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Fliegen, nicht shoppen, fressen und anstehen. Gegen die Fantasielosigkeit beim Flughafenbau.

Über den neuen „Groß“Flughafen Berlins lässt sich viel Negatives sagen, beginnend mit der  Anwohnertäuschung hinsichtlich der An- und Abflugrouten und dem völligen Versagen des so genannten „Aufsichtsrats“ (und damit sind wir erst beim Buchstaben „A“). Wenige Tage, bevor jener Augen-zu-und-durch-Rat die Verschiebung der Eröffnung bekannt gab, habe ich die  Baustelle besucht, und es war selbst einem Laien wie mir klar, dass der Termin nicht zu halten sein würde. Nach der Eröffnung im März 2013 dürfte ziemlich schnell klar werden, dass der neue Flughafen schon jetzt zu klein ist und dass insbesondere die zentrale Check-in-Halle fürs Chaos vorprogrammiert ist.

You read it here first.

Eine Sache aber haben Gerkan, Marg und Partner in BER richtig gemacht, und zwar bei den Billig-Airlines Easyjet, Germanwings und Co., und auf deren ausdrücklichen Wunsch hin: Es gibt keine Fluggastbrücken. Man läuft vom Terminal zum Flugzeug und betritt die Maschine über Treppen vorn und hinten. Das ist ein großer Fortschritt, und ich verstehe nicht, weshalb die anderen Fluggesellschaften diesem Beispiel nicht folgen.

Ein Flugzeug ist im Wesentlichen eine fliegende Metallröhre. Wenn sie nur von vorn gefüllt wird, kommt es zu Staus. Jeder, der geflogen ist, weiß davon zu berichten. Man steht an, um die Bordkarte vorzuzeigen, man steht in der Fluggastbrücke, man steht im Flugzeuggang. Die Fluggesellschaften können noch so oft die Leute auffordern, die Passagiere in den hinteren Sitzreihen zuerst einsteigen zu lassen, es reicht, wenn fünf oder sechs Egoisten oder Schwerhörige sich nicht daran halten, um alle anderen aufzuhalten. Ein cleveres Boarding-System müsste außerdem dafür sorgen, dass zuerst Passagiere mit Fensterplatz einsteigen, wodurch das umständliche Aufstehen, um dem – immer! – später kommenden Fensterplatzbesitzer hineinzulassen, wodurch wieder der Gang blockiert wird, vermieden werden könnte. Aber je ausgeklügelter ein System ist, desto weniger funktioniert es in der Praxis. Nach meiner Erfahrung macht es Easyjet am besten. Wer etwas mehr bezahlt, oder kleine Kinder dabei hat oder behindert ist, darf zuerst einsteigen. Danach wird das Flugzeug über die beiden Türen vorn und hinten bestiegen, und die Leute können sich ihre Plätze selbst aussuchen. Die Schwarmintelligenz funktioniert.

Idealerweise würden größere Flugzeuge sogar nicht nur zwei, sondern drei oder vier Türen haben, also auch zwei in der Mitte, durch die Leute mit entsprechenden Sitzplätzen die Maschine besteigen und verlassen. Offensichtlich übersteigt es die Fantasie moderner Ingenieure, entsprechende Fluggastbrücken zu bauen. Aber die werden ohnehin nur gebraucht, wenn es mal regnet oder schneit. Das kommt, zugegeben, in unseren Breiten nicht selten vor. Doch da kann man die Treppen mit Dächern versehen und die Passagiere gegebenenfalls mit Bussen abholen – ansonsten eine weitere Flughafen-Unsitte, die zu weiterem Warten führt, als ob man nicht imstande wäre, die hundert Meter von der Parkposition zum Terminal zu laufen.

Würde man ernsthaft überlegen, wie Flugzeuge am schnellsten und für Fluggäste und  Bordpersonal möglichst stressfrei – auch bei Schnee und Regen – zu be- und entladen sind, würde man sich nicht nur – wie die Billigflieger in BER – auf die gute alte Gangway besinnen, sondern bei der Flughafenarchitektur noch weiter zurückgehen und sich ein Beispiel am Flughafen Tempelhof nehmen. Dort hatten die Maschinen unter dem riesigen ausgekragtem Dach des Vorfelds Platz. Die Passagiere stiegen im trockenen ein und aus. Für moderne Ingenieure dürfte es ein Leichtes sein, Dächer zu bauen, unter denen auch Jumbo-Jets Platz finden, und die so konstruiert sind, dass weder Lärm noch Flugbenzinabgase ein Problem bilden. Man denke an Konstruktionen, wie sie Frei Otto für das Münchener Olympia-Stadion entwarf. Freilich würde das verlangen, dass man sich wieder mehr dem Bedürfnis der Passagiere zuwendet als dem Anliegen der Ladenbesitzer, die in jedem modernen Flughafen den Löwenanteil der Fläche pachten und entsprechende Entwürfe verlangen – im neuen Berliner Flughafen beispielsweise gibt es – wie im bisherigen Flughafen Schönefeld – keine Möglichkeit, von der Sicherheitsüberprüfung zum Flugsteig zu gelangen, ohne den Duty-Free-Shop zu passieren!

Den Fluggast ernst nehmen – als jemand, der fliegen will (oder muss), nicht shoppen und fressen, anstehen und wieder anstehen und wieder anstehen – würde bedeuten, beim Flughafenbau wieder so innovativ zu werden, wie es die Berliner Flughäfen Tempelhof und Tegel zu ihrer Zeit waren. Gerkan, Marg und Partner haben in Tegel und beim Berliner Hauptbahnhof gezeigt, dass sie das können. Im neuen Flughafen durften sie wohl nicht. Schade.

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43 Gedanken zu “Fliegen, nicht shoppen, fressen und anstehen. Gegen die Fantasielosigkeit beim Flughafenbau.;”

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    @ Lyoner
    „Ich habe weder eine Biographie von Merkel, Röttgen oder Zuckerberg gelesen. Vielleicht können Sie diese Spekulation mit psychohistorischem, psychodynamischen, familiendynamischen Wissen anreichern?“

    Reine Beobachtungsgabe. Bauen reichlich Mist, wirken abgehoben, verkopft. Was die Politiker betrifft – erschreckend wenig Kontakt zum mittleren Bürger, viel grüner Tisch.
    Was Zuckerberg betrifft, habe ich einen Banker aus dem Freundeskreis gefragt, ob er Facebook-Aktien gekauft habe. Die Antwort war grandios: „Ich kaufe keine Aktien von einem Parakriminellen, der als Produkt Persönlichkeitsprofile vermarktet. Lieber kaufe ich Daimler-Benz-Aktien, da steckt ein Produkt dahinter.“ Fazit: Wind geht an die Börse. Kein Wunder, wenn sie labil wird. Man bekommt den Eindruck, dass aus Nichts Geld gemacht werden soll; und die Typen mit den jugendlichen Gesichtern, die sich irgendwie am PC oder Mac in jungen Jahren eine Zockermentalität, oft auf Kosten der Intimität anderer, zugelegt haben, kommen nicht mehr davon los. Vermutlich altern sie nicht, weil sie ihr Leben in Innenräumen hinter Bildschirmen verbringen. Es ist die Außenluft, sonnenbaden, wandern in den Bergen, die älter macht. Oder auch miserable Arbeitsbedingungen. Musterbeispiel: Julian Assange – bleich, muskellos und irgendwie kindlich zurückgeblieben. Solche autistisch anmutende Fehlentwicklung mag dazu führen, dass man sich mit einer Weltmacht anlegt, wo jeder normale Mensch rechtzeitig abbremst. Und dann trägt man Fußkettchen statt Schnullerkettchen. Und Zuckerberg überreißt nicht, dass es teuer werden kann, wenn ihn die User einst verklagen, wenn ihnen mal aufgeht, dass da jemand Geld mit ihrer unausgereiften Persönlichkeit gemacht hat. Falls sie je erwachsen werden – bien entendu. Nichts ist unmöglich. Die Zigarettenindustrie ist schließlich auch verklagt worden, als die Bronchialkarzinome unübersehbar wurden. Und Klagen in den USA können Firmen in den Ruin treiben. Für mich ist Zuckerberg ein unreifer Fatzke.

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    @Liebe Kerstin: Ja, sie haben recht. Es gibt Sie nicht mehr, die unsichtbaren Grenzen, bzw. die Gleichheit aller und die Unversehrtheit der Menschenwürde, die unser Grundgesetz garantiert; sie besteht nur auf dem Papier.

    Es ist auch leider die Folge unserer Volksbiografie, daß die Deutschen auf andere Impulse normal reagieren als andere Völker.
    Wir sind immer begeistert dabei, wenn es um Multikulti, Religionsfreiheit usw. geht. Der Makel des Rassismus aus der Nazizeit hat sich tief eingeprägt. Wir reagieren hypersensibel, wenn es um die Rechte von Minoritäten geht.
    Übersehen aber dabei die Rechte von z.B. Behinderten, alleinerziehenden Müttern und Vätern und sozial Benachteiligten.

    Herr Posener meint uns jetzt davon abhalten zu müßen Sarrazin als Opfer oder Märtyrer zu sehen.
    Ein nicht ganz feiner Manipulationsversuch!!!!!

    Denn, wie Sie schon sagten, man sollte fein trennen zwischen persönlicher und sachlicher Ebene.
    Meiner unbescheidenen Meinung nach ist das keine ordentliche Gesellschaft, sondern ein absoluter Sauhaufen, der einem Sarranzi, der mir mit seinem Buch Deutschland schafft sich ab ebenso mißfällt wie vielen, nicht die gleichen Persönlicheitsrechte zugesteht wie jedem muslimischen Mitbürger, der kein Schweinefleisch ißt und oder Kopftuch trägt.

    Wir haben in unserem Lande immer noch Meinungsfreiheit; für eine falsche Meinung wird man – dem Himmel sei Dank – immer noch nicht bestraft.
    Sarrazin mag kein Schweinefleisch, ich schon.

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    Für mich hat Mely Kiyak ein absolutes Eigentor geschossen, aber was für eins. Gerade Frau Kiyak hat ja zu Recht angeprangert, dass die Kommentare ihrer Kolumnen, natürlich nicht nur ihre, einiges an persönlichen Beleidigungen enthält. Sie wird dabei oft auf ihren Migrantenhintergrund reduziert. Was muss man eigentlich machen (Abitur, studieren, Steuern zahlen), um in Deutschland anzukommen? Allerdings war ihre Einlassung(Entschuldigung) danach auch nicht viel besser (wenn ich um die Umstände gewusst hätte), da hätten sofort alle Behindertenverbände reagieren müssen. Warum das nicht passiert ist, erschließt sich mir nicht. Ist man peinlich berührt, oder hat Herr Sarrazin doch zu viele verärgert bzw. beleidigt? Oder wird hier mit zweierlei Maß gemessen?
    Im Übrigen hat auch Herr Sarrazin mit seiner sehr pragmatischen Art mich als Betroffene schwer getroffen, trotzdem versuche ich die Sach- und persönliche Ebene zu trennen. Allerdings lag dieses Getroffen sein eben nicht nur an der Tatsache, dass er Autor des Buches „Deutschland schafft sich ab“ ist, sondern auch an der Reaktion der Umgebung und im Internet. Man sollte nicht alles auf Thilo Sarrazin projizieren, er hat lediglich dieses Buch geschrieben, seine Thesen aber scheinen auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein, dies bereitet mir wirklich Sorgen.
    Was mit der 4. Macht los ist, kann ich nicht bewerten, aber die Aufgeregtheit sei es an Personen bzw. an zunächst unschuldigen Begrifflichkeiten ist schon sehr auffällig.

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    @ Rita E. Groda

    nun ja, wenn ich den Broder treffen sollte, würde ich ihn ins Fitness-Studio einladen mit dem Vermerk, dass es keinem Menschen gut tut, wenn er nur die Speiseröhre und den Magen-Darm-Trakt trainiert. Da ist dann zuviel an Cholesterol und Stress-Hormonen, die irgendwie abgearbeitet werden müssen.

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    Lieber Lyoner: Sie offenbaren recht faszinierende Seiten von sich; Ihre Anmerkungen zu Walser fand ich sehr anrührend.

    Was die Stoplpersteine betrifft; philosophisch bin ich nicht so beschlagen, wie Sie. Das mit der Selbstwiderlegungspraxis, war das nicht der Ansatz von Protagoras und den Sophisten?
    Ich finde diese Praxis sehr überzeugend, werde versuchen Sie bei nächster Gelegenheit konstruktiv zu nutzen.

    Was die gleichgeschalteten Zecken der Macht betrifft; keine Ahnung, ob es für die eine“Sozialstation“ gibt. Meiner total unbescheidenen Meinung nach ist das die Berliner Luft!
    Die Nähe der Macht läßt wohl den eigenen Selbstwert steigen und macht gefügig. Denn, vermutlich erfolgt bei Ausrutschern vom Mainstream Liebesentzug bei der Macht und beim Kapital.
    Oder Deutschland wird zum heimlichen Ungarn, Pressefreiheit betreffend.

    Da lobe ich mir den ausnehmend frechen Broder.
    Sorry und Pardon, aber ich kann es einfach nicht lassen. Ich denke Ihr Humor verkraftet das an den Feiertagen.

    LG die Landplage

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    Korrektur:
    „Leider kam ich ihm zu Hilfe, indem ich erzählte, dass ich vor kurzem seine Tochter Alissa kennengelernt hatte,..“

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    @ Parisien

    Lassen Sie uns mal gemeinsam spekulieren. Ich finde Ihre Ausführungen zur Kindlichkeit von Merkel, Röttgen, Zuckerberg anregend. Weniger als Entgegnung zu Ihren Hypothesen, sondern eher als Ergänzung will darauf hinweisen, dass Freud mal von „his majesty, the baby“ geschrieben hat. Das Baby lebt in einem Universum, in dem es scheint, dass es, ohne genau zu wissen, dass es begehrt, das bekommt, was es begehrt, eine unbedingte Zuwendung und Befriedigung seiner Bedürfnisse durch eine Umwelt, die sich auf es (mit mehr oder weniger Murren) einstellt. So die idealtypische Beschreibung. Wir wissen alle, dass dieser „Gnadenzustand“, diese Übereinstimmung von inneren Bedürfnissen und äußerem Entgegenkommen, nur bedingt zutrifft. Daraus könnte jedoch unter bestimmten Umständen ein Phantasma entstehen, dass ich meine Umwelt manipulieren kann, die Personen so zu durchschauen und die entsprechenden Signale setzen kann, dass sie so reagieren, wie ich es will; diesmal mit „rationalem“ Kalkül. Im neuen CICERO wird eine Anekdote Jean Claude Junckers berichtet. Der habe Angela Merkel gefragt

    „Warum machen Sie das, warum tun Sie sich das an?

    Darauf erzählte sie davon, welchen Reiz es für sie habe, politische Personen in ihren individuellen Eigenschaften und den strukturellen Zwängen zu betrachten und sich zu überlegen: Wie bekomme ich ihn oder sie unter Berücksichtigung der Umnstände und der persönlichen Eigenschaften sow weit wie möglich dorthin, wo ich die Person in einem politischen Prozess haben möchte? Das sei für sie der Reiz der Politik, wenn dieser Reiz eines Tages nicht mehr da sei, dann müsse sie aufhören [sic!].
    Sie scannt ihre Gegenüber und versetzt sich in sie. Wenn es sein muss, greift sie zu technischen Hilfsmitteln. Als ihr Mann vor Jahren einen DVD-Player anschaffen wollte und sie gerade mit einem hyperaktiven Franzosen ihre liebe Not hatte, bat sie ihn, ein paar DVDs von Louis des Funès mitzubringen. Irgendwie hat sie dann auch Nicolas Sarkozy erst verstanden und dann im Griff gehabt.“

    Ich habe weder eine Biographie von Merkel, Röttgen oder Zuckerberg gelesen. Vielleicht können Sie diese Spekulation mit psychohistorischem, psychodynamischen, familiendynamischen Wissen anreichern?

    Was Grass und sein Gedicht zu Griechenland angeht, kann ich Ihrem Kommentar irgendwo in den Tiefen dieses Blogs nicht beipflichten. Ich weiß auch, warum ich mich nicht zu einem Dichter eigne. Ich könnte nicht auseindanderliegendes (das klassische Griechenland und den failed state unserer Zeit) so zusammenbringen, „verdichten“ wie Grass. Natürlich soll man Nationen nicht kollektiv an den Pranger stellen, aber hier entscheide mich mich eher für die Sichtweise Christine Lagardes (http://www.spiegel.de/wirtscha.....35404.html). Was unsere Solidarität angeht, werden wir uns in Zukunft noch viel häufiger und klarer entscheiden müssen; Lagarde hat das Verdienst, den Rahmen klar gemacht zu haben.

    @ Rita E. Groda

    Natürlich halte ich diese Diskriminierung für eine Schweinerei. Was die „totalitäre Gesinnung“ angeht, Sloterdijk hat sich mit „semitotalitärer Gesinnung“ bezüglich der deutschen Mainstream-Presse beschieden. Egal, totalitär oder semitotalitär, haben Sie eine Vermutung, woher dieser panische Herdentrieb der Presse kommt, gibt es da eine spezifische Sozialisation oder ein phantasmatisches Regiment, dem sich die „Herrschaften“ unterwerfen?

    @ Rita E. Groda, Parisien

    Ich will Ihnen gerne wieder einen Stolperstein in Ihre Wege legen, den Sie wahrscheinlich goutieren werden. Ich war vor zwei Tagen in einer Lesung Martin Walsers; Thomas Schmid, Chefredakteur der WELT, der das Gespräch mit Walser führte, legte die Lektüre „Über Rechtfertigung, eine Versuchung“ (http://www.amazon.de/%C3%9Cber.....3498073818) ans Herz. Ich habe es heute an der frischen Luft gelesen, 103 Seiten. Ein großartiger Stolperstein. Er schreibt nicht über, sondern disputiert mit Nietzsche und Karl Barth. Zwei Kostproben vor dem Climax:

    „Es sollte üblich sein, dass jemand, der etwas behauptet, das, was er behauptet, auch widerlegt. Alles, was ihm einfällt gegen das, was er behauptet, soll we genau so gründlich dartun wie die Behauptung. Wenn er uns dann überzeugt von seinem Selbstwiderlegungsernst und es bleibt trotzdem noch etwas übrig von dem, was er behauptet hat, dann hat er uns von seiner Behauptung eingenommen. Mir scheint, eine Selbstwiderlegungspraxis sei fast eine Chance, in einer auf Rechthaben gegründeten Gesellschaft ein Bewegung in Richtung Rechtfertigung zu ermöglichen. Das sage ich, wissend, dass Karl Barth auch den „Selbstwert der Selbstverleugnung“ schon gerichtet hat.“

    „Neulich im Fernsehen, das gewöhnliche Hin und Her zwischen Gegnern und Befürwortern. Der wortführende Gegner war verzeichnet als Publizist und Atheist. Die Regie holte ihn oft ins Bild, wenn einer der Befürworter sprach. Er bot ein ausdauerndes Schmunzeln. Ein unangreifbares, ein allem überlegenes Schmunzeln. Selbstzufriedenheit strahlte der Publizist aus. Wie kann man bloß noch an Gott glauben! … Der Moderator machte, wenn er zum Befürworter sprach, ein parodistisches Toleranzgesicht. Mir fiel dazu ein: Die Medien sind der Stammtisch der Nation. Zu dem Atheisten fiel mir ein: Er hat keine Ahnung. Und wenn es Gott hundertmal nicht gibt, dieser Atheist hat keine Ahnung. Beweisen könnte ich das nicht. Aber dass es nicht genügt zu sagen, Gott gebe es nicht, ahne ich. Wer sagt, Gott gebe es nicht, und nicht dazu sagen kann, dass Gott fehlt und wie er fehlt, der hat keine Ahnung. Einer Ahnung allerdings bedarf es.“

    Ich war nie ein Walser-Leser. In meiner Jugend und Jungmannjahren habe ich mich als Snob Böll-Grass-Walser etc. verweigert, lieber die klüger und komplexer erscheinenden Franzosen gelesen. An diesem Abend war ich verzaubert von Walsers Bodensee-Allemannisch. Später nach der Lesung in der Kneipe. Um zu rauchen kam er an die frische Luft. Beeindruckend, wie er eine zweite Zigarette an der ersten entzündete. Von einer Tischgefährtin wurde er gefragt, wieviele Kinder er habe. Walser lehnte sich zurück, stockte. Leider kam ich ihm zu Hilfe, indem er erzählte, dass ich vor kurzem seine Tochter Alissa kennengelernt hatte, dass sie mir von Erscheinung und Dichtung sehr gut gefallen habe. Warum ich der Verlegenheit eines alten Mannes aushelfen wollte, ist mir nicht ganz klar. Mir fiel ein, dass ich als Student Taxi gefahren bin und einmal einen alten Philosophieprofessor aus dem Krankenhaus abholte und ihn, den noch nicht Genesenen in ein Gespräch über Heidegger und dessen Bezug zum Nazismus verwickelte. Immer wenn ich dann daran dachte, habe ich mich geschämt. Mangelnder Takt. Durch diese und ein paar andere Situationen war mein Leben nicht gerechtfertigt, oder hätte ich annehmen dürfen, dass ich begnadet gewesen wäre, weil dies nicht allzu häufig passierte? – Später am Abend erfuhr ich, dass Alissa Walser mit Sascha Arschloch, so Biermann, verheiratet sei. Das wußte ich nicht. Nun, das Leben ist nicht so aufgeräumt, wie ich es gerne hätte.

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    @Parisiene und Lyoner: Irgendwie sind wir mit unserem Thema wohl im falschen Posener Beitrag gelandet, dem Flughafenbau.

    Sei`s drum, jedenfalls, angesichts einer Schreibe von Meli Kiyak, über die Physiognomie von Herrn Sarrazin, bin ich der Meinung, daß das Fräulein nicht nur die Grenze des guten Geschmacks überschritten hat.
    Die gesamte Deutsche Presse, die sich so gefügig als „Zecken der Macht“ gebärdet; man kann sie inzwischen weder ernst nehmen, noch sollte man sich überhaupt die Mühe machen sie zu lesen!!!!!

    Entschuldigen Sie bitte meinen drastischen sprachlichen Ausfall, aber läßt irgendwo ein Islamist einen Furz, sofort sind die Schmierfinken, mit ihrer ganzen schleimigen politischen Korrektheit am Werk und stilisieren den F…. als etwas nichtanzugreifendes hoch, denn wir sind ja so multikulti, nicht rassistisch oder weiß was.

    Wird aber ein unliebsamer Banker und Autor wegen seiner Lähmung einer Gesichtshälfte öffentlich verunglimpft; da ist es aus mit der angeblichen Seriosität der angeblichen 4. Macht. Nix mehr mit Freiheit der Meinung und des Gewissens, da schweigt man.!!!

    Für Behinderte und Menschen die der Normalowelt nicht entsprechen ist in der Deutschen Märchenwelt kein Platz. Die sind noch nicht (so) in Deutschland angekommen, wie irgendwelche religiösen Spinnereien.

    Broder hat mehr als recht, das ist eine“Totalitäre Gesinnung“, besonders bei der Deutschen Presse.

    Ich habe diesen Beitrag an Sie gerichtet, weil ich annehme, daß auch Sie diese Art der Diskriminierung nicht goutieren können.

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    @Parisien: Sie haben Recht, auch im Iran gibt es Kurden, hatte ich doch glatt übersehen. In den Nachrichten hörte man ja vor allem von den Kurden in der Türkei und dem Irak und ich weiß auch, dass es in Syrien Kurden gibt. Nachdem ich das Buch über den Kommandanten der Exodus http://www.hagalil.com/israel/.....odus-0.htm
    erst begonnen hatte, wollte ich es zunächst zu Ende lesen, was auch nicht ganz einfach war. Ich wusste gar nicht, dass er an so vielen Missionen beteiligt war, ich glaube, ich hatte mal einen Film über die Exodus gesehen, ist aber lange her.

    Stubentiger? Seit ich hier schreibe, habe ich natürlich auch ein wenig mehr von ihm gelesen, vor allem seine älteren Artikel und muss doch zugeben mich mit meinen Angriff auf ihn gründlich vertanen zu haben. Da muss sich nach 2000 einiges geändert haben. Allerdings war es aus der damaligen Perspektive für mich auch nicht so leicht zu erkennen. Wenn man mit dem „Neuen Deutschland“ und der „Aktuellen Kamera“ und deren Gewissheiten aufwächst, muss man vielleicht auch erst lernen mit heutiger Informationsflut, der Meinungsfreiheit und Polemik umzugehen.

    Den Holocaust und 2. Weltkrieg kann man heute in vielen Argumentationsketten wiederfinden, scheint irgendwie üblich zu sein. Wenn dann z. B. Vergleiche der DDR mit dem Nationalsozialismus angestellt werden, gerät man schnell in Abwehrhaltung. Das ist mir an vielen Stellen einfach zu platt, genauso wie die Reduzierung auf die Stasi. Trotz der starken Militarisierung der DDR hatte die Friedenssicherung in der Schule und in meinem Elternhaus immer höchste Priorität, das ist das, was ich erinnere. Als ich allerdings über Thomas Mann und seine Ausbürgerung 1933 aus Deutschland las, erinnerte ich mich sofort an die Ausbürgerung von Wolf Biermann. Da gibt es sicher noch einiges zu diskutieren, genauso wie über die Rolle der DDR im Nahost-Konflikt.

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    @ Rita E. Groda und Lyoner
    „1. Frau Merkel ist der einzige”Mann” in der Regierung. Sie ist kein wenig emotional.”

    Ich will nicht hoffen, dass dies so eindeutig korreliert ist: Mann = kein wenig emotional“

    Ich finde, wenn man ein paar Falten wegdenkt, sieht sie aus wie eine Käthe Kruse-Puppe und erscheint dennoch knüppelhart. Das beschäftigt mich. Wie kann man so kindlich aussehen und gleichzeitig so unberührbar erscheinen? Macht das die Politik? Völlig verkopft? Aber auch Röttgen sieht so aus. Und völlig irre sieht Marc Zuckerberg aus, wie ein Dreijähriger. Ein dreijähriger kurzsichtiger Idiot, der Privatdaten verkauft. Macht das zu starke einseitige Förderung von Intelligenz auf Kosten von Persönlichkeitsentwicklung? Ist das ganze Disaster, auch das Versagen von Bankern und Ökonomen eine Folge von Verschulung? Also das „Drama des begabten Kindes?“ (Alice Miller) Also eine Verengung auf Leistung, die zu nichts Gutem führt?

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    @ Lyoner
    „Nur soweit: ich hatte auch Lust, einem polemischen Großmaul das Schnäuzchen zu putzen.“

    Wenn Sie den meinen, der mir dabei einfällt: nur schriftlich, im Fernsehen selten und in letzter Zeit zu wenig. Zum Stubentiger mutiert. Manchmal geradezu langweilig, zu schade. Und was ist mit seinem blog passiert? Hat Eon das gekauft? Aber heute hatten sie ein tolles Ding darin: Eine neue Vererbungslehre:
    http://www.achgut.com/dadgdx/i.....echtlinge/
    Auf jeden Fall wollten Sie das doch so auch nicht, oder? Ein Stubentiger?

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    @ liebe Frau Groda

    „1. Frau Merkel ist der einzige”Mann” in der Regierung. Sie ist kein wenig emotional.“

    Ich will nicht hoffen, dass dies so eindeutig korreliert ist: Mann = kein wenig emotional

    „2. Sarrazin ist, “unser” Metier betreffend ein Profi, und auch Sie gehören zu den Wenigen, die sein 1. Buch über den Euro gelesen haben, welches er schrieb, bevor er an der Einführung des Euro beteiligt war.“

    Ich weiss nicht, woher der Eindruck entstanden ist, dass ich Sachverständiger bin und das erste Euro-Buch von Sarrazin gelesen habe. Ich möchte gestehen, dass es mir mehr schlecht als recht gelingt, mir einen Reim auf den fortlaufenden Prozess zu machen. Mehr als die berühmte schwäbische Hausfrau (ich meine nicht Sie) verstehe ich nicht. M.E. ist Sarrazins Kritik die eines Buchhalters an „kreativen“ Hallodris und Geisterfahrern; zu Recht weist er auf die unterschiedlichen ökonomischen und politischen Strukturen hin, die durch den Euro, nach Posener Kohls Thatcher-Agenda, die Gesetze des Markts durchzusetzen, zur Konvergenz gebracht werden sollten, was gründlich mißlungen ist. Was mir gefällt ist der Widerspruch gegen Merkels Diktum, dass Europa fällt, wenn der Euro fällt; Sarrazin zeigt auf, dass Europa nicht am deutschen Wesen genesen muss, sondern dass verschiedene Länder besser fahren, wenn sie die Rahmenbedingungen z.B. durch Wechselkursänderungen, Abwertungen etc. selbst bestimmen können. Heute lese ich, dass von Deutschland aus „Sonderwirtschaftszonen“ vorgeschlagen werden oder die Übernahme des deutschen dualen Ausbildungssystems (schön, aber in welchen Branchen und Betrieben?).

    Was Broder angeht, freue ich mich, wenn ich ihm zustimmen kann.

    Mit Parisien üben, zugänglicher zu werden? Ich werde wohl immer etwas „einseitiger“ sein.

    @ Moritz Berger

    Thilo Sarrazin wird wohl sicherlich als Finanzpolitiker ein Fuchs sein. M.E. bleibt er im framework einer mehr oder weniger schuldenfinanzierten Wachstumspolitik und beantwortet, soweit ich informiert bin, nicht die Frage, wo denn und was für ein Wachstum stattfinden soll. Er berücksichtigt nicht die technologischen Veränderungen und seltsamer Weise auch nicht den demographischen Prozess, auf den er mal als wesentlichen ökonomischen Faktor hingewiesen hatte. Ich glaube, Sie haben Recht, wenn Sie immer wieder betonen, dass es nicht mehr um bedingungsloses quantitatives Wachstum (Tonnen-Ideologie) geht, sondern um qualitative Veränderungen und andere Skalierungen. Es braucht auch Helden des Rückzugs.

    @ Kerstin

    Natürlich habe ich mir schon Gedanken über die Motivation zu meinem Blog, der jetzt allerdings, wie Sie bemerkt haben, ruht, gemacht. Das hier auszubreiten würde hier zu weit führen. Nur soweit: ich hatte auch Lust, einem polemischen Großmaul das Schnäuzchen zu putzen.

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    @ Kerstin
    „Stimmt. Wenn man sich die Teilung der Kurden auf drei verschiedene Länder (Türkei, Irak, Syrien) ansieht,“

    Vier Länder sogar. Plus Iran

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    @Alan Posener
    Es darf vermutet werden, dass Sie in der Bewertung des Zugangs zu den Objekten der Flugbegierde Ihren Standpunkt zwar nicht aufgeben werden, aber eingesehen haben, dass selbst ein Punktsieg in diesem Diskurs nicht errungen werden kann, wenn das vorgängige Wissen über die konventionellen Flugsteig-Lösungen die Implikationen einer gesellschaftlichen Grundverfasstheit wiedergeben. Die PR-Strategie von „einfachen Lösungen auf dem Rollfeld“, die den gesellschaftlichen Hintergrund von öffentlichen Einrichtungen einzudämpfen versucht, um ein möglichst unkompliziertes Publikum zu generieren, mag ja betriebswirtschaftlich einleuchten, aber angesichts von öffentlichen Subventionen um ein Verbundsystem bereitzustellen, kann diese Form von Diversifizierung der Benutzer nicht überzeugen. War es zu den Zeiten der guten alten Tante JU der erfolgsverwöhnte Snob, der flog, so sind wir gegenwärtig in einer Situation, wo man entweder sich der General Aviation bedient, sofern man sich das leisten kann, oder die Ungemach auf sich nimmt, das gleiche Schicksal wie der Rest der Bevölkerung zu erleiden und sich mit den Errungenschaften einer Solidargemeinschaft abzufinden?

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    @Parisien: Armes Israel, arme Kurden, arme Afrikaner (mit dem Lineal geteilt, quer durch Ethnien, Flüsse, Landschaften). (Ihr Zitat)

    Stimmt. Wenn man sich die Teilung der Kurden auf drei verschiedene Länder (Türkei, Irak, Syrien) ansieht, kommt man schon auf den Gedanken, dass viele Probleme heute auch dieser Teilung geschuldet sind. Auch hier wirken ja die Teilung, aber auch die Verträge nach dem 1. Weltkrieg nach. Über den Bevölkerungsaustausch zwischen der Türkei und Griechenland nach religiösen Kriterien, Menschen als Schachfiguren, kann man in Yaşar Kemals Inselromanen nachlesen. Von der Ermordung der Armenier hat mir mal ein armenischer Student erzählt, sozusagen ein Betroffener, wenn auch nur als Nachkomme. Diese Geschichten werden weitergeben von einer Generation zur Folgegeneration. Anekdotische Evidenz hieß das, glaube ich. Hinzukommt dann die Geschichtschreibung und Politik der jeweiligen Völker und deren Historiker.
    Auch die Geschichte Israels begann ja nicht erst 1948, sondern hat seinen Ursprung viel früher.

    @Lyoner: Haben Sie schon einmal über ihre Motivation für Ihren blog ´Von den einzig wahren Freunde Israels´ nachgedacht? Gut es gibt viel zu kritisieren an Israel, z. B. den Abriss von Häusern von Familienangehörigen von Attentätern (sippenhaft), die Schwäche gegenüber den Siedlern, vielleicht das Problem der Orthodoxie, Sätze eines israelischen Mädchen im Fernsehen: Die Araber müssen weg usw. Zum 60. Jahrestag Israels habe ich im Morgenmagazin (ARD/ZDF) kurze Beiträge gesehen, unter anderem einen Beitrag über die Golanhöhen (besetztes Gebiet), sie wurden voller Stolz gezeigt und es waren wirklich schöne Bilder, doch auch viele ungelöste Probleme. Die Sache mit der Orthodoxie geht mich ja als Nichtjüdin nichts an, hat mich aber irritiert, wenn man gleichzeitig am Islam so viel Kritik äußert.

    Als ich vor ein paar Jahren nicht wollte, dass mein Sohn mit der Schule in die Synagoge geht, hat mein Mann mich gefragt: Worin besteht das Problem? Dann fiel auch noch das Anti-Wort. Ich konnte es ihm nicht erklären, erst viel später haben wir darüber gesprochen. Nach der deutschen Einheit hatte ich das Thema Israel, Auschwitz, Juden und Naher Osten völlig weggeschoben, natürlich hört man Nachrichten, doch das Leben findet ja hier in Deutschland statt und ich habe versucht hier dabei zu sein.
    Nun fiel vor kurzem (Grass-Debatte-Einreiseverbot) der Vergleich DDR Israel, auch ich habe mich durch einen Vergleich beider Länder den Problemen angenähert, man vergleicht ja immer mit dem Bekannten, mit den eigenen vermeidlichen Sicherheiten (Ideologie, Wissen, Begriffen, Bildern). So denkt es in einem. Immer wieder habe ich nach den Unterschieden und den Ähnlichkeiten gesucht. Und es gibt einen entscheidenden Unterschied, Deutsche sind in Deutschland geblieben, müssten nach einem verlorenen Krieg viele Flüchtlinge aufnehmen und hatten Landverluste. Juden bekamen nach dem Völkermord an ihrem Volk ein Stück Staatsgebiet, das immer umstritten und umkämpft war. Einen Staat, der in der Lage sein sollte Visa und Pässe auszustellen und Flüchtlinge aufzunehmen. Sollen sie es aufgeben? Und dann? Dann spielt das Judentum auch noch eine entscheidende Rolle bei der Gründung des Christentums und des Islam, die sich auch noch abgrenzten. Es gibt eine lange gemeinsame teilweise grausame Geschichte.
    Die Aufgeregtheit mit dem Wort Antisemitismus finde ich allerdings auch kontraproduktiv, da werden auch Emotionen gefördert, die eine Sachdiskussion erschweren, vor allem wenn Personen oder gar Gruppen diese Klassifizierung zugewiesen wird.

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    @Lyoner

    Eine kleine Randnotiz zum Artikel von Herrn Posener:

    http://www.welt.de/politik/deu.....gends.html

    Er erstarrt auch in Ehrfurcht vor dem angeblich so kompetenren Herrn Sarrazin:

    >Man kann dem Fachmann für Finanzfragen, der im Bundesfinanzministerium und beim Internationalen Währungsfonds arbeitete, die deutsche Währungsunion mit konzipierte, für die Treuhandanstalt tätig war, als Finanzsenator in Berlin agierte und zum Schluss im Vorstand der Bundesbank war,Ökonomie ist eine Wissenschaft, deren Analysen stark von wechselseitigen Abhängigkeiten vieler ökonomischer Größen geprägt sind. So wechselte Max Planck vom zunächst angestrebten Ökonomiestudium zur Physik, weil er die Wirtschaft als zu komplex betrachtete.<

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    Lieber Herr Posener,

    herzlichen Dank für Ihren Beitrag zum BER..

    Man könnte dies auch ald en ersten Schritt zum crowdfounding bezeichnen, nur leider haben die Planer des BERs in ihrer “ geistigen Überlegenheit “ es nicht für nötig gehalten u.U. auch einmal den Nutzer eines Flughafens zu fragen was er sich vorstellt wie ein kundengerechter Flughafen auszusehen hat.

    Vielleicht lassen sich auch in der weiteren Diskussion, sofern möglich, auch Fluggastbrücken oder entwickeln, die die optimale Lösung des Zugangs darstellen.

    Wenn Tchibo schon die Bevölkerung in die Entwicklung von Produkten miteinbezieht, siehe:

    https://www.tchibo-ideas.de/

    dann sollte Bürgerbeteiligung auch bei der Planung eines Flughafens möglich sein.

    Was das Shoppen betrifft….

    ein wenig mußte ich doch lächeln…..

    Sie wollen doch Wachstum und Konsum…

    und Sie müssten doch als Vielflieger auch wissen, dass das Shoppen mittlerweile Standard in Flughäfen geworden ist, siehe Heathrow, siehe Frankfurt!!Und wenn man die Fluggäste mehr oder weniger zwingt, analog den Supermärkten an Warenangeboten vorbeizugehen, dann ergofft man sich dadurch auch höhere Umsätze.

    In welchem deutschen Supermarkt ist die Fleisch-und Wurstabteilung gleich bei der Kasse ???

    Vance Packards Beobachtungen in seinem Uraltklassiker “ The Hidden Persuaders “ gelten auch heute noch:

    http://de.wikipedia.org/wiki/D.....%C3%BChrer

    allerdings ein bißchen perfekter als in den 50iger Jahren.

    Fragen Sie das nächsten Mal beim morgendlichen Brötcheneinkauf ihren Bäcker, wekche Aromastoffe er in seine Belüftungsanlage eingibt!!

    Oder achten Sie einmal auf die Musik die im unteren Deuobelbereich in den Geschäften vom Band läuft.

    P.S. Ganz nebenbei:

    Warten wir einmal ab wie die Fluggastsituation am Flughafen Heatrhrow während der olympischen Spiele aussieht, wenn jetzt bereits Wartenzeiten von nahezu 2 Stunden bei den Fahrgastkontrollen eintreten:

    http://www.bbc.co.uk/news/uk-17905611

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    j.m.backhaus klingt wie EJ …. “verminimalisieren (“Rollstuhlgerechtigkeit”)

    … im lechten wie rinken Sozialismus gab und gibt ’s keine ‚Behinderten‘. Daher.

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    die Rollstuhlfahrer, die ich kenne, hassen es, wenn für sie Extras gemacht werden müssen. In einer laufenden Menge/Gruppe mitfahren, ist was anderes als mit ner Hebebühne zum Schauspiel gemacht werden.

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    @Alan Posener
    Wenn wir noch darüber übereinstimmen könnten, dass Altersgebrechlichkeit im öffentlichen Raum die erforderliche Beachtung finden sollte, Barrierefreiheit hat auch dies im Auge, dann erschiene Ihr Versuch die Problematik zu „verminimalisieren („Rollstuhlgerechtigkeit“) auch erledigt. Ich bedanke mich für Ihre Stellungnahme, erachte sie aber nicht für befriedigend.

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    @ j.m. backhaus: Danke, dass Sie sich immerhin dem Thema meines Beitrags widmen, anders als die meisten anderen Kommentare.
    Die Anregung, die Fluggastbrücken wegzulassen, kam nicht von Mehdorn – Air Berlin hat sie ja auf seiner Seite des Terminals. Sie kam von Easyjet und Co. Ihr Argument, Flughäfen sollten Rollstuhlgerecht (ist das der richtige Ausdruck?) sein, ist richtig, das habe ich nicht bedacht. Aber ich denke auch, so etwas lässt sich im – doch ziemlich seltenen – Fall, dass ein Rollstuhlfahrer tatsächlich an Bord muss, auch anders lösen. (Mit einer Hebebühne zum Beispiel.)
    Mir ging es in diesem Artikel nicht um eine generelle Kritik an BER, schon gar nicht am Projektmanagement. Das leistet zurzeit die Berliner Presse ganz gut. Sondern tatsächlich um den Irrsinn beim Ein- und Ausstieg, ob in BER oder anderswo, und um die Frage, ob es wirklich keine Alternativen dazu gibt.
    Im übrigen ist Ihr Hinweis auf Barrierefreiheit als Teil der Freiheit sehr richtig. In der Tat darf die Freiheit niemals missverstanden werden als die Freiheit der Starken, sich gegenüber den Schwachen durchzusetzen. Schöner Song dazu: „We Shall Be Free“ von Garth Brooks.

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    BER, ein Nachtrag

    Was Gerkan Marg und Partner sicher nicht richtig gemacht haben (!), ist der Verzicht auf Barrierefreiheit. Die Freiheit war ja erst kürzlich Ihr Thema Hr. Posener. Wer auf dem Rollfeld, wie bereits zu Zeiten der guten alten Tante JU, ein- und aussteigen soll und dabei offensichtlich nun Treppen benützen soll (vieleicht eine Anregung von Hrn. Mehdorn?) um Gateways zu vermeiden und den anderen, vermutlich, „Firlefanz“ um die Höhenunterschiede auszugleichen, der hat zwar sehr archaische Vorstellungen von Verkerhrsinfrastruktur, sollte aber lieber keine Entwürfe im 21. Jh. erstellen.
    Ein Lesehinweis noch:
    http://www.faz.net/aktuell/pol.....61125.html
    (um zu zeigen wie sachliche Berichterstattung aussehen könnte)

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    Lieber Lyoner: Ich versuche einmal zu rekapitulieren, wo bei uns Einigkeit besteht:
    1. Frau Merkel ist der einzige“Mann“ in der Regierung. Sie ist kein wenig emotional.
    2. Sarrazin ist, „unser“ Metier betreffend ein Profi, und auch Sie gehören zu den Wenigen, die sein 1. Buch über den Euro gelesen haben, welches er schrieb, bevor er an der Einführung des Euro beteiligt war.
    3. Ihrem Lieblingsfeind“Henryk“ ist absolut zuzustimmen, wenn er bei der momentanen Verurteilung von Sarrazin von“totalitärer Gesinnung“ spricht.

    P.S. Geistiger Hermaphrodit war gut, Sie sollten mal mit Parisien(e) üben, das würde Sie möglicherweise viel umgänglicher machen!

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    @ Lyoner
    „auf beide Hemisphären nach Belieben zurückgreifen, sind ein (geistiger) Hermaphrodit (?).“
    So ist es.

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    @ Parisien

    Ich kann mich Ihren Argumenten nicht verschließen. Wie Sarrazin gehöre ich zu den Menschen mit einer einseitigen (mnännlichen) Hemisphärendominanz, die gerne entmischen, analytisch sauber trennen. Wahrscheinlich jedoch spielen sich all diese Prozesse, Euro und (deutsche) Schulden deswegen ab, weil die meisten Menschen, einschließlich unserer Politiker, geneigt sind, zu vermischen, durcheinander zu bringen (also das Werk des Diabolos, des Durcheinanderwerfers, zu verrichten). Ich glaube auch nicht, dass diese deutsche Schuld-Agenda hauptsächlich durch Israel manipuliert wird (sie ist hausgemacht; ich nehme Ihren Hinweis jedoch gerne auf, dass damit auch eine Schuldentlastung der Allierten im Spiel sein kann). M.E. ist es jedoch kontraproduktiv, wenn von Seiten Israels bzw. seiner einzigwahren FReunde Kritik an der Besatzungs- und Annexionspolitik Israels (http://www.spiegel.de/politik/.....34446.html) mit Antisemitismus-Verdikten und Holocaust-Recodierungen gekontert wird. Das führt eher dazu: Israel verliert bei Deutschen an Ansehen (http://www.sueddeutsche.de/pol.....-1.1364748).

    Ich verüble nicht, dass Broder sich auch bei PI informiert, wenn die „Guten“ ihre Schandtaten verstecken wollen. Ich lese auch die Schriften des Teufels, um auf dem Laufenden zu bleiben. Es ist immer besser, wenn die Schnittmengen und Unterschiede deutlich werden.

    Ich habe Sarrazin bei seiner Buchvorstellung in Potsdam erlebt. Der Mann ist natürlich mimisch eingeschränkt, im Gespräch und der Diskussion blitzt zwar zwischendurch seine Arroganz und sein Sarkasmus durch, er besticht jedoch mehr durch einen trockenen Humor, der sicherlich nicht allen liegt. Für mich überzeugend ist, dass er fragt, ob wir mit den Mitteln, die wir nutzen, auch das erreichen, was wir mit diesen Mitteln erreichen wollen; wenn das jedoch nicht der Fall ist, warum sollten dann die Mittel immer weiter so eingesetzt werden in der Hoffnung, dass Mittel, die bisher nicht fruchteten, mit einem Mehr desselben die erhofften Resultate bringen. Was mich stört, ist, dass von uns in unserem angeblich aufgeklärten Zeitalter verlangt wird, auf magische Vorstellungen zu vertrauen und zu glauben. Also, im Gegensatz zu unserem Herrn Böhme ist Thilo Sarrazin ein sehr besonnener Mensch, der nicht wie Galileo vor der Kirche widerrufen wird.

    @ liebe Frau Groda

    ich habe keineswegs eine Attacke gegen die Frauenzimmer geritten; das war doch Parisien? Diese Emotionalisierung der Politik (und der Wirtschaft) wird auch von Männern betrieben. Z.Z. ist mein Lieblingszitat das einer männlichen SPIEGEL-Feder, die Sarrazin und den Sarrazinisten vorgeworfen hat, ein „herzensbildungsfernes Pessimismus-Prekariat“ zu sein.

    @ Parisien

    ich bewundere bei Ihnen, dass bei Ihnen mal die eine oder andere Gehirnhemisphäre dominiert, so dass ich immer noch versucht bin zu fragen, ob Sie Männlein oder Weiblein sind. Möglicherweise jedoch können Sie im Gegensatz zu mir auf beide Hemisphären nach Belieben zurückgreifen, sind ein (geistiger) Hermaphrodit (?).

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    Ein bisschen überrascht es schon, wie ein Büro mit einer Reputation wie Gerkan, Marg und Partner in ein solches Schlamassel gerät, wie man es in Berlin offensichtlich derzeit antreffen kann. Grundlagenuntersuchungen zu spät angestellt, wie die mangelhafte Brandschutzsicherung, falsche Terminalkapazitäten angesetzt, so etwas wirft Fragen auf, denen Herr Posener nicht nachgeht. Ob man dem Entwurf sonst etwas abgewinnen kann, darf angesichts der anderen Schilderungen bezweifelt werden, fragt sich also, was soll dieser Beitrag bewirken? Ein PR-Beitrag, der die jämmerliche Leistung eines der ehemals führenden deutschen Arch.-Büros verharmlosen soll? Im Ernst, die Umstände dieses Projektmanagements wären interessant, aber davon erfährt man wenig. In Berlin-Brandenburg ist man damit aber offensichtlich überfordert oder man wollte schlicht niemanden zu „kurz kommen“ lassen, in dem man auf ein professionelles Projektmanagement verzichtet hat, dass den Aufsichtsrat beizeiten mit dem objektiven Verlauf konfrontiert hätte. Nun aber wäscht jeder die Hände in Unschuld und vergießt Krokodilstränen oder lässt eignartige Botschaften schreiben?

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    @ Rita E.Groda
    Meinten Sie Lyoner oder mich? Falls mich – Sie waren nicht gemeint. Sie sind sachlich genug.

    @ Kerstin
    Sicher. GB. Armes Israel, arme Kurden, arme Afrikaner (mit dem Lineal geteilt, quer durch Ethnien, Flüsse, Landschaften).

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    @Parisienne: „Am weiblichen Geschlecht ist noch keiner genesen, es sei denn im Bett. Mancher wünscht man etwas Freud-Lektüre.“

    Wie wahr! Wie wahr!

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    Lieber Lyoner: Trotz meines Geschlechts scheine ich doch nicht an dieser Behinderung zu leiden.

    Also, bitte keine Pauschalurteile, bzw. Verurteilungen!
    Sollten Sie an einer anders gearten Behinderung leiden, nämlich meine Beiträge zu Sarrazin nicht zu lesen, bzw. lesen zu wollen?

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    @Parisien: Was für ein Zufall? Gerade lese ich Yoram Kaniuk „Und das Meer teilte sich – Der Kommandant der Exodus“, ich kann Israel eben doch nicht vergessen. Da habe Sie wohl noch ein anderes Land weggelassen? Ich hatte den Artikel mit der “Menschenkarikatur” auch gelesen und fand ihn unter der Gürtellinie. So geht natürlich eine öffentliche Auseinandersetzung nicht.
    Gleichzeitig durfte man auch erleben, dass Herr Sarrazin noch immer mit seinem 2. Buch durch Deutschland fährt, zuletzt in Erfurt. Bis jetzt habe ich noch kein Wort von ihm gehört/gelesen, dass er auch andere Meinungen wahrzunehmen bereit ist. Wenn ich die Kommentare im Netz lese, auch bei der Welt, sehe ich was die Leute denken. Ich finde sein Buch hat der Integrationsdebatte sehr geschadet, weil es einfach am wichtigen Thema vorbei ging.

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    Nachtrag:
    Wir werden erst recht wieder rassistisch, wenn wir in Versuchung kommen, einen Teil der Menschen hier als Gruppe zu betrachten, die wir von jeder Kritik ausnehmen. Die islolierte Betrachtung als Gruppe ist schon latent rassistisch, selbst wenn man sie nur schonen will. Dass Einzelne sich dann immer wieder auf die Seite dieser Gruppe schlagen, statt auf die Seite des Staates, macht die Sache nicht einfacher.
    Wenn man Einzelnen aus dieser Gruppe zu höherer Akzeptanz verhelfen will, muss man sich auch mit den Verfehlungen an der Basis auseinandersetzen. Es ist bequem, das nicht zu tun, auf rechte Elemente zu warten und sich dann auf die zu stürzen.

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    @ Lyoner
    Die Dame, die aus einem operationsgeschädigten Mann, der wegen einer partiellen Fazialisparese (7. Hirnnerv, der das Gesicht versorgt) eine „Menschenkarikatur“ macht, habe ich mir genau angesehen. Fazit: Hübsche junge Dame, die ein sympathisches Buch geschrieben hat, sich für Gärten interessiert und dabei jung und unerfahren ist. Hier ist ein Kernproblem berührt: Beleidigt. Sie war überhaupt nicht gemeint in Sarrazins erstem Buch. Es war ein Zustand gemeint, der daraus besteht, hier auf Kosten des Sozialstaats seinen eigenen Stiefel zu leben und nichts zum Allgemeinwohl beizutragen, ein Zustand, den ein Teil der Muslime von einem Teil der Deutschen abguckt und den Staat, Länder und Kommunen schon viel zu lange tolerieren und supportieren.
    Die Dame ist beleidigt vom ersten Buch, obwohl sie gar nicht gemeint ist und zahlt’s ihm heim. Im Gegensatz zu uns Deutschen, die sich gegenseitig kritisieren, pappen die Muslime zusammen wie Zement, sobald einer von ihnen mit Wasser begossen wird, statt die Dinge so nüchtern zu betrachten wie Sarrazin. Es ist die Nüchternheit, die man ihm am meisten übel nimmt. Er ist nicht der Mensch, der Schaumblasen produziert, und er ist ein Mann.
    Ich habe immer gedacht, die Frauen würden die Politik verbessern, aber (außer Merkel) emotionalisieren sie jedes Thema, und ihre weibliche Empörung entstellt das Thema bis zur Unkenntlichkeit. Dummerweise löscht der Verlag (Dumont) die Gaffe. Sehr schade. Dann muss man von pi verlinken. Eine solche Entgleisung muss genauso diskutiert werden wie andere Probleme.
    Ein sachlicher Mann hat verdient, dass man sich sachlich mit seinen Argumente und auch Fehlern auseinandersetzt.
    Anm. zur Fazialisparese: Sie macht es unmöglich, zu lachen.
    Anm. zur Behinderung allgemein: Sie führt dazu, dass andere Qualitäten sich überdimensional entwickeln, bei Blinden z.B. das Gehör, hier das Denken. Man sollte daher alles, was Sarrazin schreibt, ernst nehmen und ernsthaft diskutieren.
    Insgesamt wünsche ich mir, dass sich Diskussionen versachlichen, soll heißen, entweiblichen. Jetzt bin ich bei Gabriel. Und Schröder. Das Gedöns nimmt überhand. Am weiblichen Geschlecht ist noch keiner genesen, es sei denn im Bett. Mancher wünscht man etwas Freud-Lektüre.

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    Fliegen mit Fantasie – da kann man aber nur durch „interessante“ Flughaefen erleben: Das Flugzeug naeherte sich dem Santamaria-Flughafen nahe San Jose/Costa Rica. Der Flughafen wurde in den Tagen des Propellerflugzeugs angelegt und liegt in einem Thal eingeklemmnt zwischen zwei Bergzuegen. Es war noch nicht abend, aber „unten“ war alles „schwarz“. Rauch ? Das Flugzeug flug im Kreis herum – wie auf einem Karusell. Der Kapitaen: „We got a thick cloudcover, but I’ll see if we can get under it. De…. 407 just manged to get under it ten minutes ago. If not, we have to got the our „alternate“!. Der Mann nehmen mir fragte mich: „Wehre is the alternate ? Liberia ?“ (Eine Kleinstadtin CR). Ich antwortete: „Either Managua or Panama!“ Der Kapitaen: „We are going to have to go up to Managua to refuel, because they can’t put us up and we have to go to Panama!“ Also Richtung Norden nach Nicaragua. Die hatten nur einen Tankwagen auf dem Flugplatz. Dann, Kapitaen: „We’ll give it another try in Costa Rica, if not, then we’ll go to Panama!“. Die Wolkendecke stand immer noch ueber den Flughafen in Costa Rica. Um 2 Uhr fruhe landeten wir in Panama: Da standen aber schon sechs Omnibusse – und innerhalb 30 Minuten hatten jeder der 150 Passiere ein 4 Stern-Zimmer in Panama-Stadt. Aber die Koffer blieben im Fugzeug. 2.30 Fruehstueck/Abendessen im Restaurant. Dann schlafen bis 11 Uhr. Zurueck zum Flugzeug – schon alle als eine Erlebnisfamilie. Dann nochmal von oben den Pazifik und den Panamakanel gesehen. Aber noch interessanter war es, wenn der Omnibus irgendwo in Suedamerika in der Nacht im Urwald steckenblieb…

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    @ Lyoner
    Wenn man den Geifer anschaut, der sofort entstand, bevor noch jemand eine Zeile gelesen hatte, und dazu Poseners Anmerkung über Helmut Schmidt addiert, ahnt man, dass da was dran ist. Doch es sind weniger die Israelis, die zu permanenten Fehlentscheidungen drängen als vielmehr die ehemaligen Westmächte, die ihre Hände in Unschuld gewaschen haben. Alles Widerstandskämpfer, nicht wahr, ganz F ein einziger Hero anno ’39-’45 und USA nahm alle flüchtigen Juden liebevoll auf, nicht wahr, und von der Exodus haben wir noch nie gehört. Dumm ist nur, dass diese Saubermänner von damals so viel Unterstützung in Deutschland haben, und dass das Schuldbewusstsein weniger für Israel genutzt wird als für masochistische Selbstverstümmelung, zumindest in Gedanken.

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    @ Lyoner
    Er verlinkt wohl nur deswegen auf pi, weil die FR und die BZ den eitrigen Auswurf ihrer Kolumnistin schamhaft gelöscht haben, wie Röhl gestern abend auf achgut schrieb. Da hatte pi das natürlich längst gesichert.

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    OT: silberne Worte Alan Poseners zu Thilo Sarrazins „Rückkehr in die Seriosität“

    http://www.welt.de/politik/deu.....gends.html

    Diese Rückkehr ist, so Posener, jedoch ein größerer Skandal als „Deutschland schafft sich ab“ – „Sarrazins neues Buch ist gerade deshalb ein Politikum, weil es nicht zu skandalisieren versucht.“

    Broder in der Sparte „Kultur“, Posener in der Sparte „Politik“ – mehr Begleitschutz geht nicht.

    Nun ja, heute stellt Sarrazin sein Buch in Potsdam vor. Bin mal gespannt, wieviele Fans kommen.

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    OT: silberne Worte Henryk M. Broders zu Thilo Sarrazins neuestem Husarenstreich

    http://www.welt.de/kultur/arti.....offen.html

    Bemerkenswert ist auch, dass er sich nicht scheut, auf Politically Incorrect zu verlinken (bei „Eine Kolumnistin der Frankfurter Rundschau…“). Lechts und Rinks sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Nun, ich gebe zu, Broder scheut sich nicht, eine eigene Meinung zu haben.

  38. avatar

    Ich muss Alan Posener verteidigen, weil er von a bis z Recht hat, vom Vordach und dem Einsteigen über Treppen bis hin zu der Unverschämtheit, dass man zuerst den Duty Free Shop passieren muss (um sich ein überteuertes Shampoo zu kaufen, nachdem, weil man so terroristisch aussieht, im Namen der Gleichheit, Unfreiheit und Solidarität mit den Taliban das eigene von Müllermarkt vorher konfisziert wurde).
    Flughafen heute: Warum einfach, wenn’s auch kompliziert und kostenaufwändiger geht? Bahnhof und Flughafen heute: Es lebe das Shopping in leeren Kettenläden. Verschont uns langsam mit der heutigen Bauwirtschaft, ihren Fertigteilen und den ewiggleichen und schon ewiggestrigen Ketten, die keiner mehr sehen kann.

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    Erst einmal: Mein Beileid! Wer sich noch um das „Fliegen“ sorgt, hat noch immer nicht den richtigen „Platz“ gefunden. Vor einer Generation, nachdem die „Ongoing Party“ in der Karibik schon vorbei war, traf ich beim Spazieren am Strand ein schweizer Ehepaar. Sie waren schon UEBERALL gewesen und meinten: „Das mit dem Reisen hat keinen Sinn mehr: Such dir zwei Plaetze welche dir gefallen!“ (Sie erwaehnten einen Strand am Indischen Ozean). Man muss ja mit der Zeit gehen – und jetzt ist 2012: Such dir jetzt den richtigen Platz, dann brauchst du dich nicht mehr mit dem „Fliegen“ befassen: Flying is greasy-kids-stuff! Auch Auto hat keinen vernuenftigen Zweck: Dort wo du wirklich sein solltest – kannst du ueberhaupt nicht hin mit der Blechbuechse! Also – such dir den richtigen Platz – irgendwo in den gemaessigten Tropen, nahe am Wasser – da kann man in der Dunkelheit das Schnaufen der Delfine hoeren, waehrend der Mond sich darueber spiegelt. — BER-„Hauptstadtflughafen“ – wo ist Mozart, jetzt wenn wir in brauchen: „Cosi fan tutte!“ Auch die perfekten „Germans“ machen ….. Zumindest die „Alemaos“ koennen 2014 (Weltfussball) und 2016 (Olympiade) dann nicht Bemerkungen murmeln ueber die Brasilianer: Bis dahin werde ich den Brasileiros das Wort „Hauptstadtflughafen“ beibringen wenn sie es mit entruesteten „Alemaos“ zutun haben…

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    Lieber Herr Posener,

    haben Sie Sorgen.

    Ich bin das letzte mal im Jahr 2002 geflogen und zwar Holzklasse, wie Sie sagen würden. Mein einziger Businessklassflug liegt noch länger zurück. Daher brauche ich auch keine Angst haben, dass ich mich charakterlich ruiniere. Wenn man Ihrem Artikel in der Welt Glauben schenken will, ist das wohl eine der gravierendsten moralischen Bedrohungen unserer heutigen Gesellschaft:

    http://www.welt.de/kultur/arti.....niert.html

    Zum Glück gibt in dieser Welt keinen Hunger und keinen Krieg mehr, so dass wir uns den grängenden Problemen zuwenden können.

    Meine Empfehlung für Ihren Kampf fürs Edle und Gute:

    Werden Sie Mitglied bei den Piraten und fordern kostenloses Fliegen für freie Bürger mit einer Brise Kulturrevolution, d.h. einmal im Jahr werden die Kapitalisten, die sich ein Upgrade in die Businessklasse leisten können, volkspädagogisch mit der Fresse in den proletarischen Dreck der Economyclass gedrückt.

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