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Putin greift an – aber nicht den IS

Nun hat Putin den ersten Angriff in Syrien fliegen lassen, und – wie nicht nur von mir vorhergesehen, schließlich gehörte dazu keine Prophetengabe – natürlich richtete der sich nicht gegen den Islamischen Staat, sondern gegen die Stadt Homs, die nie in der Hand des Islamischen Staats gewesen ist. Um es zu wiederholen: Putins Militär ist in Syrien, um Assad zu unterstützen, und Assad hat nichts gegen den IS. Er hat im Gegenteil dazu beigetragen, diese Organisation zu schaffen, die Teile Syriens kontrolliert und terrorisiert, die für Assad unwichtig sind, und sunnitische Kurden und Jesiden angreift, die Assad als Feinde betrachtet.

Die geradezu unanständige Hast, mit der sich deutsche Politiker Putin und Assad andienen, dürfte durch diesen kleinen Schönheitsfehler kaum gebremst werden: Islamischer Staat – Freie Syrische Armee: Egal. Homs – Palmyra: Same difference. Hauptsache, man hat jetzt einen starken Mann in der Gegend, der etwas unternimmt (und der kein Amerikaner ist).

Für diejenigen, die nicht eine Mischung aus Verzweiflung, Antiamerikanismus und Wunschdenken motiviert, sondern das Ziel, Syrien ein gewisses Maß an Frieden zu bringen und Europas Einflussgebiet – zu dem, nolens volens, mittlerweile der Mittlere Osten bis zum Hindukusch zu gelten hat – zu stabilisieren, ergibt sich die Frage, was der Westen, vorausgesetzt er hätte den Willen dazu, nach Putins Eingreifen überhaupt tun kann.

  1. Weiterhin zusammen mit den arabischen Verbündeten den IS bekämpfen und diejenigen halbwegs moderaten Kräfte unterstützen, wie die Freie Syrische Armee, die Assad stürzen wollen.

Das ist gerade sehr viel schwieriger geworden, weil das früher oder später zu einem Zusammenstoß zwischen den westlich unterstützten Kämpfern und den Russen führen muss. Mit einem Wort: durch ihre bloße Anwesenheit haben Putins Militärs die Optionen des Westens eingeschränkt.

  1. Zusammen mit Putin, Assad und der Hisbollah Syrien „befrieden“.

Das Modell hier heißt Tschetschenien: Befriedung durch Völkermord. Selbst wenn der Westen zum Ergebnis kommen würde, angesichts der Flüchtlingskrise sei die tschetschenische Lösung besser als gar keine, wären die Weiterungen unabsehbar. Wir würden nicht nur die „moderaten“ Golfstaaten und Saudi-Arabien, sondern auch die Türkei und die Kurden vor den Kopf stoßen. Sowohl Saudi-Arabien als auch die Türkei könnten zum Schluss kommen, nur eine Atombombe könne sie vor dem schiitisch-russisch-amerikanischen Bündnis schützen. Die Kurden würden vermutlich in Nordsyrien, Nordirak und Teilen des Iran einen eigenen Staat ausrufen. Die Lage im Mittleren und Nahen Osten würde außer Kontrolle geraten.

  1. Mit Putin den IS bekämpfen, und mit den Anti-Assad-Kräften Assad. Das Beste beider Welten.

Und darum – siehe Punkt 1 – unrealistisch. Außerdem will Putin nicht den IS bekämpfen.

  1. Den Kampf gegen den IS einstellen, da er die einzige Kraft darstellt, die ernsthaft den schiitisch-russischen Vormarsch in der Region stoppt.

Zynisch. Und kurzsichtig. Weder dem heimischen Publikum noch den arabischen Verbündeten zu vermitteln, und auf Dauer so klug wie die damalige Unterstützung islamistischer Kräfte gegen die Sowjetunion und arabischen Nationalisten.

  1. Verstärkung des eigenen Engagements. Einrichtung von No-Fly-Zones im Norden und Nordwesten Syriens, wie von der Türkei schon seit Jahren gefordert, um Flüchtlingen und Oppositionskräften – kurdischen wie sunnitischen – eine Chance zu geben, sich zu sammeln, ihre Selbstverteidigung zu organisieren. Klare Ansage an die Russen, dass „no fly“ auch für sie no fly bedeutet: Dieser Luftraum ist gesperrt. Gleichzeitig Verstärkung der Luftschläge gegen IS, auch im Irak.

Wird diese Politik mit der notwendigen Entschiedenheit verfolgt, dürfte Putin – anders als bei einem Stellvertreterkrieg (siehe Punkt 1) – seinen Militärs klare Anweisungen geben, eine Konfrontation zu vermeiden. Das geschah bereits bei der Absprache mit Israel, einem erklärten Feind des Assad-Regimes und seiner Verbündeten, Iran und der Hisbollah, nachdem Netanjahu bei einem Besuch in Moskau Putin klar gemacht hat, Israels Luftwaffe werde auch künftig im Luftraum über Syrien operieren. Darüber, und über nichts anderes, soll man „mit Putin reden“.

Ist einmal die Situation in Syrien so weit stabilisiert, dass der IS, wie von den USA versprochen „degradiert“ ist und Assad nicht hoffen kann, seine Herrschaft über das ganze Land mit Hilfe Putins auszudehnen, kann man über eine Friedenskonferenz nachzudenken, an der auch Assad teilnehmen könnte und die – nach bosnischem Vorbild – eine föderale Lösung für Syrien, die Rückkehr beziehungsweise Umsiedlung der Flüchtlinge, die Entwaffnung der Kriegsparteien und eine internationale Aufsicht für das Land beschließen könnte. Dass Putin auch an dieser Konferenz beteiligt werden müsste, ist klar; und wahrscheinlich würde er dafür auch einen Preis fordern.

Der Punkt ist aber der: Ohne ein stärkeres Engagement wie in Punkt 5 skizziert, werden Putin und Assad die Bedingungen eines „Friedens“ in Syrien diktieren, so sie es können – eines Friedhof-Friedens allerdings, der irgendwann zur erneuten Explosion führen muss. Dann freilich möchte man nicht in den Stiefeln eines russischen Besatzungssoldaten stecken.

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69 Gedanken zu “Putin greift an – aber nicht den IS;”

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    Interessant, was Sie mir zutrauen, ‚blonderhans‘, aber mit Kommunismus habe ich so wenig am Hut wie Sie mit Demokratie und Menschenrechten.

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    LF , 7. Oktober 2015 um 21:32

    … werte*r*s LF., die Frage nach dem Gulag, hatte ich Ihnen schon gestellt … in der ‚DDR‘ hätten Sie es bestimmt bis zum SED-Kreissekretär, ‚höher‘ in der Rangfolge glaube ich nicht, oder in der UdSSR zum Rayonvorsitzenden oder Gebietsältesten einer Wojewodschaft in der Ukraine gebracht … oder Ataman einer Kosakenhorde beim Knechten andersdenkender im erfragten Gulag.

    … apropos Staatsanwält*innen, Sie meinen die werden mich ‚kreuzigen‘? … au ja!

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    @ ‚derblondehans‘ (Zitat: „DAHER! fordere ich das deutsche Volk, seine bewaffneten Streitkräfte und die deutsche Polizei auf das Recht nach Artikel 20 Grundgesetz wahrzunehmen und rufe zum aktiven Widerstand auf“): Immer wenn man denkt, es könne mit Ihnen nicht noch schlimmer werden, setzen Sie noch einen drauf… Dabei vermuten Sie wohl zu Recht, dass sich Staatsanwält*innen nicht für irgendwelche Forenheinis (oder -hans’l) interessieren. Ich würde Ihnen dennoch raten, sich mal § 111 und § 125 StGB zu Gemüte zu führen, bevor Sie in Ihrer ‚Bürgerwut‘ noch weitere hanebüchene Gewaltaufrufe starten. Sonst erscheint mir die von Ihnen beschworene Gesetzestreue dann doch ein wenig unglaubwürdig. Ich fürchte, für Menschen wie Sie kommen jede Staatsbürger*innenkunde und jeder Integrationskurs zu spät. Von einem auch nur annähernd adäquaten Verständnis des Grundgesetzes sind Sie jedenfalls meilenweit entfernt.

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    APo: ‚Also, Parisien, sind Sie dafür, deutsche Soldaten nach Syrien zu schicken?‘

    … ich bin dafür, dass deutsche Soldaten Deutschlands Grenzen verteidigen. Sofort.

    Damit das selbstverständliche Lebensrecht, das legitime Verteidigungsrecht Deutschlands verwirklicht werden kann, muss die Ex samt Kumpane – zunächst – unter Arrest gestellt werden.

    DAHER! fordere ich das deutsche Volk, seine bewaffneten Streitkräfte und die deutsche Polizei auf das Recht nach

    Artikel 20 Grundgesetz wahrzunehmen und rufe zum aktiven Widerstand auf.

    (1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.

    (2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.

    (3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden.

    (4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.

    DAHER!

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    Gerade gerückt:
    „Der Iran, al-Qaida und der IS teilen dieselbe fanatische Weltanschauung: Sie wollen die Werte der modernen Zivilisation mit radikalem Islam ersetzen.

    Auch Europas Flüchtlingskrise ist eine Folge von Unwissen, Populismus und der fehlenden Bereitschaft, unbequemen Wahrheiten ins Gesicht zu schauen.

    Angriffe aus der Luft werden das gefährliche Phänomen IS nicht eindämmen. Diejenigen, die das verstehen und vor Ort kämpfen, arbeiten leider für die „andere Seite“: Russland, Iran und Hisbollah.

    Wer dem IS nicht mit Soldaten entgegentritt, der erntet Hunderttausende Flüchtlinge. Wer heute nicht im Nahen Osten kämpfen will, wird es eines Tages auf europäischem Boden tun müssen. Klingt abstrus? So abstrus vielleicht wie Hunderttausende Flüchtlinge, die nach Europa strömen? So abstrus wie der Zerfall Syriens?“
    Avigdor Lieberman.
    http://www.welt.de/debatte/kom.....ommen.html

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      Also, Parisien, sind Sie dafür, deutsche Soldaten nach Syrien zu schicken? Oder zitieren Sie den lieben Herrn Lieberman nur, weil er starke Worte im Mund führt und gegen den Islam wettert? Ente oder Trente. Hic Rhodus, hic salta.

  6. avatar

    Al Qaida terrorisiert Zivilisten, baut aber keine Atombomben.

    Das hat Assad getan und der Iran tut es.

    @Parisien

    Es wird nicht die halbe Welt für einen kleinen Staat aufs Spiel gesetzt, der kleine Staat ist der erste Einsatz der Welt im Spiel gegen die shiitische Revolution und ihren russischen Kollaborateur.

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    Lieber Alan Posener,
    ich habe den link unten gelesen, und klar, Anne Applebaum hat da schon recht.
    Dann habe ich aber auch noch den link von Sherut gelesen, Beispiel hieraus:
    „This view is based on the assessment that a victorious Assad would be much more dependent on Iran than in the past. In such a scenario, Iran would have greater ability to threaten Israel than it does today. Also, the ties between Iran, Syria and Hezbollah would become even tighter, increasing the dangers facing Israel.“

    Wenn in israelischen Sicherheitskreisen die nachvollziehbare Ansicht vertreten wird, Assad sei die schlechtere Option für I., dann aber als Alternative Al Qaida vorgezogen wird, ist das extrem zynisch. Für 6 Mio Israelis etwa sollen also alle Syrer geopfert werden, denn für Syrien ist Al Qaida die schlechtere Option wie vermutlich auch für ganz Europa.
    Daher meine ich, dass I. mit seiner Doktrin so nicht weiterkommen kann und nicht um die Tatsache herum kommt, dass es sich zum Schutz einer erheblich größeren Anzahl Menschen mit a) Assad, b) Russland und c) Iran arrangieren sollte. Unter dem Schutz von Russland, das Einfluss auf Iran hat, sollte das eher möglich sein als unter der Schirmherrschaft der USA.
    Jedenfalls wird Israel sich mit solchen Ansichten isolieren. Man kann nicht die halbe Welt für einen kleinen Staat auf’s Spiel setzen. Dann muss man den Staat aus Klugheit aufgeben und die Amerikaner fragen (oder die Europäer), ob sie zum Schutz der Juden ein Stück Land herausrücken.
    Es kann wohl nicht sein, dass man Terroristen unterstützt. Am Ende würde man ohnehin den Kürzeren ziehen, denn Al Qaida ist nicht Hamas.
    I. sitzt also in einer Zwickmühle.

    1. avatar

      Lieber Parisien, ich kann, auch wenn manche das nicht wahrhaben wollen, nicht für die israelische Regierung sprechen. Und ich weiß auch nicht, ob „israelische Sichderheitskreise“ die Meinung der Regierung wiedergeben. Nur: Wenn ernstzunehmende Leute, die den Nahen Osten kennen und, was wichtiger ist, dort leben, selbst Al Qaida für weniger problemetisch halten als Assad, sollte einem das – in Verbindugn mit Applebaums Artikel – zu denken geben.

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    Anne Applebaum: ‚Putin erfindet die Fehler und Spaltungen des Westens nicht.‘ … das genügt, den Rest hätte A.A. sich sparen können.

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    @Stefan Trute
    Natürlich ist die Bildzeitung inzwischen links. War vielleicht 1968 mal anders, aber z.B. die Hetze gegen Pegida und die Antifa-Sprache in den desinformativen Artikeln sind identisch mit taz und Spiegel. Ein Höhepunkt war die Aufzählung von 10 Kriegshelden, darunter kein Deutscher, sondern nur Soldaten die Deutsche gekillt haben. Man stelle sich das mal in der britischen „Sun“ vor, 10 deutsche Kriegshelden, die Briten gekillt haben. Die Redaktion wäre am nächsten Tag in der Nordsee versenkt worden.
    Und ihre Behauptung, dass die toten deutschen Zivilisten von Dresden von niemandem gefeiert würden, ist ja völlig realitätsfremd, hören sie im Februar mal genauer hin. Und die Beobachtung, dass linke Nächstenhasser sich mit ihrer Fernstenliebe lächerlich machen, ist auch kein Nationalismus.

  10. avatar

    „Warum die Brutalität des IS einen „Zivilisationsbruch“ darstellen soll, der einen Einsatz des Westens zwingend erfordert, allerdings ohne dass wir auch nur ein Soldatenleben aufs Spiel setzen, bleibt Kohlers Geheimnis. In Ruanda geschah Schlimmeres, ohne dass wir uns genötigt sahen, einzugreifen. …
    Bedrängte Sunniten in Syrien und im Irak mögen die Brutalität des IS verabscheuen; sie sind dennoch nicht bereit, gegen den IS zu kämpfen, weil sie die Angst der Schiiten in Teheran, Bagdad und Damaskus sehen und darauf zählen, als Preis für ihren Einsatz als „Infanterie der Schiiten“ politische Konzessionen zu erringen. Ob der Westen gut daran tut, den Schiiten in dieser Situation – und ohne selbst Konzessionen errungen zu haben – beizuspringen, darf man immerhin fragen.

    Wir haben mit Saddam Hussein den wichtigsten regionalen Gegner des Teheraner Regimes beseitigt und den Irak zu einem faktischen Satellitenstaat des Iran gemacht. Wir haben die sunnitischen Extremisten in Afghanistan zwölf Jahre lang beschäftigt und dadurch dem Teheraner Regime vom Leib gehalten. Wir haben zugelassen, dass der mit Teheran verbündete Assad sein eigenes Land zerstört. Wir haben – entgegen dem Auftrag der Vereinten Nationen – zugelassen, dass Süd-Libanon wieder in die Hände der mit Teheran und Damaskus verbündeten Hisbollah fällt, und dass die Hisbollah wieder aufrüstet. Und was haben wir dafür bekommen? Nichts. Teheran rüstet weiter nuklear auf, unterstützt weiter Assad, die Hisbollah, die irakischen Schiiten und die Hamas.“ (http://starke-meinungen.de/blo.....#more-4478)

  11. avatar

    …achso, Entschuldigung, Sie sagten ja nur, die Hauptakteure an der Unterdrückung des „legitimen sunnitischen Widerstands“ seien Iran und Syrien. Das hatte ich eben übersehen.

    Das stimmt immerhin dann, wenn man von der irakischen schiitischen Mehrheit (!) absieht, die jahrzehntelang von den Sunniten unterdrückt wurde und ihre ureigensten hausgemachten, d.h. irakischen Motive hat, den „legitimen sunnitischen Widerstand“ zu unterdrücken. Das ist das Erbe von Saddam Hussein. (Eigentlich kann man davon nicht absehen.)

    Aber selbst wenn man davon absieht, so muss man doch immer noch sehen können, dass der IS nicht dieser „legitime sunnitische Widerstand“ ist. Ganz im Gegenteil: Er ist ein illegitimer Haufen islamistischer Gewalttäter, den keiner haben will.

    Er ist also eben nicht das, was der Iran mitproduziert hat. Wäre er nur halbwegs ein legitimer sunnitischer Widerstand, dann würde der Westen ihn doch unterstützen. Er würde wahrscheinlich sogar beide Augen zudrücken, wenn er ihn als legitimen sunnitischen Widerstand darstellen könnte, denn genau das braucht er doch, als Gegengewicht zu Iran, das er (bzw. die „Koalition…“) mit der Beseitigung Saddam Husseins unbedacht mitbeseitigt hat: einen „legitimen sunnitischen Widerstand“.

    Aber so wie der IS nunmal ist, lässt er sich dazu nicht gebrauchen. Deshalb wird er auch, obwohl sunnitisch, vom Westen bekämpft. Und als Folge davon gibt es eben diese merkwürdige logische Allianz zwischen den Iran, Syrien, Russland und „dem Westen“. Die aber leider keiner für eine reale Allianz zur Beseitigung des IS nutzt.

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    @Alan Posener: ich habe diese Begriffe soeben gegoogelt, aber konnte nicht entdecken, inwiefern oder dass überhaupt Iran am Aufbau und an der ideologischen Ausrichtung und Aufladung des IS beteiligt ist? Aber darum geht es doch hier. Wer hier die passende Ideologie liefert, bewegt die Akteure zum Kopfabschneiden, um das mal ganz simpel zu sagen. Die liefert der Iran mit Sicherheit nicht.

    Was ich stattdessen gefunden habe, sind Informationen dazu, dass Iran am syrischen Atomprogramm und an der Hisbollah beteiligt ist und Assad im Bürgerkrieg hilft. Das habe ich aber gar nicht bestritten. Die Frage ist, auf welcher Seite der IS im syrischen Bürgerkrieg zu verorten ist. Nur scheinbar auf der Seite der syrischen Opposition? D.h. in Wirklichkeit auf der Seite von Assad und dem Iran und von diesen unterstützt und gesteuert?

    Das sagen Sie doch oder legen Sie zumindest nahe, wenn Sie z.B. auf Entlassungen von Islamisten durch Assad hinweisen, um die Verantwortlichkeit von Syrein & Iran am IS abzuleiten. Es ist gut möglich, dass Assad dem IS gelegentlich hilft. Er befindet sich im Krieg und zieht dort alle Register. Aber er verbündet sich nicht mit dem IS oder sowas; seine Strategie besteht lediglich darin, dass der IS die anderen Oppositionellen dezimiert, gleichzeitig die Aufmerksamkeit des Westens bindet und unterm Strich auch selber dezimiert wird. So zumindest erscheint es mir.

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    „Israeli officials said one country in the world was openly seeking the destruction of Israel — Iran.

    „Assad is now Iran,“ the officials said, making any other group preferable to govern Syria, even al-Qaida or other radical Islamists. „Any of these groups would be less problematic for Israel than an Assad regime that is a puppet of Iran,“ the report quoted the officials as saying.“ (http://www.israelhayom.com/sit.....hp?id=9733)

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    OK, Herr Posener, diese Differenzierung sieht schon besser aus. Übrigens ist der Iran plötzlich aus der Darstellung verschwunden; man ahnt ihn nur noch hinter Maliki.

    Ja, ich hatte die Demokratisierungsversuche der USA in ihrem absehbaren Scheitern mitverantwortlich gemacht, wohlgemerkt in Entgegnung des Standpunkts, die Interessen Irans oder Russlands zur Hauptverantwortung zu erklären.

    Die Hauptverantwortung sah und sehe ich aber nicht bei den USA und auch nicht bei irgendwelchen anderen ausländischen Mächten, sondern bei den Akteuren des IS selber, die ganz aus der Betrachtung herausgekürzt werden. Erst dann, in zweiter Linie und indirekt, bei der Regierung Maliki und in dritter Linie kommen dann die Umstände, die diese instabile Situation erzeugt oder begünstigt haben (und da müsste man weiter unterscheiden zwischen direkteren und indirekteren Umständen, und die unglücklichen Aktivitäten der „Koalition der Willigen“ zähle ich da schon zu den direkteren.)

    Was den Iran betrifft: Maliki trifft eine indirekte Verantwortung, und noch indirekter ist die des Irans, der genauso wenig wie die USA ein Marionettenspieler ist.

    Wie indirekt diese Verantwortungen sind, sieht man daran, dass sich die Loyalitäten entlang der „Verantwortungslinie“ komplett umgedreht haben: Iran und USA bombardieren IS.

    Assad guckt zu, wie sich seine Gegner gegenseitig dezimieren. Das erklärt völlig ausreichend, warum er nicht in diese Kämpfe eingreift.

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      Nein, lieber Roland Ziegler: die Hauptakteure im Drama der Unterdrückung des legitimen sunnitischen Widerstands sind Maliki, Assad und die Hisbollah. Alle Verbündete, wenn nicht gar Marionetten des Iran. Googeln Sie „syrisches Atomwaffenprogramm“, oder „iranische Offiziere in Syrien getötet“, oder auch nur „Homs“. Ich will ja nicht die Finsterlinge des IS verteidigen oder entlasten, und mir persönlich sind Sunnniten nicht sympathischer als Schiiten oder Jesiden oder Alawiten. Ich sage nur, was Sache ist.

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    @Ziegler

    Ich bin für Punkt 4 weil ich der NATO kein Kampfgeschehen zutraue. Die Bombardierung des IS ist, mit Verlaub, in seiner Wirkung nur als lächerlich zu bezeichnen. Ich kann mir gut vorstellen, dass einer der Gründe für das russische Eingreifen, das nichts tun des Westens beim Fall von Palmyra ist. Soweit ich mitbekommen habe (mag mich irren) wurde der IS, obwohl gut sichtbar, dort nicht beschossen, weil Palmyra zu Assad gehörte. Das Konzept gegen IS, aber nicht für eine Seite zu sein, ist nicht aufgegangen, zu Ziel- und Planlos. Dieses Lavieren hat der Kreml nun geschickt genutzt, denn Putin hat einen Plan. Militärisches Vorgehen erfordert ein Ziel, das hat der Westen nicht. Wie er es in den letzten Jahren dort nicht hatte. Es wäre fatal zur Kriegspartei zu werden, ohne zu wissen, was am Ende geschehen soll. Wer glaubt nur bluffen zu müssen um Ziele zu erreichen, sollte lieber zu Hause bleiben. Und da ich kein Ziel sehe, ja, sollte der Westen sich militärisch heraushalten.

    Außer: Es gelingt der Türkei, eine Politik mit Kurden oder einer anderen Gruppe zu entwickeln. Dann gibt es einen Plan und dann macht es auch Sinn. Oder wir erklären eine Gruppierung (ich kenne sie nicht alle) zu unserer Seite und steigen dann mit ein, mit Waffenlieferungen und Luftunterstützung. Aber einfach gegen Kopfabhacken zu sein, das ist zu wenig.

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    @Alan Posener: Kann ich, ja. Es ergibt sich aber kein klares Bild. Und bitte, folgen Sie hier nicht einer Verschwörungstheorie, die Sie andernorts als unbeweisbar zurückweisen.

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      Ich folge keiner Verschwörungstheorie, lieber Roland Ziegler. Es ging um die Verantwortung für den Aufstieg einer radikalen sunnitischen Organisation, die sich zum Teil aus ehemaligen Baathisten, zum Teil aus früheren A-Qaida-Kä#mpfern und zum Teil aus zornigen jungen Männern rekrutiert, die den Glauben an die Demokratie und an die Möglichkeit friedlicher Veränderung verloren haben, außerdem aus radikalisierrten jungen Muslimen aus Europa und – vor allem – Russland. Sie haten dafür, wenn ich mich nicht irre, die Demokratisierungsversuche derf USA verantwortlich gemacht. Jedoch hatten die Amerikaner, bei allen schlimmen Fehlern, bis 2005 den Aufstand in derr provinz Anbar unter ontrolle und die sunnitischen Clans für das „Erwachen“-Projekt gewonnen – gegen Al Qaida. Erst nach dem Abzug der USA, mit der zunehmenden Untersdrückung der Sunni durch Maliki (was die iraner mittlerweile als Fehler ansehen, weshalb sie ihn als premierminister ausgetauscht haben) wandten sich die enttäuschten Sunni wieder den Radikalen zu. In Syrien war es die Unterdrückung der friedlichen Proteste und gerade die Abwesenheit amerikanischer Intervention, die den Aufstieg des IS begünstigt haben. Es ist gut dokumentiert, dass Assad diesen Aufstieg begünstigt hat durch die Freilassung inhaftierter Islamisten.

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    Na gut, trotz selbstverordneter Kommentardiät:
    Stevanovic, Ihr Favorit, Punkt 4, ist für mich auch eine gute Option. Immerhin würde sie die NATO aus dem Kampfgeschehen rücken, was mal was Neues wäre.

    Es stimmt vermutlich, dass die UN-Rede ein Meisterstück der Desinformation war. Sie hat aber ein Vorbild in einer nicht ganz so meisterhaften Vorführung: die Präsentation gefälschter Beweise vor der UN damals durch die USA. Jetzt zeigt sich, wie fatal das war. Putin ist ein KGB-Mann, klar. Aber wir wissen, wer die jüngsten und größten Geheimdienstskandale generiert hat. Wir sollten dann nicht so unschuldig tun, wenn in ein paar Jahren ein Überläufer des KGB auftaucht und uns von umfassenden russischen Abhöraktionen erzählt. Man hat in den Wald hineingerufen, und nun kommt das Echo.

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    Anders als militärisch wird man den IS nicht loswerden. Das sage ich sehr ungern, aber hier handelt es sich um eine Ausnahmeerscheinung. Die Alternative besteht darin, dass man ein IS-„Kalifat“ zulässt, sich auf Grenzen einigt, die sichert und den IS dann in seinem Kalifat machen lässt, was er will.
    Immerhin ist dieses System „für Muslime in aller Welt hochattraktiv“, wie der BND gesagt hat.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Islamischer_Staat_%28Organisation%29

    Dann wäre man möglicherweise auch einige üble Islamisten hierzulande los.

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    Ich möchte doch noch die Replik von Herrn Posener an Don Geraldo kommentieren; die kann man so nicht stehenlassen. Der IS ist das Produkt der Schiiten, sl lautet die These, m.a.W.: der Iran ist schuld. (Und wie üblich: Russland.)

    Ich mag den Iran auch nicht, aber das ist schlicht falsch. Allenfalls kann man sagen, dass die stümperhafte irakische Maliki-Regierung zu einem sunnitischen Widerstand geführt hat und auch logischerweise führen musste. Meinetwegen war die Maliki-Regierung eine Ansammlung von Marionetten, wobei auch das falsch wäre.

    Zwischen einem legitimen sunnitischen Widerstand gegen eine schiitische Unterdrückung und dem IS, wie es heute besteht, der total illegitim und selten bösartig ist, besteht aber ein himmelweiter Unterschied. Dieser Unterschied ist keine Nebensache; er wird aber völlig unter den Tisch gekehrt. Dieser Unterschied ist es doch gerade, der den Westen den IS bombardieren lässt, statt ihn – als sunnitischen Widerstand – zu unterstützen!

    Was man also fragen muss ist: Wer hat den IS so extrem ausgerichtet? Woher kommen die Verantwortlichen innerhalb des IS? – Jedenfalls sind das keine Agenten aus dem Iran oder aus Syrien oder Russland. Soweit man das beurteilen kann.

    Außerdem muss man fragen: Wie sind die anderen Rebellengruppen in Syrien ausgerichtet? Was wollen die, was werden die im Fall einer Machtübernahme tun? Sind die besser als Assad? Können die das Land irgendwie beruhigen und stabilisieren? – Wenn nicht, darf man die nicht unterstützen.

  20. avatar

    APo ./. Stevanovic: ‚Alte sowjetische Taktik, die der KGB-Mann Putin aus dem ff beherrscht.‘

    … nun ja. Es bleibt, dass die Russen nach geltendem Völkerrecht, auf Bitten der Regierung Assad, in Syrien bombardieren. Das mag nicht gefallen, ist aber so. So ‚lief‘ der ‚Prager-Frühling‘ ’68 oder der Afghanistan-Einsatz der Russen anno Schnee, übrigens mit Beifall und Zustimmung der FDJ-Sekretärin Merkel, ab.

    Nach welchem ‚Recht‘ bombardieren Amerikaner, Franzosen, Türken und Briten in Syrien? Oder etwa die Saudis in Jemen?

    Sind die Russen schlauer oder die Amerikaner einfach nur doof? Wäre ja ein toller Gedanke, das Bundeskanzleramt besetzen und die Russen um Hilfe bitten … und die ‚BRD‘ hat fertig … muhahaha!

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    @ Alan Posener
    Dann fragt man sich doch, was wollen Sie denn überhaupt, wenn die Amerikaner sich selbst kritisieren, dass es kracht? Dieser Kaufmann scheint ja immer genau zu wissen, was Sie antreibt. Ich weiß das nicht, und ehrlich gesagt, interessiert es mich auch nicht so sehr. Ich frage mich nur, wie Sie dazu kommen, Legenden, die wir jetzt seit vier Jahren hören, nicht einmal in Frage zu stellen. Das brave Mädchen pariert, und vielleicht parieren Sie deshalb auch. Vorher hat das brave Mädchen (und Sie) unter GW pariert. Schröder hat nicht pariert, und wahrscheinlich war das besser. Die Presse war jedenfalls damals auch besser:

    HANNITY: Let me show you two maps. Savannah Guthrie, during the Super Bowl, interviewed the president and talked about how his strategy is not working. The president vehemently denied it, but there you can see on the map the increase in ISIS-controlled territories and the battle for both big cities and small and the control that they’ve taken.

    Then we look at radical Islam in January 2015 and its worldwide influence now, all around the world. The president denied that advancement as well. If America doesn’t lead, are we going to count on the Jordanians? Are we going to count on Middle Eastern countries to take up this battle, this fight? Don’t we need America to be fully engaged to actually win this war against modern fascism in our time?
    http://www.realclearpolitics.c.....again.html

  22. avatar

    Nun ja:
    Ein russischer Luftangriff in Syrien habe ein Camp von Rebellen getroffen, die der US-Geheimdienst CIA trainiert hat – das sagt US-Senator McCain. Der Kommandeur der Gruppe bestätigt das laut einem Bericht.
    http://www.spiegel.de/politik/.....55748.html

    Das ist der Mann, den man auch auf demMaidan gesehen hat. Nun ja. Wo sollte das hinführen?

  23. avatar

    Lieber Alan Posener,

    Maliki ist doch nicht vom Himmel gefallen, er und seine Regierung sind letztlich ein Produkt der US-Beesatzungsarmee im Irak.
    Und das organisatorische und ideologische Vakuum, das der IS so schnell aufgefüllt hat, wie ist das entstanden ?
    Wer hat denn die irakische Armee komplett demobilisiert und die (säkulare) Baath-Partei verboten ?
    Wollen Sie ernsthaft behaupten, ausgerechnet der Iran hätte irgendeinen Einfluß im Irak gehabt, solange dort noch reguläre US-Truppen oder die CIA-Söldner von Blackwater das Sagen hatten ?

    Und was Ihre Einschätzung von Saudi-Arabien betrifft, ich glaub ich träume.
    Der islamische Staat Saudi-Arabien ruft deshalb nicht zu Vernichtung von Schiiten, Alewiten, Jesiden, Juden, Christen und zur Tilgung aller “Götzenbilder” auf, weil es solches in seinem Machtbereich nicht mehr gibt.
    Allerdings vergrößert der islamische Staat Saudi-Arabien derzeit seinen Machtbereich. Der Überfall auf den Jemen erfolgt auch unter aktivem Wegschauen des Westens. Hier ist in Zukunft mit neuen Flüchtlingen zu rechnen, aber vielleicht fliehen die von den Saudis verfolgten jemenitischen Schiiten gar nicht nach Europa, sondern versuchen ihr Glück bei Assad oder dem Iran.

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    Mit Ihrem Misstrauen, lieber Alan Posener, gegenüber Putin haben Sie natürlich Recht. Die Deutschen sind irgendwie gutgläubig. Viele misstrauen Amerika, und dann muss Putin den Platz halten, weil allein nichts geht. Im Grunde darf man niemandem trauen in der Politik, einer reinen Interessensvertretung nationaler und/oder wirtschaftlicher Interessen, die vom eigentlichen Souverän, der aber keiner mehr ist und vielleicht auch nie war, legitimiert wird, womit er sich im Endeffekt schuldig machen kann.
    Ich vergesse dabei auch nicht, dass der Grieche ankündigte, er würde uns, bei weiterem Bestehen auf Austerität, mit Migranten fluten und etwa zeitgleich bei Putin zu Besuch war.
    Klar kann man D schwächen, es zeigt sich gerade. Es mag sich hier rächen, dass D a) Sanktionen gegen Russland unterstützt, b) auf die Troika blind gehört hat, aber auch vielleicht c), dass die Mehrheit gegen TTIP ist.
    Ich will nicht sagen, dass das so ist, aber dass man nichts ausschließen kann. Interessant wäre natürlich, zu wissen, was Putin Merkel beim Endspiel in die Ohren geflüstert hat. Orbán hat dort sehr genau hingehört. In Syrien einzugreifen, dürfte kein Über-Nacht-Plan sein. Zivile Opfer werden jetzt weniger zu beklagen sein als noch vor einem Jahr.

    Ich meine nur, dass dort nur noch Skylla und Charybdis zur Auswahl stehen, das ist alles, und dass man den einen besser kennt, nicht zuletzt durch jemanden wie Herrn Todenhöfer, der dort war.
    Und dass sich die USA bzw. der Westen und Russland um ein Öl- und Gasfeld kloppen in der Rhethorik, das offensichtlich in der Nähe von Homs liegt, ist auch klar. Menschen interessieren nur am Rande, Palmyra offenbar gar nicht, Kultur, das war mal, tanti anni fa. Und „moderate“ Oppositionelle gibt es dort nicht.
    Aber unter Assad dürfte es dort auch keinen IWF geben und keine Kontrolle.
    Über diese Befindlichkeiten lassen sich die Europäer nicht mehr so leicht täuschen. Was ist, wenn sie deswegen lieber ausgewechselt werden sollen unter der rassistischen Annahme, die anderen ließen sich täuschen? Niemand lässt sich heute so leicht mehr hinter’s Licht führen. So kann man nur denken, wenn man das Internet, das intelligente Islamisten längst zum Anwerben von Blöden und zum Bombenbau nutzen, zu

    NEULAND erklärt.
    Hierbei macht man sich selbst zum Dummen, würdigt die anderen herab und zieht dann den Kürzeren.
    Ich erwarte von einem/r zukünftigen/r KanzlerIn, dass ersie/x brillant Englisch und Französisch spricht von Anfang an, und dass er sich mit dem Internet auskennt und nicht naivlich meint, eine Ansprache an Zuckerberg würde das Netz so etwa „reinigen“. Das kann man vielleicht in China machen, aber nur, weil das ein geschlossener, kontrollierter Staat ist, an den sich niemand ‚rantraut. Im Westen muss man mit Diversität leben, auch mit Rechten.

    Ihr Misstrauen also: Komplett berechtigt, höchstens nicht hilfreich, Zitat Merkel. Hoffe, dass der Witz mit dem Leoparden Ihnen gefallen hat, ich hasse smilies. Hoffe, Sie haben’s angeschaut. Unser Hund setzt sich auch immer so schräg hin (Frustration), wenn er vom Essen nichts abkriegt.

  25. avatar

    OT, forever Kain
    Wie man kleinen Jungen das Kainsmal auf die Stirn bappt: Hellmuth Karasek, geb. 1/34, bei Kriegsende 11 Jahre,

    „marschierte als Knabe bei der Hitlerjugend mit“

    Dank dem Spiegel werden wir alle Kain bleiben, auch wenn die echten Kains weitgehend tot sind.
    Manche Leser rechnen das nicht nach.
    http://www.spiegel.de/kultur/l.....55456.html

  26. avatar

    @R.Z., A.P., Stevanovic

    Ich muss gestehen, dass der Lauf der Ereignisse Herrn Posener Recht gibt. Ich teile Stevanovics Einschätzung hinsichtlich Putins Doppelstrategie. Putin mag glauben, seine Position sei eine der Stärke. Kurzfristig ist das wohl so. Wenn der Westen Poseners Punkt 5 umsetzt, sieht das ganz anders aus. Dann muss er Farbe bekennen: Kooperation ohne Bedingungen oder Konfrontation. Und ich dachte, diese Zeiten seien längst vorbei…

    @ Gert Weller

    Dass Sie die Bildzeitung jetzt auch im linken politischen Spektrum verorten, zeigt, wie sehr Ihnen die Maßstäbe verrutscht sind. Niemand feiert den Tod deutscher Zivilisten als gerechte Sühne für die Verbrechen Deutschlands im 2.WK (das, so vermute ich, wollten Sie wohl ausdrücken). Wenn Sie so zynisch argumentieren, nur um Ihr nationalapologetisches Süppchen zu kochen, entlarven Sie sich als Heuchler.

  27. avatar

    Lieber Alan Posener,
    Ihre Tendenz, alles Assad in die Schuhe zu schieben, erscheint mir als Simplifizierung einer komplizierten Gemengelage:
    „Wechselnde Allianzen kennzeichnen den Bürgerkrieg. Die größte Gefahr für das syrische Regime geht nicht vom IS aus, sondern von den sunnitischen Kämpfern, die als Mitstreiter der sogenannten Opposition meist unkoordiniert vorgehen. Hinzu kommt, dass Gruppierungen wie der IS und die al-Nusra Front auch gegeneinander um die Vorherrschaft kämpfen. Die ursprünglich von den USA und dem Westen unterstützte „Freie Syrische Armee“ existiert mittlerweile nicht mehr. Entweder haben sich die Kämpfer in den Westen abgesetzt oder sich anderen Gruppierungen angeschlossen.

    Tragischerweise haben sich die USA und ihr Verbündeten schon frühzeitig auf eine Strategie verständigt, terroristische Organisationen wie den IS, aber auch die al-Nusra mit Waffen, Gerätschaften und Ausbildung zu versorgen. Glaubhaften Quellen aus dem Irak aber auch aus dem Umfeld des syrischen Sicherheitsapparates zufolge hält diese Unterstützung bis zum heutigen Tage an. Das politische Zauberwort war die Unterstützung einer „moderaten“ Opposition mit der Zielsetzung, das Assad-Regime zu stürzen. Das Wort „moderat“ in diesem Zusammenhang bedeutet für die USA, als Gesprächspartner gerade noch akzeptabel zu sein. Bis heute werden seitens dieser Koalition sowohl die al-Nusra-Front, als auch der IS mit Waffen und auch finanziell unterstützt. Solche Strategien gehen sogar noch weiter: Die al-Nusra Front wird von den USA, aber auch von der Türkei unterstützt, um sie gegen den IS aufzurüsten und zu nutzen. Nach syrischer Lesart und auch nach dem Urteil der Vereinten Nationen sind beide Organisationen als terroristisch einzustufen. Es ist schon sonderbar, dass der IS expandiert, seit diese Koalition den Einsatz gegen den IS aufgenommen hat. Russland nimmt genau diesen Misserfolg zum Anlass, die derzeitige Koalition gegen den IS als gescheitert zu beurteilen.“
    http://deutsche-wirtschafts-na.....ngfristig/

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    M.E. müsste der Westen sehen, dass sein Konzept, Demokratie zu exportieren, in Stammesstrukturen, die von Diktaturen zusammen gehalten werden unter Zwang und mit Menschenrechtsverletzungen, nicht funktioniert, weil Demokratie eine Opposition braucht. Der Westen hat eine Reihe von failed states mit seiner Ideologie erzeugt: Kosovo, Libyen, Irak, Syrien. Ägypten wurde durch eine neue Diktatur davor bisher bewahrt. Die Türkei ist im Grunde auch eine Diktatur mit demokratischer Tünche drüber, die beim ersten Regen abblättert.
    Wenn der Westen diese diversen Clanstrukturen und Splittergruppen einwandern lässt, ist nichts gewonnen. Man muss die Leute schützen, die wirklich verfolgt waren, siehe der zuvor verlinkte Film, siehe hier auch die Dame aus Afrika, Guinea, glaube ich.
    Was kann man mit diesen Clanchefs machen? Nur das, was deren Diktatoren selbst veranstalten: Töten oder einsperren, so hart das auch ist. Da Frauen, Kinder und Andere in jeglichem Sinne darunter leiden, muss man diese Leute als das betrachten, das sie sind: Kriminelle. Der Kampf gegen sie süditalienische und sizilianische Mafia brauchte auch lange, bis er an Fahrt aufnahm.
    Sonst kann man nichts tun. Das dämmert inzwischen den meisten Leuten. Deswegen sind sie nicht anti-Putin, sondern eher pro. Das Hemd sitzt ihnen näher als die Jacke.
    Das war alles dilettantisch, sieben Jahre Dilettantismus, Ukraine dilettantisch. Erzeugung von Chaos.
    Trump würde die Syrer zurückschicken, die Aussage ist als Ansage an Obama gedacht und als Wahlkampfmanöver.
    Dann noch das:
    Auf deutschen Straßen unterwegs:
    http://deutsche-wirtschafts-na.....utschland/
    Und dazu Röhls Betrachtungen über Einbrüche (von heute).

    Wir haben auch keine funktionierende Opposition. Wir hätten eine, wenn die CSU bundesweit antreten würde oder AfD, Alfa und FDP gemeinsam.
    Da wir keine haben, können wir mit dem Massenflux in einer Diktatur landen.
    Außerdem erwartet die Bevölkerung Europas, dass Schläger, Vergewaltiger, Einbrecher oder Lastwagendemolierer im Knast landen und dann abgeschoben werden. Es ist eine ganz normale Erwartungshaltung. Diese als rechts zu diffamieren, funktioniert nicht mehr.
    Und noch was: Marine lePen wird die französischen Wahlen gewinnen (Vorhersage).
    Da Ausschaffung schwieriger ist, besteht die Möglichkeit, dass dann eine Reihe von Leuten, so zwischen einer und drei Millionen, nach Deutschland geschoben werden.
    Wir haben in der Mehrheit (was man so hört) keine Lust mehr, mit Kriminellen zusammen zu leben. Und Bodo Ramelow wie auch die Polizei haben Recht: Man muss Christen, Frauen und Familien davon abtrennen und schützen.
    Übrigens sollte man Psychologinnen nicht mit „traumatisierten“ Männern allein in einem Raum lassen. Jedenfalls nicht ohne Pfefferspray.

  29. avatar

    …sorry, meine Behauptung von eben stimmt nicht, dass Israel die Al-nusra-Front bombardiert hätte. Jedoch ist Israel ein erklärter Feind der Al-Nusra-Front.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Al-Nusra-Front

    Ich muss gestehen, dass ich den Überblick verloren habe, wer da mit wem sich verbündet oder bekämpft. An Bomben herrscht jedenfalls kein Mangel. Ich werde mich erstmal mit weiteren Kommentaren zurückhalten.

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    @Ziegler

    Zu Punkt 2: Dieser Punkt hätte mir auch gefallen, aber was ist denn in den letzten zwei Tagen passiert? Ich konnte eine russische Präsenz im Land gut verstehen, der Westen hat mit Incirlic eine Luftwaffenbasis direkt neben an. Auch kann ich das russische Festhalten an Assad nachvollziehen. Die Rede in der UNO – ach ja, so klug gesprochen. Und dann? Dann, noch während die Welt über eine Strategie gegen den IS berät, greift der Kreml auf Seiten Assads ein und schafft Fakten. Und nicht etwa gegen den IS, sondern für Assad.
    Es ist eine Doppelstrategie: Auf internationaler Bühne wird die Hand ausgesteckt und Zusammenarbeit angeboten, es werden Ziele benannt, hinter denen fast die ganze Welt stehen kann. Und verblüfft fragt man sich, warum man denn nicht wirklich vernünftig miteinander redet. Und während alle benebelt „Freude schöner Götterfunken“ summen und ein Gefühl von Weltbrüderlichkeit eine wohlige Gänsehaut macht, mach der Kreml genau das, was Punkt 2 zuwiderläuft. Er schießt auf die Leute, die sein Gegenüber bei den Verhandlungen sein sollen. Am Ende dieser Strategie gibt es nur IS und Assad. Womit Punkt 2 schnell gefrühstückt wäre.

    Die UNO-Rede war ein Meisterstück der Desinformation.

  31. avatar

    In der Zeit steht:

    „die bombardierten Gebiete werden überwiegend nicht vom IS, sondern von der mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbundenen Al-Nusra-Front und anderen islamistischen Gruppen kontrolliert.“

    http://www.zeit.de/politik/aus.....usa-kritik

    Wenn das stimmt, hieße das, dass man Bombardements auf den IS durchführt und begrüßt, aber Bombardements auf Al Kaida und Al-Nusra als unerträglich empfindet. Wie passt das zusammen? Israel hat übrigens ebenfalls die Al-Nusra-Front bombardiert.

    Die aktuellen Verhältnisse in Russland – der Putinismus – finde ich furchtbar (damit ich nicht auf die übliche Weise einsortiert werde). Trotzdem bin ich für eine Kooperation mit Russland. Ob Russland eine solche „Kooperation auf Augenhöhe“ will oder nicht, wurde doch gar nicht ausprobiert; hier wird ja nur wild geschlussfolgert und spekuliert! Also sollte man das jetzt testen.

    Genau das scheint aktuell im Hintergrund auch stattzufinden. Gut so.

  32. avatar

    Lieber Alan Posener,

    ihnen unterlaufen, bedingt durch Ihre ideologische Brille, einige Fehleinschätzungen.

    Das fängt schon damit an, daß nicht Assad die IS geschaffen hat.
    Diese Mörderbande ist die Folge des US-Überfalls auf den Irak. Man muß kein Antiamerikanist sein um das zu erkennen.
    Ob das jetzige Ergebnis so geplant wurde oder nur die Folge der Dummheit der US-Regierung ist hat letztlich keine Auswirkungen auf die Folgen.

    Wie das aktuelle US-Engagement der US „gegen“ IS aussieht kann man hier gut verfolgen:

    http://www.zeit.de/politik/aus.....g-rebellen

    Den einzigen ernsthaften Widerstand gegen IS gibt es durch kurdische Kämpfer, interessanterweise die einzigen die von einem Nato-Mitglied bombardiert werden.

    Zwischen dem von Ihnen als moderat (wenn auch mit Anführungszeichen)bezeichneten Saudi-Arabien und dem IS gibt es keinen Unterschied. Solange man also mit dem völkerrechtlich anerkannten IS namens Saudi-Arabien spricht gibt es keinen Grund, dies nicht auch mit Assad zu tun.

    1. avatar

      Stimmt nicht, Don Geraldo.
      1. Der IS war und ist ein Produkt des Versuchs der Schiiten im Irak, die Sunniten zu marginalisieren, und der gewaltsamen Unterdrückung der zunächst friedlichen syrischen sunnitischen Protestbewegung durch Assad. Beide – Maliki in Bagdad damals und Assad in Damaskus – handelten wenn nicht auf Anweisung, so doch in Absprache mit Teheran.
      2. Saudi Arabien mag ein unappetitlicher Staat sein. Aber er ruft nicht zur Vernichtung aller Ungläubigen, sprich Schiiten, Alewiten, Jesiden, Juden, Christen und zur Tilgung aller „Götzenbilder“ auf, er rekrutiert keine Terroristen aus Russland und Europa und subventioniert nicht den weltweiten Terror. Die Gleichsetzung von Saudi Arabien und dem IS ist ein Propagandamanöver der Putin-Freunde, die ja auch die Maidan-Bewegung mit dem Faschismus gleichsetzen und lügenhaft unterstellen, die Türkei würde „die Kurden“ angreifen, obwohl die Türkei im Gegenteil kurdische Kämpfer bewaffnet, die nicht zur russlandfreundlichen PKK gehören.

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    Die Bildzeitung zählt empört die toten Zivilisten, es sollen 36 sein. Daran werde ich mich erinnern, wenn die Bild und alle anderen Medien im Februar, wieder mal zehntausende tote deutsche Zivilisten als „Befreiung“ feiern. Linke sind Heuchler.

  34. avatar

    @ Alan Posener
    Ich habe das jetzt grob recherchiert; Im Norden von Homs gibt es IS, und im Südosten liegt Palmyra, auch IS.
    Außerdem das:
    http://www.bbc.co.uk/news/worl.....t-34399638
    Zu lesen mit diesem (ab 9.45):
    http://www.welt.de/politik/deu.....st-es.html
    Was meinen Sie, wo die den Bruder hingebracht haben?

    Wenn unser Staat wirklich so nett wäre, würde man dem netten jungen Mädchen helfen, den Bruder zu finden. Ich meine, falls er nicht versehentlich von den Franzosen getötet wurde. oder von sonst jemandem. Armes Mädchen. Jeder würde die aufnehmen, sage ich Ihnen. Da geht es um was anderes. Keiner will Terroristen im Haus haben. Auch nicht „Traumatisierte“.

  35. avatar

    Weswegen es nur mit Assad geht:

    http://www.wienerzeitung.at/do.....garnt.html

    Putin kennt Stammesstrukturen aus Tschetschenien.
    Der Westen ist da unterbelichtet, es sei denn, er würde mal über Komantschen, Apachen, Sioux etc. nachdenken, statt nur Autos nach ihnen zu benennen. In Süditalien gibt es aber auch vier, aber nur vier, überschaubare Zahl.

    Also muss ich fragen, Alan Posener, hätten Sie lieber die Komantschen oder die Apachen unterstützt? Oder sagen wir, der italienische PM würde nicht mehr zusagen aufgrund von Schandtaten im Süden, würde man Cosa Nostra oder Ndhrangeta lieber unterstützen?
    Niemand da. Bashar allein zu Haus. Alternativlos, das sollte uns an sich doch zusagen in der Bundesalternativlose Deutschland..
    In Afghanistan hat man anfangs die Pashtun unterstützt, hahahahaha. Der, den man hätte unterstützen können, wurde nicht beschützt und ermordet. Shah Mahmoud oder so ähnlich. Absolut fehlerlos.

  36. avatar

    Auch Putin weiß, dass es in Syrien zu Kompromissen mit den Rebellen kommen muss. Assad wird nicht wieder wie früher das ganze Land regieren. Assad wird froh sein, wenn er überhaupt noch regieren kann, statt im Knast zu sitzen – und sei es auch nur ein Teilgebiet.
    Das sieht auch Putin so, und hier leigt auch die Chance. Auf dieser Bais kann man sich mit ihm und Assad verständigen. Beide werden autonome Gebiete in Syrien akzeptieren, ja unterstützen. Denn unter der skeptischen Beobachtung der Weltöffenltichkeit ist eine Kooperation auch für Assad besser als ein Pariadasein.

    1. avatar

      Lieber Roland Ziegler, Sie halten fest an Ihren Überzeugungen, und wenn sie Putin hundertmal zerbombt. Das ehrt Sie.

  37. avatar

    O, je. Wenn der Westen (in welcher Koalition der Willigen auch immer, auf jeden Fall reden wir von der Army) eine no fly Zone einrichtet, dann ist das aus russischer Sicht natürlich illegal, weil es sich gegen die legitime Regierung richtet. Russland kann diese Zone nicht anerkennen, schon gar nicht, wenn es selbst (aus Kremlsicht) legitime Einsätze fliegt. Das wäre eine Sabotage des eigenen Standpunktes. Undenkbar. D.h. von der ersten Minute der no-fly Zone wird sich die Frage stellen, ob der Westen bereit ist, russische Flieger abzuschießen. Ist er das? Russische Flieger, im heldenhaften Kampf gegen Kopfabhacker und Frauenschänder, abgeschossen von den Verbündeten der stinkreichen, zynischen Golfmonarchen?
    „Wird diese Politik mit der notwendigen Entschiedenheit verfolgt, dürfte Putin – anders als bei einem Stellvertreterkrieg (siehe Punkt 1) – seinen Militärs klare Anweisungen geben, eine Konfrontation zu vermeiden. „
    Was macht sie denn so was glauben? Er muss ja nicht auf Westflieger schießen, die müssen auf ihn ballern. Die Russen können den Westen schlicht ignorieren:
    Ami: Dreh ab oder ich schieße!
    Russe: Mach doch.
    Und klinkt die Bomben aus.
    Und wenn der Ami nicht schießt, fällt in dem Moment in China ein Sack Reis um.

    Wenn no-fly, dann muss klar sein, dass etwas passieren kann, was während der ganzen UdSSR nicht passiert ist: offene Gefechte mit den Russen. Die Obama-Regierung? Never!

    Die einzige Option ist Nummer 4. Abwarten, bis den Russen und Assad die Puste ausgeht. Das Afghanistan-Modell. Zusammenarbeit anbieten, aber heraushalten. Wenn die Russen nicht wollen, dann sie scheitern lassen. Zynisch sein, es ist Krieg.

    Die Irak-Kurden haben die Jesiden dem IS ausgeliefert, die PKK hat sie gerettet und kurdisiert die Jesiden nun. Die Türkei sagt IS und bombardiert die Kurden. Assad sagt Islamisten und tötet tausende, der ganze russische Einsatz ist zynisch. Ich glaube, die Friedensdividende nach dem Kalten Krieg ist nicht nur aufgebraucht, der Westen ist schon längst im Dispo.

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    Ich habe in der Ukraine gehört, daß die Soldaten, die auf der Krim noch Waffen hatten, den strikten Befehl hatten, keinesfalls zu schießen, um keine „die haben angefangen“-Bilder zu liefern. Was Syrien betrifft, bin ich ganz mit Richard Herzinger, der ja sinngemäß geschrieben hat, daß Putin gerne den Westen mit dem IS beschäftigen möchte, um in Ruhe sein Protektorat zu bauen. Letzteres versucht er ja gerade. Ihr letzter Satz, Herr Posener, weist darauf hin, daß Sie den militärischen Grundsatz kennen, nachdem es leicht ist, etwas zu erobern, aber schwer, es dann auch zu halten. Deutschland hatte mal ganz Europa erobert. Und? Eben. Man sollte Putin in die selbstaufgestellte Falle laufen lassen. Ich finde das nicht zynisch, wenn man in Betracht zieht, daß es Hinweise darauf gibt, daß der IS von Assad und somit von Putin am Leben gehalten wird. Gab es bis dato nur HINweise darauf, so betrachte ich das Bobardieren von Homs als BEweis: damit wurden die einheimischen Kräfte geschwächt, die GEGEN den IS kämpfen.

  39. avatar

    Ihr Favorit ist Punkt 5., aber in dem steckt eine wackelige Spekulation: Was passiert, wenn eine russische Maschine in die no-fly-area dringt? Soll man die weiterfliegen lassen? Dann würde sofort eine zweite folgen. Oder soll man die abschießen? Und eine militärische Auseinandersetzung zwischen Russland und USA/NATO riskieren?

    Sie sagen, dazu wird es nicht kommen; Putin würde es nicht wagen. Das ist wie bei einer Pokerpartie. Ich möchte aber diese Welt nicht schon wieder bei einer solchen Pokerpartie aufs Spiel gesetzt sehen.

    Ich favorisiere deshalb Punkt 2. „Völkermord“ erscheint mir hier – gerade angesichts der otpmistischen Erwartung beim Pokern – arg pessimistisch. Syrien ist nicht Tschetschenien. Man müsste sich dazu jedenfalls zusammensetzen und ein paar grundsätzliche Übereinkünfte formulieren, wie genau man als „alliiertes Zweckbündnis“ vorgehen will. Da wird kein Völkermord auf dem Programm stehen, nicht einmal etwas, was dem ähnlich sieht. Im Gegenteil wird es human klingende Formulierungen geben und vom Völkerrecht und Kompromissen die Rede sein. Und diese Formulierungen kann man dann öffentlich überprüfen. Wenn man sich auf sonst nichts einigen kann, so wird man sich zumindest auf die gemeinsame Zerschlagung des IS einigen können.

    Wer nicht einmal das glaubt, würde immerhin Putin und Assad vernünftig nachweisen können, dass der IS für sie kein Problem darstellt. Derzeit sagen die ja etwas anderes. Stellen wir sie doch auf die Probe, nehmen wir sie in die Verantwortung!

  40. avatar

    Alle mit Assad liiert? Wow.

    If anything relating to the terrorist group still has the capacity to surprise, it would be the diversity on the two lists. Individuals who were sanctioned on Tuesday hail from places like Algeria, Libya, Morocco, and Tunisia, but also France, the United Kingdom, Russia, and Indonesia. Some of those named include Sally Jones, a British national who is accused of recruiting women to join ISIS and conduct attacks within the United Kingdom, as well as Maxime Hauchard, Emilie Konig, and Peter Cherif, three French nationals all accused of traveling to Syria to fight with ISIS.
    http://www.theatlantic.com/int.....ie/407962/

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