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Wie man das Abendland verteidigt (und wie nicht)

Das Abendland entsteht als antiimperialistisches Projekt. Genauer: als Notgemeinschaft zur Abwehr des aggressiven islamischen Imperialismus. Jahrhunderte hindurch saß den Europäern die Angst vor den Heerscharen des Islam in den Knochen. Das Heilige Römische Reich Karls des Großen ist auch eine Antwort auf diese existenzielle Bedrohung. Heute ist das so sehr in Vergessenheit geraten, dass sich die Kritik am Imperialismus ausschließlich gegen die Europäer richtet, allenfalls auch gegen die Amerikaner als Erben eines spezifisch europäischen Expansions- und Unterwerfungsdrangs.

Kreuzzüge, Reconquista und der Kampf um einen Seeweg nach Indien erscheinen in dieser Sicht der Dinge nicht als die Widerstandsbewegungen, die sie waren, sondern als Sündenfall des christlichen Europa, dem die Eroberung Amerikas, die Unterwerfung Asiens und schließlich die Kolonisierung Afrikas folgen. Aber eine solche eurozentrische Sicht der Geschichte, in der die anderen Völker lediglich als Objekt europäischen Handelns erscheinen, ist nicht nur rassistisch, weil sie das apologetische Narrativ einer abendländischen „Berufung zur Einzigartigkeit“ übernimmt und lediglich durch Umwertung ins Anklägerische wendet; sie ist schlicht und einfach nicht haltbar.

Islamischer Imperialismus
Im Anfang war das Wort Mohammeds: „Mir wurde befohlen, die Menschen zu bekämpfen, bis sie sagen: Es gibt keinen Gott außer Allah.“ Das sagt der Prophet in seiner Abschiedsrede vom März 632. Zu dem Zeitpunkt beherrschen seine Anhänger wenig mehr als die arabische Halbinsel, die sie gemäß der Weisung Allahs von Götzendienern, Christen und Juden säubern. Genau hundert Jahre später kann der Franke Karl Martell den Vorstoß der arabischen Heere in der Schlacht bei Tours und Poitiers stoppen und damit die Islamisierung Westeuropas abwehren. In der Abwehr der muslimischen Reiterheere avanciert der christliche Ritter zum wichtigsten Element der Kriegsführung anstelle der Fußsoldaten; und um die Ritterheere aufstellen zu können, wird der Feudalismus mit seiner Subsidiarität zum bestimmenden Element europäischer politischer Ordnung.
Mochte Karl Martel vorerst die arabische Vorherrschaft über Westeuropa verhindert haben; im Osten können die islamischen Gotteskrieger einen Großteil des oströmischen Reichs überrennen und bedrohen Konstantinopel. Islamische Flotten beherrschen bald das Mittelmeer. Sizilien fällt, Italien ist gefährdet. Und noch tausend Jahre nach Mohammeds Tod, 1683, belagert ein islamisches Heer die Kaiserstadt Wien.
Europas kollektive Psyche ist also über Jahrhunderte geprägt von der Angst vor islamischen Mauren, Sarazenen, Türken und Mongolen. In den von Mohammeds Kriegern eroberten Ländern Nordafrikas und des Nahen Ostens – den oströmischen Kernländern des Christentums – sind die Christen, wie die Juden, trotz formeller Duldung zum „Dhimmi“-Status verdammt. Sie müssen hohe Schutzgelder zahlen, besondere Kleidung tragen, dürfen ihre Religion nicht öffentlich praktizieren, keine neuen Kirchen bauen und keine muslimischen Frauen heiraten. Das Proselytenmachen wird mit dem Tod bestraft. Öffentliche Ämter sind ihnen versperrt. Alltägliche Diskriminierungen wie das Verbot, ein Pferd zu besitzen oder die Pflicht, seinen Sitzplatz einem Moslem anzubieten, tun ein Übriges, um einen Großteil der unterworfenen Christen zur Konversion zu bewegen. Selbst dann bleiben sie lange Zeit gegenüber der arabischen Herrscher- und Herrenrasse Menschen zweiter Klasse.
Tamerlan, der Stalin des Mittelalters
Als der oströmische Kaiser Manuel II. Palaeologus (1350-1425) sagt: „Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat – und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten“, so spricht er nur aus, was leidvolle christliche Erfahrung seit Jahrhunderten war. Hatte das Christentum das bestehende Imperium Romanum friedlich unterwandert, so war der Islam nirgendwo in der Welt anders als durch Gewalt, vor allem gegen das Imperium Ostroms, verbreitet worden.
Noch zu Lebzeiten Kaiser Manuels sieht es so aus, als ob Europa, dessen Bevölkerung vom Schwarzen Tod um ein Drittel dezimiert worden ist, dem islamischen Großreich Tamerlans einverleibt werden könnte. Dieser Stalin des Mittelalters schafft ein eurasisches Reich, das von seiner Hauptstadt Samarkand bis nach Indien und China im Osten, im Westen in die Türkei, Armenien und Georgien hineinreicht. Persien und der Irak werden unterworfen. Tamerlans Ziel ist die Herstellung eines Weltreichs. Sein bevorzugtes Mittel ist das Massaker. Hunderttausende werden hingeschlachtet. Als Monument seiner Siege hinterlässt er riesige Schädelpyramiden.
Stagnation der islamischen Gesellschaft
Politisch korrekte westliche Geschichtsschreibung betont die intellektuelle und kulturelle, wirtschaftliche und technologische Überlegenheit des arabischen Imperiums gegenüber dem rückständigen Europa. An dieser Überlegenheit ist nicht zu deuteln. So verdankt der europäische Westen seine Kenntnis des hellenistischen Erbes der Antike vor allem muslimischen Gelehrten im besetzten Spanien. Aber welchem Umstand verdankten die muslimischen Gelehrten ihre Kenntnis? Der Tatsache, dass Zentren hellenistischer Gelehrsamkeit wie etwa Alexandrien von den arabischen Heeren erobert wurden. Wie der materielle wurde auch der geistige Reichtum Ostroms geplündert. Die Frage ist, was die muslimischen Imperialisten aus diesem Reichtum gemacht haben.
So stimmt es, dass Medizin, Mathematik und Astronomie im arabischen Imperium weiter entwickelt waren als in Europa. Aber sie waren in den von den Arabern eroberten Gebieten dank der Arbeiten griechischer, jüdischer und iranischer Gelehrter ja auch vorher höher entwickelt als im verwüsteten Europa der Völkerwanderungszeit. Die Frage ist, was die muslimischen Imperialisten aus diesem Vorsprung gemacht haben. Schon Ende des 14. Jahrhunderts hatte Westeuropa aufgeholt.
So stimmt es auch, dass die Araber mit ihrem Imperium einen gewaltigen freien Markt geschaffen haben, dessen Reichtum alles in den Schatten stellte, was Europa kannte. Aber woher stammte dieser Reichtum? Nicht zuletzt von der Plünderung Persiens, Indiens und Ägyptens und dem Sklavenhandel mit Afrika. Die Frage bleibt, was die arabischen Imperialisten aus diesem Reichtum gemacht haben. Die Geschichte der wechselnden Dynastien der Ummayaden, Abbasiden, Seldschuken und Osmanen ist ein sich wiederholendes und deprimierendes Muster der Rebellion gegen Korruption, Nepotismus und opulente Dekadenz, auf die nach verhältnismäßig kurzer Zeit wieder Korruption, Nepotismus und opulente Dekadenz folgen.
Es gab im arabischen Imperium nicht nur keine Trennung von Moschee und Staat, also zwischen Staatsräson und Religion, sondern auch keine Trennung von Staatsgewalt und Staatsgewalt, wie sie für den europäischen Feudalismus mit seinem Gewirr von Freiheiten und Abhängigkeiten kennzeichnend war, und – was für die Stagnation des arabischen Imperiums und den Aufstieg Europas fast noch wichtiger war – keine Trennung zwischen Staat und Kapital.
Was bis heute Stagnation und Fäulnis der arabischen Welt bedingt, ist bereits in der Struktur des arabischen Imperiums vorgebildet und wird durch sie verstärkt: allgegenwärtiger staatlicher Despotismus, wuchernde Bürokratie, eine politisierte Religion mit monopolistischem Anspruch, die Unfähigkeit, Clanstrukturen durch zivile Strukturen, Gemeinschaft durch Gesellschaft zu ersetzen. Stattdessen wird in dieser seit jeher städtisch geprägten Welt die potenziell hysterische arabische Straße in Schach gehalten durch Elitetruppen: die Sklavenarmeen der türkischen Mamelucken.
Unterwerfung
Kaiser Manuel II Paleologus, der fast vergessene byzantinische Kaiser, der in unserem Jahrhundert zu spätem Nachruhm gelangte, als Papst Benedikt XVI es wagte, seine Kritik an der Eroberungspolitik des Islam zu zitieren, wird auch Zeuge der Expansion des „Gazi“-Staats der Ottomanen. In den 1350er Jahren überqueren die Gazi – der Titel bedeutet „Eroberer, Herrscher” – die Dardanellen. Serbien geht bei der Schlacht auf dem Amselfeld im Kosovo 1389 unter; Bulgarien wird 1394 besetzt; zwei Jahre später wird eine europäische Kreuzfahrer-Armee in der Schlacht bei Nikopolis aufgerieben. Am 29. Mai 1453 fällt Konstantinopel, 28 Jahre nach dem Tod Manuels. Als solle dessen Islam-Kritik bestätigt werden, wird noch am Tag der Eroberung die Hagia Sophia, Krönungskirche der byzantinischen Kaiser und eine der heiligsten Stätten der Christenheit, in eine Moschee verwandelt.
In einem vergleichbaren Akt religiösen Genozids haben die Araber nach der Einnahme Jerusalems eine Moschee über der heiligsten Stelle des Judentums errichtet – über dem Felsen, wo einst Abraham Isaak opfern wollte, wo Jakob die Himmelsleiter erblickte, und wo die Bundeslade im Tempel Salomons stand.
In den folgenden Jahrzehnten erobern die Osmanen Griechenland und den gesamten Balkan. 1529 stehen die Türken das erste Mal vor Wien. Auch wenn sie zurückgeschlagen werden, gibt es nicht wenige Europäer, die das Ende des dekadenten Westens vorhersehen: „Auf ihrer Seite finden wir Ausdauer bei der Arbeit, Einheit, Ordnung, Disziplin“, schreibt Ghiselin de Busbecq, Botschafter Habsburgs in „Istanbul“, wie die Türken Konstantinopel verballhornten, im Jahre 1560. „Auf unserer Seite haben wir öffentliche Armut, privaten Luxus, geknebelte Kraft, gebrochenen Geist. Es ist nicht schwer vorherzusehen, wie das ausgehen wird.“ Busbecq ist weder der erste noch der letzte westliche Intellektuelle, der ausgerechnet die totalitären Züge des islamischen Imperialismus bewundert.
Von Busbecq bis Houellebecq
So zeichnet Michel Houellebecq in seinem Roman „Soumission“ das Bild einer friedlichen Unterwerfung zunächst Frankreichs, dann ganz Westeuropas durch den Islam. Wesentlichen Anteil daran haben Intellektuelle, die sich wie Busbecq angewidert von der modernen, pluralistischen, hedonistischen Gesellschaft abgewendet haben, die sich zunächst der „identitären“, also rassistischen Bewegung angeschlossen oder – wie der negative Held des Romans – mit der ultrakonservativen Spielart des Katholizismus sympathisieren. Ob sie sich dann aus Idealismus oder wie Houellebecqs alter ego Francois wegen der Aussicht auf ein hohes Gehalt und mehrere gefügige, der Liebes- und Kochkunst kundige Frauen oder aus einer Mischung aus beiden unterwerfen, ist mehr oder weniger gleichgültig. Am Ende dienen sie gern den neuen Herren, deren Herrschaft der Zivilisationskritiker Houellebecq durchaus wohlwollend beschreibt.
Bei Houellebecq kommt die muslimische Partei legal an die Macht, weil sich die Sozialisten und die UMP für ein Bündnis mit ihr als das kleinere übel gegenüber einem Sieg des Front National entscheiden. Die subversive Botschaft des Romans lautet also erstens, dass die Rechtspopulisten die Demokraten in die Arme des politischen Islam treiben; und zweitens, dass viele der intellektuellen Vordenker der Neuen Rechten in Grunde den Vorstellungen des politischen Islam näher stehen als jenen der pluralistischen Demokratie und der Modernen; dass ihr Hass auf die Moderne einer Sehnsucht nach Unterwerfung entspringt, daher der Titel des Romans, die in der antiautoritären demokratischen Gesellschaft nicht erfüllt werden kann.
Zu Unrecht wird daher der Roman gelesen als eine Warnung vor dem Aufstieg des politischen Islam. Er ist eine selbstkritische Warnung vor einem erneuten „trahison des clercs“, einem Verrat der Intellektuellen. Und ein Fingerzeig, wo dieser Verrat herkommen könnte; keineswegs allein aus der Ecke des dummem Antiimperialismus und Antiwestlertums, sondern auch und gerade aus den Reihen derjenigen, die vorgeben, das Abendland gegen die Islamisierung zu verteidigen.

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36 Gedanken zu “Wie man das Abendland verteidigt (und wie nicht);”

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    @Stevanoic: Nachtrag

    „Was ist, wenn wir unsere Werte besser als Teil des Islams leben können?“
    Diese Frage – oder in Frageform formulierte Aussage – verstehe ich überhaupt nicht. Warum sollte ich überhaupt in Erwägung ziehen, meine Existenz darüber zu definieren, Teil einer (politischen) Religion zu sein? Auch wenn’s bei mir nur zum Salon-Moslem reichen würde, einen zentralen „Wert“, nämlich das Recht auf Selbstbestimmung, hätte ich schon verraten. Andersrum wird doch ein Schuh draus: Mit jedem,der mich nicht mit seiner politischen oder religiösen Überzeugung ernsthaft behelligt, lebe ich gerne zusammen. Damit meine ich nicht das Glockengebimmel oder die Rufe des Muezzins von der Moschee, die vielleicht irgendwann bei mir um die Ecke stehen wird. Das muß ich wohl ertragen.

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    @Stevanovic

    „Die Aufgabe für ein höheres Selbst ist mir emotional näher, als das Vertreten meiner finanziellen Interessen, auf das man die liberale Gesellschaft an ihren schlechten Tagen runterbrechen kann.“
    Habe Ihre Argumentation gelesen und ein diffuses Unbehagen empfunden. Aber Sie argumentieren klug und Ihr Szenario ist nachvollziehbar.

    Um Sie zu verstehen, war mir das obige Zitat aus Ihrer Einlassung wichtig.

    Die Frage ist: Müssen wir immer – auch angesichts der aktuellen Flüchtlingskrise – gleich das „ganz große Rad drehen? Das nimmt ja hier Spenglersche Dimensionen an! Fällt mir schwer, das intellektuell zu verarbeiten. Ich bin da pragmatischer, mein “ höheres Selbst“ ist die soziale Marktwirtschaft und unsere Verfassung. Ich bin für einen starken Staat, der die Verfassung schützt, für sozialen Ausgleich sorgt, mich im Übrigen in Ruhe läßt und der Idioten wie denen in Paris mit allen rechtsstaatlichen Mitteln das Handwerk legt.Ich will mir ein Leben, unter welcher undemokratischen Autorität auch immer, nicht vorstellen. Das sage ich als “ gläubiger Sozialist“, der ich bis zum Alter von 19 Jahren war. Mir ist das „Durchwurschteln“ von Frau Merkel und ihrer Regierung allemal lieber als irgendwelche Phantasien vom „Untergang des Abendlandes“. Houllebeq, Strauß und Co., alles intellektuelle Spielereien oder diffuses, larmoyantes Geraune. Kommt eh meist alles anders. Global gibt es für mich nur zwei wesentliche Fragen: Die Umwelt- und die Verteilungsfrage. Wenn wir die lösen, werden wir mit allem anderen auch fertig, bis unser ganz und gar sinnloses Dasein auf diesem Planeten (ja, auch ein ganz großes Rad :-)) irgendwann beendet sein wird!

    Danke für Ihre anregenden Beiträge!

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    „Was ist, wenn wir unsere Werte besser als Teil des Islam leben können?”

    Genialer Satz, seit heute wieder etwas ferner, als gestern.

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    Stevanovics aller Länder seid umschlungen! Wenn das nicht ein Brain-Drain wäre, würde ich alle Stevanovics dieser Welt bitten, zu uns zu kommen, um ein neues WIR zu bilden. Aber ich denke, andere Regionen benötigen die Stevanovics mindestens mindestens genau so nötig.

    Sie schreiben:
    „Die Frage wird sein, wer wen integrieren wird und je verbockter, barbarischer und verrohter der Westen wird, desto stärker wird ein toleranter und offener Osten. Was den Westen rettet, ist die komplette Unattraktivität des größten Teils des zeitgenössischen Islams. … Der Weg ist sehr, sehr weit, aber nicht unmöglich. Ein muslimisch/europäischer Obama-Typ, yes we can, Gruppenkuscheln, Kollektivrausch, Aufbruchsstimmung … Ja, letztlich wird es eine Stil-Frage sein.

    Was ist, wenn wir unsere Werte besser als Teil des Islam leben können?“

    Allein, Ihre kommunzierenden Röhren haben mich nicht ganz überzeugen können. Möglicherweise ist der moderne pluralistische und hedonistische Westler á la Alan Posener kompatibel mit Gruppenkuscheln, Kollektivrausch, Aufbruchsstimmung eines muslimischen Barack Obama? Werden denn die heutigen Mamma-Merkel-Immigranten die Vorboten eines schöneren Stils, eines toleranteren und offenen Ostens sein? Sind das denn unbeschriebene Blätter, auf die wir unsere schönsten Hoffnungen projezieren können? Wäre nicht eher zu erwarten, dass die Hoffnungen, die sie auf den Mamma-Merkel-Westen richten, radikal enttäuscht werden, dass sie sich dann eher mit einer radikalen und abgrenzenden Variante des Islam identifizieren werden?

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    Die Unterwerfungsgelüste der Linken sind grandios.

    „Was ist, wenn wir unsere Werte besser als Teil des Islam leben können?“ Und danach wird 5 Minuten gesungen (wohl alle drei Strophen). Welche Werte? Wohl diejenigen, die uns die Machtfrage beantworten lassen? Diese Vorstellung von Freiheit ist eine Krankheit; eine Diskussion unmöglich!
    Eine Kapitulation der Werte, und um diese Werte zu retten eine Dhimma Kollaboration, wird als Stärke ausgegeben. Der Liberalismus der BRD pfeift auf dem letzten Loch. Aber nein, Vor- und Nachgeschichte werden ausgeblendet, Hauptsache wir erfreuen uns an der Alhambra. Unglaublich.
    Es geht wohl nicht zusammen. Wir wollen in verschiedenen Ländern leben. Dieser sinnlose Kampf gegeneinander sollte aufgegeben werden, – eine Trennung vollziehen, sehen was al-Andalus Geschichte werden ließ. Und wir Rechten müssen dann auch nicht jeden Morgen singen, nur weil die Linken einer falschen Anthropologie anhängen.

  6. avatar

    Steanovic: ‚ Was ist, wenn wir unsere Werte besser als Teil des Islam leben können? Wenn ich die Geschichte richtig verstanden habe, haben die Araber in Spanien den Katholizismus erst so richtig verankert, weil sie kein Interesse an christlichen Sektierern hatten, zumindest nicht offen. Den Juden ging es auch besser. Als dagegen das Primat des Abendlandes sich 1492 durchsetze, gab es Scheiterhaufen und religiöse Monokultur. Alhambra contra Inquisition. Wäre der Islam immer in der IS/Wahabiten Ausgabe aufgetreten, hätte er die arabische Halbinsel wohl nie verlassen.

    … die Wiederhung der Wiederholung der Wiederholung, Gen., Sie schreiben Quark, … ts, ts, ts, … immer wenn ich meinte die Genossen widerlegt zu haben, kommt nach nicht mal langer Zeit die gleiche unsinnige Behauptung. Was ist los Genossen, Flasche leer? Alhambra und Co hatten wir hier schon – wiederholt: Der Mythos von al-Andalus – zu schön, um wahr zu sein.

    Stevanovic: ‚Ohne Gemein sein zu wollen, auf die Kirchen würde ich mich bei der Verteidigung des Abendlandes nicht verlassen. Die haben auch Nazis und Kommunisten überstanden (Spitzfindig: Kollaboration?)‘.

    … Gen., schreiben Sie was Ihnen auf dem Herzen liegt, raunen Sie nicht so bedeutungsvoll; kollaboriert, mit Feinden, wird in besetzten Gebieten. Etwa so.

    … das noch, McCarthy ist mir lieber als Marx, Engels, Lenin, Hitler, Stalin, Mao, Pol-Pot, Ulbricht, Honecker, … Merkel, Gabriel, Özdemir, NSDAPCDUCSUSPDFDPGRÜNE, usw., usf..

    Sie merken, es gibt viel zu tun in Deutschland.

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    Ein letzter: Drehen wir die Sache mal um. Ich hatte jemanden kennengelernt, einen sogenannten Rechtsintellektuellen. Staufenberg, Konservative Revolution etc. So wie ich ihn kennengelernt habe, ein Gentleman durch und durch. Kein Hass-Prediger, sondern jemand, der überzeugen will, der dicke Bretter bohrt und der neben einer Moschee lebt und dem der Vorsteher öffentlich attestiert, ein wundervoller Nachbar zu sein. We agree to disagree. Gegen den mobilisierte die Antifa in üblicher Manier – moralisch hochstehend und im Kampf für eine bessere Sache vielen ihm gegenüber alle Hemmungen. Blanker Hass.
    Tja, da steht man da: Inhaltlich verstehe ich ihn so gar nicht und die die Ideale der Antifanten sind auch meine. Aber wenn ich wählen müsste, ob ich in einem Land leben will, in dem Morgens die Nationalhymne gesungen wird oder in dem ein enthemmter Mob nach Belieben Leute lynchen kann, ich glaube, die 5Minuten singen würde ich verkraften.

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    Das sind wir dann auch bei der Aufgabe der linken Intellektuellen. Ihre Aufgabe ist es, uns daran zu erinnern, worum es eigentlich geht. Und die Welt zu beschreiben und Dinge zu benennen. Uns „Bunt-ist-wunderbar“ zu verkaufen oder hysterisch Koransurren zu zitieren, dafür brauchen wir sie nicht.

    Jochen Schüler:
    „Von allen Linderungen für unsere Todesangst verwerfen Sie ausgerechnet die am wenigsten blutige,nämlich sich in erster Linie um seinen eigenen Kram zu kümmern und sich dem Trost der Dinge hinzugeben…Oder wie Orwell gesagt hat: Meinungsfreiheit ist die Freiheit dem anderen in das Gesicht zu sagen, was der auf gar keinen Fall hören will, oder Sie existiert nicht.“

    Was ist, wenn es nicht mehr darum, sondern nur noch um das Beleidigen geht? Nicht Kritik, sondern nur noch Hass artikuliert wird? Und ich im Islam mich besser um den eigenen Kram kümmern kann? Ich hoffe sie verstehen worauf ich hinaus will. Meinen türkischen Nachbarn zwingen zu wollen, in einem verpissten Hinterhof zu beten, weil es in Saudi-Arabien keine christlichen Kirchen gibt – ist das Liberalismus? Ist das Stärke? Wenn er seine Frau schlägt, rufe ich die Polizei und sage ihm, dass er ein Arschloch ist. Wenn er es aber nicht tut und Geld spart, um seine Tochter auf die Uni zu schicken, ist es dann Liberalismus ihn zu stalken und Koransuren zu rezitieren, die beweisen sollen, dass er sie schlagen muss?

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    Das gleiche gilt auch für die Linke. Wenn man zwischen kollektiven Gulag/Polizeiknüppel einer UdSSR wählen muss und einem entfremdeten Finanzkapitalismus, in dem ich das Leben kann, was für mich Freiheit ist – was würde ich als Linker wählen? Nicht zufällig hat der Kommunismus in den 50er Jahren dramatisch an Attraktivität verloren. Repressive Gerontokratie contra Sex&Drugs&Rock. Sollte jemand fragen: Sag mir, wo du stehst! würde mir die Antwort nicht schwerfallen. So hat der Westen den Kommunismus besiegt. Warum glauben jetzt viele Liberale und Neo-Rechte, sie würden das Abendland mit der Inquisition verteidigen? Hat Mc Carthy die Menschen im Osten beeindruckt oder waren es die Beatles?
    Aber zurück an den Anfang des Kommunismus: das war ja nicht immer eine Totschläger-Bewegung. Der Kampf gegen Ständegesellschaft, Hunger und Ausbeutung. Na klar wäre ich bei der Wahl am Anfang bei den Roten. Auf der Welle surfte der Kreml bis in die 50er und die Antiimps versuchen dieses Gefühl seit einem halben Jahrhundert am Leben zu halten.

    Es ist ja letztlich nicht das Etikett, sondern die Musik, die entscheidet. Glaubt jemand wirklich, dass ein Abendland nach dem Strickmuster unseres blonden Hansis auch nur ein Jahrzehnt gegen den Islam eines Andalusiens standhalten könnte?

  10. avatar

    Danke für die Blumen!!!
    @Jochen Schüler
    „Oder habe ich da was missverstanden?“ Sie haben mich vollkommen missverstanden.
    Vielleicht liegt da das Missverständnis: Laut Roman (noch nicht gelesen, nur Rezensionen)ist es ein weicher Islam. Darunter stelle ich mir in etwa Bosnien/Albanien/Türkei vor. Und dann stellte ich mir vor, ich müsste zwischen einem lässigem und tolerant/doppelmoralischen Islam, in etwa einem Spiegelbild des rheinischen Katholizismus, und einem Pulk Leute, die Hass!Hass!Hass! schreien, wählen. Da alle diese Heilslehren (wie festgestellt) mal so oder so sein können, wird wahrscheinlich der Moment entscheidend sein.
    Nathan Sylvester fragte weiter oben: „Was gibt es denn noch zu verraten? Was wollen Sie verteidigen?“ und Roland Ziegler gab eine schöne Antwort:
    „Das Abendland – so wie ich es verstehe und dem ich angehören möchte – ist keine Notgemeinschaft gegen finstere Imperialisten oder Islamisten, sondern eine humane Wertegemeinschaft mit vielfältigen und langen kulturellen Traditionen. Old Europe sozusagen, das bestimmte Inhalte vertritt, d.h. nicht gegen, sondern für etwas steht.“
    Dieses Abendland prügelt niemand das Hirn raus und definiert sich nicht durch Hass. Es bohrt geduldig dicke Bretter und integriert. Oder verdirbt und korrumpiert, kommt auf den Blickwinkel an. Sollte unsere Radikale jemals den Punkt erreichen, dass für die Mitte Abendland machen mit den Moslems besser geht, sieht es um den Westen schlecht aus. Zumindest um seine kulturelle Vorherrschaft. Könnte aber auch ganz praktisch sein. Islamischer Staat und ein Bistum, das von einem Tebart van Elst auch politisch regiert wird. Die Macht der Orthodoxie im Osten stammt immer noch von ihrer politischen Rolle im Osmanischen Reich (Spitzfindig: Kollaboration?). Ohne Gemein sein zu wollen, auf die Kirchen würde ich mich bei der Verteidigung des Abendlandes nicht verlassen. Die haben auch Nazis und Kommunisten überstanden (Spitzfindig: Kollaboration?).
    Die Frage wird sein, wer wen integrieren wird und je verbockter, barbarischer und verrohter der Westen wird, desto stärker wird ein toleranter und offener Osten. Was den Westen rettet, ist die komplette Unattraktivität des größten Teils des zeitgenössischen Islams. Ich habe auf youtube das Video gesehen: Pierre Vogel – auf dem Bauch schlafen schlecht! So würde die Zukunft eines deutschen Islam bestimmt nicht aussehen. Auch die Funktionäre der Vereine, im vitalisierenden Grau. Und erst der nette Intensivtäter von neben an, mit dem Gebetskettchen. Der Weg ist sehr, sehr weit, aber nicht unmöglich. Ein muslimisch/europäischer Obama-Typ, yes we can, Gruppenkuscheln, Kollektivrausch, Aufbruchsstimmung … Ja, letztlich wird es eine Stil-Frage sein.

    Was ist, wenn wir unsere Werte besser als Teil des Islam leben können? Wenn ich die Geschichte richtig verstanden habe, haben die Araber in Spanien den Katholizismus erst so richtig verankert, weil sie kein Interesse an christlichen Sektierern hatten, zumindest nicht offen. Den Juden ging es auch besser. Als dagegen das Primat des Abendlandes sich 1492 durchsetze, gab es Scheiterhaufen und religiöse Monokultur. Alhambra contra Inquisition. Wäre der Islam immer in der IS/Wahabiten Ausgabe aufgetreten, hätte er die arabische Halbinsel wohl nie verlassen.

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    Ein Paar Anmerkungen zur „Verteidigung des Abendlandes“:Wieder was Neues erfahren-Tamerlan, der Stalin des Mittelalters. Sein bevorzugtes Mittel ist das Massaker“.Da läuteten die Glocken bei mir.Tamerlan-den Namen schon mal gehört-und klar-Die Boston Mörder von 2013:Tamerlan Zernajev-3 Tote 260 Verletzte beim Boston Marathon,Nomen ist Omen.Tamerlan, der tschetschenische Einwanderer in USA, dessen Familie so von den Amis gehätschelt wurde und die sich so „bedankten“.2.Anmerkung:Das Buch Eine Islamische Reise von Nobelpreisträger Naipaul.Fazit:“ein höchst berunruhigendes Dokument, dessen wahrhaft apokalyptische Aspekte uns erstmals ganz bewusst werden“ Geschrieben vor Jahren und der Westen hat daraus nix gelernt. Die Apokalypse findet jetzt vor unserer Tür statt.

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      Nun ja, Gertrude Havel, die „Apokalypse“ findet ganz bestimmt nicht statt. Wir haben es mit Bedrohungen und Gefahren, mit Chancen und Risiken zu tun. Nicht mit dem Ende der Welt und der Ankunft des Himmlischen Jerusalem, wie in der Apokalypse beschrieben, die Sie wahrscheinlich nie gelesen haben.

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    Warum gegen wen, lieber Alan Posener?Für das Wesentliche einer freien und offenen,individualistischen,hedonistischen Gesellschaft.
    Als Antwort auf Stevanovic ,der daran so keine richtige Freude mehr zu
    finden scheint.
    Als Antwort auf ihre Zustimmung mit den Worten:“Sie haben Recht“

    Aber vielleicht habe ich kleiner Geist stavanovic einfach nicht richtig verstanden+
    ihre Zustimmung bezog auch nur auf die Sätze in seiner Suada denen man wie sonst
    in der Regel begeistert zustimmen muss.

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      ich denke, lieber Jochen Schüler, dass Stevanovic nun ausführlich erklärt hat, was er meint; und daraus ergibt sich, dass Sie ihn (und meine Zustimmung) falsch gedeutet haben.

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    Religiöser Genozid ist etwas anderes als Leute in Gruben zu erschießen?
    Stimmt. So gnädig(gemessen an den traurigen Standards dieses Planeten) waren und sind diese von irgendeinem Gott inspirierten Henker
    meist nicht.Ansonsten eine albernes Argument.

    Individualismus+hedonistische Geldmach-Gesellschaft ist Scheiße?

    Wenn Sie möchten,Ok! Die Aufgabe an ein nicht raffendes ,nicht so nackt materialistisches Irgendwas liegt ihnen näher.

    Das hat eine gute Tradition in diesem Land.Teutschland,das Land der grossen Ideale,der Heldenkultur,auf ewig im Kampf gegen geistlose,kalte rationalistische
    individualistische Händlerzivilisationen.

    „ Deutsch sein heißt eine Sache um ihrer selbst willen zu tun“

    „DU BIST NICHTS,DEIN VOLK IST ALLES“

    „DAS WIR ENTSCHEIDET“ usw.

    Da sind Sie ganz bei einem grossen Russen,der kürzlich in einem Interview
    etwa folgendes gesagt hat:

    „ Ja, der Tod ist eine schlimme Sache,aber dieser Hedonismus der aus dem Westen kommt macht doch alles noch schlimmer.
    Geld und immer mehr davon rettet uns Russen nicht.
    Dieser westliche Individualismus ist eine Lüge

    Aber der Einsatz und Tod für eine grosse und gute Sache,für das wunderbare russische Vaterland gibt dem leben Sinn und ewiges Andenken!“

    Wir sollten es aber lieber mit Günther Anders halten,dem grossen
    Verächter aller Ideologien/Religionen,der uns als kleine Blumen in einer
    unbarmherzigen Wüste sah,ohne Sinn aber ein Wunder.
    Verbunden nur in stillem und wenn möglich auch tätigem Respekt.
    Sinn aber könne es für uns nur jeweils den Eigenen selbstgewählten geben.

    Von allen Linderungen für unsere Todesangst verwerfen Sie ausgerechnet die am wenigsten blutige,nämlich sich in erster Linie um seinen eigenen Kram zu
    kümmern und sich dem Trost der Dinge hinzugeben.

    Aber wer Freiheit für überbewertet und zu anstrengend hält, hat es auch nicht so mit
    der Meinungsfreiheit,bestenfalls noch in der Form Ja,aber…

    Die Meinungsfreiheit ist aber die Mutter all unsrer Freiheiten,der Gewaltenteilung,des Rechtsstaates usw.Fällt Sie,fällt alles.

    Oder wie Orwell gesagt hat:Meinungsfreiheit ist die Freiheit dem anderen in das
    Gesicht zu sagen,was der auf gar keinen Fall hören will,oder Sie existiert nicht.

    Das schließt Beleidigungen ein.Die sind zu 90% sehr subjektiv+den Rest können
    bei uns Gerichte klären.

    Auch die Dummheit,der Irrtum und sogar der Hass müssen da leider ihren Platz haben.Nichts davon verschwindet wenn es nicht mehr gesagt werden darf.
    Religionen und andere Ideologien sind Ideen,die kann man nicht beleidigen.
    Beide basieren meist auf willkürlichen Behauptungen und verdienen keine
    Schonung,keinen Respekt.

  14. avatar

    Gerade noch wollte ich in die Tastatur hauen und mich endlich bedanken,bei Meister Posener
    aber auch bei den Besonderen seiner Blog Dauergäste wie Klaus J. Nick,Roland Ziegler ,Stefan Trute,
    BVG,Don Geraldo(wo ist der geblieben?) und nicht zuletzt Stevanovic.

    Eine Diskussion auf höherem und lehrreicherem Niveau ist mir im deutschsprachigen WWW
    zur Zeit nicht bekannt.

    Da passiert es,Stevanovic,dessen originelle Beiträge ich immer kaum erwarten konnte,
    outet sich als Verächter der Aufklärung.(Die nie ein rein europäisches Projekt war,so stammt z.B. der 1.vollständige schriftliche Katalog der Menschenrechte aus dem 4. vorchr.Jahrhundert
    in China)

    Und Meister Posener stimmt seinem Standpunkt begeistert zu.

    Oder habe ich da was missverstanden?

    Mit Recht geisselt Stevanovic die Ideologien(dazu gehören auch sogenannte Religionen) die das
    Abendland als Sinnstifter für fröstelnde Seelen hervorgebracht hat als (in der Regel)
    mörderisch,versucht dann aber uns eine davon,den Islam,als wohl kleineres Übel zu verkaufen.

    Ein Blick in dessen Geschichte,von Posener gerade oben angerissen z.b. Stichwort TAMERLAN
    beweist das Gegenteil .
    Der Islam ist im (wenig)Guten wie im Schlechten integraler Teil des griechisch,jüdisch,römisch,
    christlich amalgamierten Kulturraumes auf schrecklicher Augenhöhe mit allen Anderen.
    Absolut kein Fremdkörper,nur die pegida-Schwachköpfe glauben das.

    Natürlich hatte auch der Nationalsozialismus einen universalistischen Anspruch.Hitler
    beschwört sich selbst in MEIN KAMPF als Planeten+Menschheitsretter ,der Mutter Erde schon leblos um die Sonne kreisen sieht wenn nicht die Gesetze der Natur beachtet und gleichzeitig Mutter
    Erdes biologische+ideologische Hauptfeinde(Juden +andere Ungläubige) vernichtet werden.

    Nach der Rettung dann das globale Paradies für Mensch+Tier.

    Der orthodoxe Islam z.B. (um vom Islamismus ganz zu schweigen) hat da sehr ähnliche
    Erlösungsvorstellungen.

    Der Islam(ja,ich weiß,es gibt eigent. viele davon)kennt keinen relevanten Rassismus?
    Nun wie nennt man eine Apartheidgesellschaft mit rechtlosen Menschen 3.Klasse die eine
    nicht selten ruinöse Kopfsteuer bezahlen mussten um am Leben zu bleiben.
    Habe noch irgendwo einen arabischen Afrikareisebericht aus dem 12. oder 13. Jahrhundert
    Gilt in Fachkreisen als Urvater moderner Reiseberichte,wahrscheinlich weil er die dunkelhäutigen
    Einwohner als schmutzige,triebhafte Tiere bezeichnet,die weiblichen Exemplare seien aber,wenn
    ordentlich gewaschen ,durchaus zu gebrauchen.
    Die Islamische Sklavenindustrie hatte in Afrika schon ein paar Jahrhunderte Geschäftserfahrung
    als die Europäer als Grosskunden einstiegen.
    Alles nur kleine Beispiele.

    Nur die Rechte ist geil auf Grenzen bzw Ausgrenzung?

    Fragen Sie mal einen Sufi oder Mitglied einer anderen islamischen Minderheits“sekte“
    nach deren jahrhunderte andauerden Blutzoll.
    Vom mitleidlosen Dauerkrieg zwischen Sunni+Shia nicht zu reden.

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    … ooops? Korrektur

    Stevanovic: ‘Die Rechte konstruiert Grenzen, die eben nicht jeder überschreiten kann und das hat für Menschen, die an eine Menschheit glauben, im Kern etwas Ungerechtes‘.

    … genau, Gen. Stevanovic, die Deutschen, um in Deutschland zu bleiben, der Balkan interessiert mich nicht wirklich – ich stimme da Bismarck zu, der gesagt haben soll, der Balkan sei ‘nicht die Knochen eines einzigen pommerschen Grenadiers wert’ – haben auch noch Schuld, wenn sie sich nicht von Sozialisten und Mohammedanern ausplündern lassen. Das zeigt die gegenwärtige ‘Rechtsprechung’ in der ‘BRD’ nur zu deutlich. Da faselt sogar ein Bundespräsident in seiner Weihnachtsansprache 2012, in Verkennung, nein Leugnung, der nahezu täglich zu beobachtenden völlig umgekehrter Täter-Opfer-Konstellation: ‘Sorge bereitet uns auch die Gewalt in U-Bahnhöfen oder auf Straßen, wo Menschen auch deshalb angegriffen werden, weil sie schwarze Haare und eine dunkle Haut haben.’

    An was für eine Menschheit glauben denn ‘die Menschen’, und Sie, Gen. Stevanovic, die meinen, Einigkeit und Recht und Freiheit der Völker, Souveränität, sind ungerechte Grenzen? An den lechten und rinken Sozialismus, mit seinen rund 150’000’000 ermordeten oder an den Mohammedanismus mit seinen in der Historie etwa 270’000’000 ermordeten Menschen?

    … die ‘Balkanesen’ haben nicht das Recht, auf andere mit den Fingern zu zeigen. Ich will keine Balkanische Zustände, weder in Deutschland noch in Europa.

    Im Übrigen bin ich nicht ‘rechts‘; und ich bestreite, dass Sozialismus und Mohammedanismus menschlich sind, dass sind mörderische Ideologien.

    Ich glaub’ mein Hamster bohnert.

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    Im Gegensatz zum pluralistischen und hedonistischen Westen ist das Abendland die Sehnsucht nach Unterwerfung, das Prinzip Unterwerfung. Deshalb liegt es mehr als nahe, dass sich das Abendland auch gleich dem politischen Islam unterwirft. Hauptsache Unterwerfung. Endlich keine Gleichberechtigung mehr, kein Gender mehr, keine Schwulitäten. Endlich wieder altdeutsche Ordnung, Familie, Hierarchie und Herrschaft.

    Broder neben Kubitschek, die Stirn auf dem Boden, das Gesäß in die Höhe gereckt: Fick mich! Die Sehnsucht nach Unterwerfung, täglich nachlesbar auf der Achse des Guten, auf Sezession und wie sonst die deutschen Gebetshäuser heißen.

    So weit, so offensichtlich.

    Wie aber können Pluralismus und Hedonismus sich davor retten, in dieser um sich greifenden Unterwerfungslust mit unterzugehen?

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    Ich verstehe nicht, Herr Posener, wieso das „Abendland“ sich als „antiimperialistisches Projekt gegen den aggressiven Islam“, als „Notgemeinschaft“ definiert sein sollte. Das Abendland – so wie ich es verstehe und dem ich angehören möchte – ist keine Notgemeinschaft gegen finstere Imperialisten oder Islamisten, sondern eine humane Wertegemeinschaft mit vielfältigen und langen kulturellen Traditionen. Old Europe sozusagen, das bestimmte Inhalte vertritt, d.h. nicht gegen, sondern für etwas steht. Was auch auf andere sehr anziehend sein kann. Weshalb eben viele, gerade wenn sie sowieso in Not sind, daran teilnehmen, d.h. herkommen wollen.

    Dies ist eine eurozentristische Sicht, klar. Aber warum auch nicht; wir sind eben Europäer, und Europa ist unser Zentrum.

    Ist Europas kollektive Psyche wirklich geprägt von der Angst der Mauren? Geben unsere kulturellen Säulenheiligen – sagen wir mal für Deutschland: Goethe, Storm, Thomas Mann; Bach, Brahms, Beethoven; Dürer, C.D.Friedrich, Gerhard Richter (usw. usf.) – davon ein Zeugnis ab?

    Das kann ich nicht erkennen. Die berichten von anderen Dingen.

    Dies nur als kurzer Einwurf; ich bin in dieser Zeit sehr beschäftigt und kann hier gerade nicht wirklich mitreden.

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    Geschichtsstudium steht heute ja nicht mehr hoch im Kurs. Es gibt kaum mehr Politiker, die ihre Handlungen in einen größeren historischen Rahmen stellen können und die ein Gespür dafür haben, was die gegenwärtigen Ereignisse im größeren Zusammenhang bedeuten. Und wenn sie es wissen, so scheinen sie eine Öffentlichmachung ihrer Gedanken zu scheuen wie der Teufel das Weihwasser. Wenn man den Westen für den Imperialismus kritisiert, dann kritisiert man, was längst nicht aktuell ist. Aber es ist ja off so, dass man die Vergangenheit deshalb kritisiert, weil man für die Gegenwart kein Verständnis hat. Es ist gut, dass auch einmal ein nicht-europäischer (bzw. nicht-westlicher) Imperialismus angesprochen wird – einen solches hat es ja, wie man sieht, auch immer gegeben.

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    Jetzt frage ich mich nur, warum so viele einem Tag X (dem Armageddon der offenen Gesellschaft) entgegenfiebern? Individualismus ist eine einsame Sache. Ich kann emotional wenig damit anfangen, ich bin halt nicht so. Die Aufgabe für ein höheres Selbst ist mir emotional näher, als das Vertreten meiner finanziellen Interessen, auf das man die liberale Gesellschaft an ihren schlechten Tagen runterbrechen kann. Zu früh abgestillt worden, Weichmacher im Spielzeug…wer weiß das schon. Fakt bleibt, dass die emotionale Seite vom liberalen Staat nicht bedient wird, die Sehnsucht nach den großen Idealen aber nicht nur bei mir da ist. Die unbequemen Intellektuellen können da eine große Hilfe sein, was, wenn sie aber selbst irgendwann müde sind? Wenn sie müde sind, den blöden Stein den Berg rauf zu rollen und eben keine Kraft mehr haben, ihn schon wieder bergab rollen zu sehen? Deswegen hat diese Untergangssehnsucht etwas Sympathisches: einfach loslassen. Soll der blöde Stein doch Rollen. Das dumme ist, das wir alle schon wissen, was passiert, wenn er unten ankommt. Mir erscheinen deswegen die Unsicheren und Verzweifelten, die Neurotiker und Irritierten, die zugeben, dass sie es emotional gerne mal darauf ankommen lassen würden (und es sich jedes Mal doch verkneifen), irgendwie näher, als die 100%, die sich gerade in der Neuen Rechten sammeln. Man schaue sich doch die Islamismuskritik mal an – Freiheit bedeutet, andere beleidigen zu dürfen. Ja, den Stein einfach mal rollen lassen und gläubige Moslems aussortieren. Hart sein, weil es der Sache dient. Nicht über Späne heulen, wenn für die Freiheit gehobelt wird. Im Kampf für die individuelle Freiheit nicht auf das Individuum achten, weil sich das selbst und der andere sich in einem höherem Kontext befinden. Man muss schon Kleber schnüffeln, um das Parallele nicht zu sehen. Auf einmal war Beschneidung etwas Ungehöriges. Wären nicht auch Juden betroffen, die für diese Leute das tolerant/abendländische Feigenblatt sind, hätte die Geschichte böse geendet. Und die richtig Rechten geben ja selbst zu, dass sie gerne Islamismus mit christlichen Vorzeichen betreiben würden.
    Letztlich ist jedes Versprechen der Auflösung des Weltschmerzes, das in der offenen Gesellschaft für heutige Abendländler ständig präsent ist, eine Lüge. Und wenn man sich belügen lässt, dann versüßt man es sich mit Macht über Frauen, statt sich den spaßfreien Jakobinern oder den Rassisten anzuschließen. So furchtbar abwegig sind dieses Gedanken doch gar nicht, zumindest nicht für müde weiße Männer.

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    Der Balkan ist ein schönes Beispiel: Nach 500Jahren Islam erwuchsen die christlichen Völker wie der Phönix aus der Asche der Erinnerung ihrer eigenen Staatlichkeit, um sich 150Jahre in wechselnden Kombinationen gegenseitig umzubringen. Zu keinem Zeitpunkt waren die Völker des Balkans in größerer Gefahr, als wenn ihre christlich/abendländischen Nachbarn die Oberhand gewannen. Die Bewegungen der abendländischen Moderne, die den Seelen, für die Individualismus nicht Freiheit, sondern Einsamkeit bedeutet, eine Heimat geboten haben, haben sich als blutrünstige Mordmaschinen erwiesen. Der politische Islam ist zwar finster, Gulag und KZ sind finsterer. Ich würde ihn nicht mit dem Nationalsozialismus vergleichen, wegen des universalen Anspruchs eher mit Formen des Kommunismus. Mach mit und alles wird gut, und da alle mitmachen dürfen, ist es gerecht für jeden. Die Rechte konstruiert Grenzen, die eben nicht jeder überschreiten kann und das hat für Menschen, die an eine Menschheit glauben, im Kern etwas Ungerechtes. Also klares ja!, wer glaubt, dass alle Menschen gleich sind, wird am Tag X einen weichen Islam dem europäischem Faschismus vorziehen. Auch wenn der moderne politische Islam heute schon durchaus mit dem Stalinismus mithalten kann. Die Islamischen Staaten brauchten immer neue Sklaven, weil die Sklaven irgendwann Muslime, damit irgendwann frei wurden. Widerlich, klingt aber besser als der europäische Rassismus. Da waren die anderen irgendwann tot. Die Kommunisten waren so universell, dass ihnen egal war, wen sie erschießen. Religiöser Genozid ist doch etwas anderes, als Leute in Gruben zu erschießen, der Felsendom ist nicht die Kristallnacht. Einen Sohn an die Janitscharen zu verlieren, ist nicht Jasenovac.

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    Der Islam unterscheidet zwischen dem Dar al Islam und dem Dar al Harb (Land des Krieges und der Gottlosen). Mission ist es, soviel Land wie möglich für den Dar al Islam zu gewinnen. Insofern unterwerfen sich die, die behaupten, dass der Islam zu Deutschland gehört, prophylaktisch dem Islam. Denn sie wissen nicht was sie tun, das ist die trahison de clercs.

    „Religiöser Genozid“ für die Errichtung der Al Aksa Moschee auf dem Tempelberg finde ich signifikant. Da geht doch noch was?

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    „angewidert von der modernen, pluralistischen, hedonistischen Gesellschaft“

    Keine Bange, die Glücksversprechungen der modernen hedonistischen und pluralistischen Markengesellschaft haben die Zuwanderer bereits verinnerlicht. Jetzt kommt es darauf an, sie nicht zu enttäuschen. Armani tanzt „Allahu akbar“.

    Vielleicht könnten Sie das mitbedenken: http://www.sezession.de/52068/.....more-52068

    Was gibt es denn noch zu verraten? Was wollen Sie verteidigen?

  23. avatar

    Zitat Posener: „[E]ine solche eurozentrische Sicht der Geschichte, in der die anderen Völker lediglich als Objekt europäischen Handelns erscheinen, ist […] rassistisch, weil sie das apologetische Narrativ einer abendländischen ‚Berufung zur Einzigartigkeit‘ übernimmt und lediglich durch Umwertung ins Anklägerische wendet“.
    Mir ist es noch nie gelungen, mein Unbehagen gegenüber ‚antiimperialistischen‘ Weltsichten so treffend in Worte zu fassen! Wenn Kommentator*innen bei der Darstellung und Beurteilung politischer Konflikte in der Welt durch die Bank den ‚Westen‘ als Verursacher sehen, halte ich das jedenfalls auch für eine Form der ‚Selbstüberhöhung‘, die an Rassismus grenzt (so sehr sie sich als Kritik desselben präsentiert). Den ‚Anderen‘ wird dadurch ja letztendlich die Fähigkeit abgesprochen, eigenständig zu handeln und den Gang der Geschichte (in diesem Falle negativ) zu beeinflussen.
    Aber all das ist in Ihrem Satz ja schon gesagt… Danke für diese griffige Formulierung! Ich werde mich an der ein oder anderen Stelle sicherlich noch darauf berufen können :-). Zum Beispiel in meinem nächsten Leserbrief an die „konkret“, deren Herausgeber in seiner Kolumne schon seit einiger Zeit dementsprechende Weltsichten verbreitet (obwohl er sich ja eigentlich für einen Anti-Antiimperialisten hält). Meine Versuche, die „konkret“-Redaktion von Gremliza zu spalten sind bisher nämlich ins Leere gelaufen ;-).

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    APo: … ‚die sich zunächst der „identitären“, also rassistischen Bewegung angeschlossen oder – wie der negative Held des Romans – mit der ultrakonservativen Spielart des Katholizismus sympathisieren.‘

    … werter APo, dass ‚Identität‘ rassistisch ist, sein soll, habe ich so auch noch nicht gelesen. Aber dass Sozialismus und Mohammedanismus Identität morden, ist historisch belegt.

    Houellebecq ist ein Warmduscher. Ich halte es da eher damit Bertolt Brecht: ‚Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht!‘

  25. avatar

    Alan Posener, es soll nur einen totalitären Weg der „Demokraten“ geben, siehe Beispiel Gerd Mielke:
    „Hier plädiere ich für ein sehr drastisches Vorgehen gegen die Anhänger der Rechten, ganz so wie man es mit Herzensfreude seinerzeit gegen die Friedensbewegung oder bei Stuttgart 21 praktiziert hat. Vor allem im Osten darf sich nicht die Lesart „Die wollen doch bloß spielen“ gewohnheitsrechtlich einbürgern. Im Gegenteil, man sollte auf eine konsequente Einschüchterung des „Packs“ durch eine konsequente Kriminalisierung setzen, eine Strategie, die zumindest die AfD und die Pegida von ihren autoritären Mitläufermassen trennen würde. These: Wenn sich die Mengen von rechtsaffinen Kleinbürgern in Dresden in einem dreistündigen Polizeikessel erst alle mal in die Hose gepinkelt haben und abschließend mit Wasserwerfern traktiert wurden, dann haben sie für eine geraume Weile genug vom Demonstrieren.“
    Sozusagen alternativlos. Unter Demokratie verstehe ich etwas anderes. Komplett:
    http://www.swr.de/landesschau-.....2/1f3r3i9/

    1. avatar

      Lieber Deutscher Geist: Das, was Mielke sagt, ist widerlich; und so ähnlich habe ich es von anderen Vertretern der „wehrhaften Demokratie“ in den 1960er Jahren gegen Kommunisten und Friedensdemonstranten und höre ich es heute von der „Achse des Guten“ gegen Muslime. Der Popper’sche Satz, es dürfe gegen die Intoleranten keine Toleranz geben, erlaubt es so manchem Kleinbürger, sich unter dem Deckmantel der Verteidigung der Demokratie deren Abschaffung zu betreiben. Der Geist, übrigens, ist nie „deutsch“ oder „jüdisch“ oder „englisch“, „katholisch“ oder was auch immer. Er weht, wo er will und wie er will. Die Gedanken sind frei, auch von nationaler Beschränkung.

  26. avatar

    Busbecq scheint eine Realitätsbeschreibung vorgenommen zu haben. Daraus eine Bewunderung islamischer Stärke abzuleiten, den Bogen bis zur Neuen Rechten zu spannen, bleibt eine Unterstellung.
    Wenn die „pluralistische Demokratie“ (klingt in der Theorie ganz passabel) in der Praxis ihre Wehrhaftigkeit nicht unter Beweis stellen kann, wird jeder Gegner die „antiautoritäre demokratische Gesellschaft“ vernichten.
    Der Front National ist nicht an der Macht. Die „Demokraten“ wollen daß es so bleibt. Also wird die Partei als rechtspopulistisch denunziert. Es gibt nur einen Weg. Totalitär.
    Der politische Islam hat ein Vakuum gefunden. Die Neue Rechte hat dieses Vakuum nicht geschaffen. Nicht islamisch, nicht rechts, demokratisch! lautet wohl die Devise. Aber lieber islamisch, als rechts. Der Verrat der Intellektuellen heißt Ausgrenzung. Und aus dieser Schwäche heraus, dem nicht mehr verteidigen können des Eigenen, hat die Globalisierung das Abendland schon längst geschluckt. Die Moderne hat ein Problem, und das Paradoxe daran, sie kann es mit modernen Mitteln nicht lösen.

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