Islamist

Jürgen Todenhöfer, ehemaliger CDU-Bundesabgeordneter und heute als politischer Aktivist in eigener Sache unterwegs, hatte sich mit seinem Buch „Inside IS“ schon als inoffizieller Pressesprecher des IS empfohlen. Den finden die Menschen zunehmend uncool, weshalb Todenhöfer sich einen neuen Trick überlegt hat: Er unterstützt ab sofort lieber die deutschen Islamisten rund um Pierre Vogel bei ihrem Kampf um gesellschaftliche Anerkennung (Seite wird hier aus Prinzip nicht verlinkt). Frei nach dem Motto: Hug an Islamist, dann gibt es auch keinen Krieg mehr (aber irgendwann ist halt auch die Freiheit flöten, aber das nur am Rande, Herr Todenhöfer).

Was ist konkret passiert? Der IS fordert in seiner aktuellen „Mitgliederzeitschrift“ die Bestrafung des deutschen Boulevard-Islamisten Pierre Vogel (das ist der rothaarige ehemalige Preisboxer mit dem Fusselbart, der seinen Kölscher Sing-Sang besonders gerne mit arabischen Wörtern und wahllos herausgegriffenen Koransuren schmückt). Der nutzt diese „Drohung“ nun für fleißig Eigen-PR, um sich von dem Verdacht einer zu großen IS-Nähe reinzuwaschen und danach umso fleißiger gegen unsere Gesellschaftsordnung hetzen zu können. Jürgen Todenhöfer will nun genau diesen Pierre Vogel in ein breites „Anti-Terror-Bündnis“ einbinden. Denn: „wir leben in ungewöhnlichen Zeiten. Und die erfordern ungewöhnliche Maßnahmen.“ Ungewöhnlich – das kann man wohl sagen. Bekloppt würde es aber wohl besser treffen. Oder, wie es der liberale Aktivist und Todenhöfer-Gegenspieler Tobias Huch formuliert hat: „Als nächstes kooperiert dann Todenhöfer mit der NPD im Kampf gegen Nazis.“

Sollte tatsächlich jemand noch zweifeln, ob man Todenhöfer nicht Unrecht tut, hier ein paar Fakten: Pierre Vogel ist ein Freund des seit einiger Zeit in Haft befindlichen Islamisten Sven Lau. Gemeinsam loben sie in einem Video etwa die Scharia-Polizei, die vor einiger Zeit für Aufsehen sorgte. Lau wurde erst vor wenigen Tagen angeklagt, und zwar nicht wegen Taschendiebstahls oder Fahrens ohne Führerschein. Der Vorwurf lautet auf Unterstützung einer islamistischen Terrorvereinigung. Auch das Lies!-Projekt (das sind diese nervigen Koranverteiler in den Fußgängerzonen, bei denen man sich wünschen würde, sie wären Zeugen Jehovas und würden nur stumm in der Gegend rumstehen) des Islamisten Abou-Nagie unterstützt Vogel explizit – ein Projekt, in dem sich einige derjenigen Deutschen radikalisiert haben, die nun im Namen des IS in Syrien Jesidinnen vergewaltigen und Kurden und Christen köpfen. Und diesen Mann will Todenhöfer nun einbinden im Kampf gegen den Terror – anstatt den Kampf gegen den Terror auch auf dessen salafististische Stichwortgeber wie Vogel auszuweiten.

Vogel spielt das doppelte Spiel, auf das Todenhöfer reinfällt, übrigens nicht zum ersten Mal. Wie die Ruhrbarone dokumentiert haben, rief er schon kurz nach der Verhaftung Laus zu dessen Unterstützung auf – friedlich. Dabei lief im Hintergrund ein Nashid, ein islamistischer Hassgesang, der auch in den Reihen von IS, Al Kaida und Al Nusra beliebt ist. Wenn man Jürgen Todenhöfer nicht unterstellen will, die Islamisten vorsätzlich zu unterstützen, bleibt nur die Deutung, dass er schlichtweg die intellektuellen Kapazitäten vermissen lässt, das beschriebene doppelte Spiel seiner neuen Freunde zu durchschauen. Grundsätzlich ist das in einer Demokratie kein Problem – unsere Verfassung schützt sogar ein Recht auf Dummheit, wie es Mark Twain einmal formuliert hat. Allerdings hat Todenhöfer eine riesige Reichweite und eine entsprechend breite Anhängerschaft unter Radikalen verschiedener Couleur, die er jetzt in einem Video mit Vogels unkommentierter, ungefilterter Propaganda füttert. Man kann nur hoffen, dass spätestens jetzt die Leitmedien aufhören, diesem Mann immer wieder ein Forum zu geben.

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9 Gedanken zu “Todenhöfers Einfall: Hug an Islamist;”

  1. avatar

    Die antideutsche Antifa ist bei Ruhrbarone organisiert und hat in Duisburg deutsche Frauen zusammengeschlagen, die von einer Demonstration kamen. Dieser Tobias Huch scheint mir die gleiche Marke zu sein. Herr Giesa, antideutsch ist nicht liberal, hören Sie endlich mit ihrer begrifflichen Mogelpackung auf, das ist lächerlich.

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    -Die Ruhrbarone- ist übrigens ein linkes, antideutsches Blog, und mindestens genauso radikal wie Islamisten. Todenhöfer und Laurin sind gleichermassen destruktiv und gefährlich.

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    Danke Herr Giesa, super Thema,super recherchiert,dringend, um die Kritik
    an Salafisten und deren klugen oder dummen Freunden,armen oder reichen,deren Terrorrekrutierungsumfeld nicht der AFD zu überlassen
    und der Opportutnismus der sogenannten Leitmedien,
    die solche Leute wie einst auch Jutta Ditfurth oder Pierre Vogel auch aus Unterhaltungszwecken, als Quotenmittel einladen, hat zu Pegida und AFD beigetragen.Die klugen, liberalen Muslime, die Sozialarbeiter wie Ahmand Mansour wurden jahrelang nicht eingeladen in talkshows und statt vernünftigen Vertretern der Friedensbewegung wurde entweder Linkspartei oder Todenhöfer als schlechter Ersatz eingeladen.Inwzischen ist ein syrischer Professor als
    Flüchtling in Berlin, der schon seit der sogenannten iranischen Revolution von 1979-80 den politischen Islam kritisiert und viel über die Geschichte der arabischen Länder weiss,wann kommt der endlich in talkshows und an die Unis,in die auch nie Abu Zaid eingeladen wurde.Ist das alles Ignoranz oder Absicht?

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