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Islamisierung als Kampfbegriff

Zur „Pegida“ als Bewegung hat die Bundeskanzlerin in ihrer Neujahrsansprache das Nötige in der angemessenen Kürze gesagt. Interessanter scheinen mir die Reaktionen außerhalb Dresdens und des unmittelbaren ideologischen Einflussbereichs der Pegida. Auf sie, scheint mir, passt das Wort vom „hilflosen Antifaschismus“.

Einige Kommentatoren haben sich einen Spaß daraus gemacht, sich über die in der Tat alberne Verwendung des Begriffs „Abendland“ durch die Pegida-Leute zu mokieren. Andere haben darauf hingewiesen, dass es kaum irgendwo in Deutschland weniger Anzeichen für eine „Islamisierung“ gibt als im Süden Sachsens. (Von den angrenzenden EU-Staaten Tschechien, Slowakei und Polen ganz zu schweigen.)
Diese Kommentatoren – ebenso wie jene Politiker, die meinen, man müsse „die Ängste der Menschen ernst nehmen“ – übersehen, dass die „Islamisierung“ ein Kampfbegriff gegen die Demokratie ist, wie vor 1945 die „Verjudung“.
Das Problem besteht nicht darin, dass – sagen wir – 20.000 Dresdener die Islamisierung Europas für eine Gefahr halten, sondern dass es bis weit in bürgerliche Kreise hinein ein Gefühl gibt, die Leute könnten ein bisschen Recht haben. Das Problem besteht nicht darin, dass einige Tausend Dresdener „Lügenpresse!“ brüllen, weil sich die seriösen Medien der Kampfparole „Islamisierung“ nicht bedienen wollen. Das Problem besteht darin, dass sich die seriösen Medien getroffen fühlen.

Damals „Verjudung“; heute „Islamisierung“
Noch einmal: Die Parole von der „Islamisierung“ ist nicht bloß eine falsche Behauptung, nicht bloß eine Übertreibung. Sie ist der Versuch, die demokratische Ordnung, das „System“, zu delegitimieren, weil sie die „Islamisierung“ nicht stoppt oder sie gar fördert. So wurde die Parole von der „Verjudung“ von den Nazis verwendet. Die Nazis konnten mit dieser Parole aber nur reüssieren, weil viele Leute damals das Gefühl hatten, sie könnten ein bisschen Recht haben.
Wie Philipp Jenninger in seiner Rede zum 50. Jahrestag der Reichskristallnacht (ich weiß, ich weiß; ich verwende den Begriff trotzdem) ausführte: „Und was die Juden anging: Hatten sie sich nicht in der Vergangenheit doch eine Rolle angemaßt – so hieß es damals –, die ihnen nicht zukam? Mussten sie nicht endlich einmal Einschränkungen in Kauf nehmen? Hatten sie es nicht vielleicht sogar verdient, in ihre Schranken gewiesen zu werden? Und vor allem: Entsprach die Propaganda – abgesehen von wilden, nicht ernstzunehmenden Übertreibungen – nicht doch in wesentlichen Punkten eigenen Mutmaßungen und Überzeugungen?“

So war es.
Und so, wie es heute Muslime gibt, die der Mehrheitsgesellschaft bescheinigen, ihre Ängste seien nicht völlig irrational, so hatten damals nicht wenige Juden das Gefühl, es gebe tatsächlich so etwas wie ein „Judenproblem“. Mit etwa zwanzig Jahren dichtete mein Vater folgenden Schüttelreim: „Beim Bach-Konzert im Kassenraum / Siehst du nur Juden, andere Rassen kaum.“ (Damals warf man den Juden vor, sich durch Überassimilation in den Volkskörper hineinzuschleichen und ihre jüdische Herkunft zu verschleiern; heute wirft man den Muslimen vor, sich nicht assimilieren zu wollen. Wie man’s macht, ist’s falsch.)
Ja, sagen die Leute, die meinen, man könnte zugleich Philosemit und Islamhasser sein, aber der Antisemitismus war doch offenkundiger Blödsinn! Die Juden waren doch die unschuldigen Opfer wild gewordener deutscher Kleinbürger; aber die Muslimen sind tatsächlich eine Gefahr. Es gibt ja den islamistischen Terror; einen jüdischen Terror hat es nie gegeben.

Martin Hohmann und die Juden als Tätervolk
Nun, Anfang des 20. Jahrhunderts waren die Antisemiten ebenso fest davon überzeugt, es gebe sehr wohl einen jüdischen Terror. Darauf wies der CDU-Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann in seiner Rede zum Nationalfeiertag 2003 hin: „Gibt es auch beim jüdischen Volk, das wir ausschließlich in der Opferrolle wahrnehmen, eine dunkle Seite in der neueren Geschichte oder waren Juden ausschließlich die Opfer, die Leidtragenden?“
Hohmann listet in seiner Rede die vielen Juden (Juden der Rasse, nicht der Religion nach), die an führender Stelle kommunistischer und sozialistischer Parteien in Europa standen und resümiert:
„Wir haben nun gesehen, wie stark und nachhaltig Juden die revolutionäre Bewegung in Russland und mitteleuropäischen Staaten geprägt haben. Das hat auch den amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson 1919 zu der Einschätzung gebracht, die bolschewistische Bewegung sei ‚jüdisch geführt’. Mit einer gewissen Berechtigung könnte man im Hinblick auf die Millionen Toten dieser ersten Revolutionsphase nach der ‚Täterschaft’ der Juden fragen. Juden waren in großer Anzahl sowohl in der Führungsebene als auch bei den Tscheka-Erschießungskommandos aktiv. Daher könnte man Juden mit einiger Berechtigung als ‚Tätervolk’ bezeichnen.“

Der Fairness halber merke ich an, dass Hohmann diese Behauptung zumindest der Form nach gleich wieder zurücknimmt. Die jüdischen Bolschewiken, so Hohmann, „waren nach Herkunft und Erziehung Juden, von ihrer Weltanschauung her aber meist glühende Hasser jeglicher Religion. Ähnliches galt für die Nationalsozialisten. Die meisten von ihnen entstammten einem christlichen Elternhaus. Sie hatten aber ihre Religion abgelegt und waren zu Feinden der christlichen und der jüdischen Religion geworden. Verbindendes Element des Bolschewismus und des Nationalsozialismus war also die religionsfeindliche Ausrichtung und die Gottlosigkeit. Daher sind weder ‚die Deutschen’, noch ‚die Juden’ ein Tätervolk.“
Gewiss freuen sich die Juden, ob religiös oder gottlos, derart vom Verdacht, „Tätervolk“ zu sein, freigesprochen zu werden. Dass Hohmann trotz dieses Schlenkers durchaus das Ressentiment gegen die Juden schüren wollte, geht auch daraus hervor, dass er zu Beginn seiner Rede auf eine Frage verweist, die er als Abgeordneter der – damals Rot-Grünen – Regierung gestellt hat: „Ist die Bundesregierung angesichts der Wirtschaftsentwicklung und des Rückgangs der Steuereinnahmen bereit, ihre Entschädigungszahlungen nach dem Bundesentschädigungsgesetz (also an – vor allem jüdische – Opfer des Nationalsozialismus) der gesunkenen Leistungsfähigkeit des deutschen Staates anzupassen?“

Die Logik des Vorurteils
Ansonsten ist an Hohmanns Ausführungen so viel Verqueres, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll. Damit, dass niemand den Deutschen unterstell, ein „Tätervolk“ zu sein? (Allenfalls spricht man vom Land oder vom Volk der Täter, was etwas anderes ist, nämlich das Land oder das Volk, aus dem die Täter stammten.) Damit, dass der Anteil der Nazis und der Nazi-Wähler an der deutschen Bevölkerung viel höher war als der Anteil der Bolschewisten an der jüdischen? Damit, dass selbstverständlich der christliche Antijudaismus etwas mit dem Antisemitismus der Nazis zu tun hat, ebenso wie der jüdische Messianismus etwas mit der Beteiligung vieler emanzipierter Juden an progressiven – und leider auch an linksradikalen und terroristischen Organisationen zu tun hat? Das trifft nicht das Wesentliche. Das Wesentliche ist die Struktur des Ressentiments: Von wenigen – oder vielen – wird auf die Mehrheit – oder alle – geschlossen. Die meisten Nazis und Kommunisten waren Atheisten; also ist der Atheismus schuld an Nationalsozialismus und Kommunismus, also sind die Atheisten ein Tätervolk: „Die Gottlosen mit ihren gottlosen Ideologien, sie waren das Tätervolk des letzten, blutigen Jahrhunderts.“ So Hohmann. Und nach dieser Logik des Irrsinns wären natürlich auch die Juden und die Deutschen ein Tätervolk.

Eine Schande für Deutschland
Eineinhalbtausend Millionen Muslime gibt es auf der Welt. Ein winziger Bruchteil davon sind Fundamentalisten, und davon ein Winziger Teil Terroristen. In Deutschland leben vielleicht viereinhalb Millionen Muslime, die überwältigende Mehrheit von ihnen gemäßigte türkische und kurdische Sunniten. Aber nach jedem Terroranschlag verlangen die Islamfeinde von „den Muslimen“ eine Distanzierung, als stünden alle Muslime unter Generalverdacht.
Noch vor sechzig, siebzig Jahren gab es so gut wie keine unabhängigen islamischen Staaten, lebten fast alle Muslime in Kolonien, die von christlichen Ländern seit Jahrzehnten, wenn nicht jahrhunderten beherrscht worden waren. Zu Recht hätte man von der „Europäisierung“ oder „Verwestlichung“ der muslimischen Welt reden können. Da muss es einem Moslem schon merkwürdig vorkommen, wenn nun ausgerechnet Europäer die „Islamisierung“ ihres Kontinents an die Wand malen – nachdem sie selbst die Muslime als billige Arbeiter ins Land geholt haben.
Noch in den letzten 20 Jahren haben die Russen in Afghanistan und Tschetschenien, die Serben in Bosnien und im Kosovo genozidale Operationen gegen Muslime durchgeführt; die Chinesen unterdrücken seit Jahrzehnten die muslimischen Uiguren; in Indien wird der Hindu-Nationalismus von Muslimen als Bedrohung empfunden. Von den westlichen Operationen im Irak und in Libyen und vom israelisch-palästinensischen Konflikt will ich erst gar nicht anfangen. Wie muss es einem hier lebenden Moslem vorkommen, wenn nun Menschen grölend durch Dresden ziehen, „Wir sind das Volk“ rufen – und Politik und Medien, teilweise jedenfalls, statt von den Ängsten der muslimischen Bürger zu reden, die Ängste der Rassisten ernster zu nehmen versprechen?
Der Antisemitismus diente dazu, die Demokratie als „verjudet“ zu diskreditieren. Der Islamhass dient dazu, mit der Parole von der „Islamisierung des Abendlands“ der Demokratie die Kapitulation vor dem Islam zu unterstellen und dadurch zu diskreditieren. „Wehret den Anfängen“ hieß es nach 1945. Warum schreit ein Teil der deutschen Publizistik und Politik dagegen an, dass man der Pegida entgegentritt? Heiko Maas hatte Unrecht, als er sagte, Pegida sei eine Schande für Deutschland. Die wahre Schande, das sind die Pegida-Versteher.

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210 Gedanken zu “Islamisierung als Kampfbegriff;”

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    Cher Parisien oder Geheimrat oder Lyonaise oder madouceparis

    dass sie soviel Zeit haben….hier soviel zu posten….

    Wie heisst es bei Mies van der Rohe:

    Less is more

    Und hier Lucas als “ Depp “ zu beschimpfen???

    Wie war das noch mit der netiquette?

    Oder brauchen sie wieder einmal einen Urlaub von starke meinungen??

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    Sehr geehrter Herr Posener,

    Sie haben Recht. Die Unterstellung, Broder habe den Verstand verloren war natürlich reine Rhetorik. Ich halte Broder durchaus für einen scharfen Denker. Umso mehr wundert und ärgert es mich, dass er zu PEGIDA – sowie ganz allgemein zum Islam – solche undifferenzierten, ressentimentgeladenen Kommentare von sich lässt. Aber sei’s drum: Seine Meinung muss man* und frau* ja nicht teilen und seine Artikel muss auch niemand lesen.
    Zurück zu erfreulicheren Dingen: Danke für den Link zu Ihrem anderen Artikel. Mir war tatsächlich nicht bekannt, dass Sie sich schon seit längerem für eine solche Linie stark machen (so lange lese ich diesen Blog noch nicht). Ich habe zwar selbst auch Probleme damit, den Antisemitismus mit Islamophobie und anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit in eine Kiste zu stecken (da das antisemitische Denken m. E. doch relativ einzigartige Strukturen und Dimensionen aufweist – alleine durch den ganzen verschwörungstheoretischen Mist…), doch ich freue mich wie gesagt sehr darüber, dass Sie der Islamfeindlichkeit (eines Teils) Ihrer WELT-Kollegen ordentlich kontra geben (was ich auch in Bezug auf einige Antideutsche – die ich ja im Allgemeinen gegen Sie verteidige – für bitter nötig halte: http://www.publikative.org/201.....idaritaet/).
    Dass Sie sowohl mit Broder und Matussek als auch mit Yücel eine persönliche Freundschaft verbindet, ist natürlich schon ein starkes Stück! Nicht das Sie mich falsch verstehen: Ich will mir in keinster Weise anmaßen, anderen Menschen vorzuschreiben, mit welchen Personen sie sich in ihrem Berufs- und Privatleben umgeben (es sei denn, es geht um ausgewaschene, oder besser gesagt „dreckige“ Nazis), aber zwischen einem Herrn Yücel und einem Herrn Matussek liegen meinem Anschein nach ganze Universen! Insofern muss ich schon sagen (und das meine ich nicht nur ironisch): Kompliment für Ihre Menschenfreundlichkeit und Toleranz (in diesem Falle passt dieser mit „Duldsamkeit“ gleichgesetzte Begriff vermutlich tatsächlich ganz gut ;-))!
    Als „Junger Liberaler“, der auf freundschaftlicher Ebene lieber in linksradikalen Kreisen verkehrt (→ „Hallo, Verfassungsschutz!“), bin ich an Meinungsverschiedenheiten zwar durchaus gewohnt, doch einen solchen Spagat musste ich in meinem Freundeskreis zum Glück noch nie vollziehen.
    Wer weiß, vielleicht entgeht mir ja was, doch ich glaube nicht, dass ich mich in diesem Leben noch mit Herrn „Bin-homophob-und-auch-gut-so“ (der mir zuletzt wieder in dieser unsäglichen „Horizonte“-Sendung auf den Geist gegangen ist: http://www.publikative.org/201.....erachtend/) anfreunden werde. Wie auch immer: Das verlangt ja auch niemand.

    Herzliche Grüße,
    LF

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    „lucas sagt:
    11. Januar 2015 um 03:01

    ot
    Warum verwende(te)n beide, British Union of Fascists und Singapurs People’s Action Party, Flash and Circle?“

    Ja, warum??? Bitte klär uns auf, die Frage brennt unter den Fingernägeln!!! Danke im Voraus, Du Depp!!!

    1. avatar

      Lieber Geheimrat, wir pflegen hier einen etwas anderen Sprachgebrauch als Sie es offensichtlich gewöhnt sind. Sei es, dass Sie keine gute Kinderstube genossen haben, sei es, dass Sie durch die Anonymität des Netzes verführt werden, Ihr wahres Ich zu offenbaren: „Du Depp!“ ist eine persönliche Beleidigung, die ich mir hier verbitten möchte.

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    An diesem langen WE nach dem Shabbes in Paris, der ausfiel und nach den Karikaturisten- und Polizistenmorden bin ich einfach nur erstarrt. Jetzt kommt so was wie Wut in mir hoch.
    Wurde doch in diesem Land gesagt (das Gelübde war nur ein Vorsatz – kann ich nicht halten): „Fällt der Euro, fällt Europa.“ Das ist Kiki. Mein Leben geht auch nicht kaputt, wenn meine Vitrine umfällt. Meine Wut hat mir einen besseren Satz eingegeben, der sich auf den diskutierten Exodus bezieht: Gehen die Juden, geht Europa vor die Hunde.

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    Ich hatte mich gewundert, dass am Sonntag Abend, 22:15, als ich wieder auf dieser Seite einkehrte, mein Kommentar vom Samstag, 17:01, nicht freigeschaltet war, jedoch einige Kommentare, die danach am Samstag und Sonntag danach gepostet waren. Wenn Sie nun schreiben „Ihr Kommentar wartete auf Freischaltung, weil ich den ganzen Sonntag mit anderen Dingen beschäftigt war“, sind Sie entweder am Sonntag sehr selektiv mit der Freischaltung umgegangen oder Ihre rechte weiß nicht, was die linke tut. Wie auch immer, Subjekte, die derart mit sich im Reinen sind, sind für mich interessante Beobachtungsobjekte.

    Ich bin kein Sachverständiger (auch kein Anhänger) für die Pegida, auch nicht für den Islam, ich wollte nur darauf hinweisen, dass das Verständnis für Pegida bis in gutbürgerliche Kreise (Kubicki, Safranski, Klonovsky u.v.a.m.) daher kommt, dass viele Bürger wahrnehmen, dass auf diesem Feld die herrschende Politik und die sie unterstützende Presse anstatt pragmatische Politik zu betreiben sich moralisch und symbolisch aufplustert. Dadurch wird der Pegida nicht der Wind aus den Segeln genommen, im Gegenteil werden ihnen noch Mannschaften zugetrieben. Da wundert man sich auch nicht, dass Bürger, die ihre demokratischen Rechte wahrnehmen, als Antidemokraten diffamiert werden (als Demokraten gelten offenbar nur die, die die richtige „freiheitliche“ und „tolerante“ Ideologie pflegen). Lieber Alan Posener, Sie blicken blind in einen Abgrund an Verachtung; dabei bin nicht ich das Problem, auch wenn man den Postboten, der die Botschaft bringt, nicht mag.

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    @ Alan Posener
    Ich hab’s nochmal gelesen und finde es noch schlechter, weil Sie versuchen, zu definieren. Stevanovic hat hier mal anhand von BHerz. erklärt, dass man ganz schlecht katalogisieren kann, und wie selbst beste Nachbarn plötzlich zu Feinden wurden.
    Es lässt sich auch nicht definieren, weil wir m.E. zu wenig Kategorien haben. Ein bisschen verrückt ist es schon, dass wir bald 100 Sorten Sexausrichtung haben, aber nur Gläubige und Atheisten.
    Unter Gläubigen finden sich jede Menge Atheisten. Das Einzige, was sie machen, ist, was man im Amerikanischen „go through the movements“ nennt. Unter Atheisten gibt es haufenweise wirkliche Humanisten und genauso viele kalte Frösche. Unter Muslimen sind viel mehr Nationalitäten vorhanden und Untergruppen als Einigkeit.
    Im Prinzip ist das Muster gleich:
    1. Russische Revolution: Erst der Adel, dann die Bürger, dann jeder gegen jeden.
    2. NS-Zeit: Erst die Oppositionellen, dann die Juden, Szinti und Homosexuellen, dann die Bürger, die Juden halfen, dann D gegen alle (z.B. Einsperren der Baltendeutschen).
    3. Islam in Nahost: Erst die nordafrikanischen Juden (die heute z.T. in Frankreich leben) und die Juden im Irak, dann Sunni gegen Shia, dann umgekehrt, heute IS gegen Christen, Jesiden, Schiiten, irgendwann jeder gegen jeden.

    Erklärungsversuche zwecklos. Den Wunsch zu töten erklären zu wollen – zwecklos. Jüdische Bolschewiki: Wie viele davon haben jemanden getötet – marginal vermutlich.

    Mal was anderes:
    Wenn diese Probleme nicht offensiv und auch hart und ohne falsche Rücksichten auf die schreckliche Kinderstube behandelt werden, werden wir Militärstaaten kriegen. In Paris sind 10000 Mann Militär unterwegs. Und nicht wegen Pegida. Und wenn ich Pegida abwartend anschaue, bin ich „eine Schande“, letzter Absatz. Sind Sie sich da sicher? Beantworten Sie bitte diese eine Frage.
    Sind Sie sich absolut sicher, dass Sie mich nicht massiv unterschätzen aus Eitelkeit, mich, jemanden, der einen Riesensprung machen kann, den 95 Prozent nicht verstehen würde, und der Charb einfach mit einem auferstandenen Jesus herumgehen lässt? Vielleicht lief er auch mit Wolinski, das war mir nur zu einfach.
    Nehmen Sie zur Kenntnis: Pegida hat Sympathien oder abwartendes Verständnis, weil die Leute nicht in der Bundesrepublik der Alternativlosigkeit wohnen wollen. der BRA, Alternativlosigkeit, nicht der Alemannen.
    Weil die BRA keine Opposition mehr hat. Weil das „Mädchen“ Angst hat, offene Debatten zuzulassen. Angst, ja. Und manchmal sah ich sie recht erschöpft. Und gelegentlich tut sie mir leid, manchmal auch nicht. Es sind ihre Leute dort. Ihr Master hat ihnen blühende Landschaften versprochen, aber nicht auf Schleiern. Oder?
    Wenn Sie nochmal irgendwelche Juden mit Tätern in Verbindung bringen, werde ich das auf englisch und französisch übersetzen und international verteilen, mein Guter. Schöne Grüße von dem alten Bolschewiken Lenin. Wer dort richtig ‚rumgehackt hat, war bekanntlich ein Georgier. Sie haben aber Recht, ich bin konservativ, das ist, wenn man gut und böse, richtig und falsch unterscheiden kann. Und gelegentlich erstmal abwartet. Beantworten Sie die Frage:
    Sind Sie sicher, dass ich eine „Schande“ bin? Ruhig Blut, ich verklage Sie nicht. Ich werde darüber nachdenken.

  7. avatar

    … liiiieber Alan Posener, geht es eigentlich noch abgehobener, noch mehr mit dem Rücken zum Volk, wenn Sie behaupten es gäbe keine Islamisierung Deutschlands und die Ex im gleichen Atemzug schwurbelt, dabei den Ex-BP 3. Qual-Wahl, den gefeuerten Wulff, zitiert: ‚Islam gehört zu Deutschland‘ ?

    Ich glaub‘ Sie und die, merken nix mehr.

  8. avatar

    Das muss man gesehen haben:
    Könnte man das Prinzip nicht auf andere Lebensbereiche ausweiten? Wer eine Frau oder einen Mann hat, die/der nicht immer gebraucht wird, könnte sie/ihn doch dem Nachbarn oder der Nachbarin zur Verfügung stellen – gegen eine Benutzungsgebühr. Da der Name Uber schon besetzt ist, könnte dieser Service dann Unter heißen.
    Broder, PS-blog, Welt+achgut

    Sein Humor lebt noch in der Wüste.

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    Ich bedauere sehr – und schätze es sehr -, dass Alan Posener einer der wenigen ist, die immer wieder auf die Wurzel des Übels, die deutsche Identität, ein Schoß, der nach wie vor fruchtbar ist, hinweisen und gegen Identitätspolitik kämpfen.

    Ich möchte Sie auf meine Betrachtung hinweisen, die Ihre Analyse ergänzt und anreichert:

    2014: Ein Jahr der Klarheit

    Die Bundesrepublik zwischen grünem (Hamas) und braunem (HOGESA) Nazismus und dem schwarzrotgoldenen Extremismus der PEGIDA-»Mitte«.
    Mit einem Exkurs: War Deutschland Teil des Abendlandes?

    Das Jahr 2014 brachte Klarheit. Eine schreckliche Klarheit. Soviel Antisemitismus, soviel Pro-Hitler und Pro-Holocaust Statements, Hetze gegen Juden und Israel, muslimischen Judenhass, aber auch soviel Islamhass und Rassismus und soviel Deutsch-Nationalismus gab es selten so offen in einem Jahr. Niemand außer den Deutschen kann aufrecht gehen, dafür sind sie Weltmeister, das beliebteste Land der Welt, Angela Merkel wird zwar vom rechten »wir träumen-reden- lachen-und-fühlen-deutsch« Rand der CDU/CSU verabscheut, aber weltweit als führende Politikerin geehrt. Wenngleich Merkel sich in ihrer Neujahrsansprache von PEGIDA explizit abgrenzt, sind ihr weltpolitisches Hin- und Herschwanken, ihre Standpunktlosigkeit und die Affirmation des Bestehenden erfolgreich.

    Dabei ist das Bestehende eine Mischung aus deutsch-iranischen Geschäften, sozialer Krise und Kapitalismus in Europa sowie politischen Konflikten über die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg zwischen Lobhudelei für Nazis wie den Ukrainer Stepan Bandera, einer Derealisierung der Präzedenzlosigkeit der Shoah und der Stilisierung der Deutschen zu ganz normalen »Opfern« der bösen Nazis (»Unsere Mütter, unsere Väter«), was wiederum gewissen germanophilen Kreisen der weltweiten kulturindustriellen Elite gefällt (»International Grammy Award«).

    Jene Kritiker, die 1989 Wi–dervereinigung ohne »e« schrieben, wurden von Helmut Kohl und der SPD, die nicht erst damals die deutsche Hymne anstimmte, diffamiert. Heute geht es so gut wie niemand mehr um eine »Alternative zu Deutschland«. Dafür gibt es die »Alternative für Deutschland« (AfD). Die Mehrheit sei a priori gut drauf, so lautet das Mantra der »Extremismustheorie« vom Schlage Uwe Backes‘, Eckhard Jesses oder Werner Patzelt, wie der Politologe Miro Jennerjahn in Anlehnung an Gesine Schwan analysierte.

    Exkurs: War Deutschland Teil des Abendlandes?

    Der Historiker Peter Viereck (1916–2006) hat in seiner Dissertation 1942 – Metapolitics. From Wagner and the German Romantics to Hitler – gezeigt, dass Deutschland nicht Teil des Abendlandes war beziehungsweise immer wieder antiwestliche »Revolten« hervorbrachte. Seine Doktorarbeit, die bereits 1941 publiziert und von Thomas Mann belobigt wurde, analysiert das antiwestliche Denken der Deutschen. Viereck macht fünf »Revolten« aus, die Deutschland vom Westen trennen. Das macht die Rede von der »Rettung des Abendlandes« gerade in Deutschland oder Dresden so ahistorisch und grotesk. Dabei schrieb Viereck seine Arbeit vor Auschwitz.

    Die erste »Revolte«: Deutschland, das es natürlich unter diesem Namen damals gar nicht gab, kämpfte als »Germanien« gegen den »römischen Universalismus«, was sich exemplarisch in der Schlacht im Teutoburger Wald im Jahr 9 CE zeigte. Heinrich von Kleists »Hermannsschlacht« von 1808 setzte dieser allzu deutschen Schlacht ein literarisches Denkmal. Der Politik- und Literaturwissenschaftler Andreas Dörner hat die »Entstehung des Nationalbewußtseins der Deutschen» am Beispiel des »Hermannsmythos« untersucht. Dabei spielt die »schwarze Fahne« eine wichtige Rolle, da sie »als Zeichen totaler Zerstörung das Ende des Kampfes« anzeigt. Der antirömische Zug Deutschlands zeigte sich auch beim antisemitischen Agitator in Österreich Ende des 19. Jahrhunderts, Georg von Schönerer, der proklamierte: »Ohne Juda, ohne Rom bauen wir Germaniens Dom«. Für den Nationalbolschewisten Ernst Niekisch war Hitler zu »mittelmeerisch«, er habe als Österreicher ein zu »sonniges Gemüt« und sei quasi »römisch«. Für den Antisemiten Niekisch (»Hitler – ein deutsches Verhängnis«, 1932) stand Hitler nicht rechts, deutsch und preußisch genug da. Auch Niekisch-Jünger wie die »ethnopluralistische«, rassistische Neue Rechte in der Folge von Henning Eichberg sind konsequent antirömisch. Rom steht für »Reich« analog zu den USA heute.

    Das steht in direkter Beziehung zu Peter Vierecks zweiter »Revolte« der Deutschen: die Abwehr des Christentums durch die mittelalterlichen Sachsen und der Einsatz des heidnischen »Wotan«. Drittens steht für einen »deutschen Weg« die lutherische Reformation, die ja offenkundig anti-römisch war. Viertens analysiert Viereck die »Revolte gegen das römische Imperium, wie es sich in der westlichen Welt« zeigte. Der deutsche »Sturm und Drang« und die Neoromantiker wandten sich gegen 1789 und Frankreichs Universalismus. Das Ressentiment gegen »zuviel« Vernunft, das Promoten von Gefühlsduselei, Heimat und Ideologeme von Klopstock, Herder, vielen anderen und das »Volkslied«, das bei PEGIDA so beliebt ist wie bei Hansi Hinterseer und den schmalzigen »Volksmusikanten«, die seit Jahrzehnten ein Millionenpublikum bedienen, stehen dafür exemplarisch. Die fünfte »Revolte« war der »radikalste Bruch jemals mit der westlichen Zivilisation«:

    der Nationalsozialismus.

    Während konservative ThinkTanks wie das Middle East Forum (MEF) aus den USA und ihr Autor, Stephen Suleyman Schwartz, erkennen, welche neonazistische und antimuslimische Gefahr in PEGIDA steckt und darauf insistieren, wie der MEF Präsident und Islamforscher Daniel Pipes, zwischen Islam als Religion (die man so wenig mögen muss wie das Christentum oder den Buddhismus etc.) und Islamismus als Ideologie und moderne Massenbewegung zu differenzieren, sehnen sich deutsche Konservative wieder nach einem Führer.

    Selbst nazistische Termini wie »Lügenpresse« evozieren nicht die Erinnerung an die übelste braun-schwarze, antiintellektuelle, reaktionäre Moderne der völkischen Bewegung, von Joseph Goebbels und Alfred Rosenberg, sondern lösen Begeisterung aus. Das ist nicht nur Unwissen und Dummheit. Vielmehr ein gewolltes Liebäugeln. Für Cora Stephan ist es lediglich ein »Trick« Nazis bei PEGIDA und ähnlichen völkischen Aufmärschen als solche zu bezeichnen. Kluge »Bürger« wie Lutz Bachmann oder NDR-Autorin Cora Stephan haben hingegen erkannt, dass es bei der Kritik an PEGIDA um ein »Ablenkungsmanöver« handele. Auch Forderungen wie »Deutschland raus aus der NATO«, die auf PEGIDA-Demonstrationen großformatig propagiert werden, stören den neoliberalen, konservativen, angeblich pro-amerikanischen Kurs von Blogs wie Achgut gar nicht.

    Henryk M. Broder kokettiert mit dem Extremismus der Mitte, den (nicht nur) ostdeutschen Spießbürgern, den Nationalisten, Rechtsextremisten, Neonazis und Rassisten und Antisemiten von PEGIDA und seine Gefolgschaft wie Matthias Matussek, der Kritiker der völkischen Dresdner Bewegung mit der Hitlerjugend (HJ) vergleicht, Hamed Abdel-Samad, der auch auf Facebook eine »irrationale Angst« der PEGIDA-Kritiker sieht, oder Cora Stephan sekundieren die Agitation gegen »den« Islam oder entwirklichen die rechtsextreme Gefahr. Broder ist blind ob der Teilnahme von antijüdischen Beschneidungsgegnern an den PEGIDA oder HOGESA Aufmärschen – wie Michael Stürzenberger, Bundesvorsitzender von der Kleinstpartei Die Freiheit, oder der großen Website Politically Incorrect (PI) – und schreibt:

    »Wenn sich aber eine nationale Einheitsfront formiert, in der die christlichen Kirchen, der Zentralrat der Juden, die Gewerkschaften, das Handwerk, die Arbeitgeber und die üblichen Verdächtigen aus dem Kulturbetrieb Seit an Seit marschieren und alle, die an dieser Prozession nicht teilnehmen wollen, zu Dumpfbacken, Nationalisten, Rassisten, Nazis und einer ›Schande für Deutschland‹ erklärt werden, dann stimmt irgendetwas nicht mit der gelebten Demokratie in unserem Land.«

    Wenn Nazis und Nationalisten, die mit Nazi-Vokabular und Deutschlandfahne »Wir sind das Volk« grölen, nüchtern im Gegensatz zu PEGIDAs Zwillingsbruder HOGESA (Hooligans gegen Salafisten), erhebt sich Broders Stimme gegen Kritiker und nicht gegen den rassistischen Mob. Er sieht gar nicht, dass es PEGIDA nicht um die islamistische Gefahr wie aus Iran oder den Judenhass von Islamisten geht. Viele PEGIDA-Aktivisten sind selbst Antisemiten und waren seit 9/11 auf Demonstrationen gegen Antisemitismus und Islamismus nicht zu sehen, und jene wenigen, die kamen, wie mit einer neonazistischen, Anti-Antifa »German Defence League (GDL)«-Flagge, hätten von den Organisatoren pro-israelischer und anti-islamistischer Kundgebungen besser des Platzes verwiesen gehört.

    Dabei ist Broders Kritik an der antiamerikanischen Schadenfreude ob des 11. September und der Trivialisierung des Islamismus so aktuell wie zuvor. Denn weiterhin schreiben Altlinke wie der Herausgeber der einzigen linken Publikumszeitschrift in diesem Land, Konkret, Hermann L. Gremliza, im Dezember 2014 über den islamistischen Massenmord im World Trade Center am 11. September 2001 und die islamistischen Enthauptungen, Pogrome und Massenmorde in den letzten Jahren:

    »Der Krieg, der seit dem Ende des Kalten geführt wird, spielt sich nicht da ab, sondern dort, wo die USA von Natur aus zuständig sind: weit hinten in der globalen Türkei. Er heißt war on terror und hat eine sechs-, bald siebenstellige Zahl an Menschen jeden Alters und Geschlechts umgebracht. Nicht Menschen im engeren Sinn, versteht sich, um die ein Aufhebens zu machen sich lohnte wie um die drei bis vier in Allahs Namen abgeschlachteten Amerikaner, Briten und Franzosen, die tagelang die Bildschirme füllten.« (Konkret 12/14)

    Nach einer knappen Übersicht über weltweite »Sprenggürtel«-»Märtyrer«, »failed states«, »Islamisten und Mörderbanden« von »Nord- und Zentralafrika«, Erdogan, Syrien, Irak, Pakistan, Hindukusch, Hongkong bis hin nach Korea resümiert Gremliza:

    »Überall legen die USA Lunten, ziehen sie ›rote Linien‹, stellen Ultimaten, schicken Drohnen, werfen Bomben.«

    Dieses perfide, antiamerikanische, den Jihadismus und Islamismus als Phänomene sui generis negierende, delirierende, linke Gerede bekommt im antiwestlichen, die USA dämonisierenden Verschwörungswahnsinn der »Russia Today« / »Friedenswichtel«-Szene um das »Compact«-Magazin und Jürgen Elsässer, der früher als quasi Nachfolger Gremlizas aufgepäppelt worden war, ehe es zum Bruch kam, ein Echo.

    Viele, die im Sommer angesichts des Pro-Hitler- und Pro-Holocaust-Gebrülle von (organisierten) Islamisten und (unorganisierten) Muslimen und ihren extrem rechten und linken Freunden schwiegen, sind jetzt lautstarke Kritiker von PEGIDA. Doch warum nur Nationalismus und Rassismus kritisieren und zum Antisemitismus schweigen? Linke zelebrierten mit ihren islamistischen und neonazistischen Kolleg_innen ein antizionistisch-antisemitisches Hassfestival auf den Straßen EUropas.

    Was viele in der »Pro-Israel«-Szene sich jedoch weigern zu sehen: es gibt eine zunehmende Zahl von Leuten, die gegen Antisemitismus und Israelhass wie auch gegen PEGIDA, Nationalismus, Rassismus, Agitation gegen »den« Islam und Muslime und Flüchtlinge sich wenden.

    2014 war somit ein Jahr der schrecklichen Klarheit: Viele Kritiker des antizionistischen Antisemitismus schweigen nicht nur zu PEGIDA, sondern stimmen in den völkischen Chor gegen Flüchtlinge, Muslime, »den« Islam, »die Lügenpresse«, »die Parteien« und »das System« mit ein, sei es offen, verbrämt oder klammheimlich.

    Schließlich haben sich einige Liberale und Linke als Kritiker sowohl des Antisemitismus als auch des Rassismus, Deutsch-Nationalismus und Islamhasses erwiesen.

    Wer vom Extremismus der deutschen Mitte und von PEGIDA nicht reden will, soll von der islamistischen Gefahr schweigen.

    Der Autor, Dr. phil. Clemens Heni, promovierte 2006 über »Ein völkischer Beobachter in der BRD. Die Salonfähigkeit neu-rechter Ideologeme am Beispiel Henning Eichberg« an der Universität Innsbruck; 2011 publizierte er die Studie »Schadenfreude. Islamforschung und Antisemitismus in Deutschland nach 9/11«, 2013 das Buch »Antisemitism: A Specific Phenomenon. Holocaust Trivialization – Islamism – Post-colonial and Cosmopolitan anti-Zionism«. (http://clemensheni.net/2014/12.....-klarheit/)

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      Lieber Parisien, Sie müssen sich nicht zwei Pseudonyme zulegen, wenn Sie viel posten wollen. Es gilt freilich hier das Lenin-Wort: Lieber weniger, aber besser.

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    Irgendwie doof, der Name in diesem Moment, zu uneindeutig. Ich ändere ihn eindeutig (s.o.): Je t’aime, ma belle ville.

  11. avatar

    Lieber Red Orb, Parisien,
    ich bin auch dafür, alle deutschen Kartoffeln müssen paternalistisch an die richtige Stelle platziert und verteilt werden, ab in deutsche leere Landen mit ihnen, mehr Planwirtschaft wagen! Wie wärs mit brandenburger Pampa oder Meckpomm oder bei Hameln in Niedersachsen, da soll was frei sein, wo auch immer, ach ne, das entscheidet ja der Propiska. Aber ich hörte dort sollen sie besonders gut gedeihen. 🙂

  12. avatar

    Leute kommt mal runter!

    Bei allem Mitgefühl für die Opfer und deren Hinterbliebenen, finde ich den ganzen Hype um „Charlie Hebdo“ und den antisemitischen Anschlag auf den jüdischen Lebensmittelladen ein wenig aus den Fugen geraten.

    Das treibt schon fast parodistische Blüten. Sogar der Emir von Katar oder der Scheich von Saudi Arabien sind plötzlich „CHARLIE“ und kondolieren Herrn Hollande. Die wissen zwar nicht, wie man Pressefreiheit buchstabiert, und in Saudi Arabien wurde gerade ein Journalist wegen seines Blogs zu einer langen Freiheitsstrafe verurteilt und ausgepeitscht. Aber sie sind ja unsere Verbündeten und kaufen unsere Panzer und verkaufen uns ihr Öl.

    Während in der EU seit 9/11 ca. 300 Menschen an nachweislich islamistischen Attentaten starben,

    – starben in der selben Zeit ca. 20.000 Flüchtlinge an den europäischen Aussengrenzen wegen des menschenverachtenden FRONTEX-Grenzregieme

    http://www.migazin.de/2014/04/.....seit-2000/

    – starben in der selben Zeit mehr als 7.000 Menschen auf europäischen Straßen wegen alkoholisierten Verkehrsteilnehmern

    http://www.gdp.de/gdp/gdpnrw.n.....r_sinnvoll

    – starben durch die neoliberale Austeritätspolitik in Europa mehrere Tausend Menschen durch Suizid:

    http://www.welt.de/politik/aus.....eitod.html

    http://www.zeit.de/wissen/2013.....ise-studie

    Wo waren da die Märsche? Wo der mediale Hype?

    Da gab es ein paar Montasdemonstranten, über die sich die deutschen Journalisten regelmäßig lächerlich gemacht haben, die mehr oder weniger intelligent den Finger in die richtige Wunde gelegt haben.

    Und da gibt es die eher weniger intelligenten Pegida&Co.-Demonstranten, die zwar irgendwie merken, dass sie „verarscht“ werden, jedoch nicht merken von wem und deshalb einfach mal gegen alles vermeintlich „Fremde“ hetzen.

  13. avatar

    Charbs Kreuz:
    Bild 23
    Merkel berührend:
    Bild 8
    Und Bild 1:
    Allons enfants de la Patrie
    Le jour de deuil est arrivé. (Trauer statt Ruhm, gloire)
    Contre nous de la tyrannie l’étandard sanglant est levé,
    L’étendard sanglant est levé.
    Entendez-vous dans les rédactions mûgir ces féroces soldats, (Red. statt Felder)
    Ils viennent jusque dans nos bras
    Egorger nos juifs, nos compagnes.
    Aus armes (erstmal geistige Waffen, wie gestern viel gezeichnet, Stifte, danke, Welt)), citoyens!
    Formez des bataillons! (eher wie think tanks)
    Dessinons, écrivons, que n’aucune idée monstreuse abreuve nos sillons (die Furchen im Hirn oder in der Kultur).

    @ Alan Posener
    Gut, dass wir nicht in der Schule sind und ich dass nicht nochmal lesen muss in älterer Version.

  14. avatar

    @Parisien: Ja, Sie haben ja recht. „Die Gedanken sind frei“, ja, aber das wissen noch nicht alle. Die Prediger, die Väter, Onkel und großen Brüder ziehen keine Leitplanken, sondern bauen regelrechte Festungen, die man irgendwie öffnen muss, weil dort die Gedanken eben nicht frei sind. „Die Gedanken sind frei“, aber am Anfang, als Kind, waren vielleicht die Träume und Fantasien schon immer frei, aber die Gedanken wurden oft liebevoll, manchmal mühe- oder qualvoll geprägt von Eltern, Lehrer und anderen Erwachsenen, die sehr definierte – unfreie – Vorstellungen haben. Die Gesellschaft braucht schon so etwas wie Werte=Leitplanken, sie sollte nicht glauben, dass Beliebigkeit jener Gedankenfreiheit am besten entspricht.
    Was macht man mit falschen Gedanken? Man versucht, richtige dagegenzustellen und vertraut auf die Wirkung der Wahrheit. Verbieten kann man sie sowieso nicht, oft nicht mal ermitteln. Was macht man mit gefährlichen Gedanken? Man sollte sie beobachten, wozu hat man denn diesen ganzen Geheimdienstkram. Damit man den Umschlagspunkt zur Tat rechtzeitig mitbekommt. Wie gesagt: man darf nicht alle verdächtigen. Aber die, die dazu Anlass geben, darf man schon verdächtigen.

  15. avatar

    @ Red Orb
    Mit Interesse Ihren comment gelesen. Sie müssen hier manchmal Geduld haben, weil Posener das wohl mehr oder minder allein macht (châpeau).
    Wie Sie an den beiden unten folgenden links sehen, sitzt die jüdische Gemeinschaft inzwischen vor einer Ringelnatter, während links davon ein Netzpython angewachsen ist. Man merkt das auch am Wahlverhalten in den USA.
    Ich halte Pegida bislang nicht für gefährlich, hauptsächlich handelt es sich um mittlere Bürger. In ihrem Programm können viele Punkte unterstützt werden. Ob der massive vereinigte Aufstand gegen sie damit zusammen hängt, dass sie mehr auf AfD-Linie sind und AfD gegen den Euro, mag mal überlegt werden.
    Auf jeden Fall war es schon vorher klar und ist jetzt nur offensichtlicher, dass der heutige Antisemitismus aus dem muslimischen Migrantenmileu stammt und zwar durchweg in allen Ländern. Wenn der Python aktiv wird, erwürgt er Juden und linke Atheisten gemeinsam, muslimische Angestellte und Polizisten dürfen dabei sein. Insofern sollte die Linke einschließlich der Biedermannpartei Grüne überlegen, ob sie dieselbe Brille auf haben und auch wie der Hase erstarrt vor der Ringelnatter sitzen.
    Ich wollte eine eindeutige Aussage von einem Muslim hierzu bringen und habe aus Rücksicht auf ihn davon Abstand genommen. Er hat sich anscheinend für ein Privatleben entschieden, das ihn in eine Reihe mit Juden und Karikaturisten stellen würde. So fängt’s an. Aber der Mann kann selbst reden, ich verlinke ihn nur nicht.
    http://www.achgut.com/dadgdx/i.....xtremismus
    http://www.achgut.com/dadgdx/i.....ble_attack
    PS: Dreyfus=Israel. The permanent scapegoat

    @ LF
    Ihnen empfehle ich das kleine Bild oben links auf achgut. Das sagt mehr aus als alle Broder-Stücke, ich hoffe, er wäre damit einverstanden, zumal ihn Freund wie Feind trotzdem lesen, da niemand sich ein spritziges Stück Journalismus entgehen lässt. Ich lese auch jede Woche den Jakob, obwohl ich manchmal Magensäure kriege.

  16. avatar

    Mr. Hollande hat der größten Pariser Synagoge einen Besuch abgestattet. Falls Europa sich doch nicht nur über den Euro definieren soll (Zitat lasse ich wegen meines Gelübdes aus), stünde das deutschen Politikern auch sehr gut.
    Gott hat mir letzte Nacht im Traum erzählt, dass, falls er die Bibel um einen neuen Teil ergänzen sollte, er für das Kapitel Sprüche die Deutschen vorgesehen hat.

  17. avatar

    Was Linke und Grüne nicht hören wollen:
    Nicolas Sarkozy s’est d’abord exprimé sur l’immigration. «L’immigration n’est pas liée au terrorisme» mais elle «complique les choses», a-t-il affirmé, souhaitant que cette question fasse «l’objet de débats extrêmement approfondis». «L’immigration, qu’on a tant de mal à juguler, crée la difficulté de l’intégration, qui crée le communautarisme. Et à l’intérieur du communautarisme peuvent se glisser les individus» comme les auteurs des attentats, a-t-il déclaré, ajoutant que «la question de l’islam» était «clairement posée».
    Grob übersetzt: Die Immigration sei nicht (automatisch) mit Terrorismus verbunden, aber sie kompliziere die Dinge. Er wünsche sich, dass diese Fragestellung Gegenstand sehr vertiefter Debatten würde. Er spricht von der Schwierigkeit der Integration und den abgeschlossenen Gesellschaften, sprich Parallelgesellschaften, aus denen immer wieder Einzelne ausbrächen wie diese Attentäter.
    http://www.lefigaro.fr/politiq.....sition.php
    Wen Linke und Grüne auch ungern hören würden: Mr. Sajid Javid, Member of Parliament, Minister im Kabinett von David Cameron, zu Verantwortung der Muslime für, wie er betont, islamische Attentate, siehe achgut.

  18. avatar

    Seitich die Bilder von Frau Merkel sah, habe ich ein Gelübde abgelegt: Eine Woche kein kritisches Wort über sie. Ich dachte immer, unsere Kanzelerin hätte keine Gefühle.
    Im Gegensatz zu Helle, die wir seit Mandelas Trauerfeier immer Dumme nennen, war sie auch gut gekleidet. Nachdem Helles Flirtschatz nicht präsent war, der mir eins der besten Bilder von Michelle geschenkt hat, Michelle pouting, hat sie gewiss das Einhaken bei dem Gatten von SamCam genossen. Jemand muss sie vorher gewarnt haben, kein Selfie zu machen.
    Wie man NarzistInnen erkennt.

  19. avatar

    Warum wartet dieser Kommentar immer noch auf Freischaltung? Hat dies damit zu tun, dass so menschenverachtend ist, dass das Recht auf freie Meinungsäußerung von ihm nicht beansprucht werden kann, dass er aus dem Diskurs ausgeschlossen werden muss?

    avatar Red Orb sagt:
    Dein Kommentar wartet auf Freischaltung.
    10. Januar 2015 um 17:01

    So, so, lieber Alan Posener, die wahre Schande sind die Pegida-Versteher. Bei meiner Rundreise durch den alten Westen an Weihnachten und Neujahr habe ich in klein- und gutbürgerlichen Kreisen, bei jung und alt, kaum einen getroffen, der nicht wenigstens ein partielles Verständnis für Pegida gehabt hätte. Ein paar Stimmen (pars pro toto),

    z.B. mein Rechtsbeistand Wolfgang Kubicki

    “Der kurze politische Erfolg, den sich manch führender Politiker mit einer wüsten Pöbelei versprochen hat, führt eher dazu, dass sich noch mehr Menschen von einer Politik abwenden, die das schnelle politische Symbol offenbar für wichtiger hält als die tatsächliche Problemlösung.

    So hören wir oftmals kein Wort darüber, dass wir zum Beispiel mehr Stellen bei der Polizei, bei den Gerichten oder beim Verfassungsschutz brauchen – nicht nur, um unsere freiheitliche Grundordnung vor extremistischen religiösen Gefahren zu bewahren, sondern auch um Flüchtlingsheime vor Übergriffen besser schützen zu können. Für den öffentlichen Diskurs ist wohl zweitrangig, dass wir deutlich mehr Geld für die menschenwürdige Unterbringung von Flüchtlingen brauchen.
    Wir müssen uns mit Pegida auseinandersetzen

    Dass wir diese Problemlösungsorientierung marginalisieren, ist ohne Frage für unsere demokratische Gesellschaft eine gefährliche Entwicklung. Denn wenn politische Konflikte nicht mehr inhaltlich und sachorientiert ausgetragen werden, wenn die populistische Äußerung die öffentliche Debatte dominiert und damit faktisch Ausgrenzung von Menschen und ihren Besorgnissen geschieht, kann sich der politische Protest nicht mehr in geregelten Bahnen entladen. Vielmehr ist zu erwarten, dass die Frustration vieler Menschen längere Zeit unter der Decke schwelt und früher oder später eine größere Eruption verursacht, als uns und unserem demokratischen Gefüge lieb sein kann.” (http://www.focus.de/politik/ex…..86753.html)

    z.B. unser Genosse Rüdiger Safranski (weiland Führungskader für Alan Posener)

    “Mir fällt auf, dass da immer zwischen zwei Polen hin-und hergeschwankt wird. Entweder die Demonstrationen werden als rechtsradikal dämonisiert, oder es kommt so eine unerträglich pädagogische Bräsigkeit hoch: Oh, heißt es dann, man muss doch die Ängste der Leute ernst nehmen. Beides finde ich ziemlich schlecht. Angesagt wäre doch eine nüchterne Analyse: Wenn wir in den Städten homogene Milieus bekommen, die muslimisch total dominiert werden, dann ist es da mit der Toleranz von deren Seite gegenüber anderen vorbei. Wer die Berliner Verhältnisse kennt – und ich habe ja dort noch eine Wohnung – weiß, wovon ich rede.

    Die Platzierung und Verteilung der zuströmenden Menschen muss also sehr gut überlegt werden. Da darf man keine Angst vor Tabus haben. Man muss es auch deutlich sagen: Es gibt viele friedliche Muslime, aber der politische Islam ist ein einziger Schrecken. Dieses politische Denken sollte bei uns nicht eingeschleppt werden.

    Wir müssen auch nüchtern bedenken, wie viel Kapazität wir haben, um Menschen aufzunehmen. Kurzum: Es gibt hier ein Problem, und die Politiker, die in den Kommunen wirklich Verantwortung tragen, wissen es nur zu gut und müssen sich damit herumschlagen, während andere in den Talkshows ihre dummen, wirklichkeitsfernen Sprüche klopfen.” (rottweil.wordpress/2015/01/01/Interview mit Rüdiger Safranski-heute-70)

    Gewiß, “Islamisierung” ist ein Kampfbegriff. Natürlich geht es auch, wie Edmund Jestedt schreibt, um “Demokratieüberdruss. Dafür ist das “Abendland” die Chiffre. Man möchte nicht mehr “bloße Form”, sondern endlich Inhalte.”

    Sollte man diesen Wunsch den Bürgern übel nehmen? Ich vermute, dass der Pegida der meiste Rückenwind aus den Segeln genommen wäre, wenn unsere staatstragenden Parteien, die nach dem Grundgesetz dem Wohl des deutschen Volkes verpflichtet sind, mit Unterstützung der staatstragenden deutschen Qualitätspresse, hinreichend legislativen und exekutiven Elan und Initiative auf den Feldern 1 bis 10 des 19-Punkte-Programms der Pegida (Focus, woechentliche-demonstrationen-19-punkte-programm-was-will-pegida-wirklich?) gezeigt hätte. Statt der Erarbeitung pragmatischer Lösungsansätze bei bestehenden Problemen und der Entwicklung einer Kommunikation á la Habermas, ereifern sich die Tunixe aus Politik und die sie unterstützenden Qualitätsjournalisten an moralischen Diffamierungen, denen der Top-Journalist Alan Posener mit seinem an Clemens Henis geschulten Antisemitenriechkolben das Krönchen aufsetzt. Wenn das wenigstens etwas nutzen würde, etwa einem Exerzismus “Nazis raus (aus den Köpfen)”? Dann würde wohl im Glanze dieses Lichtes unsere multikulturelle und diversifizierte Republik mit den Muslimen als Protagonisten der Regenbogen-Toleranz blühen und gedeihen.

    Alan Posener mag selbst entscheiden, ob er sich die Bewertung Michael Klonovskys redlich verdient hat

    “Hier wie dort sehen wir also, was das speziell von den Grünen strapazierte, aber gewiss auch die Bundesregierung amüsierende Motto “Mehr Bürgerbeteiligung!” wert ist. Wobei die Beschimpfungen, die sich über die Bürgerbewegten im Ländle ergossen, fast moderat wirken verglichen mit jenen, die seit Wochen aus den Mündern der üblichen journalistischen Kretins und parlamentarischen Apparatschiks, von Bundesfreiheitsbuffo Gauck und sogar seitens der Kanzlerin über die Pegida-Demonstranten gekübelt werden, garniert mit ein paar taktischen “Gegenstimmen” (Schäuble, Geißler), die freilich nur äußerten, man möge die protestierenden Kleinen wenigstens ernstnehmen, aber nicht, man möge auf sie hören, die also das paternalistische Leitmotiv nur eine Nuance variiert ableierten.

    Das dabei verwendete Vokabular illustriert vor allem eines: Es soll in der Bundesrepublik keine politische Mitsprache über das turnusmäßige Stimmzetteleinwerfen und Kandidatenabnicken hinaus geben, es soll ferner keine nach festen Regeln stattfindende Zuwanderung geben, es sollen auch keine Kriterien festgelegt werden, wer nach Deutschland einwandern darf und wer nicht, es soll nicht einmal der Begriff Flüchtling exakt definiert werden, was ja bedeuten würde, dass auch der Nicht-Flüchtling sowie eine so heikle Sache wie die nationale Souveränität definiert werden müssten. Es soll kein Recht auf Heimat mehr geben, bei Strafe des Faschismusvorwurfes. Warum das so ist, weiß ich nicht; wohin meine Vermutungen gehen, habe ich in diesem Diarium gelegentlich erwähnt.” (Tagebucheintrag 27.12.2014, michael klonovsky, acta-diurna)

    avatar Parisien sagt:
    10. Januar 2015 um 17:53

    Lieber Alan Posener,

    1. avatar

      Lieber Red orb, Ihr Kommentar wartete auf Freischaltung, weil ich den ganzen Sonntag mit anderen Dingen beschäftigt war. Aber wenn Sie so wollen: Es war eine Verschwörung gegen jemanden, der endlich die Wahrheit über Pegida, den Islam und so weiter sagt.

  20. avatar

    Parisien, ist das dann nicht ein großer Anreiz sich zu alphabetisieren? Weiters wäre es mir neu, dass alle Islamisten so ungebildet wären.

    ot
    Was von Broder:
    „Es mutet seltsam an, dass noch niemand auf die Idee gekommen ist, zwischen Kapital und Kapitalismus zu unterscheiden, um damit die Ehre des Kapitals zu retten und alle negativen Begleiterscheinungen dem Kapitalismus in die Schuhe zu schieben.“ – http://www.welt.de/debatte/hen.....ernen.html

    Öhm, doch irgendwie Engels:
    „Ist er [der Antisemitismus] in einem Lande möglich, so ist das ein Beweis, daß dort noch nicht genug Kapital existiert. Kapital und Lohnarbeit sind heute untrennbar. Je stärker das Kapital, desto stärker auch die Lohnarbeiterklasse, desto näher also das Ende der Kapitalistenherrschaft[/Kapitalismus(?)].“
    https://www.marxists.org/deutsch/archiv/marx-engels/1890/04/19-ansem.htm

    Lieber Alan Posener,
    das mit S und den BF passt wirklich nicht zum Thema. Sorry!

  21. avatar

    Lieber Roland Ziegler,
    es war ein Muslim dabei, der ins Paradies kommt: Er ist schwarz, angeblich auch aus Mali und hat in dem kosheren Markt 17 Menschen das Leben gerettet, indem er ihnen die Kühlkammer aufmachte und die Kühlung abschaltete.
    Übrigens zieht ein Komet an uns vorbei: Lovejoy. Er ist mit bloßem Auge in der Nähe von Orion zu sehen. Da er schon seit August zu sehen ist, werden Sie ihn kennen. Ich wollte nur an ihn erinnern. Noch bin ich bereit, an das Gute zu glauben, vor allem auch an Wunder.
    Dumm ist im täglichen Umgang, dass niemand weiß, wer was ist. Das wissen aber die Dienste. Vielleicht müssen andere Schlüsse aus ihrem Wissen gezogen werden. Es stellt sich die Frage, ob Leute, die auf no fly-Listen sind, frei herumlaufen sollten. Außerdem, ob die innereuropäischen Grenzkontrollen reetabliert werden sollten.

    Sie sind hiermit nicht Charlie:
    Ihre Aussagen: „Und: das “soziale Gutmenschentum” ist etwas, das zu oft diffamiert wird….
    …die Gedanken durch Leitplanken eingrenzen; sagen, was man NICHT darf. Was man jedenfalls hier nicht tut und haben möchte. Im Zweifelsfall ausgrenzen. Das ist nicht Liberalismus, aber Besseres fällt mir nicht ein.“
    Vousêtesplutôtheiko.

    Die Gedanken sind frei. Die Sprache sollte frei sein. Und über Karikaturen kann man verschiedener Ansicht sein, finde ich. Und wie ich sagte, bin ich selbst mehr dafür, sie in Vergessenheit zu drücken, um den Rest von Al Qaidas „Fly List“ zu schützen, wozu Flemming Rose, sein Kollege und einige Zeichner und Karikaturisten gehören. Es gibt eine andere Methode: Sie auffordern, Mohammedminiaturen zu zeigen, sie also aufzufordern, gegenzuhalten. Aber ich mag ja unrecht damit haben.

  22. avatar

    Sehr geehrter Herr Posener,

    auch (oder gerade weil) ich hinsichtlich einiger Ihrer Positionen eine ganz andere Überzeugung habe (etwa was Ihr Verhältnis zu den „Antideutschen“ oder zum Einsatz von Folter angeht), lese ich Ihre Kommentare immer wieder mit großem Interesse und möchte Ihnen mitteilen, dass ich sehr erfreut darüber bin, wie Sie sich zu PEGIDA und dem ganzen Sumpf aus AfD-Anhänger*innen und Bürger*inneninitiativen gegen Asylunterkünfte etc. positionieren. In gleicher Weise freue ich mich darüber, dass Sie der islamophoben Hetze der „Achse des Guten“-Autor*innen den Rücken gekehrt haben (wenn auch vllt. nicht ganz freiwillig ;-)) und sich damit auch ein wenig von Ihrem Kollegen Broder distanzieren, der für mich spätestens seit seiner wohlwollenden Positionierung zu PEGIDA den Verstand verloren zu haben scheint. Ich hoffe, dass Sie Ihre Linie beibehalten und weiterhin in die WELT einfließen lassen, denn leider fällt es mit einer israelsolidarischen und Islamophobie verurteilenden Ausrichtung immer schwerer, noch ein geeignetes Leitmedium zu finden, dass eine*n nicht an allen Ecken und Enden die Faust in der Tasche ballen lässt. Dass der Autor Deniz Yücel neuerdings auch von der WELT veröffentlicht wird (http://www.welt.de/debatte/kom.....-Aber.html) halte ich immerhin für einen Schritt in die richtige Richtung (der möglicherweise auch ein wenig zum Abbau Ihrer Antipathie gegen „die“ Antideutschen beiträgt ;-)).

    Herzliche Grüße,
    LF

    1. avatar

      Lieber LF, Deniz Yücel ist seit Längerem ein Freund. Henryk Broder auch. Ich bin mit beiden – und mit meinem Freund Matthias Matussek – nicht immer einer Meinung (so viel zum Meinungskartell der „Lügenpresse“), aber ich würde keinem von ihnen unterstellen, „den Verstand verloren“ zu haben, wenn sie etwas schreiben, was ich für falsch halte. Danke trotzdem für das Lob. Man tut, was man kann.

  23. avatar

    …habe mich an verschiedenen Stellen sehr schlecht ausgedrückt. Ich wollte sagen: Ich weiß nicht, ob es auch die egalistische Moral der Linken war, die die Islamofaschisten zu ihrer Tat veranlasst hat. Weil sie zu ihrem Ärger nämlich nicht anders behandelt wurden als andere, die ebenfalls zum Spott freigegeben sind.
    Und: das „soziale Gutmenschentum“ ist etwas, das zu oft diffamiert wird. Ich finde es gut, wenn öffentliche Leitplanken da sind und Pädagogik auch außerhalb der Schulen wirkt. So gerne ich ohne sie leben würde: es geht nicht anders.

  24. avatar

    Die Pause ist vorbei, und inzwischen glaube ich, dass die Fokussierung auf die Gewaltbereitschaft allein nicht ausreicht. Denn eine solche Gewaltausübung wie in Paris setzt eine vorgängige menschenverachtende (genauer: bestimmte-Menschen-verachtende) Einstellung voraus.

    Unter Muslimen gibt es die Einstellung, dass man ins Paradies komme, wenn man Muslim ist, und in die Hölle, wenn man ungläubig ist. Diese Einstellung gibt es auch bei einigen Christen, und früher war sie im Christentum überall gang und gäbe (man hat z.B. die Ungeborenen bereits vor der Geburt mit der Spritze getauft und anderer Blödsinn mehr). Heutzutage hat sich das Christenutum weitläufig von dieser Vorstellung verabschiedet.

    Diese Einstellung ergibt sich aus einer basalen anti-egalitären Moral, aufgrund derer man – nach erfolgter Radikalisierung – bestimmte andere Leute tötet. Man glaubt, man dürfe bzw. müsse sie töten. Ich weiß nicht, ob es auch die egalistische Moral der Linken von „Charlie Hebdo“ war oder ob es nur um die Beleidigung des Propheten ging. Aber sie könnte es jedenfalls auch sein, denn sie ist ihr direktes Gegenstück. Diese Tatsache sollten sich die „Islamkritiker“ vor Augen halten.

    Man muss nun überall, wo man ihr begegnet, dieser anti-egalitären, windschiefen Moral entgegentreten. Ich habe von Schulkindern gehört, sehr netten, völlig gewaltfreien Kindern aus der 1. Klasse – , die irgendwann nebenbei die Meinung fallenließen, dass man Juden töten müsste. Da muss man sofort handeln und z.B. nachfragen, wieso das Kind glaube, dass andere Menschen getötet werden dürften; das Gegenteil sei der Fall. Genau das tun, was so viele unbedacht verachten: den Wert jedes Lebens und der Toleranz als solcher hervorheben und die Intoleranz mit so wirkungsvollen Mitteln wie möglich bekämpfen (auch z.B. die offensichtliche Intoleranz von Pegida). Soziales Gutmenschentum: die Gedanken durch Leitplanken eingrenzen; sagen, was man NICHT darf. Was man jedenfalls hier nicht tut und haben möchte. Im Zweifelsfall ausgrenzen. Das ist nicht Liberalismus, aber Besseres fällt mir nicht ein.

  25. avatar

    Lieber Alan Posener,
    ich weiß, dass ist jetzt unpopulär: Ich bin der z.Zt. absolut nicht passenden Meinung, dass man ihn nicht karikieren sollte, auch nicht nachdrucken sollte, eine Meinung, die in den USA geteilt wird. Sehen Sie das:
    http://www.welt.de/regionales/.....npost.html
    Ich will Ihnen mit wenigen Mitteln meine Meinung begründen: Als wir hier mal diskutierten über Beschneidung, habe ich mehr oder weniger die Ansicht vertreten, dass die entsprechenden Glaubensgemeinschaften selbst entscheiden müssten, ob sie das reformieren, ergo, dass man sich nicht hineinhängen sollte. So ist das auch mit Mohammed, von dem es Miniaturen gibt. Wenn sie ihn zeigen wollen und Karikaturen erlauben wollen, müssen sie das selbst tun, und manche sind dabei, über Reform nachzudenken.
    Christentum: Wenn plötzlich Politiker in vorauseilendem Gehorsam, den nie jemand verlangt hat, Weihnachten anpassen wollen, werde auch ich innerlich ärgerlich.
    Der Punkt ist: Es gehört Euch nicht, weder Euch Medienleuten noch der Politik (also dem Kaiser). Das Ritual der Beschneidung gehört den gläubigen Juden, das Verbot, Mohammed abzubilden, den gläubigen Muslimen, das richtig begangene Weihnachtsfest den gläubigen Christen.
    Euch Atheisten gehört der Verdienst durch den Konsum an Weihnachten und Chanukka, voilà. Deswegen vertrete ich die Ansicht, dass Atheisten die Hände davon lassen sollten, weil sie die Gefühle, die damit verbunden sind, unterschätzen.
    Außerdem unterschätzen sie, dass es zu viele Ungebildete und in anderen Ländern Analphabeten gibt, die sich nie verbal dagegen wehren können.
    Trotzdem muss man Charlie Hebdo unterstützen, aber nur, weil sie das anders auffassten, als hier geschildert. Weil man ihre Ansicht, die anders ist, schätzen sollte, eben weil sie anders ist (Liberté). Zwischen diesen beiden Polen, religiöse Sensibilität, die für Arme oft wichtiger ist als für Satte, und Meinungsfreiheit zu vermitteln, ist eine Sache von Fingerspitzengefühl. Es sind die Schreibenden, die das ausfechten müssen. Gesetze gegen Meinungsfreiheit wären ebenso verkehrt wie das Umbenennen von Weihnachtsmarkt in Wintermarkt und das „Jetzt erst recht!“ Bedenken Sie: Wir wissen nicht genau, ob die Religionsstifter alles für gut befunden hätten, was in ihrem Namen veranstaltet wird.
    Dieser Religionsstifter ist etwas anderes als der Salaf.
    Und Jesus ist etwas anderes als Leute, die in seinem Namen Abtreibungskliniken abfackeln.
    Oder wie nennt man das auch? Jetzt erst recht ist „mit der Tür ins Haus fallen“. Oder alle müssen das tun, ohne Ausnahme. Ich bin hier aber mehr für Rücksicht, während ich nicht einsehe, dass ein Kind kein Schinkenbrot mit in die Schule nehmen kann. Meine Kinder haben nie in der Schule gegessen – sie fanden den Fraß unterirdisch. Uns betrifft das nicht. Es betrifft liberté, auch beim Essen. Deshalb bin ich da nicht bei Harnasch, der sonst gestern etwas sehr Würdiges geschrieben hat. Wenn ein Jude das aushält, das ich vor ihm ein Schinkenbrötchen esse, kann ein Moslem das wohl auch aushalten. Und mal ganz im Ernst: Mein Schinkenbrötchen ist mir bedeutend wichtiger als einem mit einer Karikatur eine Ohrfeige zu verpassen. Mein Schinkenbrötchen ist der Grund, dass ich davon abgesehen habe, jemals zu überlegen, zum jüdischen Glauben zu konvertieren. Und mein Gott ist ein Salamibrötchen (Neale Donald Walsch). Und mein Jesus hatte mal mit dem ganzen Krempel versucht aufzuräumen. Vor 2000 Jahren! Wenn er’s nicht konnte, wer dann. Vielleicht war er mal wieder eine Runde da: In Charb, denn das Buchstabenspiel und die 12 Toten hat was:
    Man könnte sagen: „I JesusCharlie“. Shalom, salam aleikum, amen.
    Dann allerdings hätte ich unrecht. Oder?
    Er war jedenfalls nicht gekommen, uns den Frieden zu bringen.

  26. avatar

    Lieber Alan Posener,
    ich weiß, dass ist jetzt unpopulär: Ich bin der z.Zt. absolut nicht passenden Meinung, dass man ihn nicht karikieren sollte, auch nicht nachdrucken sollte, eine Meinung, die in den USA geteilt wird. Sehen Sie das:
    http://www.welt.de/regionales/.....npost.html
    Ich will Ihnen mit wenigen Mitteln meine Meinung begründen: Als wir hier mal diskutierten über Beschneidung, habe ich mehr oder weniger die Ansicht vertreten, dass die entsprechenden Glaubensgemeinschaften selbst entscheiden müssten, ob sie das reformieren, ergo, dass man sich nicht hineinhängen sollte. So ist das auch mit Mohammed, von dem es Miniaturen gibt. Wenn sie ihn zeigen wollen und Karikaturen erlauben wollen, müssen sie das selbst tun, und manche sind dabei, über Reform nachzudenken.
    Christentum: Wenn plötzlich Politiker in vorauseilendem Gehorsam, den nie jemand verlangt hat, Weihnachten anpassen wollen, werde auch ich innerlich ärgerlich.
    Der Punkt ist: Es gehört Euch nicht, weder Euch Medienleuten noch der Politik (also dem Kaiser). Das Ritual der Beschneidung gehört den gläubigen Juden, das Verbot, Mohammed abzubilden, den gläubigen Muslimen, das richtig begangene Weihnachtsfest den gläubigen Christen.
    Euch Atheisten gehört der Verdienst durch den Konsum an Weihnachten und Chanukka, voilà. Deswegen vertrete ich die Ansicht, dass Atheisten die Hände davon lassen sollten, weil sie die Gefühle, die damit verbunden sind, unterschätzen.
    Außerdem unterschätzen sie, dass es zu viele Ungebildete und in anderen Ländern Analphabeten gibt, die sich nie verbal dagegen wehren können.
    Trotzdem muss man Charlie Hebdo unterstützen, aber nur, weil sie das anders auffassten, als hier geschildert. Weil man ihre Ansicht, die anders ist, schätzen sollte, eben weil sie anders ist (Liberté). Zwischen diesen beiden Polen, religiöse Sensibilität, die für Arme oft wichtiger ist als für Satte, und Meinungsfreiheit zu vermitteln, ist eine Sache von Fingerspitzengefühl. Es sind die Schreibenden, die das ausfechten müssen. Gesetze gegen Meinungsfreiheit wären ebenso verkehrt wie das Umbenennen von Weihnachtsmarkt in Wintermarkt und das „Jetzt erst recht!“ Bedenken Sie: Wir wissen nicht genau, ob die Religionsstifter alles für gut befunden hätten, was in ihrem Namen veranstaltet wird.
    Dieser Religionsstifter ist etwas anderes als der Salaf.
    Und Jesus ist etwas anderes als Leute, die in seinem Namen Abtreibungskliniken abfackeln.
    Oder wie nennt man das auch? Jetzt erst recht ist „mit der Tür ins Haus fallen“. Oder alle müssen das tun, ohne Ausnahme. Ich bin hier aber mehr für Rücksicht, während ich nicht einsehe, dass ein Kind kein Schinkenbrot mit in die Schule nehmen kann. Meine Kinder haben nie in der Schule gegessen – sie fanden den Fraß unterirdisch. Uns betrifft das nicht. Es betrifft liberté, auch beim Essen. Deshalb bin ich da nicht bei Harnasch, der sonst gestern etwas sehr Würdiges geschrieben hat. Wenn ein Jude das aushält, das ich vor ihm ein Schinkenbrötchen esse, kann ein Moslem das wohl auch aushalten. Und mal ganz im Ernst: Mein Schinkenbrötchen ist mir bedeutend wichtiger als einem mit einer Karikatur eine Ohrfeige zu verpassen. Mein Schinkenbrötchen ist der Grund, dass ich davon abgesehen habe, zu versuchen, zum jüdischen Glauben zu konvertieren. Und mein Gott ist ein Salamibrötchen (Neale Donald Walsch). Und mein Jesus hatte mal mit dem ganzen Krempel versucht aufzuräumen. Vor 2000 Jahren! Wenn er’s nicht konnte, wer dann. Vielleicht war er mal wieder eine Runde da: In Charb, denn das Buchstabenspiel und die 12 Toten hat was:
    Nimm das I ‚raus: I JesusCharlie. Shalom, salam aleikum, amen.
    Dann allerdings hätte ich unrecht.

  27. avatar

    @ Alan Posener

    Sehr interessant, was Sie über die AfD in Zehlendorf berichten.

    Siehe auch: „Rechte Spaßgesellschaft“, in: Der Spiegel, Nr 3, 10.01.2015, S. 34-36 sowie das Gespräch mit Andreas Zick, ebenda, S. 36-38.

    „Wir brauchen eine Integrationsgemeinschaft, die ständig, auch in schwierigen Zeiten, versucht, benachteiligte Gruppen einzubinden. So wie heute schon sehr viele Bürger Flüchtlingen helfen. Das ist keine Bewegung, es ist kein politisches Ziel, es ist nicht laut. Aber es funktioniert. Und es ist ungeheuer identitätsstiftend. “ (A. Zick)

    Die Organisatoren der Pegida-Proteste in Dresden bitten die Teilnehmer um „Trauerflor für die Terroropfer von Paris“. Alles klar!! Wenn die regierten, würde es ein Magazin wie Charlie-Hebdo gar nicht mehr geben.

  28. avatar

    Lieber Alan Posener,
    ich fände dies ganz gut in der „Welt“ übersetzt:
    On n’a pas assez relevé ce que le pape François a déclaré avec beaucoup de clairvoyance: nous sommes entrés dans une forme de troisième guerre mondiale. Et comme toujours dans l’histoire, c’est le peuple juif qui, le premier, fait les frais de la guerre.»…
    Cette semaine, c’était le premier pilier de la République qui était touché, la liberté. C’est maintenant l’égalité et la fraternité qui le sont. Ce sont les piliers de la France qui sont bousculés, il faut que chacun en ait bien conscience.»
    http://www.lefigaro.fr/actuali.....cennes.php

  29. avatar

    So, so, lieber Alan Posener, die wahre Schande sind die Pegida-Versteher. Bei meiner Rundreise durch den alten Westen an Weihnachten und Neujahr habe ich in klein- und gutbürgerlichen Kreisen, bei jung und alt, kaum einen getroffen, der nicht wenigstens ein partielles Verständnis für Pegida gehabt hätte. Ein paar Stimmen (pars pro toto),

    z.B. mein Rechtsbeistand Wolfgang Kubicki

    „Der kurze politische Erfolg, den sich manch führender Politiker mit einer wüsten Pöbelei versprochen hat, führt eher dazu, dass sich noch mehr Menschen von einer Politik abwenden, die das schnelle politische Symbol offenbar für wichtiger hält als die tatsächliche Problemlösung.

    So hören wir oftmals kein Wort darüber, dass wir zum Beispiel mehr Stellen bei der Polizei, bei den Gerichten oder beim Verfassungsschutz brauchen – nicht nur, um unsere freiheitliche Grundordnung vor extremistischen religiösen Gefahren zu bewahren, sondern auch um Flüchtlingsheime vor Übergriffen besser schützen zu können. Für den öffentlichen Diskurs ist wohl zweitrangig, dass wir deutlich mehr Geld für die menschenwürdige Unterbringung von Flüchtlingen brauchen.
    Wir müssen uns mit Pegida auseinandersetzen

    Dass wir diese Problemlösungsorientierung marginalisieren, ist ohne Frage für unsere demokratische Gesellschaft eine gefährliche Entwicklung. Denn wenn politische Konflikte nicht mehr inhaltlich und sachorientiert ausgetragen werden, wenn die populistische Äußerung die öffentliche Debatte dominiert und damit faktisch Ausgrenzung von Menschen und ihren Besorgnissen geschieht, kann sich der politische Protest nicht mehr in geregelten Bahnen entladen. Vielmehr ist zu erwarten, dass die Frustration vieler Menschen längere Zeit unter der Decke schwelt und früher oder später eine größere Eruption verursacht, als uns und unserem demokratischen Gefüge lieb sein kann.“ (http://www.focus.de/politik/ex.....86753.html)

    z.B. unser Genosse Rüdiger Safranski (weiland Führungskader für Alan Posener)

    „Mir fällt auf, dass da immer zwischen zwei Polen hin-und hergeschwankt wird. Entweder die Demonstrationen werden als rechtsradikal dämonisiert, oder es kommt so eine unerträglich pädagogische Bräsigkeit hoch: Oh, heißt es dann, man muss doch die Ängste der Leute ernst nehmen. Beides finde ich ziemlich schlecht. Angesagt wäre doch eine nüchterne Analyse: Wenn wir in den Städten homogene Milieus bekommen, die muslimisch total dominiert werden, dann ist es da mit der Toleranz von deren Seite gegenüber anderen vorbei. Wer die Berliner Verhältnisse kennt – und ich habe ja dort noch eine Wohnung – weiß, wovon ich rede.

    Die Platzierung und Verteilung der zuströmenden Menschen muss also sehr gut überlegt werden. Da darf man keine Angst vor Tabus haben. Man muss es auch deutlich sagen: Es gibt viele friedliche Muslime, aber der politische Islam ist ein einziger Schrecken. Dieses politische Denken sollte bei uns nicht eingeschleppt werden.

    Wir müssen auch nüchtern bedenken, wie viel Kapazität wir haben, um Menschen aufzunehmen. Kurzum: Es gibt hier ein Problem, und die Politiker, die in den Kommunen wirklich Verantwortung tragen, wissen es nur zu gut und müssen sich damit herumschlagen, während andere in den Talkshows ihre dummen, wirklichkeitsfernen Sprüche klopfen.“ (rottweil.wordpress/2015/01/01/Interview mit Rüdiger Safranski-heute-70)

    Gewiß, „Islamisierung“ ist ein Kampfbegriff. Natürlich geht es auch, wie Edmund Jestedt schreibt, um „Demokratieüberdruss. Dafür ist das „Abendland“ die Chiffre. Man möchte nicht mehr „bloße Form“, sondern endlich Inhalte.“

    Sollte man diesen Wunsch den Bürgern übel nehmen? Ich vermute, dass der Pegida der meiste Rückenwind aus den Segeln genommen wäre, wenn unsere staatstragenden Parteien, die nach dem Grundgesetz dem Wohl des deutschen Volkes verpflichtet sind, mit Unterstützung der staatstragenden deutschen Qualitätspresse, hinreichend legislativen und exekutiven Elan und Initiative auf den Feldern 1 bis 10 des 19-Punkte-Programms der Pegida (Focus, woechentliche-demonstrationen-19-punkte-programm-was-will-pegida-wirklich?) gezeigt hätte. Statt der Erarbeitung pragmatischer Lösungsansätze bei bestehenden Problemen und der Entwicklung einer Kommunikation á la Habermas, ereifern sich die Tunixe aus Politik und die sie unterstützenden Qualitätsjournalisten an moralischen Diffamierungen, denen der Top-Journalist Alan Posener mit seinem an Clemens Henis geschulten Antisemitenriechkolben das Krönchen aufsetzt. Wenn das wenigstens etwas nutzen würde, etwa einem Exerzismus „Nazis raus (aus den Köpfen)“? Dann würde wohl im Glanze dieses Lichtes unsere multikulturelle und diversifizierte Republik mit den Muslimen als Protagonisten der Regenbogen-Toleranz blühen und gedeihen.

    Alan Posener mag selbst entscheiden, ob er sich die Bewertung Michael Klonovskys redlich verdient hat

    „Hier wie dort sehen wir also, was das speziell von den Grünen strapazierte, aber gewiss auch die Bundesregierung amüsierende Motto „Mehr Bürgerbeteiligung!“ wert ist. Wobei die Beschimpfungen, die sich über die Bürgerbewegten im Ländle ergossen, fast moderat wirken verglichen mit jenen, die seit Wochen aus den Mündern der üblichen journalistischen Kretins und parlamentarischen Apparatschiks, von Bundesfreiheitsbuffo Gauck und sogar seitens der Kanzlerin über die Pegida-Demonstranten gekübelt werden, garniert mit ein paar taktischen „Gegenstimmen“ (Schäuble, Geißler), die freilich nur äußerten, man möge die protestierenden Kleinen wenigstens ernstnehmen, aber nicht, man möge auf sie hören, die also das paternalistische Leitmotiv nur eine Nuance variiert ableierten.

    Das dabei verwendete Vokabular illustriert vor allem eines: Es soll in der Bundesrepublik keine politische Mitsprache über das turnusmäßige Stimmzetteleinwerfen und Kandidatenabnicken hinaus geben, es soll ferner keine nach festen Regeln stattfindende Zuwanderung geben, es sollen auch keine Kriterien festgelegt werden, wer nach Deutschland einwandern darf und wer nicht, es soll nicht einmal der Begriff Flüchtling exakt definiert werden, was ja bedeuten würde, dass auch der Nicht-Flüchtling sowie eine so heikle Sache wie die nationale Souveränität definiert werden müssten. Es soll kein Recht auf Heimat mehr geben, bei Strafe des Faschismusvorwurfes. Warum das so ist, weiß ich nicht; wohin meine Vermutungen gehen, habe ich in diesem Diarium gelegentlich erwähnt.“ (Tagebucheintrag 27.12.2014, michael klonovsky, acta-diurna)

  30. avatar

    APo: Ach Gott, Hans Faust, der gute Tucho hätte hier ganz anders gehaust. Die Satire darf alles. Der Kommentar-Schreiber nicht.

    … immerhin erkennen Sie, dass es über Satire, der Missstandsthematisierung, noch etwas anderes gegen muss.

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    Was wäre wenn Pegida-Anhänger voll durchdrehten (nicht gleich wie manche bei Karikaturen) wenn sie als Nazi-Vokabularverwender bezeichnet werden, eignete sich diese Beschimpfung ihres anti'“Lügenpresse“ und „Volksverräter“‚-Bekenntnisses dann nicht zur Störung des öffentlichen Friedens?

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    Was wissen Sie vom Judentum, was ich angeblich nicht weiß? Alles, was ich geschrieben habe, lässt sich einfach (ja, einfach) nachprüfen. Oder wollen Sie die von mir genannten Gemeinsamkeiten der Religionen leugnen?

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    Lieber Alan Posener!
    Stellen Sie sich das vor: Mein Wohnviertel, mein Einkaufsviertel, wenn ich dort bin: Rue de Rosiers und Umgebung. Mein Platz in rot, mein Picasso, meine Hôtels (ich meine die Museen) auch. Meine Menschen. Meine schöne Straße. Was nun? Soll ich die Geschäfte boykottieren, die Boulangerien, Epicerien? Nein, oder? Alle Synagogen geschlossen gestern, bis auf vielleicht eine. Zum ersten Mal geschlossen seit 1945.
    Ich habe nur eine einzige Idee dazu: Absperren mit bewachten Schranken mit Alarm, Ausweiskontrolle. Mehr fällt mir dazu nicht ein. Bin auch leer. Dachte an jemanden, der Familie in Vincennes hat. Wie das alles näher rückt, wie spiderförmig das ist. Wie die, die sich links wähnten, aber doch nichts weiter sind als Biedermänner, das alles bagatellisiert haben, obwohl es das Attentat auf St.Michel 1995 gab und die Attentate in Madrid und London. Und Moskau.
    Jetzt marschieren da morgen einige mit, die da nicht hingehören, hier meine ich eine Dame besonders, die ihr eigenes Land über Austeritätsmaßnahmen retten will sowie ihr einziges Kind, eine Währung, eine Dame, die Literaturkritikerin von ungelesenen Büchern ist. Was das damit zu tun hat? Sehr viel, fürchte ich. Sarrazin, ungelesen: Nicht hilfreich. Internet, NSA: Neuland. Pegida: Gehen Sie da nicht hin, zu viel Kälte im Herzen. Und morgen wird sie einen button tragen: JesuisCharlie, made in Neuland. Ich muss sie kopieren:
    Glauben Sie das nicht.
    Gehen Sie dahin, morgen, Paris, wenn Sie Zeit haben, aber elle n’est point Charlie. Pas du tout.
    Sie sind nur Charlie, wenn Sie eine freie Meinung haben. Und vergessen Sie nicht:
    Das Wesentliche ist unsichtbar für die meisten Politiker, frei nach St.Ex.
    Pause. Bon week-end. Et bonne chance, Marianne. Je suis avec vous.
    Regardez le ciel et versez les larmes dans la Seine:
    https://www.youtube.com/watch?v=n8ywkjnaEaw

  34. avatar

    Dear Apo,

    was verstehen sie unter: etwas zu links?

    Ja, lieber Parisien, zweiffellos standen die Charlie-Hebdo-Leute mir politisch näher als Ihnen; auch wenn sie auch mir etwas zu links waren.

    links von den Maoisten waren doch nur noch des Anarchisten:

    !Conception politique et sociale qui se fonde sur le rejet de toute tutelle gouvernementale, administrative, religieuse et qui privilégie la liberté et l’initiative individuelles.“

    Apropos warum gibt es in Deutschland immer noch den Gotteslaesterung $

    http://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__166.html

    1. avatar

      Zu links heute, cher Jean-Luc, damals vielleicht zu rechts. Aber was tut das jetzt zur Sache? Ils sont morts.

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    Vielleicht auch eine Dezentralisierung der Sicherheit? Lockerung der Waffengesetze? Kriminelle erhalten schließlich – die Mafia beweist es täglich – sowieso Waffen, und Küchenmesser lassen sich auch jetzt schon als Waffe verwenden, nur passiert das wirklich, laufen alle schlachtend durch die Gegend?

  36. avatar

    Dass Parallelen zwischen Antisemitismus und Islamfeindlichkeit bestehen, liegt ganz einfach daran, dass eine Reihe von Ähnlichkeiten zwischen Judentum und Islam gibt, z. B.:

    – männliche Beschneidung

    – Speisegebote

    – Kopftücher für Frauen

    – Bildung von „Parallelgesellschaften“ (siehe Chassidim)

    Gleichzeitig existiert jedoch auch ein wesentlicher Unterschied: Juden wollen nicht ihre Religion der ganzen Welt aufzwingen, so wie viele (nicht alle, aber viele) Moslems es abstreben.

    1. avatar

      Nein, Adela, nichts ist „ganz einfach“ in dieser Welt, schon gar nicht der Antisemitismus. Und vom Judentum scheinen Sie auch nicht viel zu wissen.

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