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Neid in der Politik

Als ich an der Gesamtschule unterrichtete, ärgerte ich mich  darüber, dass mittelmäßige Schüler  die Erfolgreichen und Leistungsstarken   als Streber beschimpften. Mir wurde schnell klar, was das Motiv dieser Form von Mobbing war: der „Neid der Besitzlosen“. Die intellektuell  minderbegabten neideten den guten Schülern ihre Erfolge, indem sie die Anstrengung, die zum Erfolg geführt hat, als  „Strebertum“ denunzierten.

In den Klassen, die ich unterrichtete, fand ich bald eine pädagogische Methode, diese Form der Herabsetzung der Mitschüler zu unterbinden. Ich bildete Lernpatenschaften, bei denen ein guter Schüler einen weniger guten fachlich unterstützte. Als dieses Förderprogramm zu greifen begann, starb der Begriff „Streber“ in den Klassen  nach und nach aus. Die schlechteren Schüler hatten von den guten profitiert und waren deshalb nicht länger geneigt, sich ihnen gegenüber verächtlich  zu äußern.

In der Gesellschaft gibt es leider sehr viele, die ständig „Streber“ rufen. Gemeint sind damit  „die Reichen“, denen man ihren  ökonomischen  Erfolg nicht gönnt und die man deshalb zur Kasse bitten möchte. Die drei Linksparteien, SPD, Grüne und Linke, überbieten sich im Vorfeld der  Bundestagswahlen darin, auf breiter Front die Steuern erhöhen zu wollen. Der Spitzensatz der Einkommensteuer soll auf 49% angehoben, die Vermögenssteuer wieder eingeführt und die Erbschaftsteuer   erhöht werden. Im Gespräch ist eine spezielle Reichensteuer nach dem Vorbild  des  französischen  Präsidenten Hollande, der den Steuersatz für Reiche auf 75% anheben will. Nach höchstrichterlicher  Rechtssprechung ist in Deutschland jede Besteuerung jenseits der 50% grundgesetzwidrig. Sie gilt als  konfiskatorische Steuer, als Form der Enteignung, weil sie die Substanz des Vermögens verzehrt. Solche Urteile  können  die ideologischen Verfechter der Umverteilung durch Steuern nicht beirren. Sie werden Steuerformen finden, die sich in  justiziabel sauberer Weise  erhöhen lassen.

Es ist unschwer zu erkennen, dass die  linken Parteien die Neidgefühle vieler Menschen in unserer Gesellschaft bedienen. Sie geben vor, durch die Schröpfung der Reichen die Armen in unserem Lande unterstützen zu wollen. Für  sie  liegt die Ursache der Armut von Menschen im Reichtum weniger. Schaut man sich den jüngsten  Bericht der Bertelsmann-Stiftung über Kinderarmut an, erfährt man, dass aus der Armut nicht staatliche Umverteilung, sondern der wirtschaftliche Erfolg der Familien herausführt. So lebt in Bayern, dem ökonomischen Boom-Land, nur eine kleine Minderheit von Hartz IV, in Berlin, Bremen und Sachsen-Anhalt jedoch jedes dritte Kind. Wenn man Kinderarmut wirksam bekämpfen will, muss man dafür sorgen, dass die Familien – auch alleinerziehende Mütter – Arbeit finden. Also ist eine vernünftige Industrie- und Arbeitsmarktpolitik das A und O der Armutsvermeidung.

Von Mark Twain stammt der Satz, dass die Enteignung der Reichen unsinnig sei, weil  nach der Umverteilungsaktion  alle arm seien. Die sozialistischen Länder im Reich der Sowjetunion lieferten den schlagenden Beweis dafür, dass die Enteignung privater Unternehmer  letztlich in die Armut führt. Die DDR war zum Schluss nur noch durch großzügige Kredite aus der  kapitalistischen BRD zu retten. Die Sowjetunion, die keinen „reichen Onkel“ im Westen hatte, implodierte, weil die hohen  Staatsausgaben, vor allem für Rüstung,  durch die ineffektive Wirtschaft nicht mehr finanzierbar waren.

 

An der Statistik über das  Steueraufkommen nach Einkommensklassen kann man ablesen, dass die „Reichen“ schon heute den Löwenanteil der Einkommensteuer bezahlen. So entrichten die oberen 5% der Steuerzahler  41,8%, die oberen  10%  54,6 %  und die oberen 15% 63,7% des gesamten Steueraufkommens. Die unteren 50 % der Einkommensbezieher zahlen wegen der hohen Freibeträge überhaupt keine Einkommenssteuer mehr. Nur hartgesottene  Ideologen können hier einen Bedarf an  weiterer steuerlicher Umverteilung erkennen.

Die in Deutschland übliche  Armutsdefinition trägt dazu bei, dass stets danach gerufen wird, die Steuerschraube weiter anzudrehen. Arm ist bei uns derjenige, der weniger als 60% des Durchschnittseinkommens verdient. Dieser  relative Wert lässt außer Acht, dass man mit 60% des Durchschnittseinkommens normal leben kann, wenn man alle sozialen Vergünstigungen, die Bedürftigen gewährt werden (Wohngeld, Eintritts-Ermäßigungen, Sozial-Rabatte), ausschöpft.

In der gegenwärtigen   Situation, die von Banken- und Staatschuldenkrisen geprägt ist, ist es wohlfeil, nach Steuer Umverteilung und Steuererhöhung zu rufen. Vernünftig wäre es freilich, die (noch) günstige Situation auf dem Arbeitsmarkt zu nutzen, möglichst vielen Menschen die Möglichkeit zu geben, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Dies wäre die beste Versicherung gegen Armut.

Der Katechismus der Katholischen Kirche kennt  die  „Sieben Todsünden“, schwerwiegende Verfehlungen, die nur durch tätige Reue und einen  christliches Lebenswandel gebüßt werden können. Eine davon ist  der Neid  (Invidia), der auch als Eifersucht und Missgunst auftreten kann. Da in unseren säkular geprägten Zeiten sich kaum noch jemand von Hölle und Fegefeuer  einschüchtern lässt, rufen wir lieber einen weltlichen Zeugen auf, den Weltökonomen Peer Steinbrück, SPD: „Zurück zum Mythos der zu geringen Besteuerung der ‚Reichen‘. Auch er verliert seine Ausstrahlung durch trockene Statistik. Das oberste Einkommensfünftel leistet 68 Prozent aller Steuerzahlungen. Die unteren 50 Prozent aller Einkommensteuerpflichtigen tragen hingegen gerade einmal 6,5 Prozent und die untersten 20 Prozent lediglich 0,1 Prozent zum Steueraufkommen bei. Soll man das einen verteilungspolitischen Skandal nennen?“ (2010, „Unterm Strich“). Dieses Zitat stammt aus der Zeit, als Steinbrück noch kein Kanzlerkandidat der SPD war. Jetzt ist ihm selbstständiges Denken nicht mehr erlaubt

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15 Gedanken zu “Neid in der Politik;”

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    ZUTATEN ? Intelligenz, Talent, Streben, Gesellschaftssystem, Zufall: Menschen aus dem Nichts in tropischen „Entwicklungslaendern“: Graca Foster wuchs auf in der Favela „Rocinha“ in Rio de Janeiro. Mit 8 begann sie ihrer Familien das Sammeln von alter Pappe und Lumpen .Spaeter zwei Mastertitel in Universitaeten. Heute ist die Geologin die Generaldirektorin der weltweit drittgroessten Oilgesellschaften „Petrobras“. Joaquim Barbosa, ist ein vollkommen schwarzer Brasilianer. Sein Vater war Maurer und hatte 8 Kinder. Joaquim Barbosa begann als Raumpfleger im Alter von 16 in einer Zeitung. Spaeter Jurastudium. Diplomatenkarriere im Ausenministerim. Auch „Doctor Droit Public“ -Universitaet Paris: Er spricht 5 Sprachen -auch das Deutsch. Heute praesidentierender Richter des Obersten Bundesgerichtes Brasiliens. Alejandro Toledo, Quechua Indianer in Peru, Kleinbauern mit 11 Kindern. Ermutigt von Lehrern. Zwei U.S. Peace Corp Freiwillige mieten ein Zimmer im Haus der Toledo und vermitteln dem jungen Alejandro ein Stipendium in USA. Doktor Volkswirtschaft, auch Professor in USA. Praesident Peru 2001-2006. Benito Juarez,(1809-1872) ein Zapotec-Indianer in Oaxaca Staat am Pazifik in Mexiko. Ein eingewanderter italienischer Baecker nimmt den zehnjaehrigen Indianer in die Familie, wo er dann die Landesprache das Spanisch lernt. Spater Jurastudium. Heiratet die Tocher des italienischen Baeckers. Zum Governeur von Oaxaca gewaehlt. Danach Praesident von Mexiko – welcher den Krieg 1862-1867 gegen Frankreich-Oestreich gewann. Zuvor auch einen Kampf gegen die katholische Kirche. Marina da Silva, sammelte als Kind den Gummi im Amazonas-Wald, spaeter Dienstmaedchen in einer mittleren Stadt im Amazonasgebiet, Studium Geschichte und Psycho-Paedagogie, Politikkarriere, Bundesministerin fuer Umwelt. —Waere das alles in Europe oder sogar USA moeglich gewesen, oder „Only in Latin America“?

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    Als bekennender Jäger und Sammler bin ich derzeit dabei meine Festplatte, bzw. meine „cloud “ wieder aufzuräumen:

    Hier noch ein paar links zum Thema:

    http://www.appell-vermoegensab.....show=start

    http://www.appell-vermoegensab.....hl_FRM.pdf

    http://www.nytimes.com/2012/11......html?_r=0

    Und da Alan Posener sicherlich auch in seiner Schublade kramen wird, hier ein Beispiel ausseinen jüngeren Jahren der permanenten Revolution:

    „Koenigs schenkte 1973 sein Erbe dem Vietcong und chilenischen Widerstandskämpfern, nach seinen Angaben „irgendwas zwischen 500.000 und fünf Millionen Mark“.“

    http://de.wikipedia.org/wiki/Tom_Koenigs

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    Hier eine Fundsache von einem Schweizer Partner:

    „Der Kapitalismus hat einen Teil seines Versprechens eingelöst. In Europa verhungern die Menschen nicht mehr, und sie können in Würde alt werden. Aber es gibt auch so etwas wie eine Wohlstands-Glasdecke. Mehr als zwei Autos oder iPads kann man nicht sinnvollerweise brauchen. Wir stossen an diese Glasdecke, doch eigenartigerweise sind wir damit nicht zufrieden. Wir freuen uns nicht und sagen: Super, Problem gelöst. Stattdessen grämen wir uns und fragen: Wie können wir weiter und schneller wachsen? Wir haben deshalb keine Krise des Kapitalismus, sondern eine Krise des Wachstumskapitalismus.“

    Wenn ich mich erinnere hat Lyoner bereits Tomáš Sedláček erwähnt:

    http://www.tagesanzeiger.ch/wi.....y/31342771

    Und was die These betrifft: Innovationen werden immer wieder zu Wachstum führen, hier ein Beitrag von Thiel (paypal) und Kaparov:

    http://www.ft.com/intl/cms/s/0.....z2GWjn5y16

    Der Artikel ist leider nicht direkt zu lesen. Wer kann Abo hat, kann aber bis zu 20 Artikel ? kostenlos bei Anmeldung lesen, ähnlich wie der Welt.

    So langsam kommt die Debatte in Bewegung.

    Schaunmermal was die “ permanente Revolution “ (nach Alan Posener)oder vielleicht besser “ permanente Evolution “ in den nächsten Jahren an Veränderungen hervorruft.

    Damit hier nicht nur die trockene Theorie zutage tritt:

    Zum Jahresende ein paar Beispiele für Veränderungen im Wirtschaftsbereich:

    Für Fleisch:

    Kuh-Leasing in Berlin-Brandenburg:

    http://meinpferdehof.wordpress.....u-trebbin/

    Für Käse:

    http://www.rent-a-cow.ch/

    Für das Frühstücksei:

    http://www.rent-a-chicken.de/index3.htm

    Da unsere Imkergenossenschaft in diesem Jahr geringe Erträge erbracht hat, ist die Produktion bereits verkauft. Aber 2013 steht ja vor der Tür.

    Unsere Communbrauerei wird auch erst 2014 Bier liefern können. Daher noch etwas Geduld.

    und da Alan Posener sich sicherlich nach einer Beschäftigung im Rentenalter (und für andere)umschauen wird:

    http://www.rentarentner.de/

    Und wenn man schon nicht Einkommensmillionär ist, dann besteht auch als deutscher Rentner die Möglichkeit sich zu hohen Stundenlöhnen in der Schweiz zu vermieten 🙂

    http://www.rentarentner.ch/

  4. avatar

    Durch Spekulation hat sich das Vermögen der obersten 1% der Bevölkerung vervielfacht. Ohne Bankenrettung würden die Aktien und andere riskante Anlagen wieder stark im Wert sinken.
    Bankenrettung ist hauptsächlich für die Reichen gut.
    Ihre eigentlich riskanten Vermögensanlagen behalten ihren Wert. SIE tragen das Risiko nicht und das ist systemfremd und eine Schweinerei. Wir Normalverdiener müssen ihr Vermögen retten weil sonst das System zusammenbricht. Ein Zusammenbruch des Systems wäre nur gut. Die spekulanten könnten den Ölpreis nicht hochspekulieren und das oberste 1% der Bevölkerung könnte von vorne anfangen und die Generation der Erben könnte neidlos seine überragende Tüchtigkeit beweisen.
    http://de.wikipedia.org/wiki/S.....schland%29
    Veranlagte Einkommensteuer: 31.996
    Lohnsteuer: 139.749
    Mehrwertsteuer: 138.957
    Also wer soviel Aufhebens um die Einkommensteuer macht der ist entweder unglaublich dumm oder will uns für dumm verkaufen.
    Durch Tricksen und Täuschen wurden ja die größten Vermögen gemacht.

  5. avatar

    @Roland Ziegler

    „Viele behaupten, das obere Ende ihrer Leistungsfähigkeit sei erreicht, die Reichen würden verarmen, aber ist das glaubwürdig?“

    Sie wissen doch:

    Jeder Kaufmann jammert immer:

    Und laut Studie des Destatis:

    “Aber der nominelle Spitzensteuersatz von 42 Prozent trifft wiederum die Realität kaum. „Deutschland ist ein Steuerparadies für Millionäre. Selbst die Reichsten sind weit davon entfernt, den Spitzensteuersatz zu entrichten. Sie können derartig viele Freibeträge und andere Abzugsbeträge beim Fiskus geltend machen, dass sie im Durchschnitt nur 36 Prozent Steuern auf ihr Einkommen zahlen. Dies ergibt sich aus einer Berechnung, die das Statistische Bundesamt für die taz angestellt hat“,”

    Und letztlich je höher Ihr Jahreseinkommen, desto
    “ leichter “ öffnen sich Ihnen Steuersparmodelle.

    Sei es im Immobilienbereich, sei es in der Schiffahrt und wenn Sie in der “ Steuerklasse “ von den CEO´s sind dann sollten Sie daran denken eine Familienstiftung zu gründen.

    Und als selbständiger Unternehmen bieten sich Ihnen auch Chancen Ihren wohnsitz ins Ausland zu verlegen, sei es Österreich, Luxemburg, London oder gar Singapur.

    Aber da bereits in Deutschland derzeit nur 36% Einkommenssteuerdurchschnittlich gezahlt wird, dürfte es leicht sein durch intelligente Steuersparmodelle auch in deutschland einen Steuersatz von <20% zu erreichen.

    Die einzige Hürde, Sie müssen schon ein ausreichendes Jahreseinkommen haben.

    Und da reicht leider der Status des Vermögensmillionärs nicht aus, um den break-even zu erreichen.

    Erst ab 2 bis 3 Millionen Einkommen p.a. dürfte dies der Fall sein.

    Wie heißt es im Plattdeutschen:

    De Düwel schiet immer op den grötsten Hupen

  6. avatar

    Der Kapitalismus ist ein Wettrennen, aber keines, bei dem alle zusammen auf den ersten Platz kommen, wenn sie nur schnell genug sind. Wie bei jedem anderen Wettrennen kann immer nur einer den ersten Platz erreichen, ein anderer den zweiten, und die letzen sind Verlierer. Daran ändert auch die beste Ausbildung, die härtese Arbeit, der größte Fleiß nichts. Man kann nur darauf hoffen, sich mit einem guten Training ein paar Plätze weiter nach vorn zu schieben und dabei den Platz mit jemand anderem zu tauschen.
    Daraus ergibt sich die Notwendigkeit darüber nachzudenken, wie wir grundsätzlich mit den hinteren Plätzen umgehen wollen. Wenn wir die auf den hinteren Plätzen besser ausstatten, reduziert sich die Siegprämie für die ersten. Ist das so schlimm? Für viele christlich inspirierten Leute überraschenderweise: ja. Für die neoliberalen Sportsmen auch, aber das ist keine Überraschung. Wenn wir die hinteren besser trainieren, führt das dazu, dass andere, die nicht mithalten können oder wollen, stattdessen auf den hinteren Plätzen landen. Trotzdem bleibt die Frage, was wir für die auf den hintersten Plätzen bereitstellen wollen. Wer die Mittel dazu hergeben muss, ist kein Geheimnis: die auf den vorderen Plätzen, wer sonst. Wieviel wollen, wieviel können die Erfolgreichen abgeben, ohne das Rennen grundsätzlich zu gefährden? Das ist die Frage. Viele behaupten, das obere Ende ihrer Leistungsfähigkeit sei erreicht, die Reichen würden verarmen, aber ist das glaubwürdig? Und die Armen seien eigentlich wohlhabend, da 60 % des Durchschnittseinkommens ja eine Menge Geld sei. Wie passt das zusammen, da die verarmenden Reichen trotz ihrer Verarmung, trotz ihrer wohltätigen Steuerabgaben, doch wesentlich – wirklich wesentlich – mehr Geld haben als die wohlhabenden Armen?

  7. avatar

    M.B.: Vielleicht auch eine Hilfe für R.W. zum selbständigen Denken

    … ich meine Hr. Werner ist da schon bedeutend weiter als Sie, werter M.B.. Möglicherweise beherrscht er ja die Prozentrechnung.

    Die ‚BRD‘, lt. OECD ein ‚Spitzenplatzinhaber‘ bei der Steuer- und Abgabenlast unter den Industrieländern, hat kein Einnahmen- sondern ein Ausgabenproblem. Woran liegt ’s?

    Deutschlands Produktivität weckt Begehrlichkeiten. Vom Potomac über die Seine, der Akropolis, den Bosporus … bis zum Jangtsekiang. Und die Gier kennt nun mal kein Maß. Das wissen Sie auch.

    Es mag trösten, dass die Gier sich letztendlich selber frisst. Auf niederem Niveau zum Beispiel in der ‚DDR‘.

    Mein Hamster meint dazu: je bankrotter das System – umso absurder die Propaganda, s.h. z.B. Gauck zu Weihnacht. Aaaaber … man kann jetzt schon schreiben: … konsekutiv ausgeführte Transporte irdener Behältnisse zu artifiziell angelegten Wassergewinnungsanlagen implizieren die Möglichkeit zu willkürlicher Veränderung der physikalischen Struktur der utilisierten Gefäße. *rofl*

  8. avatar

    @Allan Posener

    Vielen Dank für die “ Lernpartnerschaft “

    Zur Ergänzung Ihrer Informationen, hier noch etwas aus dem Jahr 2007:

    http://www.bpb.de/nachschlagen.....reinnahmen

    http://de.wikipedia.org/w/inde.....0515194534

    http://de.wikipedia.org/wiki/S.....schland%29

    Man mag zu Albrecht Müller unterschiedliche Positionen einnehmen, aber Rainer Werner “ unterschlägt “ z.B. auch das es außer Einkommen auch noch Vermögen gibt.

    http://www.nachdenkseiten.de/?p=6433

    Ob die angestrebte Vermögenssteuer daher so falsch ist ?? Wenn es sie sogar in den USA gibt ??

    Und:

    „Aber der nominelle Spitzensteuersatz von 42 Prozent trifft wiederum die Realität kaum. „Deutschland ist ein Steuerparadies für Millionäre. Selbst die Reichsten sind weit davon entfernt, den Spitzensteuersatz zu entrichten. Sie können derartig viele Freibeträge und andere Abzugsbeträge beim Fiskus geltend machen, dass sie im Durchschnitt nur 36 Prozent Steuern auf ihr Einkommen zahlen. Dies ergibt sich aus einer Berechnung, die das Statistische Bundesamt für die taz angestellt hat“,“

    Vielleicht auch eine Hilfe für R.W. zum selbständigen Denken

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    Lieber Rainer, entgegen den meisten Kommentatoren stimme ich dir im Grundsatz zu. Hohe Steuern sind auf Dauer keine Lösung für das Problem der Armut. Selbstermächtigung ist da viel wichtiger. Wenn der Staat weniger Geld für die Stützung der Armen (zum Beispiel für die Austockung von Löhnen, die unterm Hartz-IV-Satz liegen) ausgeben muss, kann er vielleicht etwas mehr für die Schulen ausgeben. Ich gebe jedoch zu bedenken:
    1. Einkommensteuern sind nicht die einzigen Steuern, die bezahlt werden. Die Umsatz- oder Mehrwertsteuer wird auf alle Konsumgüter und Diensteleistungen erhoben, und die zahlen alle Bürger. Sie trifft die Armen faktisch viel härter als die Reichen, weil die Reichen einen viel geringeren Teil ihrer Einkommen für Konsumgüter ausgeben (müssen).
    2. In Deutschland gelten Abgaben nicht als Steuern, obwohl es faktisch Lohnsteuern sind. Zusammen mit den Abgaben für die Kranken-, Arbeitslosen- und Rentenversicherung (letztere werden von Beamten nicht entrichtet) zahle ich fast 50 Prozent meines Brutto-Lohns an den Staat bzw. an vom Staat ermächtigte Dienstleister. Dabei bin ich kein reicher Mensch. Nicht arm, gewiss, aber nicht reich.
    3. Andererseits ist es so, dass es bei all den Zwangsabgaben einen Cut-off-Point gibt: das heißt, der Bezieher eines hohen Einkommens zahlt für die KV, AV, RV usw. proportional weniger als der Bezieher eines mittleren Einkommens (für die Bezieher niedriger Einkommen muss der Staat aufkommen). Das heißt, der Bezieher eines hohen Einkommens finanziert durch seine Einkommensteur nicht nur die sozial Schwachen, sondern auch seine eigene Begünstigung bei den Sozialabgaben. (Und natürlich die Gymnasien, auf die seine Kinder ein Vorrecht zu haben glauben, die Unis, auf die immer noch unterdurchschnittlich viele Leute aus der Unterschicht gehen, die Opern, Theater usw., die er besucht usw. usf.)
    Ich könnte weitermachen, begnüge mich aber mit der Feststellung, dass die Verengung des Blicks auf die Einkommensteuer möglicherweise das Ausmaß der sozialen Ungleichheit ebenso verschleiert wie das Ausmaß der Belastung der Gesamtbevölkerung durch Steuern UND Abgaben.
    Best, Alan

  10. avatar

    @Rainer Werner

    Vielleicht sollten Sie doch einmal recherchieren, bevor Sie einen Artikel hier veröffentlichen:

    „Die in Deutschland übliche Armutsdefinition trägt dazu bei, dass stets danach gerufen wird, die Steuerschraube weiter anzudrehen. Arm ist bei uns derjenige, der weniger als 60% des Durchschnittseinkommens verdient.“

    Die von Ihnen zitoerte Armutsdefinition für Deutschland beschränkt sich nicht auf Deutschland, sondern gilt für die EU und auch (eingeschränkt) für OECD Länder:

    „Seit 2001 wird in den Mitgliedsländern der EU derjenige als armutsgefährdet bezeichnet, der weniger als 60 % des arithmethischen Mittels des Nettoäquivalenzeinkommens nach einer neuen OECD-Skala hat. Diese Definition von Armutsgefährdung ist umstritten, vor allem weil sie wenig über den tatsächlichen Lebensstandard der Menschen aussagt. Die Grenze der Armutsgefährdung betrifft nach den Ergebnissen der Studie Leben in Europa 2006 die Älteren (65 und plus) im früheren Bundesgebiet mit 14 Prozent überdurchschnittlich (ca. 12% in der Gesamtbev.). In den neuen Ländern und Berlin lag die Armutsgefährdungsquote dagegen mit 9 Prozent deutlich unter dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung (dort ca. 15%; Statistisches Bundesamt, Wiesbaden, Jan. 2008). Als armutsgefährdet galten alleinlebende Personen, wenn sie weniger als 781 Euro im Monat zum Leben hatten.“

    aus:

    http://www.pflegewiki.de/wiki/Altersarmut

    Und wenn Sie schon dieses Thema angehen ist vielleicht auch sinnvoll im Brockhaus, bzw. in Wikipedia nachzuschlagen:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Armut

    Dass Sie zu diesen Lösungsansätzen gekommen sind:

    1. „Wenn man Kinderarmut wirksam bekämpfen will, muss man dafür sorgen, dass die Familien – auch alleinerziehende Mütter – Arbeit finden. Also ist eine vernünftige Industrie- und Arbeitsmarktpolitik das A und O der Armutsvermeidung.“

    2. „Vernünftig wäre es freilich, die (noch) günstige Situation auf dem Arbeitsmarkt zu nutzen, möglichst vielen Menschen die Möglichkeit zu geben, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Dies wäre die beste Versicherung gegen Armut.“

    Erklären Sie uns unbedarften Lesern doch einmal wie Sie möglichst vielen Menschen die Möglichkeit geben wollen ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen??

    Konkret würde ich sagen:

    Holen Sie sich doch endlich zur Unterstützung in Ihrem Haushalt eine tägliche Haushaltshilfe mit 4 Euro Stundenlohn, Aufstockung erfolgt durch Hartz IV meine Steuern.

    Und wie wäre es mit einem Hausgärtner?

    Ihr ehemalige Kollege Allan Posener, versucht Ihnen von Zeit zu Zeit etwas ökonomische Nachhilfe zu geben. Nehmen Sie sie doch an. Long-life learning ist auch in der Generation „golden ager“ noch üblich.

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    Sie äußern aber immerhin einen unideologischen Gedanken, für den wir Ihnen zum Jahresausklang dankbar sein sollten: wirtschaftlicher Erfolg führe aus der Armut heraus. Das ist mal eine elementare Erkenntnis. Man könnte sogar noch weiter gehen und ergänzen: Geldmangel führt umgekehrt in die Armut hinein.

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    Herr Werner, Sie sind hier der Ideologe und merken es nicht. Sie sind dermaßen Ideologe, dass Sie bereit sind, selbst die elementarsten Formen der Logik außer Kraft zu setzen, um Ihre Ideologie nicht zu gefährden. Wenn Sie schon die Schulen ansprechen, so sprechen Sie Orte an, an denen der Geldmangel mit Händen zu greifen ist. Die Anzahl der Lehrer und Horterzieher ist viel zu gering, die Ausstattung dürftig, das Gebäude dreckig, das Essen ungenießbar. Und jetzt könnte man unideologisch denken, in einfachen, logischen Strukturen. Etwa so: Wie kann man das ändern? Mit Geld. Woher könnte man Geld bekommen? Von dort, wo welches ist. Wieso nimmt man das Geld, was man braucht, nicht von dort, wo es ist? Gute Frage. Vielleicht weil man nicht so neidisch wirken will. Was macht man stattdessen? Irgendein Schamanentum, wie die Regenmacher. Man versucht z.B., Steuern zu senken, um Geld zu generieren. Warum nicht. Aber wenn der Schamane dann den, der ein paar einfache, logische Gedanken hintereinanderhängt und das Geld lieber von dort nehmen will, wo es sich aktuell befindet, statt mit zweifelhaften Methoden neues Geld aus zukünftig blühenden Landschaften zu erzeugen, als Ideologen bezeichnet, dann dreht er den Sachverhalt schlicht auf den Kopf. Ich habe nichts gegen Ideologen; ich finde, ohne Ideen, Konzepte und Visionen geht es nicht. Aber wie gesagt: SIE sind hier der Ideologe, nicht die Linken, das sind die Pragmatiker. Die wollen von dort nehmen, wo es etwas gibt.

  13. avatar

    Lieber Herr Werner,

    wenn Sie schon den Neid unter den sieben Todsünden hier aufführen, dann sollte Sie bitte nicht eine andere Todsünde, die Gier (Avaritia9 nicht unterschlagen.

    Und wenn Sie schon hier eine Debatte über die Verteilungsprozesse aufnehmen, dann ist es vielleicht auch einmal sinnvoll andere Argumente aufzuführen,sogar von Unternehmern (und ich meine hier nicht den Exoten Werner von dm) die bereit sind und es auch als Forderung postuliert haben, eine höhere Besteuerung bei den großen Einkommen einzuführen.

    Ihr Fegefeuer der Argumentation ist leider nur ein kleines Flämmchen.

    Und Ihre Argumentationskette bestärkt nr wieder mein (Vor-) urteil und das meiner Partner, das das wirtschaftliche Grundverständnis in der deutschen Lehrerschaft immer noch sehr viele Lücken aufweist.

    Für einen Blick über den Tellerrand hilft m.EW. bereits dieser Artikel in der SZ:

    http://www.sueddeutsche.de/wir.....-1.1549259

    http://www.diw.de/documents/pu.....09-4-1.pdf

    Erlauben Sie sich doch bitte in Zukunft auch „selbständiges Denken“ bevor Sie dies von anderen einfordern.

    P.S. Ganz nebenbei der Spitzensteuersatz von 53% wurd von der rot-grüne Koalition auf 42% gesenkt.

    Und fragen sie doch bitte einmal nach, wieviele der “ Reichen “ tatsächlich auch den derzeitigen Spitzensteuersatz zahlen??

    Ich vermute, dass Sie auch einen Steuerberater haben, der Ihnen sehr schnell die Möglichkeiten offeriert Ihren persönlichen Spitzensteuersatz erheblich zu reduzieren.

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    wie heisst es so schön „glaube nur der Statistik die du selber gefälscht hast“!

    In meinem jungendlichen Leichtsinn würde ich behaupten das alle bishergenannten Daten – Größen – Statistiken die durch die De-journaille verbreiten werden fehlerhaft wenn nicht sogar unwahr sind.

    Die sogenannten „Reichen“ weiter zu besteuern um ein teil dieses Geldes den „Armen“ weiterzuleiten wird das Problem in unserem Land nicht lösen.

    Es werden „Jobs/Arbeitsplätze“ benötig die einem bzw. einer Familie ein lebenswertes überleben ermöglichen. ( Bluecard beginn ab 34.944 € Brutto für Fachkräfte – Ärzte – Ing. und co. ) Das ist doch ein WITZ!

    Nur durch deutlich höhere Löhne bei den unteren 50 % ( Mindestlohn jehnseits der 15 € )kann die weitere Spaltung des Landes verhindert werden.

    Die entscheidende Frage ist doch wie die 15 % zu ihren beneidenswerten „Reichtum“ gekommen sind…. durch die Arbeit von anderen oder…? Arbeit an sich muss sich wieder Lohnen…

    GG.Art 14 aps. 2 !

    In diesem Sinne feue ich mich auf das ereignisreiche Jahr 2013 sowie auf die zu erwartende „lebensleistungsrente“ mit 80 😉

    Grüße aus Frankfurt a.M

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