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Wie Subventionen die Solarbranche zerstört haben

Mit der in dieser Woche angekündigten Schließung von First Solar in Frankfurt/Oder verlieren nicht nur 1200 Menschen in einer strukturschwachen Region ihren Arbeitsplatz. Das Aus für eine der größten Solarfabriken in Deutschland zeigt erneut, dass Wirtschaftslenkung per Subventionen einfach nicht funktioniert.

Deutschland hat der Welt den Gefallen erwiesen, die Erneuerbaren Energien global marktfähig zu machen. Der Beginn war das von den Grünen maßgeblich geforderte  1000-Dächer-Programm, das später zum 100 000-Dächer-Programm aufgestockt wurde. Später wurde jedem, der Photovoltaik-Zellen auf sein Dach schraubte, für 25 Jahren garantierte Renditen in Form von Stromeinspeisegarantien versprochen. Das war ein Angebot, das für jeden, der rechnen konnte und ein Dach zur Verfügung hatte, einfach zu gut war, um es liegen zu lassen.

Interessant wäre es, im Nachhinein zu erfahren, ob den grünen Vordenkern dieses Programms – unter anderen der verstorbene Solarpionier Hermann Scheer – klar war, dass sie damit nicht nur die Photovoltaik global marktreif machten, sondern auch eines der größten Umverteilungsprogramme der Geschichte der Bundesrepublik in Gang setzen.

Denn die Solardächer stehen vor allem im reichen Süden der Republik auf den Dächern von Wohlhabenden. Die Windräder stehen zwar im ärmeren, aber windreicheren Norden, gehören aber – oft über Fondskonstruktionen – den Wohlhabenden der Republik. Ihre Rendite, die Einspeisevergütung, aber zahlen alle Stromkunden, und natürlich aufgrund ihrer hohen Zahl vor allem die Ärmeren und die Mittelschicht. Schon jetzt ist das Volumen der Umverteilung höher als der Länderfinanzausgleich und wird in den kommenden Jahren weiter ansteigen.

Neben dieser problematischen Geldumleitung von arm zu reich fütterte die staatlich garantierte Einspeisevergütung eine Industrie an, die in wenigen Jahren explosionsartig wuchs. Plötzlich wurden aus kleinen Solarklitschen Weltmarktführer, ein Unternehmen nach dem anderen machte in Deutschland Solarfabriken auf. Bevorzugt natürlich in Ostdeutschland, wo es zusätzliche Subventionen abzugreifen gab.

Doch statt nach dem gelungenen Start der neuen Industriebranche die Subventionen zurückzufahren, begann die übliche Lobbyarbeit. Längst hatten die Grünen Unterstützung bekommen, die mit ihnen gegen Kürzungen stritt – eine kuriose Koalition von Sozialdemokraten, die aus ideologischen Gründen für weitere Förderung waren und auch von allen möglichen aus CDU und vor allem CSU, die erkannt hatten, wie stark ihre Wählerklientel finanziell von der Förderung profitierte (inklusive nicht weniger CSU-Abgeordneter mit Solardächern sowie Wind- oder Wasserrädern auf heimischen Grund).

So nahm das Unheil vorhersehbar seinen Lauf, um nun im totalen Crash zu enden. Zwar sind die Erneuerbaren etabliert, doch den langfristigen Gewinn werden anderen Nationen abräumen. Angefüttert vom deutschen Stromkunden sind die Firmen hierzulande vielzusehr verfettet und träge, um den extrem scharfen Wettbewerb der Branche standhalten zu können. Q-Cells, Solon, First Solar – bei diesen Pleiten wird es wohl leider nicht bleiben.

Das ist ein verheerendes Ergebnis. Es hätte nicht so kommen müssen, wenn die staatliche Fütterung früher zurückgefahren worden wäre – wenn also die Unternehmen schon vor drei, vier Jahren auf Entzug gesetzt worden wären und die Einspeisevergütung zurückgefahren worden wäre.

Wenn überhaupt Subventionen, dann muss schon mit dem Start das Ende der Zahlungen definiert werden, beziehungsweise der Abbaupfad der Förderung. Alles andere führt zu den Marktverzerrungen, die im Fall der Solarförderung überdeutlich zu sehen sind, aber auch in allen anderen Subventionsbranchen üblich sind.

In einigen Jahrzehnten werden wir zudem die Köpfe schütteln, wie wir so dumm gewesen sein konnten, Solarmodule im sonnenarmen Deutschland auf die Dächer zu schrauben. Die Technologie gehört in den Sonnengürtel der Welt, am besten in die Wüsten. Mit solarthermischen Kraftwerken, wie sie beispielsweise von der Desertec-Stiftung in Tunesien unterstützt werden, lässt sich dort Strom für die Region, aber auch für den Export nach Europa zu wettbewerbsfähigen Preisen bei der dreifachen Sonnenstrahlung gewinnen. Das Potential dort ist unendlich: Sechs Stunden Sonneneinstrahlung reicht aus, um soviel Energie zu gewinnen, dass die Menschheit ein Jahr mit Strom versorgt werden kann.

Die Autorin hat eine kurze Geschichte der Desertec-Idee geschrieben, die als E-Book bei Amazon.de für € 2,99 erhältlich ist. http://www.amazon.de/Desertec-Traum-unendlichen-Energie-ebook/dp/B005LY7G3E

 

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17 Gedanken zu “Wie Subventionen die Solarbranche zerstört haben;”

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    DAS Subventionspolitische Großprojekt schlechthin ist der Euro. Subventioniert werden dabei die Banken. Die armen Banken.

    Auch hier wird der Kollaps kommen. Trotz aller „Rettungsschirme“. Je früher, desto billiger. Je später, desto lukrativer für die Bankster.

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    Teil 3

    Bei aller Euphorie für das desertec Projekt, wir vergessen leider zu sehr die Verbesserung der Energieeffizienz in Deutschland und Europa.
    Diese Energiereserven lassen sich mit einem ergehelich geringeren Aufwand aktivieren.Aber
    “ Denken im System “ ist leider nicht so einfach:
    Hier zum wiederholten Maß der hydraulische Abgleich:
    http://www.hydraulischer-abgle.....ot=norobot
    Während desertec als hype die Medien füllt, belegt die deneff und ihre Initiative:
    http://www.deneff.org
    http://www.hydraulischer-abgle.....izienz.pdf
    nur einen verschämten letzten Rang im who is who in energy.
    Aber so banale Dinge wie eine Heizungspunpe austauschen oder den hydraulischen Abgleich in seinem Haus durchzuführen, entsprechen natürlich nicht nach dem Verlangen der Menschen nach großen Projekten.
    Alantropa, Dersertec, Der Tunnel von Europa nach Amerika,
    http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Tunnel_%281933%29
    oder diese kleinere Vision:
    http://www.spiegel.de/wirtscha.....20,00.html
    ist sicherlich spannender, als einmal zu überlegen wie man eine Heizungspumpe noch effizienter macht.
    Und als Aufmacher in einer Zeitung oder gar als Buchtitel läßt sich als Thema der hydraulische Abgleich leider nicht verkaufen.
    Daher hier noch eine kleine Energievision (mit tatsächlichem realen Hintergrund) aus den Niederlanden):
    http://www.youtube.com/watch?v=Hfct44QsOk

  3. avatar

    Teil 2:
    aufschlußreich für mich ist auch, dass desertec offensichtlich nicht frei von Subventionen ist:
    Wenn ich hier diese Zeilen lese:
    „Der Koordinator des Wüstenstromprojektes „Desertec“ beim Siemens-Konzern, Bernd Utz, hat sich für staatliche Unterstützung bei der Umsetzung des Vorhabens ausgesprochen. Den Begriff „Subvention“ vermied der Siemens-Mann. „Es ist eine Folge von Projekten angedacht. Und am Anfang gibt es natürlich noch Unsicherheiten. Die drücken sich in erhöhten Finanzierungshürden aus“, sagte Utz dem Berliner „Tagesspiegel“
    aus:http://www.nachrichten-cafe.de.....n-desertec
    dann sollten wir doch bereits jetzt gewarnt sein, dass wieder ein Subventionskarussel beginnt.
    Die ersten Studien zu desertec sind bereits mit (oder ausschließlich) öffentlichen Geldern finanziert worden:
    http://www.dlr.de/dlr/desktopd.....bid-10200/
    Es wäre sicherlich auch interessant zu erfahren, ob hier auch eine finanzielle Beteiligung der desertec foundation eingeschlossen ist.
    Vielleicht haben Sie dazu Informationen für uns Steuerzahler.
    Ansonsten bleibt uns nur der Weg über:
    http://www.fragdenstaat.de
    So homogen wie die desertec zum Gründungszeitpunkt war, scheint sie nach diesen Berichten nicht mehr zu sein:
    http://www.wiwo.de/unternehmen.....06178.html
    http://www.faz.net/aktuell/wir.....22514.html
    Und wenn ich dann diese Zeilen lese:
    „Auch Tunur produziert Strom ausschließlich für den europäischen Markt, wie es auch in Marokko vorgesehen ist. Dies begründete die DII-Sprecherin mit der Finanzierung. Hinzu kommt, dass die Länder Nordafrikas bisher keine Einspeisevergütung für Strom aus erneuerbaren Energien haben. Damit ist Solarstrom für die nationale Energieversorgung zu teuer.“
    Dann frage ich mich schon, ob der Solarstrom aus Tunesien tatsächlich kostengünstiger, als der aus Deutschland ist??
    Hinzu kommt dass dieser Strom für die Tunesier zu teuer ist.
    Hier zum Vergleich die Stromkosten in Tunesien:
    http://www.exportinitiative.bm.....b=true.pdf

  4. avatar

    Sehr geehrte Frau Heckel,

    Hermann Scheer starb am 12.10.2010 …..gerade einmal anderhalb Jahre her.

    Was den Stand der Debatte betrifft.. ich vergaß zu erwähnen dass die Stellungnahme von Hermann Scheer aus dem Jahr 2009 stammte:

    http://www.hermannscheer.de/de.....Itemid=173

    Mea culpa

    Hier eine etwas differenzierte Stellungnahme von Hermann Scheer im Manager Magazin :

    http://www.manager-magazin.de/.....55,00.html

    Bei aller Euphorie für so ein sicherlich interessantes Projekt sollten wir jedoch die harten Fakten nicht unter den Tisch fallen lassen.

    Riesige Infrastrukturprojekte haben sich in der Vergangenheit immer dadurch ausgezeichnet, dass die ursprünglichen Kostenplanungen weit überschrittten wurden.

    Nehmen wir Stuttgart 21 als Beispiel (im Vergleich zu desertec nur peanuts) In der FR erschien am Freitag ein Artikel der mehr oder weniger offen schon daraufhinweist,dass der Kostendeckel von 4,5 Mrd € wahrscheinlich nicht ausreicht.
    Angesichts der üblichen Kostenüberschreitungen bei Großprojekten (Ausnahmen bestätigen die Regel) dürften am Ende des Projektes Kosten von mehr als 6/7 Mrd. € entstanden sein.

    Und wenn wir uns jetzt direkt den Großprojekten in der Vergangenheit zu wenden, können wir nur staunen:
    Cost overrun is common in infrastructure, building and technology projects
    aus:
    http://en.wikipedia.org/wiki/C.....t_overruns

    Zur Illustration hier eine Stellungnahme einer US Politikerin :
    http://www.journalgazette.net/.....144/EDIT05

    Sehr aufschlußreich ist auch die Kostenentwicklung bei Großprojekten in der Vergangenheit:
    http://en.wikipedia.org/wiki/C.....t_overruns

    Zu empfehlen ist auch der Aufsatz von Bent Flyvbjerd:
    http://flyvbjerg.plan.aau.dk/JAPAASPUBLISHED.pdf
    der u.a. auch auf einer Untersuchung des Journal of the American Planning Association aus dem Jahr 2002 basiert.
    Demnach dürfte Hermann Scheer mit seiner Einschätzung, was die Kosten des desertec Projektes betrifft, nicht so weit von der tatsächlichen Realität entfernt sein.
    Auch wenn seine Aussage etwas älter ist. Etwas weniger als drei Jahre.

  5. avatar

    @KJN

    Bei den großen Stromverbrauchern im Bereich Kochen, Waschen und Kühlen sind keine großen Verbesserungen mehr möglich. Allenfalls durch verbessertes Recycling bei der Produktion

    Aber bei Energieffizienzmaßnahmen wir z.B. dem hydraulischen Abgleich sind erhebliche Verbessserungen noch zu realisieren, siehe auch die Hinweis im Beitrag an Frau Heckel
    hier noch einmal:

    http://www.hydraulischer-abgle.....izienz.pdf

    Dann gibt es im industriellen Sektor z.B. auch Bereiche wie Druckluft, die bisher nur marginal von Energieeffizienzmaßnahmen angekratzt worden sind.

  6. avatar

    Damit wir hier nicht aalee wegen Desertec ins Schwärmen kommen:

    Zur heutigen Präsentation der Münchner DESERTEC-Runde erklärt Prof. Dr. Hermann Scheer, MdB, Präsident von EUROSOLAR und Vorsitzender des Weltrats für Erneuerbare Energien:

    Das Desertec-Projekt „Saharastrom für Nordeuropa“ ist eine Fata Morgana. Die Initiatoren selbst wissen: Daraus wird nie und nimmer etwas. Dabei könnte Desertec wirklich eine gute Idee sein. Wenn es darum ginge, den Sahara-Staaten zu helfen, ihre eigene Energieerzeugung vollständig auf Erneuerbare Energien umzustellen, würde ich den Desertec-Plan uneingeschränkt begrüßen. Dies wäre ein zentraler Beitrag der EU für eine stabile wirtschaftliche und soziale Perspektive der südlichen Mittelmeerländer und zugleich ein enormer Beitrag zum Klimaschutz. Aufgrund des dortigen Solar- und Windpotenzials wäre es sogar in weniger als 20 Jahren möglich, die Stromversorgung dieser Länder vollständig auf Erneuerbare Energien umzustellen. Daraus können sie erheblich höheren wirtschaftlichen Nutzen ziehen als durch Stromexporte nach Europa.

    Aus mehreren substanziellen Gründen ist das jetzt präsentierte Desertec-Konzept eines großangelegten Solarstromexports nach Europa höchst fragwürdig. Die erwarteten Kosten werden künstlich heruntergerechnet. Und die praktischen Reduzierungsmöglichkeiten des Baus der Stromtrassen werden grob überschätzt. Selbst wenn der Plan, 15 Prozent des EU-Strombedarfs zu Investitionskosten von angeblich 400 Milliarden Euro realisierbar wäre, so wäre das keineswegs kostengünstiger als eine Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien innerhalb der EU selbst. Allein in Deutschland wurde seit 2000 – also innerhalb von neun Jahren – der Stromerzeugungsanteil aus Erneuerbaren Energien um 15 Prozent gesteigert, mit einem Investitionsvolumen von rund 80 Milliarden Euro. Die Kosten pro erzeugter Kilowattstunde sinken laufend.

    Unbeachtet vom Desertec-Konzept bleiben auch die neuen technologischen Möglichkeiten zur Speicherung von Sonnen- und Windstrom innerhalb Europas. Mit dem zügigen Ausbau der Erneuerbaren Energien innerhalb Europas ergibt sich die Notwendigkeit schnell zuschaltbarer dezentraler Regelkraftwerke statt des Baus von Grundlastkraftwerken in der Wüste.

    Die dezentrale Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien hierzulande mit zahlreichen Produzenten wird in absehbarer Zeit zu 100 Prozent kostengünstig und flexibel möglich sein. Kürzlich fand in Kassel eine Konferenz statt, bei der 90 deutsche Kommunen und Landkreise ihre konkreten Konzepte vorstellten, wie sie bis spätestens 2030 zu hundertprozentiger Stromversorgung aus lokalen und regionalen Quellen kommen. Darin steckt die Dynamik Erneuerbarer Energien. Ein wahres Großprojekt, nämlich das Gegenkonzept zu Desertec, ist schon seit 2000 in vollem Gang: Das Erneuerbare-Energien-Gesetz, das schon hundertausende Investoren hervorgebracht hat.

    Wer Desertec befürwortet, muss außerdem eine andere Kernfrage beantworten: wo künftig die Wertschöpfung aus Erneuerbaren Energien stattfindet. Es ist ein fundamentaler volkswirtschaftlicher Unterschied, ob sie dezentral produziert werden, die Wertschöpfung also dezentral erfolgt, oder durch Großkraftwerke mit konzentrierter monopolisierter Wertschöpfung.

    Und wer noch in weiteren Gigantismen träumen will:
    http://www.fr-online.de/klimaw.....11946.html

    oder auch Atlantropa:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Atlantropa

    Und hier eine Innovation für die dezentrale Energieerzeugung:

    http://www.altaerosenergies.com/

    Und was die Energieffizienz betrifft:

    Ich würde zu gerne wissen (auch von Frau Heckel) wieviele Teilnehmer hier im Blog einmal etwas vom hydraulischen Abgleich gehört haben ??

    Das Energieeinsparungvolumen beläuft auf ca. 20 %

    http://de.wikipedia.org/wiki/H.....r_Abgleich

    Wir sollten nicht träumen, wie es leiderFrau Heckel praktiziert, sondern ganz banal einmal überlegen wo noch Energieeinsparmaßnahmen bei uns persönlich und auch in anderen Bereichen möglich sind.

    Ein Teil der Solarsubventionen wäre sicherlich für eine Steigerung der Energieeffizienz in unserer Industrie und auch im privaten Bereich besser angelegt gewesen.

    Aber das liegt natürlich nicht im Sinne unserer wachstumsgesteuerten Gesellschaft, wie sie letztlich Frau Heckel auch nicht infragestellt.

    1. avatar

      @Berger: Sie wissen schon, dass Prof. Scheer seit etlicher Zeit verstorben ist? Er kann deswegen aktuell sicher nichts mehr sagen – und das, was Sie zitieren, ist längst nicht mehr Stand der Debatte

  7. avatar

    @Moritz Berger
    „Vielleicht werden wir über einen solchen Kommentar wie den Ihren in 20 Jahren den Kopf schütteln, weil wir unsere Energieeffizienz so beträchtlich gesteigert habem, dass wir mehrheitlich in einer 2000 watt, wenn nicht sogar 1000 Watt Gesellschaft leben.“
    Dazu ein kurzer Rückblick in die Technikgeschichte:
    Erfindungen im Zeitalter der Wärmekraftmaschinen, Elektrizität und Informationstechnolgie haben immer die Möglichkeit eröffnet energieeffizientere Geräte zu konstruieren, Beispiele: Dampfmaschine -> Turbine, Verbesserung des Wirkungsgrades bei Verbrennungsmotoren, Elektronenröhre -> Transistor etc. Dennoch ist genau das Gegenteil geschehen: Ein BMW 2002 wog 1970 etwa 750 Kg, heute (bei vergleichbaren Fahrleistungen) etwa das doppelte, Verbrauchsunterschied 0. Transistorisierte Stereogeräte ziehen etwa die gleiche Leistung, wie Opas große Röhrenkiste mit der Jazz-, und Intimtaste. Bei den großen Stromverbrauchern im Bereich Kochen, Waschen und Kühlen sind keine großen Verbesserungen mehr möglich. Allenfalls durch verbessertes Recycling bei der Produktion.
    Wer Photovoltaik und Unabhängigkeit von Kernkraft und importierter Energie will, muss also, das ist die bittere Wahrheit, in allen Bereichen von Wirtschaft, „Arbeitsmarkt“ und privatem Verbrauch dezentralisieren, sozusagen den Holzofen in den verwaisten Landhäusern wieder aktivieren.
    Die gegenteilige Entwicklung erfolgt seit einigen Jahrzehnten und ich kann – trotz rührender Versuche von Landkommunen etc. – keine gegenteilige Entwicklung erkennen. Das kann man gut oder schlecht finden, es ist Realität.
    Allein in diese Entwicklung passt die – Autarkie stärkende – Solarthermik und Photovoltaik nicht. Ich kenne die Beispiele des genossenschaftlichen Gegensteuerns, wirklich autark (auch im finanziellen, existentiellen Sinne) sind diese Gemeinden nicht.

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    @ KJN:
    Was ich besonders brillant daran finde, ist, dass Frau Heckel nicht etwa sagt, Subventionen dürften gar nicht sein, sondern müssten zeitlich limitiert sein.
    So ist es bei uns mit allem. Man schafft eine Geldverschiebung, und sie bleibt für ewig. Siehe auch der Soli. Wenn man durch manche westdeutschen Gegenden fährt, fallen einem die Augen aus dem Kopf. Außerdem sollte man langsam fahren, um sein Chassis zu schonen.

  9. avatar

    Sehr geehrte Frau Heckel,

    Ihre Argumente gegen die Subventionierung der Solarenergie kann man nur unterstreichen.

    Dennoch:

    Wo finde ich Ihre kritischen kommentare im Jahr 2000, 2004, 2006. 2008

    Fehlanzeige oder täusche ich mich.

    Jetzt Kritik zu üben, dass kann jeder selbst ein Herr Parisien.

    Was Desertec betrifft wieder ein Projekt des Gigantismus???

    Auf der einen Seite fordern Sie die stärkere Unabhängigkeit von ausländischen Energielieferanten und dann beginnen Sie hier wieder Abhängigkeiten hervorzurufen.

    Im übrigen: der Nutzungsgrad von Solarpanels in unseren breiten erreicht mittlerweile bei den neuesten auf dem Markt verfügbaren Modelle bis zu 18%.

    Im Labor werden bereits Ergebnisse bis zu 40 % erreicht.

    Und was Ihre S Desertec Visionen betrifft:

    Vielleicht werden wir über einen solchen Kommentar wie den Ihren in 20 Jahren den Kopf schütteln, weil wir unsere Energieeffizienz so beträchtlich gesteigert habem, dass wir mehrheitlich in einer 2000 watt, wenn nicht sogar 1000 Watt Gesellschaft leben.

    Auf dem Weltmarkt wird zukünftig der Energieanteil der zur Herstellung eines Produktes aufgewandt werden wird, einen entscheidenden Vorteil oder auch Nachteil bei der Eroberung des Marktes darstellen.

    Ein Besuch auf der Industriemesse Hannover in der nächsten Woche dürfte sich auch für Sie lohnen.

    @Parisien

    das Sie hier Dr. Benny Peiser als Kronzeugen heranziehen…….
    Jeder weitere Kommentar erübrigt sich…
    außer Ihrem Satz:

    „dass anscheinend keinem was einfällt dazu.“

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    @Parisien
    Was soll einem denn noch dazu einfallen, wenn ganze Industrien nur mit Subventionen funktionieren. Sagen Sie das zu laut, dann sind Sie einer, der den „Aufschwung“ (= Investitionsstau) gefährdet /kaputtredet. Zuversicht als Wirtschaftsfaktor, Wirtschaft als Psycho-Event. Entwicklung in Deutschland mit Steuergeldern gefördert – Geschäft woanders gemacht. (Photovoltaik in guter Qualität kauft man übrigens am günstigsten in China.)
    Noch haben wir Ruhe – die Sozialsysteme überweisen ja noch und zu erben gibt es auch noch genug..

    Aber es geht ja immer irgendwie weiter und auch die Chinesen kochen nur mit Wasser.
    Ihnen jedenfalls eine gute Genesung!

  11. avatar

    Benny Peiser hat Sie verlinkt, weil das, was Sie hier geschrieben haben, brillant ist. Finde ich zumindest. So brillant, dass anscheinend keinem was einfällt dazu.

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