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Vatileaks: Neues aus dem Intrigantenstadl

Was sagt uns der neueste (nun auch nicht mehr ganz neue) Skandal aus dem Vatikan? Ich habe bislang nicht dazu Stellung nehmen wollen, weil mich weniger der römische Intrigantenstadl interessiert als vielmehr die reaktionäre Ideologie des Papstes. „Um Ideen geht es in diesem Buch“, schreib ich im Vorwort zur Taschenbuchausgabe meiner Polemik gegen Benedikt XVI., „nicht um Enthüllungen neuer Sexskandale, die Machenschaften der Vatikanbank oder das Privatleben des Papstes.“
Andererseits hängen Intrigen und Ideologie vielleicht doch miteinander zusammen. Dieser Tage hat John L. Allen vom „Catholic Observer“, einer der bestinformierten Vatikan-Beobachter und Autor zweier ausgezeichneter Bücher über Joseph Ratzinger, übrigens ein Mann, der sich vom liberalen Kritiker von „Gottes Rottweiler“ zu einem widerwilligen Bewunderer Benedikts XVI. entwickelt hat, eine lesenswerte Zusammenfassung der bisher veröffentlichten Dokumente geliefert:
Allen hat Recht, dass man  über das „Wer war’s?“ nicht den Inhalt der durchgestochenen Briefe usw. vergessen sollte. Aber er referiert kommentarlos (man muss also annehmen: zustimmend) Nuzzis Angaben über die Urheber von „Vatileaks“ und deren Motive:
Nuzzi points to „a small group of persons with different functions and roles, in various entities of the Holy See, but united in the same choice … to preserve papers which reveal unknown plots, controversies and affairs of the church, in every corner of the world.“
In terms of motive, Nuzzi describes this group as composed of reformers fed up with „crooks and power games“ who believe Benedict XVI wants change but who have lost confidence in the people around him to implement it. The decision to leak, Nuzzi writes, is thus motivated by a desire to „accelerate the action of reform undertaken by Ratzinger.“
Nach Nuzzi würde sich also die Vatileaks-Intrige nicht gegen “unseren Papst” richten, wie es die hiesigen Boulevardmedien hinstellen, sondern wäre im Gegenteil ein Komplott der Freunde und Unterstützer Benedikts XVI., die damit diejenigen in Verlegenheit bringen wollten, die Ratzingers Reformwillen ausbremsen.
Hübsch.
Gegen Nuzzis Interpretation der Motive sprechen allerdings folgende Tatsachen:
1. Im Zentrum der an die Öffentlichkeit gelangten kritischen Briefe, e-Mails, Aktennotizen usw. steht Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone. Ihm werden diverse Fehler und Versäumnisse vorgeworfen.
Aber Bertone ist nicht zufällig der wichtigste Mann im Vatikan nach dem Papst. Er hat diese Position deshalb, weil er von 1995 bis 2002 als Sekretär der Glaubenskongregation unter dem damaligen Präfekten Joseph Ratzinger dessen rechte Hand war bei der Säuberung ideologischer Abweichler und beim Versuch, den weltweit verbreiteten Kindesmissbrauch in der Kirche geheim zu halten und die Täter zu schützen. Hier ist ein Beispiel von vielen:
Bertone übernahm hier die Verantwortung, aber er war nur der Sekretär; Präfekt war Ratzinger. Es ist undenkbar, dass Bertone seinen Vorgesetzten in einem so wichtigen Fall nicht konsultierte. Und dann erledigte er die Drecksarbeit und hielt dafür auch den Kopf hin. Es ist klar, dass ein solcher Dienst den Padrone verpflichtet, die Hand über seinem Gefolgsmann zu halten. Ganovenehre halt.
Bertone ist wie Ratzinger ein Eiferer im Kampf gegen ideologische und sexuelle Abweichungen. Er teilt auch Ratzingers Phobie gegen Homosexuelle und macht sie – nicht die repressive Sexualmoral in Verbindung mit einer augenzwinkernden Doppelmoral, wie sie etwa David Berger in „Der heilige Schein“ beschreibt – für den Kindesmissbrauch in der Kirche verantwortlich:
Wer Bertone angreift, greift also das System Benedikt an. Auch wenn das im Namen von Reformen geschieht, die Benedikt angeblich will, aber nicht durchsetzen kann.
2. Weiter zeigt Allens Zusammenfassung, wie Benedikt an den kirchlichen Instanzen vorbei Rat – etwa in Personalfragen – beim  Chef der „charismatischen“ Bewegung „Communione e Liberazione“ (CL) suchte. Man darf davon ausgehen, dass die bekannt gewordenen Briefe nur einen Teil der Korrespondenz darstellen. Dazu muss man wissen, dass CL direkt mit Silvio Berlusconi und seiner Partei Forza Italiana liiert war und ist.
Wie man weiß (und in meinem Buch über Benedikt nachlesen kann, falls man es nicht weiß), instrumentalisierte Ratzinger den Protest gegen sein Vorhaben, an der Universität La Sapienza eine Vorlesung zu halten, um 2008 die damalige Mitte-Links-Regierung zu fall zu bringen und Berlusconi die Rückkehr in die Regierung zu ermöglichen. („Der gefährliche Papst“, S. 163ff.) Zum Nutzen des Vatikans, versprach Berlusconi doch, erstens die gewaltigen steuerlichen Vorteile der Kirche nicht anzutasten, und zweitens sich einer Liberalisierung des Sexual- und Eherechts zu widersetzen. Zum Schaden Italiens und – wie man inzwischen begreift – auch Europas.
Über die skandalösen Verhältnisse bei den „Legionären Christi“, einer weiteren außerhalb der Hierarchie operierenden „charismatischen“ und  reaktionären Sekte, war Ratzinger offensichtlich ebenfalls viel früher informiert als bislang von Vatikan zugegeben. Dennoch hat er nicht eingegriffen und den Chef der Legionäre, der des mehrfachen Kindesmissbrauchs überführt ist, vor jeglicher Strafverfolgung geschützt.
Es kann kaum im Interesse Joseph Ratzingers liegen, dass dies alles ans Licht kommt.
Die Missstände, die durch „Vatileaks“ aufgedeckt werden, haben damit zu tun, dass der heutige Papst seit Jahrzehnten seine Energie fast ausschließlich auf die Ausmerzung aller theologischen Opposition und auf die Bekämpfung der „Kultur des Todes“ – sprich, der toleranten westlichen Gesellschaft mit ihrer Verteidigung sexueller Selbstbestimmung – richtet.
Was diesem Ziel nützt, wird getan, wer diesem Ziel nützt, wird befördert oder unterstützt. Andere Dinge – Reinigung der Kirche von Pädophilen, Aufklärung des ganzen Ausmaßes dieser sexuellen Verirrung in der Kirche, Entschädigung der Opfer; Bekämpfung der Korruption im Vatikan, Aufklärung der mafiösen Verbindungen der Vatikanbank – mögen zwar von Ratzinger angestoßen, können aber nicht mit Energie und Ausdauer betrieben werden, weil die reaktionäre Ausrichtung der Kirche Vorrang hat. Dafür trägt Papst Benedikt XVI die Verantwortung.
Dass aber der Mann, dem wir die Veröffentlichung dieser Dokumente zu verdanken haben, in den deutschen Medien als „Spion“ und „Verräter“ dargestellt wird, ist infam. Wäre Paolo Gabriele Angestellter einer Firma, deren Chef solche Missstände zu verantworten hat, würde man ihn als „Whistleblower“ feiern. Dass dem Überbringer der Nachrichten an die Öffentlichkeit sechs Jahre Haft drohen, während die Leute, die der Strafvereitelung im Amt schuldig sind, allen voran Joseph Ratzinger selbst, als Opfer dastehen, ist der wahre Skandal.
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66 Gedanken zu “Vatileaks: Neues aus dem Intrigantenstadl;”

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    Heute in INTRIGANTENSTADL neuste „main attraction“ : Israels President Peres erhaelt die hoechste zivile Auszeichnung „Medal of Honor“ waehrend eines „grandiosem“ Dinner im White House. ALLE Macher sind dabei – alle U.S. Ex-Praesidenten (die Bushs, Clinton, Carter) Kissinger, Spielberg, Zuckerman, full cast from Hollywood. Aber anstatt wie vermutet, Jonathan Pollard kommt nicht frei weil das Pentagon und die CIA noch die 500,000 geklauten Marinegeheimnisse und die 34 Agenten der USS Liberty vermissen! Also die grandiose kosmetische Ehrung kauft nur „slack“ (Loesung der Spannung beim Abschleppen eines Fahrzeuges oder Schiffes) fuer Obama bis nach November -und fuer mehr „Wirtschafts-Embargos“ gegen Iran – anstatt ein von Israel jetzt gefordertes „Shock and Awe“. Der Ratzinger sollte sich auch solche Veranstaltungen ausdenken um die „oeffentliche Meinung“ abzulenken…

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    @Marit

    es braucht mehr als einen alten Mann, um mich aus dem Häuschen zu bringen, auch wenn ich scharf auf seine roten Schühchen bin.

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    @ Silke
    Richtig ,der Papst vertritt die Katholische Weltkirche. Das ist seine Aufgabe.Es ist nicht die Aufgabe des Papstes, seine Kritiker zufrieden zu stellen.Und diese Gleichgültigkeit gegenüber wohlfeiler Polemik, bringt die „Kritiker“ regelmäßig „aus dem Häuschen“.Nichts ist so hassenswert,wie ein Subjekt, das einfach nicht zum Objekt taugt.

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    @Parisien: Falls die beiden Sätze erklärungsbedürftig sein sollten: die „normgebende Instanz“, die von Hitler bzw. Stalin als Moral ausgegeben wurde, war das „Volk der Arier“ bzw. „der kommunistische Staat“. Dieser Glaube an eine objektive moralische Instanz unterscheidet Hitler/Stalin usw. ganz deutlich u. kategorisch von vielen anderen Atheisten (z.B. Bertand Russell, der einen Glauben schlicht nicht mit seinem auf Rationalität gründenden Wahrhaftigkeitssinn in Einklang bringen konnte).

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    @Silke
    „lt. Tom Holland Millenium wurde das mit der Keuschheit/Enthaltsamkeit zuerst im Volke Mode und zwar noch zu der Zeit, als die Priester ne ordentliche Konkubine durchaus zu würdigen wußten. „
    Super Hinweis! Z.B. der den derzeitigen ministerialen Teppichhandel..

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    Fußball interessiert mich derzeit nicht. Im Prinzip interessiert mich hauptsächlich die Frage, ob wir die Angriffsfläche für neue innereuropäische Kriege aufbauen:
    Gefunden über BP/achgut:
    „To be sure, the Fourth Reich would be infinitely gentler than the Third.

    Nonetheless, German-dominated authorities would have to make some strict rules about taxing and spending.

    They would be deeply resented and fervent nationalism would flare up across the Continent.“

    http://www.dailymail.co.uk/deb.....imple.html

    Undenkbar? Nein, finde ich. Keine Nation mit einem Rest von Würde wird sich deutsche Dominanz gefallen lassen. Wie Gauck gestern über Soldaten und den lobenswerten Einsatz von Armeen sprach, macht zusätzlich nachdenklich.
    Fußball wirkt zur Zeit auf mich wie Opium für das Volk. Anachronistisch fast. Deutschland hat ein Talent darin, in widrigen Zeiten zu feiern. Am krassesten war die Olympiade 1936. Aber man sollte nicht vergessen – die anderen mach(t)en die Show mit.

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    @ Roland Ziegler
    Überfragt meinte ich natürlich, also unterbelichtet.
    Tatsächlich gibt es immer Leute, die auf brutalste Art Macht ausüben. Und leider gab es die auch in den christlichen Kirchen, Jesus hintergehend. Nachdem ein Teil der Menschen sich von diesen abgewandt hatte, auch durch den Holocaust, aber hauptsächlich durch die Verlockungen des Konsums, war das Feld frei, um von Atheisten besetzt zu werden, wo man dann zwangsläufig nebem sinnvollen Entwicklungen dieselben Fehler findet.
    Ein Unterschied jedoch ist eklatant: Während die Kirchen sich immer finanzieren ließen, bezahlen weltliche Politiker die Leute dafür, dass sie sie wählen und wiederwählen. Ich würde das Bestechung nennen. Da Europa daran mit verarmt, ist das ein Problem. Und ein Problem ist auch, dass Völker sich bestechen lassen. So hat der Atheismus seinen Gott: Den Mammon. Echte Bedürftige lasse ich selbstverständlich gedanklich außen vor. Aber auch sonst nimmt jeder gern sein Schnäppchen mit.
    Früher wurde mit dem Paradies gesteuert bzw. der Hölle (Tetzel), heute mit „Gott“ Mammon. Und das ist Atheismus. Das ist es, was Gauck sowie der Papst meinen, wenn sie von Hedonismus sprechen. Ich denke, sie meinen beide die Steuerung über das Portemonnaie.
    Und wie sagte Jesus?: Man könne nicht Diener zweier Herren sein. Wohl wahr.

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    M.B. Und wenn der blonde Hans hier in seinem Kinderglauben veröffentlicht das die Naziverbrecher verurteilt worden sind, …

    … die Widerholung der Wiederholun der Wiederholu der Wiederhol der Wiederho der Wiederh der Wieder der Wiede der Wied der Wie der Wi der W …

    … wenn Sie einen ‚Naziverbrecher‘ kennen – klagen Sie ihn an!

    NUR TUN SIE ES ENDLICH !!! (Sonst kommt so langsam der Verdacht auf, Sie kennen so einen und verstecken ihn.)

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    @Moritz Berger
    „Auch in den Schriften der deutschen Rechten werden Sie immer wieder “Substanz” finden.“
    Und wenn Sie diese Substanz ignorieren, leiten Sie Wasser auf die Mühlen der rechten und linken Extremisten, die bekanntlich gleichzeitig ihre Ressentiments mit verkaufen.
    Die Substanz aber von den Ressentiments und vom ideologischen Beiwerk zu trennen, das kann eigentlich jeder versuchen, sofern er eigene Werte hat (guter Journalismus könnte dabei helfen, vgl. dazu auch den letzter Artikel hier von Klaus Kocks).

    So kommt man erneut bei den Werten, beim Menschenbild an. Tatsächlich erschwert Benedikt mit seiner Hinwendung zu Augustinus (Posener wies in einer Diskussion hier darauf hin) die Ableitung von Werten aus der christlich-katholischen Lehre unter Berücksichtigung der Aufklärung bzw. provoziert eine Spaltung der Christen in Europa. Inwieweit das aber auch eine Reaktion auf die Pfingstkirchen in Lateinamerika sein könnte, weiß ich nicht.

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    @ Roland Ziegler
    „Denn z.B. Stalin oder Hitler haben ja durchaus die “Existenz einer höheren objektiven, normgebenden Instanz” gepredigt und waren dabei trotzdem Atheisten.
    Im Sammelbecken des Atheismus findet man eben viele höchst unterschiedliche Moralvorstellungen.“

    Die zwei Sätze hintereinander?
    Es stellt sich doch eher die Frage, ob erst die Henne oder erst das Ei. Jednenfalls können Massenmörder, wenn sie wenigstens ehrlich sind, keine Christen sein: „Du sollst nicht töten.“ Ergo brauchen sie eine andere Ideologie, um töten zu lassen. Die Kirchen haben zugeschaut, und das ist fatal. Ich bin unterfragt, ob sie genug für Kopten oder Christen in Syrien oder im Irak tun.

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    …und, @EJ, im Licht meiner letzten Überlegungen muss ich auch die Erwiderung Ihnen gegenüber leider abermals revidieren (und zukünftig besser vorher überlegen, statt die Gedanken allmählich beim Schreiben zu verfertigen – naja, es ist Fußballzeit). Denn z.B. Stalin oder Hitler haben ja durchaus die „Existenz einer höheren objektiven, normgebenden Instanz“ gepredigt und waren dabei trotzdem Atheisten.
    Im Sammelbecken des Atheismus findet man eben viele höchst unterschiedliche Moralvorstellungen.

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    …Atheismus ist ein Sammelbegriff, unter dem sich alle möglichen Ansichten tummeln, denen einzig gemeinsam ist, dass sie die Existenz von Gott (bzw. Göttern) und die darauf gründenden religiösen Lehren ablehnen. Was sie stattdessen predigen oder ob sie überhaupt etwas predigen, ist jedoch völlig offen. In dieser Vielfalt sind schlicht Ungläubige, Skeptizisten, Wissenschaftsgläubige, Diesseitsfetischisten, von der Kirche irgendwie Verstoßene, vom Glauben abgefallene Eiferer, Satanisten, Geisterbeschwörer, Buddhisten (werden oft auch dazu gerechnet!), amoralisch-gewissenlose Leute, Verbrecher, die ihre Verbrechen rechtfertigen wollen… Hier kann man keine gemeinsame Moralvorstellung finden.
    Wenn man die Odenwaldschule anspricht, so scheint es, dass dort, im Zuge der Pädophilie, offenbar eine ziemlich spezielle Form von Freiheit praktiziert und woghl auch gepredigt wurde, die wie sich herausgestellt hat, v.a.D. die Freiheit bestimmter pädophiler Verbrecher im Blick hatte.

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    @KJN

    Mir ging es lediglich darum, das herangezogene Quellenmaterial (siehe Karlheinz Weissmann) aud seinen “ rechten “ Duft zu untersuchen.

    Und wenn der blonde Hans hier in seinem Kinderglauben veröffentlicht das die Naziverbrecher verurteilt worden sind, dann ist es auch für mich auch nicht überraschend, dass er hier Weissmann bemüht.

    Vielleicht machen Sie sich die Mühe und lesen den Wiki Artikel zur:

    „Trivialisierung des Holocaust“
    http://de.wikipedia.org/wiki/K.....t.E2.80.9C

    und fortlaufende…

    Wenn ich sehe, wie angesichts der wirtschaftlichen Krise wieder sogenanntes patriotisches Vokabular aus dem “ Sumpf “ an die Oberfläche kommt einhergehend mit sonstigen unterschwelligen Ressentiments (um es einmal diplomatisch auszudrücken) dann brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn wir auch in Deutschland eines Tages solche Figuren wie Geerts Wilders in NL wieder auf der politischen Szene sehen.

    Im übrigen:

    Um es etwas überspitzt zu formulieren:

    Auch in den Schriften der deutschen Rechten werden Sie immer wieder „Substanz“ finden.

    Von meinem Kollegen Jean Luc habe ich vor einiger Zeit folgendes Zitat gemailt bekommen:

    First they came for the communists,
    and I didn’t speak out because I wasn’t a communist.

    Then they came for the trade unionists,
    and I didn’t speak out because I wasn’t a trade unionist.

    Then they came for the Jews,
    and I didn’t speak out because I wasn’t a Jew.

    Then they came for me
    and there was no one left to speak out for me.

    Wir sollten daher m.E. sehr skeptisch den sogenannten “ substantiellen “ Aussagen der Neuen Rechten gegenüber stehen.
    Wobei ich hier den blonden Hans mehr oder weniger als “ Trittbrettfahrer “ einstufen und als “ blond und blauäugig “ ansehe.

    Viele gefährlicher halte ich z.B. die Manager die ab 22 Uhr an der Bar Opas Geschichten aus dem
    2. Weltkrieg herausholen etc.

    Die Wirtschaftskrise führt leider dazu, das Analysen nicht mehr sachlich vorgenommen werden, sondern wieder nach Entscheidern (die mit der starken Hand) gerufen wird.

    Und wenn ich dies persönlich seit Lehman verstärkt höre, dann…..

    Und was Herrn Posener und den Vatikan betrifft:

    Es wird Zeit dass in den finanziellen Dingen der Vatikanbank etwas mehr Transparenz gebracht wird.

    Der Ruch der Mafia und sonstiger Steuerhinterzieher durchzieht schon sehr lange die Vatikanbank.

    Benedikt sollte sofern er es mit der “ katholischen Moral “ ernst meint, den “ Laden “ aufräumen !!

    P.S. Es ist für mich schon sehr aufschlußreich wie über das Thema Pädophilie man/frau zu Homophilie kommt.

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    @EJ: Abwesenheit von Gott in jedem Fall; bei der Moral ist es die Existenz einer „höheren“ objektiven, normgebenden Instanz, was abgelehnt wird. Wie Sie andeuten, tatsächlich nicht Moral als Bewertung von Gut und Böse – das habe ich falsch formuliert -; im Gegenteil richtet man sich zum Gutteil aus moralischen Gründen – weil man sie schlecht findet – gegen Religion. Atheismus ist oft sogar sehr moralisch, und z.B. Herr Posener hat ein sehr ausgeprägtes Recht-/Unrechtsempfinden, soweit man das beurteilen kann, das einem religiösen Menschen in nichts nachsteht.

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    Tsunami der Neo-Pentecostals – geopolitisch noch unbemerkt in Mitteleuropa – wogt ueber immer groessere Volksmassen – in Lateinamerika, aber auch Afrika und weltweit. Am 2.Jan.2012 wurde in Sao Paulo (11 Millionen Einwohner) eine neue Neo-Pentecostal-Megakirche eroeffnet – mit 150,000 Sitzplaetzen. Aber eine Millionen kamen am 2. Jan. in hunderten Omnibussen, welche parkten – auf 8 Kilometer von zwei Fahrbahnen der Stadt-Autobahn.(Keiner konnte zum Flughafen durchkommen!) In Kuba und anderen Nationen wird jeden Tag eine neue Neo-Pentecostal Kirche eroeffnet. Die Neo-Pentecostals stehen in Brasilien mit der Mitte-Links Regierung und haben das Fischereiministerium. Sie stehen auch fuer Hydrostaudaemme im Amazonas – im Gegensatz zu „Greenpeace“ und dem Vatikan! Warum rollen die Massen zu den Neo-Pentecostals? Sieh youtube Video PAGODE PENTECOSTAL FOGO. Auch hunderte andere Videos von ueberal in Lateinamerika – search IGLESIA PENTECOSTAL CUBA – oder MEXICO -oder PUERTO RICO – COLOMBIA – (eigentlich ganz unterhaltsam…) Geopolitisch stehen sie fuer „Entwicklung“ in den „kommenden“ Nationen – und damit gegen die von USA und NATO-EU mit „Umweltschutz“ getarnte „Laehmung“ von „unabhaengiger Wirtschaftkonkurrenz“ :Industrie und Landwirtschaft! Beispiel von USA, im Internet: „Farms here Forests there“ – USA Agrarexport kann EXTRA verdienen durch Laehmung Brasiliens Agrarentwicklung…Aber die Neo-Pentecostals bauen Kirchen in den neuen Staedten, sieh CONHECA VELHENA – wo entwickelt wird anstatt „Naturschutz“…

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    Marit

    Der Supreme Court der USA hat seit geraumer Zeit eine katholische Mehrheit und da soll das Oberhaupt dieser Glaubensgemeinschaft nicht würdig sein, sich an ihm abzuarbeiten?

    Irgendwo stand die Katholen seien weltweit die schnellst wachsende Religionsgemeinschaft überhaupt und da soll das Oberhaupt dieser Glaubensgemeinschaft nicht interessant genug sein, um sich an ihm abzuarbeiten?

    Ja an was soll man sich dann bitte abarbeiten? Am Wohlergehen der Gänseblümchen?

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    lt. Tom Holland Millenium wurde das mit der Keuschheit/Enthaltsamkeit zuerst im Volke Mode und zwar noch zu der Zeit, als die Priester ne ordentliche Konkubine durchaus zu würdigen wußten.

    Ich hab nur das arg gekürzte Hörbuch, aber dnach habe ich den Eindruck, daß es lt. Holland ne Reformation von unten war i.e. Gregory, der Canossa-Gregory, sprang auf einen fahrenden Zug auf.

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    @ Silke der war’s der hat das Fenster zerdeppert

    Hm … „Treffer!“ hieß: Dein Vorwurf hat getroffen, er ist berechtigt. Der Satz in Klammern (‚Und ewig lockt …‘) war das Resultat meiner Gewissenserforschung.

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    @Alan Posener: PABST! Das weiss doch jeder Biertrinker in USA: „Pabst Blue Ribbon“ von Pabst Brewing Company. Aber der Vatikan weiss das noch nicht und schreibt noch „Papst“!

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    EJ

    ein niedlicher Trick, mir das Zitat unterschieben zu wollen.

    So entledigt man sich seines eigenen Mülls aufs Eleganteste.

    Ich nenne das die Schulhofmethode.

    Frollein, der war’s der hat das Fenster zerdeppert.

    ziemlich infantil, findest Du nicht.

    Eintrag ins Klassenbuch, setzen Sechs.

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    @ Roland Ziegler Die Atheisten … predigen … die vollkommene Abwesenheit von Moral

    Ups! Die Abwesenheit von Gott, von mir aus. Aber die Abwesenheit von Moral?

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    Das Getöse, das A. Posener hier regelmäßig um die Katholische Kirche und deren höchsten Amtsinhaber veranstaltet, hat doch in dieser Obsession schon etwas irrationales.Warum man sich derartig an einem Mann abarbeiten muss, der lediglich das tut, was sein Amt ist.
    Braucht das „investigative“ Buch eine neue Kampagne, um den Verkauf doch noch voran zu bringen?

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    @Parisien: Ja. Hauptpunkt war aber, dass die katholische Kirche eine positive Lehre hat, deren Sinn von Teilen der Gesellschaft infrage gestellt oder abgelehnt wird. Sie sollte deshalb versuchen unter Beweis zu stellen, dass man erstens überhaupt so leben kann, wie sie es fordert, und dass es zweitens sogar gut und sinnvoll ist, so zu leben. Mit den eigenen Leuten sollte dieser Beweis am einfachsten zu bewerkstelligen sein. Wenn also die Kirchenleute selber es schaffen, in ihrem Sinn „gut“ zu leben, dann würden viele „Sünder“ über die katholische Religion als Modell für ihr Leben nachdenken. Wenn man aber feststellt, dass die „Sünde“ in der Kirche selber kaum weniger vertreten ist als unter den „Sündern“ außerhalb der Kirche, dann hat die Kirche ein elementares Problem. Wahrscheinlich ist dieses Problem sogar so groß, dass selbst Aufklärung und Strafverfolgung innerhalb der Kirche es nicht lösen kann. Vielleicht ist dies sogar der eigentliche Grund, warum das Problem von der Kirche nicht wirklich angegangen wird.

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    @ Roland Ziegler
    Ihre Passage
    „Die Atheisten versuchen, sich aus dieser Wahnanstalt zu befreien, predigen dazu die vollkommene Abwesenheit von Moral, und werden durch ihre eigenen Ungeheurer widerlegt, die niemand erdulden will. Allerdings ist der Atheismus keine positive Lehre, sondern eine reine Abwesenheit, als Reaktion auf die Religion.“

    finde ich zutreffend.

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    @ Silke: aha, Schwule erkennt man also an ihrer Neugung zur Koketterie

    Treffer! (‚Und ewig lockt das Ressentiment!‘)

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    Zweites Thema, mit dem nahezu ausschließlich Katholiken geprügelt werden: Schwulenehe.

    „So schätzten sich etwas in einer repräsentativen Emnid-Umfrage aus dem Jahr 2000 nur 1,3 bzw. 0,6 Prozent der in Deutschland lebenden Befragten als schwul bzw. lesbisch sowie 2,8 bzw. 2,5 Prozent als bisexuell ein.
    Bei einer im Jahr 2003 in Australien durchgeführten Umfrage bezeichneten sich 1,6 Prozent der Männer als homosexuell und 0,9 Prozent als bisexuell; 0,8 bzw. 1,4 Prozent der befragten Frauen gaben an, lesbisch bzw. bisexuell zu sein.
    Laut einer repräsentativen Untersuchung des Center for Disease Control and Prevention (CDC) vom März 2011 bezeichnen sich 1,7 Prozent der amerikanischen Männer zwischen 15 und 44 Jahren als homosexuell.“
    http://de.wikipedia.org/wiki/H.....A4ufigkeit

    Davon wollen nicht alle heiraten, nicht wahr? Es handelt sich also um einen sehr kleinen Bevölkerungsanteil, der ansonsten alle Rechte genießt. Mit diesem kleinen Anteil wird die kath. Kirche geprügelt. Der Prozentsatz derer, die geschieden sind und, gemischtkonfessionell neu verheiratet, zum Abendmahl wollen, wird auch nicht höher sein. Es wird also mit sehr lauten Minigruppen gearbeitet. Alt-BK Schröder würde so was unter vier Augen möglicherweise „Gedöns“ nennen. Gedöns als MzZ, Mittel zum Zweck.
    Das hier dagegen ist kein Gedöns: Über das Schweigen der linken Mehrheit:
    http://www.achgut.com/dadgdx/i.....rsoenlich/

    Das Schweigen, das Rechte erst ermöglicht, wie Kaufmann ausführt:
    „Protest gegen den Kongress wird es am Samstag dennoch nur von Pro NRW geben, einer Gruppierung, die vorgibt, im Dienste von Aufklärung und Menschenrechten gegen den Islam zu sprechen. Dahinter steckt in Wahrheit Fremdenfeindlichkeit und eine pauschale Abneigung gegen Muslime. In der Methode, ihre Absichten zu verbrämen, sind Salafisten und Rechtspopulisten sich sehr ähnlich. Warum also überlässt die Stadtgesellschaft den Widerspruch gegen die islamistische Sekte den Moslemhassern?“
    Tja, das mag sich mancher moderate Moslem auch fragen. Ich würde sagen,weil sie mit der katholischen Kirche, dem wahren Feind, beschäftigt sein dürfte. So wie Posener. Ich und mein Feind, sonst gibt’s nix.

  27. avatar

    @EJ – Nachtrag+Korrektur

    … nachdem ich mir den echten blonden Hans, Hans Albers, noch einmal angehört habe, bin ich der Meinung – ich kann doch singen.

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    EJ: Ich nehme mal an, dass Sie mit Ihrer demonstrativen Schwulenfeindschaft auch darauf hinweisen wollen, dass Sie Hetero sind. (Zu meinem Erstaunen! Auch sonst, aber allein schon wegen Ihres koketten Namens habe ich Sie immer für schwul gehalten.)

    … oh? tut mir Leid, dass ich Ihre Erwartungen nicht ‚erfülle‘. Schwulenfeind – hat auch noch niemand zu mir geschrieben. Nun ja. An jedem Tage meines Lebens erhöht sich zwangsläufig die Zahl derjenigen – die … na Sie wissen schon.

    Und Sie finden meinen Namen kokett? Nun, ‚hans‘ als Name kommt aus dem hebräischen und bedeutet in etwa soviel wie – Gott ist gütig. Ja und blonde Haare habe ich tatsächlich. Auf ‚m Kopf. Singen wie der echte blonde Hans kann ich zwar nicht, aber Seemann bin ich gewesen, wie Sie wissen. Haben Sie noch was zum Thema? (Mein Hamster ist auch blond und Hetero.)

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    @ Alan Posener
    Sie stellen also Ihren Groll gegen den (deutschen) Papst in den Mittelpunkt Ihres Denkens, was zu Abstrusitäten führt. Ihr „Freund und Kollege“ Broder macht das ganz offensichtlich nicht, zumal er mit einer Katholikin verheiratet ist, was zu klarerem Denken verleitet. Er hat also eine pluralistische Ehe und, da er es sich gut gehen lässt, lebt er weitgehend grollfrei, es sei denn, jemand attackierte ihn ohne Maß. Kommt Ihnen bekannt vor?
    Sie benutzen die Pädophilie im Raum der kath. Kirche als Mittel zum Zweck, als Waffe gegen den deutschen Papst. Wenn Ihnen die Pädophilie wirklich so ein Anliegen wäre, könnten Sie sich wild austoben (Dutroux, Casa Pia-Waisenhaus, Odenwaldschule etc.), auch über das Thema, ob man wirklich Pädophile wieder unter die Bevölkerung schicken kann. Im Gegensatz zu Ihnen kotzt Ihren „Freund und Kollegen“ Broder Pädophilie an. Und deswegen benutzt er sie nicht als Waffe gegen die Kirche, sondern berichtet viel eher über die Zwangsverheiratung eines elfjährigen afghanischen Mädchens mit einem Greis. Ich möchte Ihnen eine Anregung geben: Denken Sie mal darüber nach, warum linke Blätter Semanur S. zwei Jahre älter gemacht haben. Sie war anscheinend 30 und hatte als Ältesten einen 13Jährigen. Ihr Mann ist 32. Auch ein 18Jähriger ist solcher Rolle und nachfolgender sechsfacher Vaterschaft nicht gewachsen, daher scheint er sich frühzeitig verliebt zu haben. Jetzt sammeln die, die schweigen, die Scherben des Schweigens auf, die Polizei im Hof einen Kopf. Orhan S.‘ Schwester wurde mit dem Bruder seiner Frau zwangsverheiratet.
    Die Welt ist schlecht, auch die Welt der Religion. Fangen Sie doch mal da an, wo man dringend etwas ändern muss. Die Attacken auf einen alten betrogenen Mann, einen nackten Kaiser, nerven einfach nur.
    Oder legen Sie sich, statt mit dem DEUTSCHEN Papst, mit dem Vatikan an.

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    @Alan Posener
    Ich finde, daß man einen Unterschied machen muß zwischen Benedikts „reaktionärer Ideologie“ und seiner sicherlich nachweisbaren politischen Aktivität mit dem Zweck, diese Anderen gegen ihren Willen aufzudrücken. Das eine ist katholischer Glaubensinhalt, also nicht Benedikts Erfindung (z.B. Sexualmoral) und ein Verstoß dagegen nicht mehr und nicht weniger als Sünde. Ob und wie diese Verstöße in dieser Welt sanktioniert werden, scheint aber sicherlich eine Frage des Erfolgs von „weltlichen“ Ränke- und Machtspielen zu sein und die Vatileaks-Enthüllungen sind daher auch und gerade für Nicht-Gläubige interessant.
    Dennoch vermeide ich für meinen Teil Kritik an Glaubensinhalten, auch wenn ich sie nicht teilen kann; ich meine sogar, daß (hier) katholische Fundamentalisten (wie Benedikt) eines richtig machen: Die Glaubensinhalte gegen einen wandelnden Zeitgeist und Relativismus zu verteidigen, bei aller Kritik an den intellektuellen Fehlinterpretationen von z.B. den Naturwissenschaften. Auch Benedikt kann das II. Vaticanum nicht aufheben, sondern versuchen (und das hoffen ja die Piusbrüder), es sehr weit nach Rückwärts zu interpretieren.

    @Moritz Berger
    Daraus hat derblondehans nie ein Geheimnis gemacht. Deswegen ist aber sein Hinweis nicht falsch, daß bestimmte Strömungen der 68er Päderastie entkriminalisieren wollten – ich erinnere mich an den einen oder anderen Leserbrief von Päderasten im „Stern“ der 70er, die ihr „Recht“ reklamierten. Fand ich schon damals gar nicht gut.
    Zunächst ist sexueller Missbrauch eine persönliche Verfehlung und nicht Schuld der kath. Kirche, des Zölibats, sowie anderer „strukureller Gewalt“. Wie mit diesen Verfehlungen, teilweise vielleicht wirklich augenzwinkernd, umgegangen wurde, ist die zweite Sache und dieses Versagen teilt die kath. Kirche wohl mit so vielen anderen Institutionen.

    @derblondehans
    Danke für die ausnahmsweise mal erkennbare Substanz Ihres Beitrags!

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    @Parisien: Katholische Täter sind genauso „igitt“ wie jeder andere Täter auch. Dadurch aber, dass sie sich als katholisch definieren, ruinieren sie (außer ihre Opfer und sich selbst auch noch) die Moral der Instanz, zu der sie aufblicken, der Kirche, die sich zum Wächter über Gut und Böse aufspielt und dabei solche Ungeheuer gebiert wie sie, die katholischen Täter. Die Atheisten versuchen, sich aus dieser Wahnanstalt zu befreien, predigen dazu die vollkommene Abwesenheit von Moral, und werden durch ihre eigenen Ungeheurer widerlegt, die niemand erdulden will. Allerdings ist der Atheismus keine positive Lehre, sondern eine reine Abwesenheit, als Reaktion auf die Religion.

  32. avatar

    Zu diesem:
    „Er hat diese Position deshalb, weil er von 1995 bis 2002 als Sekretär der Glaubenskongregation unter dem damaligen Präfekten Joseph Ratzinger dessen rechte Hand war bei der Säuberung ideologischer Abweichler und beim Versuch, den weltweit verbreiteten Kindesmissbrauch in der Kirche geheim zu halten und die Täter zu schützen.“

    Jeder versucht, das geheim zu halten, angefangen bei Papi oder dem guten Onkel. Nur, wenn es dann ‚rauskommt, kommt zwangsläufig die Katholische Kirche am schlechtesten dabei weg aufgrund der massiven Verbreitung antikatholischer und antipäpstlicher Elemente in den Medien, die seit der Wahl von Ratzinger noch zugenommen haben, da sie sich a) mit antideutschen und b) mit antikonservativen Elementen mischen.
    Man sollte festhalten: Die Pädophilie wurde von atheistischen Kreisen aus dem linken Spektrum jahrelang als erstrebenswertes Ziel betrachtet. Ein neuer Schulfall:
    http://isteve.blogspot.de/2012.....ia-or.html
    Während sich jeder auf die Kirche stürzt, hat Brüssel dafür gesorgt, dass die Täter wieder frei ‚rumlaufen. Der Ort Insel spricht Bände. Wir Bürger sollen die Täter unter uns aufnehmen, während die katholischen Täter igitt sind. Der Widerspruch ist knallig. Die Pädophilie wird uns schamhaft als krank oder in gewissen Kreisen sogar als erstrebenswert untergeschoben, solange der Vatikan nicht beteiligt ist; erst dann wird sie medial zum Verbrechen.

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    @ Alan Posener
    Tatsächlich gibt es in NRW ca. 40% Katholiken und ca. 30% Protestanten, außerdem 8% Muslime, die Katholiken vornehmlich im Raum Münster/Warendorf, also Westfalen, und Raum Köln sowie in landwirtschaftlichen Gebieten. Das Ruhrgebiet, das Sie separat erwähnen, ist ein sehr schlechtes Beispiel, denn die Religionszugehörigkeit inclusive Atheismus dürfte gemischt sein.
    Außerdem kann man Stadtstaaten wie Bremen und Bln schlecht mit Ländern vergleichen. Hamburg haben Sie vermutlich bewusst vergessen. Die Beispiele, die Sie aus dem Osten anführen, kann man kaum zählen, da der Osten vom Kommunismus verkrüppelt wurde.

    „Was Ratzinger betrifft: Niemand hat ihn gezwungen, Papst zu werden. Für die Folgen trägt er allein die Verantwortung.“

    Das stimmt nicht ganz. Auch JPII war nicht erpicht darauf, Papst zu werden. Dass sie überhaupt annehmen, ist auch damit zu begründen, dass sie die Entscheidung als eine höhere ansehen.
    Sie sind ziemlich kalt mit einem alten Mann. In Gan-Edden werden Sie einst wenig Lob dafür ernten.
    Selbst der „Spiegel“, nicht gerade für Religionsfreundlichkeit bekannt, lässt ihm noch einen Rest Würde.

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    @M.B.: Warum besitzen Sie eigentlich nicht den Mut sich hier als ” Neuer Rechter ” zu outen?

    Ich habe als Quelle den – Verband der Richter und Staatsanwälte im Deutschen Richterbund – angegeben.

    Wenn Sie hier, werter M.B., bei ’sm‘ aufmerksam lesen würden, hätten Sie bemerkt, dass vom ‚Philosemiten‘ über ‚Gesindel‘ bis hin zu den von Ihnen nun vermuteten ‚Neuen Rechten‘ – mir so ziemlich alles vorgehalten wurde.

    … und je größer der Hass der dumpfen, vulgärmaterialistichen Masse, desto wohler fühle ich mich!

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    @ derblondehans

    Ich nehme mal an, dass Sie mit Ihrer demonstrativen Schwulenfeindschaft auch darauf hinweisen wollen, dass Sie Hetero sind. (Zu meinem Erstaunen! Auch sonst, aber allein schon wegen Ihres koketten Namens habe ich Sie immer für schwul gehalten.)

    Aber wenn’s so sein soll. Dennoch scheinen Sie sich auf ganzer Linie auszukennen, bei Schwulen, Pädophilen und Heteros.

    Sie jetzt mal als Hetero-(Fach-)Mann gefragt: In der – verharmlosend so genannten – Kinderporno-Szene ist die vaginale Vergewaltigung von Kleinkindern häufige Praxis. Würden Sie als Hetero-(Fach-)Mann – analog zu Ihren Ausführungen über (männliche) Homosexualität/ Pädophilie – behaupten, dass Heteros einen besonderen Hang zum Kindesmissbrauch haben? Haben Sie – sofern (tatsächlich) Hetero – selbst solche Neigungen?

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    @ Parisien: Die These, Katholiken könnten nicht kapitalistisch wirtschaften, ist nicht gerade neu. Sie wurde m.W. zuerst von Max Weber aufgestellt. Aber sie stimmte schon damals nicht. Schließlich wurde das moderne Bankwesen in der Lombardei erfunden. Ihnen ist selbst aufgefallen, dass Bayern eine Ausnahme bildet, aber auch das Ruhrgebiet ist katholisch geprägt, und tätsächlich bilden in Deutschland die protestantischen bis atheistischen Länder wirtschaftlich das Schlusslicht: Brandenburg, Meck-Pomm, Bremen, Berlin… In Europa wiederum ist das erzkatholische Polen der Musterknabe – kurz: die These ist unhaltbar.
    Was Ratzinger betrifft: Niemand hat ihn gezwungen, Papst zu werden. Für die Folgen trägt er allein die Verantwortung.

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    Ja hier kriege ich doch eher heiße Backen und bei der Lektüre ist mir eingefallen, daß damals viel von Ex-Bundesbanker Tietmeyer als Ratzinger-Kumpel die Rede war. Fliegt der unter dem Radar oder hat er sich zurückgezogen. Ich habe seinen Namen seit damals nur einmal gesehen, habe aber wohl, das was ich da gesehen habe, für belanglos gehalten, denn ich hab’s mir nicht gemerkt.

    http://www.stern.de/panorama/s.....39575.html


    Skandal im Kirchenstaat
    Die brisante Beichte des Vatikanbankers
    Geheimkonten, Mafia- und Bestechungsgelder: Dem Vatikan droht neues Ungemach. Derzeit packt der geschasste Ex-Chef der Vatikanbank pikante Details aus, die sicher in der Öffentlichkeit landen werden.

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    @ Alan Posener
    Noch ein „Rechtschreibnazi“ (derblondehans). Ich hätte den Papa auch verbessert. (@ Jan: Leicht zu merken: Papst kommt von Papa).
    Ihre Passage über die politischen Hintergründe (Universität La Sapienza) finde ich eindrucksvoll. Sie belegen, dass Italien nicht unter den Rettungsschirm muss, weil es vom Vatikan gerettet werden kann. Falls wir Nordländer für Italien auch noch gerade stehen müssen, brauchen wir Luther neu. Ist Ihnen schon aufgefallen (bestimmt), dass es katholische Länder sind, die nicht wirtschaften können (Ausnahme: Bayern), während die teilprotestantischen, aber auch atheistischen, besser dastehen?
    Mein Eindruck: Einsame geistliche Größe, dieser Papst, politisch ängstlich klammernd bis unfähig, auch unfähig zu Transparenz. Prächtiges Bild von ihm im Spiegel: Da sitzt ein Mensch. Fehlbar. Die Politik macht fehlbar. Seien Sie vorsichtig. Das könnte ihn umbringen. Der Anfang seines Lebens – wie ein Paradies – und jetzt dieses öffentlich herbeigeführte Scheitern. Hier muss man selbst Mensch bleiben und die geistliche Größe von der Politik des komplizierten Vatikans trennen. Das ist ein von Kreisen im Vatikan herbeigeführter Herzinfarktförderer. Er wird ihnen zu alt. Machen Sie sich nicht zum Komplizen derer, die verwerflicher handeln als dieser Papst.

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    Ich erinnere mich an einen Artikel, als Ratzinger noch ganz neu war, der meinte sein Pontifikat würde stehen und fallen damit, ob es ihm gelänge, die Oberhoheit über die Finanzen zu erkämpfen. Soweit ich mich erinnere, wurden Ratzinger’s Karten dafür als schlecht bis sehr schlecht beschrieben und sein Wille sehr groß. Da er ein Bauerssohn ist, kann ich mir gut vorstellen, daß er die Wichtigkeit von Geld richtig einschätzt.

    Gibt es in dem Whistle-Geblowten etwas, was ein neues Licht auf den Stand dieses Kampfes gibt? Schreibt jemand, der was vom wer gegen wen in großen Organisationen UND von Finanzen versteht, etwas Erhellendes dazu?

    Wenn an dem Kampf um die Finanzen was dran ist i.e. daß diese der Herrschaft des Papstes weitgehend entzogen sind, dann bleibt selbigem wohl nix anderes übrig als sich mit den Betonköpfen zu verbünden, denn „fortschrittliche“ Leute sind selten als zuverlässige Bündnispartner geeignet, weil sie erstens alles immer perfekter wollen und zweitens sich nie einigen können.

    Daß Ratzinger die Sex-Beton-Fraktion vermutlich sympathisch ist, macht es natürlich angenehmer für ihn, denen wo reinzukriechen. Aber für mich spielt die Hauptmusik nun mal beim Geld und wie ich schon vor dem Ausbruch der Finanzkrise beoachten konnte, scheint das Wissen der Finanzexperten ums wer-mit-wem im wirklichen Leben weniger als dünn.

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    Apo: Doppelmoral, wie sie etwa David Berger in „Der heilige Schein“ beschreibt – für den Kindesmissbrauch in der Kirche verantwortlich: ..

    Nun ja, ausgerechnet den schwulen David Berger als Kronzeuge … ts,ts,ts, … der sich wie eine Art Sektenopfer der katholischen Kirche aufführt, aber jahrzehntelang ‚überzeugt mitgemacht‘ hat, bis ihm plötzlich die ‚menschenverachtenden‘ Strukturen aufgefallen sind.

    Und zu Bertone:

    … dazu etwa Herbert Tröndles überzeugende Abrechnung mit schwuler Kinder- und Jugendbildung in „Ideologie statt Jugendschutz?“, ZRP 1992, S. 297 – 302: wieder abgedruckt in Tröndle: Antworten auf Grundfragen, 1999, S. 345 – 359. Dass der Weg von schwuler Kinder- und Jugendarbeit zur Pädophilie denkbar kurz ist, haben die Missbrauchsskandale der letzten Zeit zum Vorschein gebracht, soweit dies nicht dadurch verdeckt geblieben ist, dass die Medien für Missbrauch vorwiegend die Katholische Kirche haftbar gemacht hatten.

    Die Bannerträger der Homophilie aber waren andere; dazu Konrad Adam: „Komm jetzt – du hast mich doch lieb“, FAZ v. 13.01.1998 (u.a. Abrechnung mit Rüdiger Lautmann und schlüssige Kritik an der Blauäugigkeit der deutschen Forschungsgemeinschaft);

    vgl. auch Lorenz Jäger: „Hautnah – Sexbehörden: Barack Obama und Ina-Maria Philipps“ in FAZ v. 10.08.2007, S. 35. Die Sexualtherapeutin Philipps verfasste die Broschüre: „Körper, Liebe, Doktorspiele“, die nach öffentlicher Kritik von der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung auf ministerielle Weisung zurückgezogen wurde;

    auch Kalheinz Weissmann: „Normal, anomal, ganz egal – „Verbrechen ohne Opfer; Wer über Pädophilie redet, darf von Homosexualität nicht schweigen, JF v. 30.04.2010 Kürzlich dazu auch J. Feddersen in der taz vom 03.02. 2011: „Schlüssel zu einer besseren Welt – Pädophilie.

    Die linke Schwulenbewegung hat bis in die 90er zum Thema sexueller Missbrauch geschwiegen – warum nur?“, wo es zur „intergenerationellen Sexualität“ heißt: „… Die bizarre Weichheit jenen gegenüber, die ihr Recht auf straflose sexuelle Kontakte zu Kindern und Jugendlichen betonen, hat … viel mit Stimmung in den 70ern zu tun … Sexualität – einvernehmlich, zärtlich – galt als Schlüssel zu einer besseren Welt, zu einer, so lauten die einschlägigen Chiffren, Menschlichkeit ohne neurotischen Panzer, Kinder und Jugendliche galten als Objekte der Befreiung aus den Fängen einer irgendwie noch nationalsozialistisch nachwirkenden Gewaltpädagogik“.

    Quelle (u.a.)

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    … ooops, liebe Fr. Heckel. In meinem Zitat von APo statt des ‚a‘ nach dem slash ein ‚i‘. Sonnst ist der ganze thread hier in kursiv.

    Oder einfach alles löschen. Ich bringe es neu. Pardon.

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    @ Jan Z. Volens: Papst. Mit zwei „p“. Ansonsten: Völlig d’accord mit Ihrer Analyse. Nicht, dass mir funamentalistische Evangelikale lieber wären als korrupte Katholiken. Ähnliches erlebt man ja im Islam, woe die „Gemäßigten“ korrrupt und die Unbestechlichen fundamentalistisch sind. Schuld sind natürlich die Korrupten.
    @ Peter Seewald: Genau so habe ich eben nicht argumentiert. Sondern ich habe eine Linie gezogen von dem von Salonkatholiken wie Ihnen so verehrten Reaktionär Ratzinger zu den Misständen im Vatikan. Auiffällig ist vielmehr bei Ihnen der Mangel an inhaltlicher Argumentation. Es stimmt: Seit Luther schon wird die Korruption im Katholizismus angeprangert. Das heißt aber nicht, dass diese Kritik, bloß weil sie altehrwürdig ist, faslsch wäre.

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    Warum wird Altbekanntes zu einem neuen Mix verwertet?

    … von Peter Seewald

    Erstens: weil die „Enthüllungen“ zu wenig hergeben; zweitens: weil Trittbrettfahrer des Skandals den Fall zur ideologischen Kriegführung nutzen. Ewiggleich blubbern und blabbern wie in einem sehr einfach gestrickten Videospiel die Sprechblasen von den „Geheimnissen des Kirchenstaates“, den „dunklen Mächte“ mit ihren „üblen Machenschaften“, die nun „auch fromme Christen an der Führung ihrer Kirche zweifeln lassen.“

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    Die „Sideshow“ fuer Deutsche: Der Vatikan mit unseren Pabst!(und -pst – NEU:Katholische Korruption!) Gordon Brown erklaerte gerade im Untersuchungsausschuss in London: „Murdoch haette gern einen ‚Krieg‘ gegen Frankreich und Deutschland angetrieben – und Britanien als 51sten Staat den USA angegliedert“: Now that’s news! Der Pabst wird nicht mehr laenger funktionieren – ploetzlich werden sie ihn auf den Weg in die Seeligkeit helfen. Die alten Rezepte kennen sie doch im Vatikan. Seine Reise nach Kuba und Mexiko hat schon angedeutet – dass sich fuer ihn der ewige Ruhestand angedeutet. In Deutschland bleibt der Vatikan noch eine politische Macht – durch die CSU welche das Rueckenmark der „Christlichen Demokratie“ darstellt und die ‚Verwicklung‘ mit den Bischoefen und Kardinaelen. Vielleicht wird Joseph Alois nicht mehr das noch groesste katholisch-bevoelkerte Land besuchen 2013 – Brasilien: Dort verliert der Vatikan jedes Jahr 1% der Katholiken(65%) – an die „Pentacostals“(20+%), waehrend die „Pentacostals“ wie ein Tsunami ueber Brasilien und Lateinamerika waelzen – auch „jeden Tag eine neue Pentacostal-Kirche in Kuba“. Von USA sind 2011 – 140,000 „Missionare“ ins Ausland (also Leute aller christlichen Richtungen), und von Brasilien sind 2011 – 34,000 „Pentacostal“ Missionare nach Lateinamerika, Afrika, weltweit. Also das ist auch „news“ mit geopolitischer(!!!) Bedeutung – welche man im Germanias Nebel und durch den bayrischen Weihrauch nicht wahrnehmen kann…

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