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Piraten drohen an Paradoxien zu scheitern: Blütenträume enden im Irrenhaus

Weil die Piraten so viele tolle Ideen haben, weil die Piraten so große politische Erfolge haben, weil sie den Muff der anderen Parteien so erfrischend wegwehen, weil so viele meine Freunde sie mögen, mache ich mir Sorgen.

Es ist zu hoffen, dass all diese Sorgen grundlos sind. Aber wenn ich sehe, wie eine junge Frau, Spitzenkraft der Piraten, nicht nur von Michel Friedman zerlegt wird, sondern auch von Markus Lanz, und in der Charité endet, weil sie noch zu Maybrit Illner muss, dann mache ich mir Sorgen.

Gut, nicht jeder ist den Talkshows von Michel Friedman gewachsen; der Junge ist ein intellektuell scharfer Hund. Alle Achtung. Aber bei Lanz beantwortet die junge Frau freiwillig dessen Fragen nach dem letzten Joint und ihrer Entjungferung. Wegen weil Transparenz… Sie unterbietet noch den Frösche-Killer Rösler. Erbärmlich. Wann hatten Sie den ersten Verkehr? Ja, hallo, geht’s noch? Die junge Frau hat mir echt leid getan.

Das Internet als Technik hat nicht nur Anhänger, Nutznießer. Freunde ausgebildet, sondern eine eigene Kultur. Das müssen die Alten, die Analogen, noch kapieren. Diese Soziokultur der Piraten ist modern, sympathisch, wahlfähig und von Paradoxien bestimmt. Ins Extrem gesetzt, kann sie nur im Irrenhaus enden. Paradoxien enden oft in der Paranoia. Piraten-Paranoia, die politische Krankheit der Stuttgart-21-Zeiten.

Man kann das philosophisch erörtern. Oder handfest machen. Machen wir es handfest. Denn die Techniken sind neu und heißen fremd. Die sozialen Irrtümer, die sie reproduzieren, sind alt. Wenn das mit den Piraten klappen könnte, dann hätten früher auch die Kommunen genannten Wohngemeinschaften funktioniert. Oder der Anarchismus als politisches Konzept.

Totale Transparenz ist kein Glücksversprechen, es ist ein Terror-Regime. Alles von allen wissen zu dürfen, das hebt Privatheit auf. Wer das Private aufhebt, zerstört jede Individualität. Mensch sein zu wollen, heißt Geheimnisse haben zu dürfen. Persönliche Freiheit ist das Recht, sich der Gesellschaft auch mal zu verweigern. Man kann nicht zugleich den Staat transparent machen und die Menschen in ihrer Privatheit schützen wollen. Piraten-Paranoia.

Zwei Beispiele: Der schwedische Staat veröffentlicht  die Steuererklärungen aller Bürger im Internet; das ist sozial verbrämter Terror. Big Brother lässt grüßen. In den guten alten Wohngemeinschaften der Alt-68er sollten nicht nur die Schlafzimmertüren beim Verkehr offen stehen; es wurden auch die Toilettentüren ausgehängt, weil alles Private auch politisch sei.

Totale Information ist kein Glücksversprechen, sondern bloßes Rauschen, in gar keinem Fall wirkliches Wissen. Intelligenz besteht in der Selektion und Bewertung von Wissen, nicht darin, immer alles von allen wissen zu müssen. Wir erleben eine neue Generation von charmanten Soziopathen, die in einem Gespräch keinen Blickkontakt mehr halten, ohne auf die neue Twitter-Nachricht zu blicken oder in Universen unnützen Wissens zu surfen. Nur Irre wollen immer und überall alle Stimmen hören.

Totale Partizipation ist nicht die Vollendung der Demokratie, das Paradies auf Erden, sondern die Herrschaft des unfreiwilligen Chaos über eine wünschbare Ordnung. An allem teilnehmen zu dürfen, das heißt irre werden in den endlosen Debatten um Kaffeeautomaten, barrierefreien Bahnhofsklos, dem Krieg in Afghanistan, dem Ozonloch. Die Alt-68er haben gezeigt, dass „ausdiskutieren“ das Regime der Psychopathen ist, die immer Recht behalten müssen, selbst wenn es alle um den Verstand bringt. Am Ende auch sie. Piraten-Paranoia.

Totale Meinungsfreiheit ist nicht ein Zustand allgemeinen Glücks, sondern ein Magnet für die übelsten Ideologen. Schon heute toben bei den Piraten die Faschisten und Rassisten aller Arten. Es wird einen Sog geben auf Trolle. Die Piraten gewähren solchen Zwangscharakteren ungeahnt große Foren, ohne dass jemals eine Chance auf vernunftgeleiteten Konsens besteht. Respekt vor Privatheit ist die Grundlage der Zivilgesellschaft und faires Diskutieren ihr Medium. Mit offenem Visier.

Totale Freiheit des Ausdrucks, auch aus der Anonymität, führt zum Verlust jeden zivilen Umgangs und einem Hooligan-Stil, in dem die Schwachen schweigen und die Brutalen obsiegen. Rufmord wird zum Allgemeingut. Wer abschaltete, muß fürchten ermordet zu werden, also dranbleiben, Tage, Nächte. Gehst Du off-line, hast Du verloren. Hier bilden sich schon heute bei Internet-Süchtigen spezifische Formen der Paranoia aus.

Die Vergesellschaftung jedweden geistigen Eigentums macht das Wikipedia-Prinzip zum Maßstab allen geistigen Schaffens: Nur was alle wissen und niemand mehr korrigieren will, das stimmt. Der kleinste gemeinsame Nenner. Diktatur des Mittelmaßes, bestenfalls; eher schon: Pöbel als Prinzip. Eine Prinzip des ubiqitären Boulevards. Dabei bleibt die Aufklärung auf der Stecke, die Moderne, die Individualität, die persönliche Freiheit… alles, was dieses Land liebens- und lebenswert macht.

Aber halt: Alles Unsinn. denn in allem Vorstehenden, da habe ich die Piraten verkannt. So wird die wütende oder mitleidige Reaktion auf diese Glosse sein. Wenn dem so ist (wenn dem so ist), dann ist ja alles gut. Dann holt Euch, liebe Piraten, Eure Wähler und gestaltet die Republik. Es grüßt Euer Klaus Störtebecker von den Viktualienbrüdern.

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16 Gedanken zu “Piraten drohen an Paradoxien zu scheitern: Blütenträume enden im Irrenhaus;”

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    @Parisien

    Was haben die Diesel Jeans mit der Diskussion um Patent- und Urheberrechte zutun.

    Leider weichen Sie wie in vielen Diskussionen immer wieder aus (Ausnahmen bestätigen die Regel)

    Die Patentitis führt leider dazu dass Innovationen nicht mehr auf den Markt kommen,weil alles und jedes patentier wird, vom Scheineschnitzel à la Monsanto bis hin zum Brokkoli von Monsanto und zur Internetflugzeugtoilette von IBM.

    KJN weist zurecht daraufhin, dass man sehr genau schauen muß wer eigentlich für die Urheber- und Patentrechte eintritt!!

    Nur zur Erinnerung:

    Eigentum verpflichtet

    Auch das Eigentum von Urheber- und Patentrechten

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    … zu den ‚Raubkopien‘ … vielleicht sollte man sich daran erinnern, dass beim Militär bestraft wird, wer seinen Spind offen lässt …

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    > „Gut, nicht jeder ist den Talkshows von Michel Friedman gewachsen; der Junge ist ein intellektuell scharfer Hund.“

    LOL, Sie meinen, nachdem – zugegebenermaßen nicht sehr viele – Menschen Zeuge davon geworden sind, wie Ihr Kumpel Friedman eine 24jährige in einem Tonfall ankreischt und angeifert, wie man ihn sonst nur von Freislers Volksgerichtshof kannte, und diese 24jährige angesichts dieser Hysterie völlig ruhig und gelassen blieb, gab es auch nur einen einzigen unvoreingenommenen Zuschauer, der auf Friedmans Seite stand? Und Sie meinen ebenso ernsthaft, dass der Mehrheit der Leute NICHT durch den Kopf ging „Unglaublich, wie ein Mensch mit dieser Vorgeschichte (Stichwort: Zwangsprostituierte) meint, andere Leute aburteilen zu können“? Für mich war Friedmans Ablegen jeglicher ziviliserten Gesprächskultur exakt der Moment der Einsicht: Wenn die etablierten Medienmacher dermaßen besinnungslos gegen eine neue Stimme in der politischen Arena wüten, dann hat diese Stimme für die nächsten Jahre jegliche Unterstützung durch uns Wähler verdient.

    Und schwupps, seit heute sitzen die Piraten in einem Landtag mehr. 😀

    Um die Piraten zu fördern, muss man den Link zu dieser Sendung eigentlich verteilen, wo es geht. Also warum nicht auch hier?

    Friedman knallen die Sicherungen durch:
    http://www.n24.de/mediathek/st.....45505.html

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    Wahres Wort:
    „Dann ist da die Sache mit den „Verwertern“. Geifernde Monster, die sowohl Urheber als auch Konsumenten ausbeuten. „Ich will, dass mein Geld dem Künstler direkt zugutekommt!“, lautet daher die Forderung. Schön, schön. Und das Milchgeld soll der Kuh direkt zugutekommen.

    Ich als Urheberkuh teile lieber mit Milchmann

    Prügelt mich für diesen Vergleich, aber ich als Urheberkuh teile lieber mit dem Bauer und dem Milchmann, als durch die Cafés im Prenzlauer Berg zu latschen, den Leuten mein Euter ins Gesicht zu halten und zu hoffen, dass sie mir ein bisschen Latte für den Kaffee abkaufen.

    Ich kann nichts zur Musikindustrie sagen. Als Autor habe ich aber sehr gute Erfahrungen mit Agenten, Verlegern und Buchhändlern gemacht. Meine Verleger haben mir mit viel Engagement geholfen, finanzielle Risiken auf sich genommen und vor allem: Sie haben gearbeitet, und das soll verdammt noch mal auch bezahlt werden. Sie wischen sich sogar brav den Geifer aus dem Gesicht, wenn wir uns treffen.

    Dass sich Geschäftsmodelle der Zeit anpassen, dass Rechte, Anteile und Preise in einem veränderten Markt neu verhandelt werden müssen, ist klar, aber die pauschale Forderung, alle Instanzen zwischen Urheber und Konsument zu kappen, ist Irrsinn. Wer will, soll sein Buch selbst setzen, lektorieren, verlegen und vermarkten, niemand hält ihn davon ab, aber er soll nicht das Ende der Arbeitsteilung ausrufen!“
    http://www.spiegel.de/netzwelt.....21,00.html

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    @Parisien
    „Industriespionage kann eine innovative Firma zerstören.“
    Hier muss man differenzieren: Der Diebstahl geistigen Eigentums in Technik/Wissenschaft ist dann ein Problem, wenn Entwicklungskosten angefallen sind. Es geht meistens um quantitative Daten, Messwerte etc. Bei künstlerischen und intellektuellen Leistungen ist die Bezifferung von „Entwicklungskosten“ naturgemäß schwieriger. Bei der Diskussion um Urheberrechte sollte man aber m.E. sehr darauf achten, wer warum was sagt. Die Interessen der Prinzipienreiter, die so besonders auf die Piratenpartei einschlagen, sollte man sich besonders genau ansehen.
    Davon abgesehen zeigen die Abmahnwellen gegen Teenager, die sich z.B. „Lady Gaga“ „illegal“ von „Youtube“ runterladen die Absurdität des gegenwärtigen Realität.

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    @ Moritz Berger
    Meine Ärgernisjeans:
    Ich wollte genau dieselbe nochmal. Sie war optimal. Da ich keine Zeit hatte, zum Dieselshop zu fahren, bestellte ich sie online, aber leider nicht bei Diesel. Sie passte nicht. Als ich sie genau musterte, sah ich die Unterschiede. Sie ist dem Zoll entgangen. Später kaufte ich genau dieselbe nochmal, und sie passte auch genauso. Sie war natürlich aus dem Diesel-Shop. Seitdem ist Schluss mit online-shopping jenseits des Herstellers selbst. Äußerst ärgerlich.

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    @ Moritz Berger
    Patentrecht – dafür gibt es spezialisierte Anwälte. Das Thema ist mir an sich zu kompliziert.
    Schweineschnitzel? Hmh.
    Den Schutz von Wiener Schnitzel dagegen finde ich gerechtfertigt. Früher durfte jeder Bollermann in der Eckkneipe ein „Wiener Schnitzel“ verkaufen. Darunter verbarg sich oft ein – was? – schnödes Schweineschnitzel. Aber ein Wiener Schnitzel wie auch eine Cotoletta milanese ist eine schmale Scheibe Kalbfleisch, nach einem Wiener bzw. Mailänder Rezept paniert, delikat. Der ganze andere Müll darf sich heute nur noch Schnitzel nach Wiener Art nennen. Ich finde das berechtigt, denn ein Wiener Schnitzel ist sein Geld wert. Mit einem Schweineschnitzel, das Wiener Schnitzel genannt und zum selben Preis verkauft wird, wird der Konsument betrogen.
    Geistiges Gut: Man kann nicht hingehen und einen von Guttenberg verfolgen, weil er abgeschrieben hat, bzw. weil man ihn loswerden will, aber das übrige geistige Gut nicht schützen. Allerdings haben wir Gesetze dafür, wir brauchen nicht ACTA. Man kann jemanden, der von einem klaut und damit Geld oder sich einen Namen macht, juristisch belangen. Oder?
    Brokkoli? Lustig. Absurd. Ich kann das Zeug nicht ausstehen. Es liegt unkreativ auf jedem Teller im Restaurant, zusammen oft mit Möhren und Erbsen. Ich bestelle das ab und dafür Salat oder Pommes oder Püree oder Reis.
    Die Medizin oder Autoindustrie: Die Forschung ist teuer, das Geld muss irgendwie wieder ‚reinkommen. Dafür gibt es berechtigten Patentschutz. Industriespionage kann eine innovative Firma zerstören.

  8. avatar

    Ich bin unsicher, ob es mir gefallen würde, wenn sich jemand in der Art und Weise um mich Sorgen machen würde, wie das Herr Kocks bei Frau Weisband tut (es schüttelt mich etwas..).
    Von meiner Seite alle Achtung für Frau Weisbands offenen und ehrlichen Umgang mit ihren gesundheitlichen Grenzen. Dieses und die unautoritäre Art der Piraten, mit ihren Idioten in der Partei und den unbeantworteten Fragen in ihrem Programm umzugehen mag von hartgesottenen Politprofis und Journalisten als Schwäche angesehen und belächelt werden, mir gefällt das.
    Anscheinend haben Etablierte selber reichlich Muffe vor den vielen richtigen Fragen, der Piraten. Mal wieder Angst davor, daß der Kaiser doch nackt sein könnte..

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    @Parisien

    „Für mich geht es um zwei verschiedene Dinge: a) Den Schutz geistigen Eigentums. Hier sehe ich die Piraten im Unrecht.“

    Nur eine kurze Anmerkung:

    Die “ Patentitis “ von Großkonzernen wie Apple, MS, sicherlich auch Siemens, GE, IBM und andere hat leider zur Verhinderung von Innovationen geführt.

    Softwareentwickler stehen mehr oder weniger heute mit einem Bein im Gefängnis…

    Und wenn die Patentitis dazu führt, dass z.B. solche Produkte wie Neem zeitweise als patentwürdig angesehen wurden, dann verkehrt sich der Schutz des geistigen Eigentums .

    Sie haben vielleicht auch verfolgt, dass es mittlerweile ein Patent auf den Brokkoli gibt.
    Das Patent auf das Schweineschnitzel konnte noch verhindert werden.

    Vor diesem Hintergrund sind wir m.E. mehr und mehr gezwungen uns mit einer Reform des intellectual property Gesetzes auseinanderzusetzen.

    Hier ein paar links zu diesem Thema:

    http://www.keinpatent.de/index.php?id=59

    http://www.agrarheute.com/brokkoli-patent

    http://www.sueddeutsche.de/wir.....l-1.936971

    „So gewährte das Amt in diesem Jahr schon ein Patent für die Methode, mit einer Kinderschaukel seitwärts zu schwingen.“
    aus:
    http://www.heise.de/newsticker.....67356.html

    Klaus Kocks mag sicherlich ein Experte in PR sein:

    aber diese Aussage hier ist leider bull-shit:

    „Die Vergesellschaftung jedweden geistigen Eigentums macht das Wikipedia-Prinzip zum Maßstab allen geistigen Schaffens“

  10. avatar

    „Der schwedische Staat veröffentlicht die Steuererklärungen aller Bürger im Internet; das ist sozial verbrämter Terror. Big Brother lässt grüßen.“

    Sehe ich ganz anders. Transparenz würde zu gerechteren Löhnen führen und würde die Diskussion über gerechte Verteilung des Wohlstands erleichtern.

    Intransparenz hilft hier den Falschen.

  11. avatar

    @Parisien: Ihre Kommentare sind erstaunlich; ich kann Ihnen nur zustimmen. Die Transparenz der Piraten ist eine Reaktion auf vielfältige Probleme, die aus der vorherigen Intransparenz, d.h. Verfilzung, resultierten. Sie richtet sich nicht auf das Paarungsverhalten der Bürger, sondern auf die Entscheidungsprozesse der von den Bürgern gewählten Politiker. (Zu den Talkshows kann ich mangels TV-Gerät nichts sagen.)

  12. avatar

    Was mit Wolfgang Bosbach gemacht wurde, vor allem durch Pofalla, nennt man übrigens Mobbing. Die Politiker machen es vor. Wie sollen die Jungen es anders lernen?

  13. avatar

    Noch was dazu: Wann immer etwas zur Gefahr für die derzeitige Zweckvereinigung von CDU/CSU, Banken und einigen Medienkreisen wird, wird es konsequent demontiert. Erst waren die Grünen dran, jetzt sind die Piraten an der Reihe. Die „Linke“ ist Dauertarget und bietet sich auch an, z.B. durch Teilnahme Einzelner an Unsinn wie Free Gaza-Ship.
    Marina W. sollte man beibringen, nur einen Termin an einem Tag durchzuführen und sich konsequent darauf vorzubereiten. Das sind junge Leute. Die werden noch reifer. Wenn es Krieg gibt zwischen verknöcherten Alten und Jungen, werde ich bei den Jungen sein. Danke, Gott, für ihren Kreislaufkollaps. Das ist alles ein Symbol dafür, wie in diesem Land seit Jahren mit Kindern und Jugendlichen umgegangen wird, nämlich unterirdisch. Wenn sie im Internet bollern und mobben, sind die Erwachsenen Schuld. Zu wenig Liebe, zu wenig Zeit. Nur Forderungen, schulische Leistungen an Stelle 1. Deswegen rennen sie zum Papst. Deus caritas est.

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    @ Don Camillo: Eher wirkt das von Ihnen angesprochene System zu uniform im Sinne einer empfundenen Gleichschaltung, siehe die Debatten über Rettungsschirme. Ein Bosbach wird hinterher beleidigt und isoliert. Parlamentarismus scheint hölzern, Parteienräson im Vordergrund zu stehen.
    Zur Sache: Friedman wie immer. Für eine 24Jährige hat sie gut standgehalten.
    Für mich geht es um zwei verschiedene Dinge: a) Den Schutz geistigen Eigentums. Hier sehe ich die Piraten im Unrecht.
    b) Die Anonymität. Hier haben die Piraten Recht. Fälle von Hetze oder Mobbing kann man trotzdem verfolgen. Außerdem kann moderiert werden. Sensiblen Personen sollte man beibringen, bei Hetze sofort eine Plattform zu verlassen. Wird man in einem Raum beleidigt, gibt es zwei Möglichkeiten: Man schlägt verbal zurück oder verlässt den Raum. Aufklärung über Internetsucht, Gewöhnung, von Herrn Kocks angesprochen, wäre wichtig.
    Herr Kocks, der Vergleich mit den ausgehängten Klotüren hinkt. Marina W. war ironisch, als sie vom Abhängen von Vorhängen und Jalousien sprach.
    Ihr Stück hinkt insgesamt. Den Piraten, zumindest Marina, ist daran gelegen, die Privatsphäre zu schützen. Dazu passt nicht die Idee der Piraten, geistiges Eigentum nicht zu protegieren.
    Der Großwirtschaft dagegen scheint an totaler Transparenz gelegen, siehe der Artikel, den „Der Spiegel“ vor ein paar Wochen über IBM und seine weltweite virtuelle Wolke brachte.
    Vielleicht sagt mir mal jemand, um welche Lanz-Sendung es sich handelt. Man sollte hier nichts verdrehen. Wenn Lanz mehrfach nachhakt, wann Marina W. zum ersten Mal etc., dann liegt das Problem bei Lanz und nicht bei ihr. Sowas fragt man einfach nicht. Er soll man seine Mutter fragen, wie sie das findet.

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    Herr Kocks, wer sagt uns, was normal ist? Angenommen, das Polit-System litte unter Paranoia, dann wären die Piraten normal – die Normal-Partei die Antwort von Menschen, die dem gesamten Polit-System das Prädikat Paranoia zumessen….

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