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Das Mädchen Reem und das Elend der Palästinenser

Es war eine archetypische Begegnung: die Kanzlerin und „das Flüchtlingsmädchen“. Ausgerechnet in Rostock, wo einst Ausländerheime brannten, fand die Tochter von Asylbewerbern aus dem Libanon freundliche Aufnahme, integrierte sich schnell, wurde sogar Klassensprecherin. Nun wurde die Palästinenserin Reem Sahwil in der Begegnung mit einer wohlmeinenden, aber unbeholfenen Kanzlerin zum menschlichen Gesicht des Flüchtlingselends.
Die Wirklichkeit allerdings ist ein wenig komplexer.


Das Video der Unterhaltung zwischen Angela Merkel und Reem in der Paul Friedrich Scheel Schule avancierte – zunächst in einer vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen manipulativ gekürzten Fassung, in der Merkel steif und abweisend wirkte – zu einem viralen Erfolg in den sozialen Medien. Wer empfände keine Sympathie dem bildhübschen Mädchen, das trotz seiner Gehbehinderung so mutig wirkt und das in perfektem Deutsch sein Recht auf ein normales Leben einforderte und – so formulierte es der Focus – von der Kanzlerin „zum Weinen gebracht“ wurde. Das sind Flüchtlinge, wie wir sie lieben. Ein „kleines Kopftuchmädchen“ oder gar ein pubertierender muslimischer Problembär mit coolen Gangsta-Sprüchen hätten wohl kaum so viel Sympathie auf sich gezogen.
Es half auch, geben wir es zu, dass Neem „Palästinenserin“ ist. Israel genießt ja nicht gerade überbordende Sympathie in der deutschen Öffentlichkeit. „Russia Today“, das Zentralorgan Wladimir Putins in Deutschland, schlachtete die Begegnung sofort politisch aus: „Warum musste Reem überhaupt flüchten? Trägt vielleicht auch die Haltung der Bundesregierung im Nahost-Konflikt dazu bei, dass Israel immer wieder mit Gewaltexzessen seine Besatzung des palästinensischen Territoriums aufrechterhalten kann? Wirkt nicht gerade Merkels ‚Staatsräson’ der substantiellen Kritiklosigkeit an zahllosen Kriegsverbrechen der Israelis wie ein Freifahrtschein für Jerusalem, Kinder wie Reem aus ihrem Zuhause zu bomben?“
Nun ja. Schauen wir also das „Flüchtlingsmädchen“ ein wenig genauer an. Reem ist im Palästinenserlager Jalil – auch „Wavel“ genannt – bei Baalbek im Libanon aufgewachsen und zur Schule gegangen. Sie ist nicht „aus ihrem Zuhause“ gebombt“ worden. Sie ist in Europa, weil ihre Eltern gehofft haben, hier Ärzte zu finden, die Reem das Gehen ermöglichen würden. Und – um es klar zu machen: Dafür bewundere ich sie.
Jalil wurde 1948 von einigen hundert Arabern gegründet, die aus Israel geflohen waren. 1952 wurde es von der UN-Flüchtlingsorganisation UNRWA übernommen. Heute leben nach palästinensischen Angaben etwa 3.500 Menschen als „anerkennte Flüchtlinge“ der ersten, zweiten, dritten und vierten Generation im Camp, das mittlerweile eine trostlose, ausufernde Betonsiedlung ist, weitere 3.500 in der unmittelbaren Umgebung. 7.000 sind emigriert, die meisten in die skandinavischen Länder. Von den Geldern, die sie nach Hause schicken, leben die zurückgebliebenen Familienangehörigen, weshalb Jalil von den Libanesen den Namen „Camp Denmark“ erhalten hat.
Auch Mitglieder der Familie Sahwil sind nach Skandinavien ausgewandert, zum Beispiel nach Malmö in Schweden, von wo auch Reems Eltern nach Deutschland kamen. In Malmö haben radikale Muslime in den letzten Jahren wiederholt Mitglieder der jüdischen Gemeinde angegriffen. Das jüdische Gemeinschaftszentrum wurde Ziel eines Bombenanschlags. Wohl gemerkt, nichts deutet darauf hin, dass irgendein Mitglied von Reems unmittelbarer Familie an antisemitischen Handlungen beteiligt war. Aber die Atmosphäre in Malmö ist eben mit dadurch geprägt, dass so viele radikalisierte Palästinenser dort leben. Und die Facebook-Seiten einiger Mitglieder des Sahwil-Clans in Malmö dokumentieren deren Unterstützung des radikalen Islam und ihren Judenhass.
Das ist auch nicht verwunderlich. Denn das formal von der UN verwaltete und auch mit reichlichen EU-Geldern – zum Beispiel für Reems frühere Schule, die „Al-Qastal Secondary School“ – subventionierte „Lager“ von radikalen Palästinensern geleitet und als Propaganda- und Rekrutierungszentrum benutzt wird. Die Selbstverwaltung des Lagers wird geführt von Karim Mahmoud, einem ehemaligen Kämpfer und jetzigem Funktionär der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften national-sozialistischen „Volksfront für die Befreiung Palästinas“, die einen Frieden mit Israel ablehnt. Als Vertreter der PLO im „Volkskomitee“ des Lagers fungiert der einäugige Abu Khaled, ebenfalls ehemaliger PFLP-„Soldat“, sprich Terrorist. Beide arbeiten in der Lagerleitung gut zusammen mit dem örtlichen Hamas-Vertreter. Die Fatah-Vertreter ordnen sich der Führung der Extremisten unter. außerdem ist die Terrororganisation Abu Nidal sehr einflussreich. Dies, wohlgemerkt, in einem von den UN seit über 60 Jahren beaufsichtigten Flüchtlingslager, das nicht existieren würde ohne Hilfe von außen, vornehmlich aus Europa.
Trotz dieser Hilfe, vielleicht wegen ihr, und wegen der Politik der UNWRA, die für jedes neu geborene Kind eine Subvention zahlt und dadurch die Geburtenrate in den von ihr verwalteten Lagern künstlich extrem hoch hält, sind Drogen- Sex- und Gewaltprobleme unter den Jugendlichen in Jalil endemisch. „Wir haben einen großen Abstand festgestellt zwischen den kulturellen Werten des Lagers und dem wirklichen Verhalten der Jugend“, sagt Marta Petagne, die als „Projektmanagerin der EU vor Ort tätig ist. Mit anderen Worten: Islamischer Fundamentalismus dominiert die Politik, Prostitution, Drogenkonsum und Kleinkriminalität bestimmen den Alltag.
Verschärft wird die Situation durch die Weigerung der libanesischen Regierung, den seit Jahrzehnten im Land lebenden Palästinensern die elementarsten Rechte einzuräumen, so das Recht, Eigentum zu erwerben, zu arbeiten oder einen Pass zu bekommen. Das ist natürlich Absicht. Die Palästinenser sollten ja nicht eine Alternative zur „Rückkehr“ nach Israel im Tross der siegreichen arabischen Armeen oder Terrororganisationen entwickeln; das Elend in den Flüchtlingslagern sollte ihre Radikalisierung fördern. Was es ja tut: die libanesischen Lager sind bevorzugte Rekrutierungsfelder nicht nur für die diversen radikalen Palästinensergruppen, sondern neuerdings auch für den „Islamischen Staat“.
Das ist die Hölle, der das „Flüchtlingsmädchen“ Reem entkommen ist, dessen Geschichte nun auch in den sozialen Medien der arabischen Welt die Runde macht: „Chancellor Merkel makes Palestinian girl cry by telling her she is not welcome in Europe.“ Reem selbst ist natürlich durch ihre Herkunft geprägt. Ausweislich ihrer Facebook-Seite ist sie, obwohl sie kein Kopftuch trägt, stark religiös. Einerseits verehrt sie den palästinensischen „Nationaldichter“ Mahmud Darwisch, der sich gegen Ende seines Lebens für eine friedliche Koexistenz von Israelis und Arabern einsetzte, andererseits mag sie Musiker, die in ihrem Logo ein judenreines Palästina „zwischen dem Fluss und dem Meer“ ohne Israel führen; einige ihrer Freunde bekunden Sympathien für den bewaffneten Kampf gegen den jüdischen Staat.
Das alles ist nicht weiter schlimm. Der Islam gehört zu Deutschland; und „Merkels Flüchtlingsmädchen“ ist ja erst vierzehn Jahre alt, da ist für allerlei intellektuelle, emotionale und spirituelle Entwicklungen Platz. Aber der Fall zeigt, wie absurd die Debatte um den Fall geführt wird. Reem ist eben kein „Flüchtlingskind“; da hatte die Kanzlerin Recht, als sie deren Schicksal mit dem Schicksal etwa der aus Syrien von ihren islamischen Brüdern vertriebenen Palästinenser verglich. Schon gar nicht ergeht es ihr wie den aus Afrika stammenden Flüchtlingen, ob sie nun vor Krieg und Bürgerkrieg flüchten oder vor der schieren Aussichtslosigkeit ihrer wirtschaftlichen Lage, die als Boat People im Mittelmeer aufgefischt werden. Im Libanon herrscht, wie Merkel feststellte, kein Bürgerkrieg.
In Baalbek allerdings die Hisbollah, im Lager Fanatiker. Will man Reem – selbst wenn sie gehen könnte – und ihre Eltern dorthin zurück schicken? Wo aus dem ihrer Hoffnung und ihrer Zukunft beraubten Mädchen eine Leila Khaled oder eine namenlose Selbstmordattentäterin werden könnte, sofern sie nicht einem „Kämpfer“ als Gebärmaschine angedient würde?
Reem ist nicht das Gesicht des Flüchtlingselends. Sie ist das Gesicht des Elends der von Terroristen und angeblich „gemäßigten“ arabischen Regierungen seit Jahrzehnten instrumentalisierten und verratenen Palästinenser. Wenn Merkel wirklich etwas tun will für Reem und ihre Schwestern, muss sie – statt wie in Rostock allgemein Mitgefühl zu äußern für die Opfer des israelisch-arabischen Konflikts – sich für die Auflösung aller Lager und volle Rechte für die Palästinenser in ihren Gastländern, die für die meisten ihre Heimatländer sind, einsetzen. Sonst bleiben sie Brutstätten der Hoffnungslosigkeit, der Kriminalität und des Fanatismus. Reems Eltern, die für ihr Kind alles tun, sind zu bewundern. Reem selbst ist ein Wunder. Aber Wunder sind selten.

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51 Gedanken zu “Das Mädchen Reem und das Elend der Palästinenser;”

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    Nationalistisch? Na und? Wir in Deutschland haben nur die Möglichkeit, etwas signifikant auf dem deutschen Staatsgebiet zu beeinflussen, also da Gesetze festzulegen. Also sind wir in Deutschland auch nur für Deutschland bzw. Deutsche verantwortlich.

    Uns die Verantwortung für Dinge zuzuweisen, die gar nicht unter unserer Kontrolle stehen, ist unredlich.

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    Na, Alan Posener, ich hab Sie wohl zu früh wg.der sachlichen Recherche gelobt. Lt.Huffington Post (18.7.) hat der Vater von Reem 38 und nicht 380 Tausend euro wie Sie schreiben(kleiner Unterschied) und nicht selbst, sondern durch Spenden aufgebracht.Auch haben die Araber das Lager Jalil-Wavel nicht gegründet, sondern sich dort einquartiert, wo die Franzosen ihre Armee-Baracken früher aufgebaut haben. Aber das sind alles Nebensächlichkeiten in bezug auf das Hauptthema.
    Sozialneid ist mir ziemlich fremd, was mich aber sehr wurmt ist die zunehmende Ungerechtigkeit.Natürlich wünsche ich jedem Menschen, Kindern und Jugendlichen insbesondere,adäquate medizinische Versorgung.Leider ist es heute keine Selbstverständlichkeit.In den letzten Monaten schwer erkrankt- habe ich erschütternde Erfahrungen mit hiesigen Krankenhaus-System machen müssen, wo Menschen aus 3.Welt, häufig ignorant, kein Wort dt. sprechend,laut,rücksichtslos, nicht selten hochinfektiös, liebevoll gepflegt wurden,während manche betagte dt. Patienten nicht die notwenige Hilfe bekamen.

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    @ Alan Posener: Sie sind aber auch wirklich leidensbereit, Beiträge auf dieser Seite zu lesen ;-). Ich hoffe ja sehr, dass der Mann außerhalb dieses kruden Blogs keinen Fuß mehr auf den Boden bekommt. Bisher scheint das zum Glück so zu sein, doch da bleibt der nächste größere Beschuss von Hamas-Stellungen in Gaza wohl noch abzuwarten.

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    Lieber Herr Posener,

    ausgezeichneter Beitrag!So stelle ich mir einen journalistischen Beitrag vor, der handwerklich optimal ist. Denn auch Journalismus ist eine Art von Handwerk,was viele Journalisten vergessen.Man muss sich die Mühe geben und sorgfältig recherchieren.Die meisten Artikel heutzutage lassen zu viele Fragen offen, zu wenig Infos.Ich hab mich schon gefragt, woher kommt es, daß Reem Schwedisch spricht.Und Sie sind dem, im Gegensatz zu Anderen nachgegangen und eine höchst interessante wenn auch bedrückende Spur entdeckt!So leid es einem tut, wenn eine Jugendliche so eine medizinische Leidensgeschichte hinter sich hat,die Tatsache ist, daß zunehmend Menschen, die sonst feindlich zu eur.Werten stehen, sich hier auf Kosten der einheimischen Steuerzahler, die selbst nicht selten lange auf notwendige OPs warten müssen und häufig selbst enorme Kosten selbst tragen müssen,sich hier „gesund-stossen“,

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      Na, Gertrude Havel, genau so habe ich es NICHT gemeint: „Tatsache ist, daß zunehmend Menschen, die sonst feindlich zu eur. Werten stehen, sich hier auf Kosten der einheimischen Steuerzahler, die selbst nicht selten lange auf notwendige OPs warten müssen und häufig selbst enorme Kosten selbst tragen müssen,sich hier “gesund-stossen”…“ Es tut mir Leid, mit solchem Sozialneid kann ich nichts anfangen. Reems Familie hat 380.000 Euro aufgebracht, um Operationen zu bezahlen, und zwar schon im Libanon. Das muss man bewundern, ganz gleich, wie man zu deren politischen Einstellungen steht. Selbst wenn das nicht der Fall wäre, würde ich Reem – und jedem vergleichbaren Kind – die bestmögliche medizinische Versorgung gönnen. Mit Ihrer Haltung habe ich nichts, aber auch gar nichts gemein.

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    Gert Weller,
    Nein, ich sehe das nicht locker, wieso denken sie das? Mit ad acta legen meinte ich, wie gesagt, nicht, dass Leute nicht dorthin zurückziehen können. Wenn das jemand möchte, warum nicht? Nur glauben sie bei 7000€ für Zwangsarbeiter wäre es gerecht höhere Forderungen zu stellen? Russische Soldaten und Offiziere haben sie im Gegensatz zu (fremden) Polen gut behandelt (die aus der Umgebung waren freundlich). Vielleicht sind sie nicht ganz so voreilig?

    Um nicht selbst zu voreilig zu sein: Was fordern sie eigentlich?

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    @lucas
    Sieht ihre chinesisch-schlesische Oma das auch so locker?
    Heimat verloren, Haus verloren, was die russischen Soldaten getrieben haben war wohl auch kein Spaß, und dann muß die gepeinigte Dame auch noch den Spott des zynischen Enkels ertragen.

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    @ Peter: Sie argumentieren auf Basis ihrer Überzeugungen ja auch vollkommen schlüssig. Diese Basis jedoch, halte ich – ähnlich wie Herr Posener – für nationalistisch (wobei mir bewusst ist, dass es sehr viel gravierendere Formen von Nationalismus gibt). Dadurch, dass ich deutsche Staatsbürger*innen per se nicht mehr (oder weniger!) ‚liebe‘, als israelische, syrische und irakische, stehe ich nicht hinter einer Politik, die das Problem des Islamismus auf Kosten anderer Staatsbürger*innen aus Deutschland fernhalten will. Wenn davon auszugehen wäre, dass Islamist*innen im Irak oder in Syrien besser der Prozess gemacht werden kann als in der BRD, wäre das eine andere Geschichte. Ich bleibe jedoch dabei, dass sich dies genau umgekehrt verhält. Diejenigen, die für eine Abschiebung ausländischer Islamist*innen plädieren (wie z. B. der Junge Liberale und FDP-Politiker Tobias Huch), tun dies nicht, weil sie davon ausgehen, dass diese Personen andernorts weniger gefährlich seien. Stattdessen geht es nur darum, die Personen von der geliebten deutschen ‚Erde‘ und ihren ‚autochthonen‘ Bewohner*innen fernzuhalten. Ich halte es darum für richtig, dass die ‚ruhrbarone‘ Herrn Huch im Interview mit folgender Aussage konfrontiert haben:
    „Nahezu jeder Staat hat seine Probleme mit salafistischen Einwohnern und versucht irgendwie damit zu recht zu kommen. Sie müssen Deutschland sehr lieben, wenn Sie fordern, dass wir diese Gefahr ganz einfach outsourcen“ (http://www.ruhrbarone.de/huch-.....hner/91614).

    Dasselbe trifft dann wohl auf Sie zu…

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    Ich stamme zwar auch aus dem Westen, aber meine Großmutter aus Schlesien. Ob ich deshalb ein Heimatproblem habe, wer weiß? Jedenfalls dürfte mir das nicht zu schlecht bekommen sein, wenn ich an die ’scherzhafte‘ (ich konnte nicht drüber lachen, hab wahrscheinlich nur den Witz nicht verstanden) antifranzösische Hetze mancher Mitschüler, Gelabere von ‚Gelber Gefahr‘, den Antiamerikanismus oder die ernsthafte Befürwortung der KZ-Inhaftierung von Kommunisten denke. Das waren keine Nazis, sondern ganz normale Leute, die nach eigener Aussage CDU, FDP oder SPD wählen und die Soziale Marktwirtschaft, also Rheinischen Kapitalismus toll finden. Gleichzeitig wurde ich als Kommunist beschimpft, weil ich Mindestlohn befürwortet, Gysi verteidigt, Deutschland nicht so toll wie sie fand, Globalisierung (also ‚Gelbe Gefahr’+Amerika) befürwortet und Marx zitiert habe. Und las antideutsche Schriften die, in intellektualistischem Getöne, genau das was ich selbst konkret erlebt habe – nationalistische Hetze + „Soziale Marktwirtschaft toll“ – in Verbindung setzten. Irgendwann dachte ich dann „WTF?! Ihr seid doch gar nicht für den Kapitalismus oder, nach jahrzehntelangen guten Exportbeziehungen in alle Welt, Patrioten“
    Angesichts dieser Leute und kaum gezahlter Renten an Zwangsarbeiter, ist es mir lieber schönes Schlesien und Co. werden ad acta gelegt.
    In meinem Fall eigentlich richtiggehend unvernünftig, da müsste ein hübsches Sümmchen – mehrere Mietshäuser, Autos, ein Betrieb – bei Inflationsausgleich zusammenkommen.

    Oder mein Heimatproblem liegt darin begründet, dass die selbe Oma etwas nach ‚Goldener Horde‘ aussieht, Hossa! 😀
    Andererseits gab es mal eine Franko-Mongolische Allianz gegen Islamische Kaliphate, so von wegen ‚Gelber Gefahr‘.

    Alan Posener, „die Huren, Hausfrauen, Professorinnen und Busfahrerinnen“ sind Frauen.
    und auf dem Dreck wächst ihr Frühstück.

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    Ich kann ja nichts dafür, jemand wie LF, der Deutschland für alle Islamisten dieser Welt öffnen will, will nun mal, oder nimmt in Kauf, dass die Bewohner von Deutschland leiden. Das ist keine Unterstellung, sondern schlicht eine Tatsache.

    Ich rede hier ja nicht von Flüchtlingen oder sonstigen Migranten, sondern von Leuten, von denen man vor der Einreis WEIß, dass sie einer verbrecherischen Ideologie angehörigen! (Also bevor mir hier jemand Ausländerfeindlichkeit unterstellen will…)

    LFs Rechtfertigung, der deutsche Rechtsstaat sei dazu besonders geeignet, ist absurd,

    Vor wenigen Tagen hat ein in Deutschland aufgewachsener Islamist in Somalia viele Menschen in den Tod gerissen. Was hat der tolle deutsche Rechtsstaat da verhindert? Nichts hat der verhindert, gar nichts!

    Und warum? Haben wir hier in Deutschland den heiligen Gral des Justiz- und Polizeiwesens gefunden? Natürlich nicht. Deutsche Sicherheitsbehörden kochen auch nur mit Wasser.

    Der einzige (!) Grund, warum unser Rechtsstaat so verhältnismäßig gut funktioniert ist, dass die Mehrheit deutsche Bevölkerung gesetzeskonformes Verhalten freiwillig ausübt.

    Wenn man „freiwillig blind“ Deutschland für Islamisten öffnet, hat sich das aber ganz schnell erledigt.

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    „absurd, weil man “ein Land” (ein Ding also) weder lieben noch hassen kann.“

    Im berühmten Film, „All the presidents men“ über den Watergate-Skandal, sagt der Chef der Washington Post zu seinen Redakteuren:“Ich liebe dieses Land, also seht euch vor, die Regierung zu Unrecht zu beschuldigen.“ Behaupten Sie, Herr Posener, der Chef der Washington Post sei ein Schwachkopf, der ein Ding liebt, das man nicht lieben kann?

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      Lieber Gert Weller, ich pflege Leute nicht „Schwachkopf“ zu nennen, nicht einmal fiktive Filmfiguren. Dennoch ist es auffällig, dass die meisten Nationalhymnen die Berge und die Flüsse, den Wein und allenfalls die Frauen der Heimat rühmen, also Dinge. denn die Frauen werden eben wie Berge und so weiter als Objekte betrachtet. Niemand aber rühmt und liebt die Buchhalter und Pauker, die Bettler und Millionäre, die Huren, Hausfrauen, Professorinnen und Busfahrerinnen der Heimat. Allenfalls gibt es einen „verfassungspatriotismus“, der über die Liebe zur Heimaterde (also zum Dreck) hinausgeht. Und warum? Weil die Menschen lieben hieße, über das Enge des Nationalismus hinausgehen.

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    @lucas
    Es ziehen einige Deutsche nach Schlesien, zumeist Nachfahren von Vertriebenen. Deutsche werden dort nicht mehr unterdrückt, wie es im kommunistischen Polen jahrzehntelang der Fall war, etwa zur Zeit der Ostverträge in den 70ern. Ich stamme aus dem Westen, hab also kein Heimatproblem, trotzdem sehe ich, dass es ein Fehler war, aus Angst vor Konflikten auf alle deutschen Gebiete verhandlungslos zu verzichten. Diese Angst zieht sich übrigens durch die ganze Politik der BRD, siehe Euro-Kredite oder Asylansturm. Es wird immer nachgegeben, aus Schwäche, nicht aus Vernunft.

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    @Gert Weller
    Jop, Ihnen, mir, aber auch Alan Posener und jedem anderen EU-Bürger steht es natürlich frei ins schöne Schlesien zu ziehen. Schon Koffer gepackt? 😉

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    „‘Sollen sich doch die Anderen (Israelis, Syrer*innen, Iraker*innen…) mit den Islamist*innen dieser Welt rumschlagen.“

    Natürlich sollen sich diese Leute mit ihren eigenen Staatsbürgern rumschlagen! Deutschland ist dafür nicht verantwortlich. Es ist Wahnsinn, hier alle Verantwortung der Welt Deutschland aufzubürden!

    Warum hassen Sie dieses Land so abgrundtief?

    Natürlich steht es Ihnen auch weiterhin frei, zu fordern, privat nicht mit den Folgen des von Ihnen vertretenen Wahnsinns konfrontiert zu werden. Ich bitte Sie sogar darum, weil damit ihre eigene Heuchlerei bzw. Unmoral umso deutlicher wird.

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      Lieber „Peter“, wir haben hier eine gewisse Netikette, an die sich die meisten Mitdiskutanten meistens halten; und dazu gehört, dass man in der Auseinandersetzung micht mit Unterstellungen und Angriffen auf die persönliche Integrität operiert. „Warum hassen Sie dieses Land so abgrundtief?“ Das ist eine Unterstellung, und überdies absurd, weil man „ein Land“ (ein Ding also) weder lieben noch hassen kann. Und: „weil damit ihre eigene Heuchlerei bzw. Unmoral umso deutlicher wird“: Angriff auf die persönnliche Integrität. Ich weiß, dass Sie damit gar nicht mich meinen, aber ich fühle mich verantwortlich für den Ton, der hier herrscht, und den verletzten Sie. Also: Ad rem, wenn ich bitten darf. Danke.

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    Was die Wüstenvölker treiben ist nicht mein Bier, aber für die Ostdeutschen gibt es natürlich ein Recht auf Heimat und Rückkehr. Wie sagte der große Kurt Schumacher: „Verzicht ist Verrat.“ Leider sind unsere schwachen Politiker auf die SED-Linie eingeschwenkt und haben deutsche Interessen verraten.

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    @ Peter: Wenn ich Ihre Worte ins Gegenteil umkehre, bedeutete dies: ‚Sollen sich doch die Anderen (Israelis, Syrer*innen, Iraker*innen…) mit den Islamist*innen dieser Welt rumschlagen. Hauptsache, die so viel wertvolleren Deutschen kommen nicht mit ihnen in Kontakt‘!?

    Mit wem ich befreundet bin oder nicht, hat nichts mit meinen Überzeugungen in Sachen Bleiberecht zu tun. Da ich auch nicht davon ausgehe, dass Sie für eine Politik einstehen, laut der alle Menschen ausgewiesen werden können, mit denen ich mich nicht anfreunden kann (was vermutlich dann auch Sie betreffen würde), rate ich Ihnen, meinen Freundeskreis meine Privatsache sein zu lassen ;-).

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    „Verschärft wird die Situation durch die Weigerung der libanesischen Regierung, den seit Jahrzehnten im Land lebenden Palästinensern die elementarsten Rechte einzuräumen, so das Recht, Eigentum zu erwerben, zu arbeiten oder einen Pass zu bekommen.“

    Wie ist es dann möglich, dass Reems Familie ohne Probleme libanesische Pässe ausgestellt bekam, als ihr die Abschiebung aus Deutschland drohte?
    Apropos Abschiebung, gelten „Palästinenser“ im allgemeinen und „palästinensische“ Flüchtlinge nach UNRWA-Standard im besonderen nicht grundsätzlich als staatenlos und damit vor jeglicher Abschiebung geschützt?
    Reem sagte ja selbst, dass weder sie, noch ihre Eltern in „Palästina“ geboren wären. Wird der Flüchtlingsstatus nicht ausschliesslich über die männlich Linie bis zum St. Nimmerleinstag vererbt? Ist es nicht eher so, dass es sich bei Reems Familie um stinknormale libanesische Staatsbürger handelt?
    Das würde nämlich einiges erklären.

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      Lieber Rudolf Gottfried, ich weiß nicht, was „stinknormale libanesische Staatsbürger“ sind, und was dieser Zustand erklären würde. Reems Großeltern stammen anscheinend aus einem Dorf im damaligen Mandatsgebiet Palästina, das heute zu Israel gehört. Sie und ihre Eltern sind im „Flüchtlingslager“ Jalil (Wavel) geboren. Wie es kam, dass die Familie plötzlich libanesische Pässe bekam, weiß ich auch nicht. Müsste man untersuchen, bevor man Vermutungen anstellt.

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    LF ist genial! Einfach alle Islamisten nach Deutschland holen und schon ist die Welt (minus Deutschland) ein friedlicher Ort.

    Dass da noch keiner vorher drauf gekommen ist…

    Nur LF’s „Freundeskreis“ soll bitte nicht behelligt werden, kann ja nicht sein, dass er/sie persönlich mit den Folgen der eigenen Politik konfrontiert wird.

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    Woher wissen sie das die Araber geflohen sind?80% der damaligen Araber haben keinen einzigen Israelischen Soldaten zu Gesicht bekommen und sind aufgrund von Versprechung der Araber(bald könnt ihr zurück und euch das Hab und Gut der Juden holen)oder erfudnenen Greuelgeschichten(gaben die Araber auch zu).
    Selbst der heutige Präsident ABBAS machte die Araber verantwortlich!!!

    Hier noch ein paar Zitate von Arabern:
    Der Generalsekretär der Arabischen Liga bemerkte 1951, dass sein Vorgänger Azzam Pasha „den Arabischen Völkern versicherte, dass die Besetzung von Palästinas und Tel Aviv so einfach sei wie ein Spaziergang … und dass die Millionen, welche die Juden für den Landerwerb ausgegeben hätten und in die Entwicklung der Wirtschaft investiert hätten, eine leichte Beute sein würden, denn es würde ein Leichtes sein, die Juden ins Mittelmeer zu werfen.“ /Arutz Sheva_29.02.2004/

    „Unsere Führer sind verantwortlich für die Flucht der Dorfbewohner, weil sie falsche und über­triebene Gerüchte von jüdischen Verbrechen und Greueltaten wie Mord an Frauen und Kindern verbreiteten, um die Araber aufzuhetzen … Die Araber in Palästina wurden so lange in Furcht und Schrecken versetzt, bis sie flohen und ihre Häuser, Hab und Gut dem Feind überließen“ /Jordanische Tageszeitung AL URDUN, 9.4.1953, aus /Fa/

    „seit 1948 fordern wir die Rückkehr der (paläs­tinensischen) Flüchtlinge, obwohl wir es sind, die sie zur Flucht zwangen ..“ /Khaled al-Asm, ehem. syrischer Premierminister, in seinen Memoiren 1973, Haschiwah 4-1993/

    Nach einem Bericht des arabischen Instituts für Palästinensische Studien in Beirut (1969) wurde die Mehrheit der arabischen Flüchtlinge 1948 nicht vertrieben und 68% hätten das Land verlassen ohne einen israelischen Soldaten gesehen zu haben. /Pe S.13/

    Der PLO-Vorsitzende und PA-Präsident Mahmud Abbas gab zu: „Arabische Armeen zwangen die Palästinenser ihre Häuser zu verlassen“ (Filastin A-Thawra, März 1976). Am 13. Mai 2008 behauptete Al-Ayyam, die zweitgrößte pro-Abbas-Tageszeitung der Palästinenser: „[1948] sage die Arabische Befreiungsarmee (ALA) den Palästinensern, sie sollten ihre Häuser und Dörfer verlassen und ein paar Tage später zurückkehren, damit die ALA ihren Auftrag ausführen kann.“

    Der Leiter des britischen Nahost-Büros in Kairo, JohnTroutbeck berichtete im Juni 1949: „Arabische Flüchtlinge sprechen mit größter Bitterkeit von Ägypten und anderen arabischen Staaten. Sie wissen, wer ihre Feinde sind. Ihre arabischen Brüder überzeugten sie unnötig ihre Häuser zu verlassen.“ Sir Alan Cunningham der letzte britische Hochkommissar in Palästina, schrieb am 28. April 1948, dass die völlige Räumung den Arabern Haifas von höheren arabischen Kommandos aufgedrängt wurde. Der US-Generalkonsul in Haifa telegrafierte am 25. April 1948, dass „berichtet wird, dass der Hohe Arabische Rat allen Araber befiehlt wegzugehen“.

    Azzam Pascha, Generalsekretär der Arabischen Liga, sagte der libanesischen Tageszeitung Al-Holda am 8. Juni 1958: „1948 wurde uns versichert, dass die Besatzung Palästinas ein militärischer Spaziergang sein würde. … Brüderlicher Rat an die Araber in Palästina war, ihre Häuser vorübergehend zu verlassen.“ Der Londoner Economist schrieb am 2. Oktober 1948: „Der mächtigste der Faktoren [die die arabische Flucht auslösten] waren die Ankündigungen der Hohen Arabische Exukutive, die die Araber zur Flucht drängte. … Es wurde klar zu verstehen gegeben, dass die Araber, die in Haifa blieben und jüdischen Schutz akzeptierten, als Abtrünnige betrachtet würden.“ Der syrische Premierminister Khaled al-Azam gab das 1973 in seinen Memoiren zu: „Wir brachten den Flüchtlingen Vernichtung, indem wir sie aufforderten ihre Häuser zu verlassen.“

    Der ersten US-Botschafters in Israel, James G. McDonald schreibt („My Mission in Israel“): „Diese Araber flohen aus Palästina als Ergebnis einer Massenpanik, als die reichen Araber, fast bis auf den letzten Mann, im November 1947 begannen wegzulaufen. … Die Flucht wurde von Horrorgeschichten über jüdischen Sadismus provoziert, die vom Mufti und seinen Anhängern in Umlauf gesetzt wurden. … Die Flüchtlinge waren den arabischen Führern anzulasten, als Ergebnis eines Krieges, den sie anfingen und verloren.“

    usw.
    https://tangsir2569.wordpress.com/2010/11/10/wem-gehort-das-land-israel/

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      Ja, lieber Marek, auch ich habe die Bücher von Efraim Karsh gelesen. Alles richtig. Und dennoch: Es gab Massaker an Arabern, es gab Vertreibungen, und die Leute sind – aus welchen Gründen auch immer – geflohen. Das ist freilich 70 Jahre danach unerheblich und begründet kein „Recht auf Rückkehr“, genau so wenig wie Flucht und Vertreibung der Deutschen aus Polen, der Tschechoslowakei usw. ein deutsches „Recht auf Rückkehr“ begründen. Man muss, um das zu wissen, nicht das Unrecht, das an den Deutschen begangen wurde, leugnen, und auch nicht jenes, das an den Arabern in Palästina begangen wurde.

  19. avatar

    Ich darf mich einfach nur für diesen Informativen Artikel.
    Dass die Familie bereits in Schweden war, hatte ich bereits angenommen, da das Mädchen selbst sagte, sie könne etwas schwedisch.
    Solche sachlichen Berichte, die ein herbeigezerrtes Mitleidsbild mal in Kontext setzen, vermisse ich in der deutschen Medienlandschaft

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    Lieber KJN,

    „Die professionelleren Organisationen bzw. NGOs sind naturgemäß auch immer Wirtschaftsunternehmen, was keine per se – Kritik sein soll, aber bekanntlich Auswüchse hat.“

    Leider gibt es keine Möglichkeit, die NGO´s zu überprüfen, sei es AWO Caritas, Diakonisches Werk Greenpeace und viele andere.

    Da gab es doch einmal die Treberhilfe in Berlin:

    http://www.handelsblatt.com/po.....65474.html

    🙂

    M.E. jede kleine GmbH ist verpflichtet die Bilanz im Bundesanzeiger zu veröffentlichen.

    Warum eigentlich nich die großen NGO´s ??

    Und schon vergessen:

    http://www.amazon.de/Die-Asozi.....3421045712

    http://www.wiwo.de/politik/deu.....95058.html

    Und fragen Sie doch einmal bei der AWO, der Caritas und der Diakonie nach, wie das Business mit den Flüchtlingen boomt 🙂

    Der Caritas Geschäftsklimaindex dürfte sich seit dem Limburg Skandal erheblich verbessert haben!!

    http://www.caritas.de/neue-car.....ehen-optim

    Und soviel zu Profit und Nächstenliebe:

    http://www.handelsblatt.com/po.....538-5.html

  21. avatar

    Herr, die Not ist groß!
    Die ich rief, die Geister,
    Werd‘ ich nun nicht los.

    ‚Nein, meine Heimat ist Palästina.

    Warst du denn mal dort? Nein, aber irgendwann werde ich dort leben‘, sagt sie, und ihre Augen leuchten. Im Wohnzimmer hängt eine historische Karte von Palästina.

    Aber was heißt eigentlich Palästina? Von welchem Gebiet spricht sie? ‚Alles‘, sagt Reem. Aber da ist Israel. ‚Ja, noch, aber meine Hoffnung ist, dass es irgendwann nicht mehr da ist, sondern nur noch Palästina.‘ Wie soll das gehen?

    ‚Das Land sollte nicht mehr Israel heißen, sondern Palästina.‘

    Weißt du, dass Deutschland und Israel eine besondere Geschichte haben? Dass wir zu dem Land stehen, dass wir Judenhass nicht zulassen? ‚Ja, aber es gibt Meinungsfreiheit, hier darf ich das sagen‘, sagt sie.

  22. avatar

    Vielen Dank, Herr Posener, für diesen sorgfältig recherchierten und gründlich durchdachten Text. Ein zusätzliches Element hätte noch eingebaut werden können, ohne allerdings, dass man Ihnen sein Fehlen vorwerfen kann: Die Tatsache, dass die anti-jüdischen Übergriffe in Malmö verteidigt, kleingeredet, gerechtfertigt und durch provokante öffentliche anti-israelische Äußerungen letztendlich gefördert, ja gefordert wurden von: Ilmar Reepalu, dem sozialdemokratischen Bürgermeister von der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Schwedens. Der Schwesterpartei der SPD, mithin also der Partei des Handelsreisenden Sigmar Gabriel und der Meinungsmacher Augstein J., Augstein F. und Prantl. Dr. Merkel (CDU) konnte also auch in dieser Hinsicht nicht Recht haben und nichts richtig machen, egal, was und wie sie es tat (oder unterließ.)

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    @Roland Ziegler
    Die Hilfsorganisationen der Parteien (ich weiß es von der hiesigen CDU-Kleiderstube, aber sicher auch andere, wie Arbeiterwohlfahrt und Linken) scheinen – weil komplett ehrenamtlich – wirklich nah am Bürger zu sein und sagen sehr genau, was aus welchen Gründen auch weitergegeben wird. Das muss man bei aller Kritik am Parteiengeschäft mal sagen. Die professionelleren Organisationen bzw. NGOs sind naturgemäß auch immer Wirtschaftsunternehmen, was keine per se – Kritik sein soll, aber bekanntlich Auswüchse hat.

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    Verzeihung, Herr Posener,

    Sie behaupten, den Propagandabegriff „Lager“ nur in Anführungszeichen zu benutzen. Im obigen Text verwenden Sie das Wort zwölf mal. Kein einziges mal setzen Sie es in Anführungszeichen. Wollen Sie behaupten, die „Anführungszeichen“ seien virtuelle, die man sich mitdenken müsse?

    Gruß

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      Das stimmt nicht, „Nur eines noch“, und wenn man schon penibel sein will, dann sollte man auch richtig hingucken. Zuerst erkläre ich, dass das Lager „in Wirklichkeit eine Betonsiedlung“ ist. Dann benutze ich bei der ersten Verwendung des Worts „Lager“ Anführungszeichen. Danach erwarte ich schon, dass die LeserInnen wissen, was ich meine, wenn ich das Wort benutze. Sowie die Verwendung des Kürzels DDR nicht bedeutet hat, dass man den Staat wirklich für eine demokratische Republik hielt. (Ich weiß, die Springer-Presse sah das damals anders.) Wenn Sie inhaltlich etwas auszusetzen haben an dem Artikel: bitte. Aber diese Erbsenzählerei ist absurd. Und verschwendet Ihre Zeit und meine.

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    …das ist allerdings eine Adresse der LINKE. Wer da Berührungsängste hat, frage vielleicht bei einem Politiker oder Partei seiner Wahl nach.

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    „Wenn Merkel wirklich etwas tun will für Reem…“. Wir Bürger sollten uns über das wichtigste Merkmahl unserer Kanzlerin Merkel im klaren sein, wenn sie etwas tut, dann tut sie es letztlich und immer für sich selber.

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    Sehr geehrter Herr Posener,

    leider fallen auch Sie auf einen der „palästinensischen“ Propagandatricks herein: Sie übernehmen völlig unkritisch die Diktion vom „Flüchtlings-Lager“. Dabei beschreiben Sie ja selbst die Siedlung Jalil als „ausufernde Betonsiedlung“. Die sogenannten „Lager“ sind seit Jahrzehnten entweder Stadtteile größerer Städte (Schatila) oder unterscheiden sich in NICHTS von allen anderen arabischen Städten des Nahen Ostens, die allesamt trostlose, ausufernde Betonsiedlungen sind. Aber „Lager“ klingt ja so schön gruselig!

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      Nein, „nur eines noch“, ich falle nicht darauf herein, deshlab setze ich den Begriff in Anführungszeichen und sage, um was es sich in Wirklichkeit handelt. Ich habe solche „Lager“ in Amman besucht, wo sie mittlerweise schlicht und einfach Stadtteile der jordanischen Hauptstadt mit hauptsächlich palätinensicher Bevölkerung (und Vorzugsbehandlung durch die UNRWA) sind. Jalil ist allerdings ein besonders tristes Exemplar.

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    Okay, ich habe Sie wohl falsch verstanden. Dann bezieht sich ihre Kritik an der „freiwilligen Blindheit […], Zuwanderer willkommen zu heißen“ also nicht auf Leute wie mich, die Reem unabhängig von ihren Haltungen ein Aufenthaltsrecht gewähren wollen, sondern nur ganz allgemein auf den manchmal zu unkritischen zwischenmenschlichen Umgang mit Migrant*innen!? Dann kann ich das nachvollziehen und dann lösen sich für mich auch die Widersprüche in Ihrem Beitrag auf.
    Mit meinem Kommentar wollte ich nur noch mal betonen, dass ich in Sachen Aufenthaltsrecht (um das es Ihnen ja scheinbar nicht ging) tatsächlich eine Art „freiwillige Blindheit“ gutheiße. So ist es mir in dieser Beziehung vollkommen egal, ob Reem nun ein „Flüchtlingsmädchen“ ist oder nicht, da mir in keinem Fall ein guter Grund einfällt, Menschen auszuweisen. Ob ich dann alle Migrant*innen – unabhängig von ihren Einstellungen – in meinem eigenen Freundeskreis „willkommen heiße“, steht dann natürlich auf einem anderen Blatt! Manche Migrant*innen (etwa die IS-Rückkehrer*innen aus Syrien) heiße ich in der BRD vor allem aus dem Grund willkommen, dass ihnen hier das Verfahren gemacht werden kann. Mit anderen Worten: Die von mir befürwortete ‚Willkommenskultur‘ bezieht sich unter Umständen auch darauf, die Knasttüren zu öffnen ;-).

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      Genau, LF: „Flüchtling“ ist nicht gleich „Flüchtling“, und „Willkommenskultur“ heißt auch, sich über die Menschen zu erkundigen, die man willkommen heißt – und gegebenenfalls ihnen sehr deutlich sagen, was unsere Kultur jenseits des Willkommens ausmacht.

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    Zitat Posener: „Der Fall Reem zeigt, dass man in bestimmten Kreisen bis zur freiwilligen Blindheit bereit ist, Zuwanderer willkommen zu heißen. Niemand stellt ihr oder ihrem Vater oder ihrer Mutter Fragen zu Israel, Juden, dem Holocaust usw. […]“.

    Aus meiner Sicht tut es nichts zur Sache, welche Haltung Reem und ihre Eltern zu Israel haben. Menschen aus der BRD zu verweisen, weil ihre Haltungen besch***** sind, macht doch keinen Sinn! Islamist*innen abschieben zu wollen ist aus meiner Sicht genauso sinnlos wie „Nazis raus“ zu brüllen. Wer z. B. zum jetzigen Zeitpunkt Islamist*innen in die Türkei abschiebt, riskiert doch, sie direkt in die Hände des IS zu treiben. Die Überzeugung, dass man alle Menschen mit menschenverachtenden Haltungen einfach ausweisen sollte, führt doch nur dazu, dass sich die Nazis und Islamist*innen dieser Welt andernorts umso ungestörter zusammenraufen können. Und man kann nicht auszugehen, dass Andersdenkende davon auf Dauer unbehelligt bleiben. Allein die Tatsache, dass diese Menschen wieder Kinder kriegen, die dann nichts dafür können in solch ein Umfeld geboren worden zu sein, sollte doch Grund genug sein, „Nazis-“ oder „Islamist*innen-Raus“-Forderungen als viel zu kurz gedacht zu bezeichnen.

    Aber wem sag ich dass… Sie schreiben ja selbst, dass es vollkommen kontraproduktiv wäre, Reem zurück in diesen Hort von Judanhasser*innen zu schicken. Was tun die oben zitierten Punkte dann zur Sache, wenn es um die Frage geht, ob Menschen wie Reem in der BRD ‚willkommen geheißen‘ oder ausgewiesen werden sollen? Ich gehöre gerne zu den „freiwilligen Blinden“, die diese Menschen nicht in die Arme von Fanatiker*innen treiben wollen. Ich glaube unser Rechtsstaat kommt mit Nazis und Islamist*innen immer noch besser zurecht, als etwa die meisten Länder im (derzeit vollkommen destabilisierten) Nahen Osten. Und vielleicht kann das jetzige (außerfamiliäre) Umfeld von Reem ja sogar verhindern, dass das Mädchen zu einer ausgewachsenen Hamas/Hisbollah-Unterstützerin wird.

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      Lieber LF, ich wiederhole mich, aber es muss wohl sein. Reem ist kein „Flüchtlingsmädchen“. Sie ist kein Opfer israelischer Politik. Ich habe wiederholt – das erkennen Sie ja an – geschrieben, dass sie hierbleiben soll. Aber zur Wahrheit gehört auch die Beleuchtung der Hintergründe. Der Unwille, das zu tun, ist das, was dieser Artikel anprangert. Mehr nicht, aber auch nicht weniger.

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    @Alan Posener: Gut möglich, dass es an meiner Lektüre liegt, denn die hat, wie Sie richtig erkannt haben, tatsächlich stattgefunden. Das ist eben das Schöne an so einem Blog: Der eine schreibt’s, der andere liest’s, und dabei entstehen Unterschiede, über die man sich dann austauschen kann.

    Heute bringen wir die Kisten vorbei, ich befürchte auch, dass man dort gar nicht so erfreut sein wird. Das würde aber nichts machen, dann eben nicht und wir bringen den Kram eben woanders hin. Irgendjemand wirds schon haben wollen (es sind wirklich schöne Spielsachen dabei).

    Sehen Sie es mir bitte nach, wenn ich inhaltlich nicht weiter nachhaken will. Ich stehe schon mit einem Bein auf einem Berggipfel in Österreich. Ich kann erst wieder in ein paar Wochen lesen und verspreche, weiterhin möglichst viel vom Gelesenen so falsch wie möglich zu verstehen. Aber nun freue mich erstmal aufs verübergehende Offline-Leben und anstrengende aufhaltsame Aufstiege in die Höhenluft. Schöne Grüße an Sie u. die aktiven Mitstreiter auf diesem Blog! und an EJ, falls er noch mitliest.

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    Lieber Herr Posener, Ihr Artikel liest sich wie ein großes „ja, aber“. „Ja“, es ist ein Flüchtlingskind. „Aber“ nicht aus Afrika und vom Boot. „Ja“, es ist ein rührender und hilfsbedürftiger Fall. „Aber“ die Araber sind daran schuld. Irgendwie wollen diese Teilsätze nicht zusammenpassen.

    Jedenfalls sollte man diesem Mädchen und seiner Familie hier unbürokratisch helfen. Solche Leute sind hier von (fast) allen gern gesehen und werden gern aufgenommen. Das ist das Wichtigste. (Wir haben übrigens vor einigen Tagen ein paar Umzugskartons mit ausrangierten Kinderklamotten und Spielzeug gepackt, die wir beim nächsten Flüchtlingsheim vorbeibringen wollen; mal sehn ob die das gebrauchen können.)

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      Lieber Roland Ziegler, es tut mir Leid, dass Sie meinen Artikel als „großes Ja, aber“ gelesen haben. Ich denke aber, das liegt an Ihrer Lektüre. Ich habe völlig klar ohne Wenn und Aber formuliert:
      1. „(Reem) ist in Europa, weil ihre Eltern gehofft haben, hier Ärzte zu finden, die Reem das Gehen ermöglichen würden. Und – um es klar zu machen: Dafür bewundere ich sie.“
      2. „In Baalbek (herrscht) allerdings die Hisbollah, im Lager (herrschen) Fanatiker. Will man Reem – selbst wenn sie gehen könnte – und ihre Eltern dorthin zurück schicken? Wo aus dem ihrer Hoffnung und ihrer Zukunft beraubten Mädchen eine Leila Khaled oder eine namenlose Selbstmordattentäterin werden könnte, sofern sie nicht einem „Kämpfer“ als Gebärmaschine angedient würde?“
      3. „Reems Eltern, die für ihr Kind alles tun, sind zu bewundern. Reem selbst ist ein Wunder.“
      Was ich kritisiere, ist der hiesige Mediendiskurs. Die Tatsache, dass Reem in einem Palästinenserlager geboren wurde, wo schon ihre Eltern geboren wurden, wird schlicht aus der Diskussion ausgeblendet. Von der einen Seite womöglich mit Rücksicht auf Israel, von der anderen Seite vielleicht mit Rücksicht auf die Palästinenser.
      Dabei wird der Fall vom Hamas-Sympathisanten Martin Lejeune, der offensichtlich das Vertrauen der Familie besitzt und ein Exklusiv-Interview mit Reem bekam, eindeutig politisch ausgeschlachtet. Seinen Artikel mit dem Interview habe ich hier bereits gepostet. Mir geht es also um eine Diskussion des – wie ich finde manipulativen – Verhaltens der meisten Medien, die einfach nicht wissen wollen, was sich hinter der bequemen Formal vom „Flüchtlingsmädchen“ versteckt.
      Ich finde es gut, dass Sie Kinderspielzeug und Kleidung in ein Flüchtlingsheim bringen wollen. Wir haben das vor Weihnachten bei uns auch getan und wurden ein wenig unwirsch gebeten, es woanders hinzubringen, das Heim habe schon so viel und wisse nicht wohin damit. Man zeigte uns eine Garage voller Spenden. Zu diesem Komplex habe ich mich hier auf „SM“ auch schon geäußert und die Deutschen gegen den pauschalen Vorwurf der flächendeckenden Fremdenfeindlichkeit in Schutz genommen.
      Der Fall Reem zeigt, dass man in bestimmten Kreisen bis zur freiwilligen Blindheit bereit ist, Zuwanderer willkommen zu heißen. Niemand stellt ihr oder ihrem Vater oder ihrer Mutter Fragen zu Israel, Juden, dem Holocaust usw., weil man Angst hat, die Antworten könnten die Familie Sahwil schlecht aussehen lassen.

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    „Verschärft wird die Situation durch die Weigerung der libanesischen Regierung, den seit Jahrzehnten im Land lebenden Palästinensern die elementarsten Rechte einzuräumen, so das Recht, Eigentum zu erwerben, zu arbeiten oder einen Pass zu bekommen.“

    Menschen, die seit 67Jahren in einem Land leben, dürfen kein Eigentum erwerben und nicht arbeiten. Ab welchem Jahr wäre es denn angebracht gewesen, von Apartheid zu sprechen? Im Libanon gibt es sehr wohl Verfolgung und Diskriminierung, nämlich der Araber, die dort geboren, aufgewachsen und deren Eltern schon dort gelebt haben, die aber das Pech haben, Vorfahren aus den Gegenden zu haben, die heute Israel ist. So ein Versuchsaufbau funktioniert nur gegen Israel, in anderen Fällen wäre das niemand vermittelbar.

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