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Die Verachtung oder: Vera Lengsfeld und die schweigende Mehrheit

Vera Lengsfeld hat auf der „Achse des Guten“ einen lesenswerten Beitrag veröffentlicht. Das Folgende verstehen Sie nur, wenn Sie ihn vorher lesen:

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/die_schweigende_mehrheit_ist_irrelevant

Lesenswert ist dieser Artikel nicht, weil er neue Erkenntnisse formulieren würde, sondern vielmehr, weil er die uralte Struktur des Vorurteils offen legt.

Eine Mehrheit wird für die Taten – oder die unterstellten Taten – einer Minderheit haftbar gemacht. Der Text soll folgende Prämisse belegen: „Heute werden wir immer wieder von ‚Experten’ und Meinungsmachern belehrt, dass der Islam eine Religion des Friedens sei und die Mehrheit der Muslime in Frieden leben wolle. Obwohl diese unqualifizierte Bemerkung wahr sein könnte, ist sie vollkommen irrelevant.“

Es folgt dann  die – unvollständige – Auflistung der Untaten islamischer Terrororganisationen. Nun ist die Frage, ob die Mehrheit der Muslime in Frieden leben will, natürlich nicht völlig irrelevant. Im Gegenteil. Wenn man diese Frage verneinen müsste, würde es wenig Sinn machen, beim Kampf gegen den islamischen Terror zwischen Kombattanten und Nicht-Kombattanten zu unterscheiden. (Um ein anderes, im Zusammenhang mit Lengsfelds weiterer Argumentation nicht irrelevantes Beispiel zu nennen: Die Unterstellung, die Mehrheit der Bevölkerung unterstütze die Kriegsanstrengungen ihrer jeweiligen Regierung, die Brechung ihrer Moral sei daher legitimes Ziel der Kriegführung, war im Ersten und erst recht im Zweiten Weltkrieg wesentlicher Teil der Legitimierung für den Bombenkrieg gegen zivile Ziele, wie man in Richard Overys ausgezeichnetem neuem Buch über den Bombenkrieg in Europa nachlesen kann.)

Lengsfeld führt eine Vielzahl von Beispielen an, bei denen die Frage der Einstellung der Mehrheit angeblich genauso irrelevant sei wie bei den Muslimen. Sie beginnt mit Nazi-Deutschland, wo laut ihrem Gewährsmann Emanuel Tanya „nur wenige Menschen wirkliche Nazis waren“, aber „sich zurücklehnten und die Nazis gewähren ließen“. Nun, wenn der Prozentsatz der Muslime, die sich mit den Zielen von Al Qaida oder der ISIS, der Hamas oder Boko Haram identifizieren, so hoch ist wie es der Prozentsatz der Deutschen war, die – obwohl „nur wenige“ Nazis waren – mit den Zielen Hitlers identifizierten, dann hätten wir ein dickes Problem und müssten – zum Beispiel – sofort den Zuzug von Muslimen nach Deutschland stoppen. Was die gar nicht so klammheimliche Agenda der Frau Lengsfeld und eines Teils der Autoren auf der „Achse“ ja  auch ist. Es ist intellektuell unterkomplex, diese Frage für „irrelevant“ zu erklären und das Wort „Experten“ in Anführungszeichen zu setzen, bloß weil man sich nicht die Mühe machen will, seine eigenen Vorurteile anhand von Fakten zu überprüfen.

Im Übrigen behauptet Frau Lengsfeld immer wieder, die Unterstützung für Hitler in der deutschen Bevölkerung sei gering gewesen, obwohl alle Fakten darauf hinweisen, dass dies nicht der Fall war. Das DDR-Regime wäre froh gewesen, auch nur annähernd hohe Zustimmungswerte zu erreichen. Dass diese Fakten nicht „irrelevant“ sind, zeigt sich daran, dass Hitler nur durch einen totalen Krieg zu besiegen war, während der Kommunismus infolge des Systemwettbewerbs und seiner inneren Widersprüche implodierte. Man könnte nun die anderen von Frau Lengsfeld aufgeführten Beispiele durchdeklinieren, aber das wäre langweilig.

Tatsächlich gehörte und gehört es immer zum Inventar der Demagogen, die Mehrheit für irrelevant zu erklären. Nur eine Minderheit von Juden seien entweder Bankiers oder Bolschewisten? Egal, dafür haften alle Juden. Oder: Wer Jude ist, muss nicht notwendigerweise dafür sein, Gaza zu bombardieren? Egal, zünden wir eine Synagoge an, verprügeln wir mal einen Kippa-Träger. Diese Denkweise wird nicht intelligenter oder moralisch akzeptabler, wenn sie auf andere Gruppen angewendet wird. Es ist schlimm, dass eine Frau, die als ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin ihre Verdienste hat, nun nachträglich die Stimme der Unterdrückten für irrelevant erklärt. Es ist bedenklich, dass dies auf einem Blog geschieht, der angeblich eine Stimme der Demokratie sein will.

Auf der „Achse“ erschien ein Leserbrief zu Lengsfelds Suada, der so beispielhaft rational ist, wie Lengsfelds Ausführungen irrational sind. Ich drucke ihn hier daher in voller Länge ab.

Anton Flussmann schrieb:

„Sehr geehrter Frau Lengsfeld,

vielen Dank für Ihren interessanten Beitrag auf diesem Blog, den ich aus England verfolge. Leider habe ich den Eindruck, dass Ihre eingangs erwähnten Beispiele und das Zitat nicht recht zu Ihrer Schlussfolgerung passen. Ich schätze die Absolventen des Berliner Sprachenkonvikts, zu denen Sie ja gehören, sehr, und so habe ich mir die Mühe gemacht die folgenden zwei Anmerkungen zu formulieren. Hoffentlich können Sie meinen Argumenten etwas abgewinnen.

1. Ich lebe seit ca. 10 Jahren in Großbritannien (Cambridge und London) und obwohl ich mich als Jurist und Rechtswissenschaftler beruflich mit dem Recht religiöser Gruppen in England (ganz speziell London) befasse, habe ich bisher noch nichts von den von Ihnen erwähnten sog. No-Go-Zones gehört. Weder in London, noch in anderen Städten wie bspw. Birmingham gibt es solche Zonen – das würde von der britischen Gesellschaft auch überhaupt nicht geduldet. Stattdessen gilt die Zusammenarbeit familiärer Schiedsgerichte von religiösen Minderheiten (und das bezieht sich nicht nur auf den islamischen Kontext, sondern ganz besonders auch auf die jüdisch-orthodoxen Gemeinden in London) mit den staatlichen Gerichten in London als weltweit vorbildlich. Es gilt hier stets, dass in bestimmten Rechtsbereichen (bspw. im Familienrecht) religiöse Rechtsnormen Anwendung finden können, wenn sie im Einklang mit dem englischen Common Law sind. Das leuchtet allen Beteiligten ein und funktioniert hervorragend. Von No-Go-Zones und unkontrollierten Parallelrechtswelten kann also wenigstens in Großbritannien keine Rede sein!

2. Prinzipiell teile ich Ihre Ansichten hinsichtlich der schweigenden Mehrheit (auch wenn mir manche Ihrer Beispiele allzu polemisch und unrefined erscheinen) – allerdings setzen Sie voraus, was Sie eigentlich beweisen müssten: dass es eine schweigende Minderheit von Muslimen gibt. Ich würde Ihnen empfehlen, einfach einmal die Webseite einer Institution Ihrer Wahl, welche die Mehrheit (oder wenigstens einen Teil der Mehrheit) der Muslime in Deutschland repräsentiert, zu besuchen und sich die Stellungnahmen anzusehen (willkürliche Empfehlung: http://www.ditib.de/ Neueste Pressemeldung: “Wir verurteilen den Brandanschlag auf eine Synagoge in Wuppertal!”; s.a. die Stellungnahme von Aiman Mazyek hier: http://www.welt.de/regionales/duesseldorf/article130726861/Zweiter-Verdaechtiger-nach-Brandsaetzen-festgenommen.html). Oder suchen Sie einmal das Gespräch mit den Stipendiaten der Avicenna-Stiftung, oder lesen Sie einen Beitrag eines muslimischen Autoren zum Nahost-Konflikt (es gibt sie! z.B.: http://www.tagesspiegel.de/berlin/debatte-um-nahostkonflikt-in-berlin-vernuenftige-ich-kann-uns-nicht-hoeren/10252962.html). Sie werden merken, dass diese Mehrheit alles andere als schweigsam ist.

Aber selbst wenn Sie Recht haben sollten; selbst, wenn die Mehrheit der Muslime schweigen sollte (was sie m.E. nicht tut), dann sind es diejenigen, die die Mehrheit zur Irrelevanz verdammen, welche die Folgen des mehrheitlichen Schweigens zu verantworten haben. Im Angesicht des Nazi-Terrors oder im Angesicht der Stasi-Diktatur wäre es doch das schlauste gewesen, so wie es bspw. die Weiße Rose versuchte, gerade die schweigenden Massen zu mobilisieren (dass dies im Fall der DDR gelang, unterscheidet das Ende jenes Regimes vom Ende der NS-Diktatur) statt so zu tun als sei die Masse nicht entscheidend. So wie Sie die Beispiele im Moment gebrauchen, machen sie wenig Sinn – sie taugen jedenfalls überhaupt nicht zur Untermauerung Ihrer Kernthese.

Zusammenfassend heißt das, selbst wenn Sie recht haben sollten, dann wäre es Ihrem eigenen Ziel förderlicher, wenn Sie sich mit der Mehrheit der schweigenden Muslime zusammen tun und gemeinsam eine Strategie entwickeln würden, wie man jene wenigen Strömungen des Islams, welche zweifelsohne existieren, die fanatisch und menschenverachtend sind, bekämpfen kann. Wenn Sie das täten, dann höbe sich der augenblicklich existierende Widerspruch zwischen Ihren eingangs erwähnten Beispielen und Ihrer Schlussfolgerungen auf und Sie würden einen wirklichen Beitrag zur Zukunft Ihres Landes leisten.“

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151 Gedanken zu “Die Verachtung oder: Vera Lengsfeld und die schweigende Mehrheit;”

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    Schade, dass Sie mich so mißverstehen wollen. Es geht mir bei Ihnen nicht um Gewissenserforschung und Sünde, sondern ganz und gar um das Lob Ihrer Tugend, nachdem Sie gegenüber Ersatzbefriedigungen für richtige Aktivitäten plädiert haben. „Orgastische Potenz“ ist wie „Charakterpanzer“ und „Zwangsmoral“ ein Terminus von Wilhelm Reich, nach dessen Lehren Sie in Sexpol erzogen wurden. Wie Sie hier auf einen Neid gegenüber dem Juden schließen, ist mir schleierhaft.

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    @Pariser

    „Was ich nicht verstanden habe, vielleicht können Sie es mir so einfach erklären, als wenn Sie einen Golden Retriever vor sich hätten: wenn “…zukünftig mit weniger Arbeitskräfte mehr produzieren werden”, wo ist da der Markt, wo finden sich die kaufkräftigen Konsumenten, an wen verkauft man? Wie verdienen bzw. erhalten die ihr Geld? Sie sehen, ich stehe noch auf der Leitung, kann mir diese neue Ökonomie nicht richtig vorstellen.“

    Der “ Kapitalismus “ hat ebenfalls keine Antwort darauf !!!

    Vielleicht sollten wir die “ Maschinensteuer “ einsetzen, um uns allen ein Grundeinkommen zu schaffen.

    Der Begriff Wachstum müßte, sollte, könnte in Zukunft anders definiert werden.

    Erste Ansätze gibt es bereit bei der weltbank:

    http://web.worldbank.org/WBSIT.....S/LACEXT/0,,contentMDK:21915630~pagePK:146736~piPK:146830~theSitePK:258554,00.html

    oder schauen Sie nach bei Götz Werner (dm):

    http://www.unternimm-die-zukunft.de/de/

    Keynes ging 1930 davon aús, dass die Produktivität im Jahr 2000 so hoch wäre, dass die Menschen nur 3 Tage pro Woche arbeiten müßten, um Ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

    Und heute:

    < 50 Stundenwoche!!

    Was verstehen Sie unter netten Angeboten??

    Brauchen Sie noch einen Job mit 300$ per hour ??

  3. avatar

    Lyoner ./. hans: Sie scheinen übersehen zu haben, dass ich das Argument an einen Vorbehalt geknüpft habe: “wenn man postuliert” – das Postulat muß überprüft werden. Kennen Sie die Gesetze der Argumentationslogik?

    .. gemach, gemach, ich stimme ja zu, Sie haben ein bisschen Verstand, wenn man postuliert, dass Sie und der Gen. Stevanovic das Jahr 2525 vorhersagen können. 😉

  4. avatar

    @ Marseillais

    Sobald Zahlen zur sinkenden Industrieproduktion bekanntgegeben werden, da wette ich 10:1, wird der Name „Morgenthau“ in deutschen Wohnzimmern ängstlich, aber ehrfurchtsvoll geflüstert. In die Reihe gehört auch der Bevölkerungstausch. Die sozialdemokratische Ausländerpolitik bestand bis weit in die 90er hinein in belustigt/wohlwollenden Besuchen von Folkloregruppen. Da durften Gastarbeiterkinder dann so tun, als ob die Musik, zu der sie wie Pfingstochsen kostümiert herumhopsten, ihre „eigentliche“ Kultur sei. Der SPD-Stadtrat fand es dann alles so schön bunt und auch so lebendig. Nein, im Grunde kann nicht sagen, dass die SPD für Integration stand. Die SPD hat bis in die 90er alles dafür getan, dass Gastarbeiter Gäste bleiben und sich am besten auch so benehmen. Im Grunde ging es erst mit Schröder und den IT-Indern erst so richtig los. Davor war das Verhältnis der SPD zu Gastarbeitern eher das des wohlwollenden Missionars zu den schwer erziehbaren Wilden. Wer sein Gegenüber für doof hält, der fordert auch nicht viel von ihm. Zu sagen, die CDU hätte in den 80ern nicht verstanden, was da passiert, ist in soweit unfair, als die SPD nicht besser war. Nach außen hin vielleicht netter, aber darum geht es bei Integration ja nicht.

    @Serdar

    Oft, laut und ausgiebig haben meine Migranten-Kumpels und ich gelacht, wenn Migration als kulturelle Bereicherung beschrieben wurde, unsere Biodeutschen in der Clique lachten noch lauter. Aber seitdem ich die Beiträge von derblondehans hier lese, komme ich mir jeden Morgen wie der Kulturattaché persönlich vor.

  5. avatar

    Einige lobende Sätze über einen „Genossen“:
    -Außenminister Frank Steinmeier macht zurzeit einen hervorragenden Job. Er versucht Akzente zu setzen, die Widersprüchlichkeit der deutschen Haltung zu ändern, pendelt bis zur Erschöpfung zwischen den Konflikten, um in der Ukraine eine Eindämmung und für den Irak ein größeres Engagement zu ermöglichen, er macht all das, was ich von der Kanzlerin vermisse, die der „ Ohne uns“ Mentalität entgegenkommt.
    Und über das Waffendilemma, auch gut:
    – Es gibt einen Ausweg aus dem Dilemma, den Kurden keine Waffen zu liefern, weil niemand sicher sein kann, zu was sie im nächsten Konflikt in der Region dienen. Das ist ein ernst zu nehmendes Argument. Die Lösung: Wir lassen nicht die Kurden die gefährliche Arbeit alleine machen, sondern die Europäer verjagen gemeinsam die IS-Mörder mit ihren eigenen Soldaten und Waffen und nehmen sie dann wieder mit zurück. Omid Nouripour, der außenpolitischer Sprecher der Grünen, iranischer Abstammung hat das Versagen der Berliner Republik treffend zusammengefasst:

    „Immer von deutscher Verantwortung in der Welt zu reden und sich dann in die Büsche schlagen, wenn es ungemütlich wird, das geht gar nicht.“
    http://www.achgut.com/dadgdx/i.....moralisten
    Außerdem etwas Hintergrundinformation:
    http://www.independent.co.uk/v.....02312.html

  6. avatar

    @Stefanovic,

    … Ihre und der SPD-Genossen Pflegekräfte werden den Ungläubigen ganz bestimmt korangetreu in den Allerwertesten treten, aber sicher nicht wischen.

    Der Anteil an Migrantenkindern, die meist schon in Deutschland geboren sind, ist dort sehr hoch, bis zu neunzig Prozent. Der durchschnittliche Bildungsstand in diesem Milieu offenbart sich in einer anderen Zahl: Etwa 40 Prozent der Neuköllner Jugendlichen haben keinerlei Schulabschluss.

    Daher!

  7. avatar

    Serdar: ‚Stevanovic, warum haben sie eigentlich kein einen Blog? Das würde sich wirklich lohnen. Und ich könnte mehr lesen.‘

    … bestimmt hat er schon seine eigene, aus Katar finanzierte, Mosche.

    Daher!

  8. avatar

    @ Moritz Berger

    Sie rennen bei mir offene Türen ein bzw. tragen Eulen nach Athen, wenn Sie auf die ökonomischen und gesellschaftlichen Folgen der technologischen Entwicklung zeigen, dass es offenbar immer weniger Positionen für menschliche Arbeitskraft gibt, dass das Ende der Arbeit bevorsteht. Was ich nicht verstanden habe, vielleicht können Sie es mir so einfach erklären, als wenn Sie einen Golden Retriever vor sich hätten: wenn „…zukünftig mit weniger Arbeitskräfte mehr produzieren werden“, wo ist da der Markt, wo finden sich die kaufkräftigen Konsumenten, an wen verkauft man? Wie verdienen bzw. erhalten die ihr Geld? Sie sehen, ich stehe noch auf der Leitung, kann mir diese neue Ökonomie nicht richtig vorstellen.

    Was Ihre netten Angebote angeht, kommen Sie da nicht etwas zu spät? Andererseits, wenn Sie ein gutes Projekt für mich haben, lassen Sie es mich gerne wissen. Ich bin ein unerschrockener Geist mit allen guten deutschen Sekundärtugenden. Außerdem bin ich ein offener Geist und immer willens, meine Starken Meinungen zu überprüfen. Viagra ist nicht mein Ding.

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    @ Alan Posener

    Schade, Sie bringen uns um die Darstellung einer exemplarischen und vorbildlich gesunden sexuellen Education und Entwicklung mit gesunden Affekten gegen Herrenwitzen, Kitsch und Ersatzbefriedigungen, völlig unverdorben. Sie sind ganz mit sich im Reinen? Ohne Charakterpanzer und Zwangsmoral, mit orgastischer Potenz?

    1. avatar

      Ihr Interesse an meiner Sexualität, Herr Kaufmann, hat die typische Penetranz eines im Beichtstuhl gesschulten Katholiken. Hinzu kommt die Faszination des Ariers für die vermutete „orgastische Potenz“ (Ihre Wortwahl) des Juden. Ich habe jedoch keine Veranlassung, Ihre degoutante Neugier zu befriedigen.

  10. avatar

    @ derblondehans

    Sie scheinen übersehen zu haben, dass ich das Argument an einen Vorbehalt geknüpft habe: „wenn man postuliert“ – das Postulat muß überprüft werden. Kennen Sie die Gesetze der Argumentationslogik?

  11. avatar

    @ Stevanovic
    Ja, ich sollte nicht solch pauschale Dinge über euch Genossen sagen. Einige von Euch sind doch recht intelligent und vernünftig, nicht zuletzt Sie selbst. Außerdem meinte ich mehr die grüne Heilsarmee, eine Art Hafen für Veganer, Vegetarier, nicht-christliche Spirischrullige, AlternativmedizinerInnen, AngstneurotikerInnen, neu ankommende Migranten, die sich von der Farbgebung blenden lassen, Schulversager, arbeitslose Künstler, Sozialhilfeempfinger, Spinner, Spekulationstheoretiker und vor allem auch Antisemiten und Apologeten des fundamentalen Islam, siehe Käßmann (Beten mit den Taliban. Die hat so viel für diese gebetet, dass sie jetzt ISIS bekommen hat, eine Art Kopfgeburt der Qaida. So was kommt vom Beten). Sorry also, Genossen, nun ja. Ich mochte Schröder durchaus gelegentlich und auch Otto Schily. Sogar die Familienministerin erschien mir besser. Aber Ulla Schmidt war zum Abwenden. Schönes WE.
    Wie finden Sie es, dass Jacob Blindstein alle Kriege gleichsetzt?

  12. avatar

    Stevanovic: Auch der Sozial und Pflegebereich kann nicht einfach automatisiert werden. Ob man als entwickeltes Land auch ohne Migration auskommt, …

    … die Frage ist ganz einfach zu beantworten. Das dem Staat anvertraute Steuergeld, sollte denen zu gute kommen, die es erwirtschaften. So etwas nennt man verantwortungsvolle Politik. Können Sie so etwas in Ihrer Partei oder in der ‚BRD‘ überhaupt erkennen? Ich sehe nur Verantwortungslosigkeit und Rechts- und Verfassungsbrüche. Gier, Unfähigkeit, Propaganda.

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    @Stefanovic

    „Wenn man das ganze auf die Industrieproduktion verengt, haben sie Recht. Das meiste Geld wird aber mit hochwertiger Dienstleistung gemacht.“

    Zu hochweriger Dienstleistung zählt z.B. auch der Finanzsektor.

    Gehen Sie einmal auf die Frankfurter Börse oder nach Chicago:
    http://de.wikipedia.org/wiki/C.....d_of_Trade

    Wieviele Börsenmakler gibt es dort noch ????

    Und selbst bei ein hochwertigen Dienstleistung, wie die due diligence Verfahren werden 300 US $ /hour Stundensatz Anwälte durch den Algorithmus ersetzt

    http://www2.austlii.edu.au/cal/papers/burns.html
    Artikel aus dem Jahr 2001 !!!!

    Was den sozialen Bereich und das Pflegepersonal betrifft, da gebe ich Ihnen durchaus Recht. Aber da werden mehr oder weniger die Anlernkräfte eingesetzt!!!

    Und im retail Bereich nimmt der e-commerce eine immer größere Rolle ein.

    Der Algorithmus wird zunehmend in allen Bereichen eingesetzt, mit der Folge, dass sie Produktivität weiter ansteigt. In Konsequenz auch zu einem Arbeitsplatzrückgang führt.

    Z.B. Im Übersetzungsbereich werden bereits 70% aller Übersetzungen durch Maschinen, sprich Computer durchgeführt.

    Testen Sie nur einmal den google translator für für Übersetzungen aus dem Spanischen ins Englische!!

    Auch im Naturwissenschaften geht es zunehmend den white collars an den Kragen 🙂

    z.B.:Biotech:
    http://projects.biotec.tu-dres.....orithm.php

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    @Moritz Berger
    Wenn man das ganze auf die Industrieproduktion verengt, haben sie Recht. Das meiste Geld wird aber mit hochwertiger Dienstleistung gemacht. Da brauchen sie gut ausgebildete Leute. Es geht gar nicht um die Industrie. Auch der Sozial und Pflegebereich kann nicht einfach automatisiert werden. Ob man als entwickeltes Land auch ohne Migration auskommt, wird gerade in Japan getestet. Es darf gewettet werden.

    @Lyoner
    Habe den Artikel gefunden, aber nur überflogen. Ich lese ihn noch und antworte ihnen dann auf dem Blog. Hier würde eine Antwort Rahmen und Geduld sprengen.

    @ Marseillais
    Nichts gegen Xenophobie, Ausländerfeindlichkeit und Rassismus. Nachvollziehbar, kann man streiten. Die Theorie des Bevölkerungstausches ist aber kompletter Blödsinn. Ein teuflisch genialer Plan, der eine 40% Partei auf 25% eindampft… Zumal in den letzten 30 Jahren nur 7 Jahre ein Genosse Bundeskanzler war. Wenn also von einem finsteren Plan die Rede ist, müssen sie sich an die Konservativen wenden. Außer wir gehen davon aus, dass die Genossen alle Parteien und Machtzirkel unterwandert haben, aber es vor der Welt verheimlichen. Dann sind wir aber nah an der Welt des Kleinen Hobbit.

  15. avatar

    Sehr amüsant:
    „Wie scherzt der Ami? „Ein Liberaler ist ein Konservativer, der noch nicht überfallen wurde.“

    Da passt es hübsch, wenn im Einbrecherstück des Stern auch über die ewigen Schwierigkeiten der Polizeibeamten zu lesen ist, von Staatsanwälten und Richtern eine Genehmigung zur Telefonüberwachung und Ähnlichem zu bekommen: „Am besten klappe es mit Durchsuchungsbeschlüssen und U-Haftanträgen immer noch, wenn die zuständigen Juristen selbst schon mal Einbruchsopfer waren“.

    Tja. Das Sein bestimmt das Bewusstsein.“
    http://www.achgut.com/dadgdx/i.....einbrueche

    Anders ausgedrückt: Die NSA bekäme Zustimmung, wenn sie die Richtigen überwachte und ab und zu entsprechende Ergebnisse präsentieren würde.

  16. avatar

    Völlig richtig:
    dbh
    „Hohe Steuern, zu niedrige Gehälter und schlechte Karrierechancen treiben einer Umfrage zufolge zahlreiche Fachkräfte ins Ausland. Unter den rund 160.000 Auswanderern im vergangenen Jahr seien viele Fach- und Führungskräfte gewesen, die zur «Crème de la Crème unserer Elite gehören», sagte Wirtschaftsstaatssekretär Walther Otremba am Dienstag in Berlin. Überwiegend kehrten junge, aufstrebende Akademiker ohne Kinder Deutschland den Rücken.“

    Moritz Berger:
    „Dass Gunnar Heinsohn:

    “Deutschland [sofern man der Schrumpfvergreisung entgegen wirken will] allein benötigt bis 2050 mindestens 15 und womöglich sogar 25 Millionen Neuzugänge – also wieder die Zahl von 500.000 jährlich, der keiner richtig ins Gesicht sehen will.

    unterschlägt, dass wir zukünftig mit weniger Arbeitskräfte mehr produzieren werden….

    scheint hier im Blog noch nicht angekommen zu sein.“

    Politikern scheint es egal zu sein, dass die Bevölkerung mehr oder weniger durchschaut, dass sie a) neue Wähler wollen (hier vor allem die Genossen), b) billige Arbeitskräfte (hier vor allem die Industrie) und c) eine Einwanderungs-Tarnkappenpolitik betreiben, die verschleiern soll, dass sie außerstande sind, die wirklichen Probleme zu lösen (Renten sowie mangelnde sinnvolle, gut bezahlte Arbeit). Die Schweiz hat inzwischen genug von deutscher Auswanderung. Sie haben selbst gut Ausgebildete, besser ausgebildet sogar, des öfteren viersprachig. Hinzu kommt, dass wirkliche Politik nicht mehr zu existieren scheint. Die Interessen von einerseits deutschen Großunternehmen, andererseits globalisierten international corporations, verheiratet mit rating-Agenturen, die passende Ergebnisse produzieren, treiben die Politik vor sich her. Zur Problemlösung scheint inzwischen Krieg in Europa angedacht zu sein. Zumindest ich bin nicht allein der Meinung, dass sich Europa wie eine Speerspitze immer weiter in den schönen russischen Schinken getrieben hat. Putin hat bisher nur reagiert.

  17. avatar

    Das Gunnar Heinsohn:

    “Deutschland [sofern man der Schrumpfvergreisung entgegen wirken will] allein benötigt bis 2050 mindestens 15 und womöglich sogar 25 Millionen Neuzugänge – also wieder die Zahl von 500.000 jährlich, der keiner richtig ins Gesicht sehen will.

    unterschlägt, dass wir zukünftig mit weniger Arbeitskräfte mehr produzieren werden….

    scheint hier im Blog noch nicht angekommen zu sein.

    http://www.welt.de/wirtschaft/.....ehmen.html

    Und die Algorithmen haben und werden auch die Aufgaben von Journalisten übernehmen:

    http://www.slate.com/blogs/fut.....quake.html

    Und ebenfalls bei wikipedia:

    http://www.spiegel.de/netzwelt.....81291.html

    Vielleicht ist Lyoner schon ein bot? 🙂

  18. avatar

    Unser Lyoner:
    „Ich gestehe Ihnen gerne, dass in meiner Postpubertät, der Zeit meiner jugendlichen Irrungen und Wirrungen, gerade auch beim Erkunden des Kontinents der Sexualität, in Relation zu meinen Wünschen zu wenig und zuweilen zu wenig befriedigende “Aktivitäten” hatte.“

    Wie wäre es wenn wir auf den crowfunding Plattformen:

    https://www.seedmatch.de/

    https://www.kickstarter.com/

    ein Projekt für ihn einstellen.

    Vielleicht auch bei :

    https://www.betterplace.org/de/

    und zur Not gäbe es auch noch die Viagra Spams

  19. avatar

    Lyoner: …. ansonsten stimme ich Ihnen zu, wenn man postuliert, dass Immigration die Lösung für die Altersversorgung sein soll,…

    … so ein Quark. Als wenn Zuwanderung aus Anatolien oder den Maghreb, die Lösung für (bewusst) hausgemachte Probleme ist. Bisschen mehr an Verstand hätte ich Ihnen zugetraut.

    Hohe Steuern, zu niedrige Gehälter und schlechte Karrierechancen treiben einer Umfrage zufolge zahlreiche Fachkräfte ins Ausland. Unter den rund 160.000 Auswanderern im vergangenen Jahr seien viele Fach- und Führungskräfte gewesen, die zur «Crème de la Crème unserer Elite gehören», sagte Wirtschaftsstaatssekretär Walther Otremba am Dienstag in Berlin. Überwiegend kehrten junge, aufstrebende Akademiker ohne Kinder Deutschland den Rücken.

    Wenn dann – Daher!

  20. avatar

    @ Stevanovic

    „Wenn Europa Millionen Zuwandrer braucht, damit die Pensionsfonds, Betriebsrenten und Lebensversicherungen der alten, weißen Männer nicht den Weg der Drachme gehen, wo sollen diese Migranten den herkommen? Osteuropa ist bald leer …“ Nicht nur Osteuropa ist bald leer (demographische Entwicklung in Europa); ansonsten stimme ich Ihnen zu, wenn man postuliert, dass Immigration die Lösung für die Alterversorgung sein soll, allerdings geht es da nicht nur um „alte, weiße Männer“ (haben Sie hier ein kleines Ressentiment?), sondern zumindest noch um alte, weiße Frauen. Ja woher sollen die Einwanderer kommen? Die Lateinamerikaner wollen über den Rio Grande. Die Chinesen und Japaner nehmen ab. Inder, gut ausgebildet, wollen nach Bangalore, Mumbai oder USA. Schwarzafrikaner, da sind doch viele Christen dabei, wollen wir die den Moslems vorziehen? Um was es quantitativ geht, ist von Gunnar Heinsohn (ich kann „Söhne und Weltmacht“, 2003 erschienen, immer noch als Standardwerk empfehlen) beschrieben worden; Auszug:

    „Deutschland [sofern man der Schrumpfvergreisung entgegen wirken will] allein benötigt bis 2050 mindestens 15 und womöglich sogar 25 Millionen Neuzugänge – also wieder die Zahl von 500.000 jährlich, der keiner richtig ins Gesicht sehen will. […]
    Denn selbst bei einer extrem liberalen Öffnung der Grenzen können Einwanderer eines nicht besonders gut – nämlich viele begabte junge Leute bereitstellen, die von klein auf in einer hochtechnologischen Gesellschaft heranwachsen, souverän mit ihr umgehen lernen und dann die kritische Masse bilden, die sie ideenreich auf neue Höhen führt. […]
    Trotz der Technologisierung in immer mehr Bereichen ist in Deutschland die Zahl der studierenden Ingenieure pro 100.000 Einwohner von 540 auf knapp über 350 geschrumpft. In den nächsten Jahren wird sich das Verhältnis von frisch ausgebildeten Ingenieuren zu frischen Pensionisten auf eins zu vier verschlechtern. Kaum jemand rechnet damit, dass all diese Lücken, die nicht nur in Deutschland aufreißen, allein mit Afrikanern geschlossen werden können.“

    Was das Geschrei der „Islamkundler“ angeht, habe ich schon vor Jahr und Tag Passendes, scheint mir, geschrieben:

    „Klar ist auch, dass eine selbstbewusste Mehrheitsbevölkerung, die hinsichtlich ihres „Egoismus der Gene“ nicht schwächelt, mit Einwanderung besser zurechtkommt, die United Colours besser integrieren und assimilieren kann, weil ihre Farbe kräftig genug ist.

    Die mit diesem Schlachtenlärm vom Untergang des Abendlandes durch die muselmanische Bedrohung von ihrer „tödlichen Sünde“ oder ihrem defätistischen „Amor fati“ ablenken wollen, ihrem Autogenozid, … die Angst vor dem Tod lässt sich nicht verdrängen, lediglich verschieben, gerade von den Angstbeissern nicht, die das Leben scheuen und dem Risiko und dem harten Glück einer Elternschaft aus dem Weg gehen, kein (Zwischen-)Glied mehr in einer Kette von Generationen sein wollen, sondern Endmoränen sind – und sich nicht mehr um ihre Kinder, sondern nur um sich selbst Sorgen machen müssen. Die dämmern im Halbschlaf in ihrer Matrix, es zuckt noch, wenn von aggressiv fertilen Muselmanen geträumt wird.“ (Da hier Kommentare mit Links auf den Blog: Von den Einzigwahren Freunden Israel nicht veröffentlicht werden, müßten Sie dort nachschauen, Hauptstücke, Deutsche Panik, wenn Sie den Gedankengang genauer in Augenschein nehmen wollen)

    Nun, das wäre eine Korrelation, Kinderlosigkeit und Islamophobie, die man durchaus mal untersuchen könnte.

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