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Size matters – oder: Wulff, VW, Porsche und Geerkens

Wie konnte er nur so blöd sein? So fragt sich manch einer, wenn er die Details der Finanzierung von Christian Wulffs Eigenheim erfährt. Der Präsident fragt sich das vermutlich seit Wochen selber. Bei der Erklärung von Wulffs Verhalten wird auffällig oft auf herablassende Weise vom „Parvenü“ gesprochen, als sei es irgendwie ehrenrührig, aus kleinen Verhältnissen zu kommen. Zu dieser snobistischen Haltung gehört auch die Architekturkritik am Objekt von Wulffs Begierde. Ja, das Haus ist piefig. Aber lieber piefig als protzig. Und zur Erinnerung: Auch Adel schützt vor Dummheit nicht.

Alle reden von Maschmeyer und Geerkens, als würden die irgendwie Wirtschaft oder gar Politik Niedersachsens kontrollieren. Aber das sind doch geradezu winzige Fische. In Niedersachsen war Wulff mit Korruption im systematischen Ausmaß konfrontiert; und zwar bei der Volkswagen AG, an der das Land laut VW-Gesetz eine Sperrminorität besaß in deren Aufsichtsrat er als Ministerpräsident saß. Im Dezember 2005 protokollierte ich ein Hintergrundgespräch mit Wulff, in dem er sich über die Lage bei dem Konzern ausließ:   

„Das ist ein Unternehmen, da müsste man den Mittellandkanal von oben nach unten durch das Verwaltungsgebäude leiten, um den Dreck auszuspülen. VW ist zu einem Drittel überbelegt. Die Kollegen in China verdienen 2,20 die Stunde, in Bratislava und Posen 10 oder 12, und die finanzieren die Leute in Wolfsburg mit einer 28,5-Stunden-Woche und 50 Euro die Stunde. Da gab es eine Arbeitsteilung im Vorstand und im Aufsichtsrat zwischen Kapital und Gewerkschaft derart, dass man dem Betriebsrat Prostituierte gegeben hat zum Spielen und den Managern teures Technik-Spielzeug. Da durfte der Piech den Bugatti entwickeln, den Phaeton, den Bentley, Autos, die keiner kaufen wollte, während die sonstigen Modelle immer teurer wurden und Toyota immer billiger. Und nun kommt Wiedeking von Porsche und kauft das Ganze. Dabei produzieren wir bereits den Cayenne in Bratislava, in Dresden wird lediglich die Porsche-Marke darauf geklebt, damit das Auto gleich 10.000 Euro teurer wird. Porsche kann keine neuen Modelle entwickeln, weil die notwendigen Elektronikpartner sagen, 30.000 Autos willst du verkaufen, dafür lohnen sich die Entwicklungskosten nicht. Er will ran an unsere Entwicklungsabteilung, er braucht die Masse, nur deshalb macht er das. Wenn das VW-Gesetz nächstes Jahr ausläuft, muss das Land seine Anteile abstoßen und sich aus diesem Sumpf zurückziehen.“

Wie man weiß, hat Wulff das nicht getan; bis heute besitzt Niedersachsen 20 Prozent der Aktien an diesem „Sumpf“. Dafür hat Porsche nach dem Einstieg mit den Privilegien der VW-Belegschaft teilweise aufgeräumt. Inzwischen gilt wieder die 35-Stunden-Woche. Personalvorstand und Schröder-Buddy Peter Hartz musste wegen der Prostituierten-Affäre gehen. Schließlich zeigte es sich, dass Porsche wiederum unter Wendelin Wiedeking, der zu den wirtschaftlichen Beratern der Kanzlerin gehörte, die geplante Übernahme mit windigen Börsenspekulationen finanziert hatte, die im Zuge der Finanzkrise von 2008/9 aufflogen. Nun sollen Porsche und VW unter Wolfsburger Federführung fusioniert werden.

Ich vermute, dass Wulff die Aufnahme eines Kredits bei der Ehefrau eines geschäftlich nicht mehr aktiven Kleinunternehmers im Vergleich zu den Verhältnissen bei VW, die sich unter den Augen seiner qua Amt im Aufsichtsrat sitzenden Vorgänger herausgebildet hatten, für ein geradezu ehrenhaftes Vorgehen hielt.

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40 Gedanken zu “Size matters – oder: Wulff, VW, Porsche und Geerkens;”

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    KJN, Parisien, Kerstin

    Sloterdijk meinte im Rahmen seiner Kritik der zynischen Vernunft, dass es ein schmaler Grat sei, zwischen der Legalität eines Staatswesens und einer kriminellen Vereinigung. Die Legitimation, die dem Staate durch seine Gesellschaft verliehen wurde, schrumpft deutlich durch die Causa Wulff. Die Mächtigen sorgen sich deshalb ernsthaft um ihre Daseinsberechtigung. Die Mediatoren wissen nicht mehr, ob sie Männlein oder Weiblein sind.

    http://www.spiegel.de/politik/.....63,00.html

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    @Don Camillo: Ist das, das Erich Kästner beschrieb, nicht menschlich, wenn alle anderen auch mitmachen. Konnte ich an mir auch beobachten. Allerdings könnte ich mich rausreden: Das System DDR und die Repressionen sind ja bekannt. Wie aber sieht es im heutigen Deutschland aus? Gibt es keine freie Presse? Gibt es keine Kontrollinstanzen mehr? Oder hat sich in Deutschland jeder eingerichtet und will nur seine Privilegien nicht mehr verlieren?

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    Der Commentbereich von MF lieferte mir die Vorlage für B.Wulff: Marie Antoinette.

    @ Don Camillo: „- Er bedauert dies aufrichtig, aber tut nichts dagegen.

    – Er hilft dabei das Verkehrte konsequent zu tun. Alles, was gigantische Formen annimmt, kann imponieren, sogar die Dummheit.

    —–

    Die Leute auf die es ankommt, wissen, was sie tun. Mit Hingabe dienen sie Lügen und erfassen die Einheit von Methode und Wahnsinn.“

    Das finde ich sehr gut beschrieben.

    Und das auch. @ KJN:
    „Da macht der Staat Geschäfte um sich auszubreiten anstatt seine gärtnerischen Aufgaben wahrzunehmen. Der Bürger, Antragsteller etc. wird ja bereits seit längerem zum “Kunden”. Die von Jean-Luc Levasydas zu Recht genannten PPP sind ein weiterer Baustein in diesem Spiel, in dem der Staat die Kräfte des Kapitals an sich reißt. Die Entmündigung schreitet voran und für den “kleinen Mann” wird sich gar nichts ändern. Er wird eher noch weiter in die Abhängigkeit von Institutionen geraten.

    Antipodischen “Sozialismus” und “Kapitalismus” sehe ich überhaupt nicht, eher das letzteres durch ersteren von hinten durch die Brust ins Auge “occupiert” wird.“

    @ APo: Ihr heutiges Wohnhaus beweist, dass ich recht habe mit der schleichenden Verarmung des Mittelstandes, denn den vergleiche ich mal ganz einfach mit dem Ihres Großvaters. Aber ich vergaß einen Aspekt dabei: Er hatte gut geheiratet, wie auch Thomas Mann gut geheiratet hatte. Vielleicht war der studierte Mittelstand und auch der Künstler schon immer die ärmere Sau. Die Frage, ob man Spitzenpolitiker besser bezahlen sollte, damit sie unabhängiger sind, stellte sich auch vorgestern bei Markus Lanz, wurde aber nicht beantwortet. Ich weiß jedenfalls noch eine Berufsgruppe, die spitzenmäßig bezahlt werden sollte, damit sie unabhängig bleibt: Transplantationschirurgen.

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    eine Fundsache:

    „Ein Nachfolger vom Format eines Heinemann oder von Weizsäcker ist nicht in Aussicht. Dass Gauck nochmal antritt, ist zu bezweifeln. So wie Wulff gebaut ist, sitzt er das aus. Wenn er die Stromstöße dieser medial inszenierten Hinrichtung politisch überlebt, sollte er das Amt zur Bewährung behalten – aber dann bitte auch lebenslänglich. Damit wäre auch der Steuerzahler entlastet. Man muss das mal durchrechnen. Was zahlen wir den früheren Bundespräsidenten alles? Lebenslänglich Bezüge, Dienstwagen, Fahrer, Büro, Sekretärin. Die Lebenserwartung steigt ja nun auch ständig. Deshalb plädiere ich für lebenslängliche Amtsbekleidung. Man müsste ein neues Gesetz schaffen, dass dieser Mann dieses von ihm über alles geliebte und so ramponierte Amt lebenslänglich ausübt – auch über das 67. Lebensjahr hinaus. Das ist die härtere Strafe für die Verfehlungen, die Wulff sich geleistet hat. Er wird sich solche Verfehlungen nicht mehr leisten. Das wissen wir von kommenden Präsidenten nicht. “

    http://www.berliner-zeitung.de.....23300.html

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    @Jean-Juc Levasydas
    „least cost planning Prinzip“
    Natürlich, denn ökologie definiert und beschreibt Ressourcen und die kosten nun mal Geld. Ökonomie und Ökologie sind als Begriffe ja auch nie Gegensätze gewesen. Nur die vergangene Wirtschaft und Teile des status quo haben Probleme mit Ökologie.
    Allerdings muß sich die Ökologie auch kritisches Hinterfragen gefallen lassen, im Sinne: Was ist schützenswerte und damit wertvolle Ressource (?).
    Ich denke, das wird sich entwickeln und durch „Europa“ eingeführt und dann wird als erstes hierzulande ein generelles Tempolimit eingeführt. Nicht wg. der Umwelt, sondern wg. der Kosten.

  6. avatar

    @Moritz Berger
    „wenn es nicht der Kapitalismus oder der Sozialismus ist, was ist dann die Lösung? Oder auch wenn der Kapitalismus nicht in allen Bereichen gut ist, so ist es doch das kleinere Übel“
    Das ist nicht das, was ich meine. Ich meinte bis jetzt in unseren Diskussionen nur, daß Staatsinstitutionen, die die kapitalbasierte Wirtschaft (um den -„ismus“ zu vermeiden nenne ich das jetzt mal so) instrumentalisieren. Da macht der Staat Geschäfte um sich auszubreiten anstatt seine gärtnerischen Aufgaben wahrzunehmen. Der Bürger, Antragsteller etc. wird ja bereits seit längerem zum „Kunden“. Die von Jean-Luc Levasydas zu Recht genannten PPP sind ein weiterer Baustein in diesem Spiel, in dem der Staat die Kräfte des Kapitals an sich reißt. Die Entmündigung schreitet voran und für den „kleinen Mann“ wird sich gar nichts ändern. Er wird eher noch weiter in die Abhängigkeit von Institutionen geraten.

    Antipodischen „Sozialismus“ und „Kapitalismus“ sehe ich überhaupt nicht, eher das letzteres durch ersteren von hinten durch die Brust ins Auge „occupiert“ wird.

    Ich stimme Ihnen aber zu, wenn Sie neue Gedanken und Lösungsvorschläge anmahnen.

    Übrigens: Die Werbefritzen sind oft ganz schön schlau beim Erfassen von Sehnsüchten, und ich denke, hier wird mehr, als „Geld“ angesprochen.

  7. avatar

    @KJN

    ich persönlich habe zunehmend Schwierigkeiten mit den Begriffen wie Kapitalismus, Sozialismus und anderen -ismen.
    Daher ist Ihre Zuordnung:

    Staat“ (stark) für den gesetzlichen und normativen Rahmen und „Privat“ (vital) für die konkurrenzfähige Wirtschaft.”

    für mich zu schematisch zu schubladenhaft.

    Auch der Ansatz von Mr. Levasydas mit Elinor Ostrom steuert wieder in die gleiche Richtung,

    Wir haben derzeit wieder eine Renaissance des Sozialismusgedankens, wenn ich mir aber anschaue, was sich dahinter verbirgt, ist es doch wieder die übliche Tonnenideologie der DDR vergleichbar mit dem kapitalistischen Appell nach mehr Wachstum.

    Für mich ist immer wieder aufschlußreich, wenn in Diskussionen gefragt wird, wenn es nicht der Kapitalismus oder der Sozialismus ist, was ist dann die Lösung? Oder auch wenn der Kapitalismus nicht in allen Bereichen gut ist, so ist es doch das kleinere Übel !!

    Ich verweise immer wieder sehr gerne darauf, dass der Erfinder oder der Wissenschaftler, der an einer Idee, an einer Innovation arbeitet, doch auch nicht weiß, was am Ende heraus kommt.

    Meiner Auffassung nach sollten wir im gesellschaftlichen Bereich zunehmend nach dem trial und error Verfahren vorangehen und den beteiligten Akteuren eine relativ große Autonomie in ihren Einscheidungen einräumen.
    Das heißt auch in letzter Konsequenz, dass wir unseren “ Überbau “ , „abbauen“ !!!

    Der zunehmende Trend nach “ convenience “ Produkten ist gefährlich, da der Bürger dann davon ausgeht, er braucht nur Fertiggerichte zu kaufen und alles ist gut.

    Mr. Levasydas verweist auch den Fall des Zentralbankers Hildebrand in der Schweiz. Vielleicht sollten wir Formen des demokratischen Prozesses wie sie dort praktiziert werden in Teilen auch bei uns einführen.

    Dass eine “ erhöhte Nachfrage “ der Bürgerbeteiligung besteht dafür ist das Beispiel Suttgart 21 ein gutes Beispiel. Wir können uns sicherlich über die “ Wutbürger “ aufregen, wer aber einmal hinter die Kulissen schaut, stellt sehr schnell fest, dass ein riesiges Innovationspotential sich bei diesen Bürgern entwickelt hat. Die erstellten Gutachten dieser Initiative sind absolut professionell und weisen auch auf die Schwachstellen des Bauprojektes hin.
    Nur der Überbau, sprich die Bahn-AG und die pro-Partei verschließt sich vollkommen diesen Argumenten.

    Und wenn ich dann noch erfahre, dass der Ausbau der Strecke Stuttgart-Ulm einige hundert Mill.€ (oder war es eine Mrd.) kostet, bei einem Zeitgewinn von 16 Min. dann ist das doch wohl eine absolute Fehlallokation der Ressourcen.

    Auf der anderen Seite ist jeder 2. ICE den ich nutze unpünktlich 🙂
    Im Gegensatz zur Schweiz wo ich sogar meine Schweizer Uhr nach den Ankunftszeiten auf den Bahnhöfen stellen kann 🙂

    Das Wort ABC Analyse ist für die Strategen der Bahn leider unbekannt. Und bei Wort Pareto denken die Entscheider wohl nur an ihre Toscana-Villa :-)und nicht an 80/20 🙂

    Selbst wenn der Blick über den Tellerrand, oftmals ein Blick in den “ Abgrund “ ist, so fördert er doch auch die Besinnung auf die eigenen Kräfte, sprich Ideen.

    Wenn wir wie Lemminge hinter den sogenannten “ Trendsettern “ hinter her “ dackeln “ dann brauchen wir uns nicht zu wundern dass unser Großtanker “ Havarie “ erleidet.

    Wie war das noch mit Lehman 2008:

    Alles wird besser, wir arbeiten an einer Strukturreform.

    Und heute : Same procedure as every year.

  8. avatar

    „[Das ist ein Unternehmen, da müsste man den Mittellandkanal von oben nach unten durch das Verwaltungsgebäude leiten, um den Dreck auszuspülen.]

    —–

    – Er weiss, dass das System falsch ist
    – Er sieht es, selbst als Blinder
    – Er dient diesem System mit Hingabe
    – Er stellt dem falschen System sein bescheidenes Talent zur Verfügung
    – Er muss erkennen, dass im falschen System die falschen Massnahmen naturgemäss richtig sind und die richtigen begreiflicher Weise falsch
    – Er ist ein Anhänger der eisernen Konsequenz und ist aussderdem….

    …. ein Feigling.

    – Er bedauert dies aufrichtig, aber tut nichts dagegen.

    – Er hilft dabei das Verkehrte konsequent zu tun. Alles, was gigantische Formen annimmt, kann imponieren, sogar die Dummheit.

    —–

    Die Leute auf die es ankommt, wissen, was sie tun. Mit Hingabe dienen sie Lügen und erfassen die Einheit von Methode und Wahnsinn.

    ….sinngemäß aus Dr. Fabian von Erich Kästner, 1931… die Szene spielt in Berlin in einer Zeitungsredaktion… Fortsetzung demnächst, in diesem Theater…

  9. avatar

    APo: ‚Ich wohne hier:

    Die McNair-Siedlung ist ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten. … Die früheren Verantwortlichen der wegen Baumängeln und kontaminiertem Boden (daher 😉 ) in die Diskussion geratene McNair- Siedlung in Lichterfelde-West sind ins Visier der Staatsanwaltschaft gekommen.

  10. avatar

    @KJN

    „meine Meinung zu dem Thema ist, daß beide für gelingende Wirtschaftformen erforderlich sind. „Staat“ (stark) für den gesetzlichen und normativen Rahmen und „Privat“ (vital) für die konkurrenzfähige Wirtschaft.“

    Ihrer Meinung kann ich mit Einschränkungen anschließen.

    Ich wurde nur etwas stutzig als Sie Herrn Posener mit in das Boot genommen haben 🙂 🙂

    Da ich mich mehr und mehr mit Elinor Ostroms Wirtschaftsvorstellungen anfreunden kann:

    Governing the Commons

    http://de.wikipedia.org/wiki/Elinor_Ostrom

    sehe ich da ein Ausweg aus unserem Dilemma, dass das kapitalistisches Sysem so wie es bislang funktioniert, nicht in der Lage ist speziell im Umweltbereich zu lösen.
    Und die Umwelt ist letztlich auch unsere gesamtes gesellschaftlich-wirtschaftliches System.

    Es stellt sich für mich auch die Frage, ob tatsächlich der “ Staat “ sowie er sich in unterschiedlichen Unternehmensformen darstellt, ebenfalls an Lösungen interessiert ist.

    Was wäre wohl wenn auf einmal die Stadtwerken in Bezug auf die Energieversorgung nach dem least cost planning Prinzip vorgehen würden ??
    http://en.wikipedia.org/wiki/L.....ethodology

    Sprich eine Negawatt Bewegung initieren würden?

    „Ich habe als (früherer) Angestellter die unsäglichen Bemühungen von Kommunalunternehmen zum cross border leasing noch verfolgen dürfen. Wir können aber auch gerne über die Landesbanken reden (oder Pingpong, Ihre Diktion, spielen), wenn Ihnen das zu speziell ist.“

    Hier brauche ich nicht “ pong “ zu spielen. Hier haben sich die “ Kameralisten “ elegant über den Tisch, btw. über den Atlantik ziehen lassen, wenn z.B. jede Kanaldeckelveränderung in der Leipziger Abwasserbehörde (oder war es Gelsenkirchen?) der Genehmigung aus den US bedarf 🙂

    Während das cross border leasing nicht mehr praktiziert wird, verbrannte Finger, bzw.verkohlte Hände 🙂 steht bereits das Private Public Partnership-Modell wieder in den Startlöchern (PPP=Private Public Partnershit 🙂

    Das die beteiligten Unterehmen den maximalen Profit erzielen wollen unter >12% läuft da kein Projekt ist logisch.

    Und wenn die PPP-Modelle gegen die Wand fahren, werden die Verliste wieder sozialisiert.

    Daher ist m.E. auch notwendig hier wieder eine stärkere demokratische Kontrolle einzuführen.

    Aber dies ist wieder ein seperates Thema.

    Noch kurz zu den deutschen Expats in den US:

    Professoren steht in den US stärker unter dem Leistungsdruck als in Deutschland, Sie werden auch nicht full-time bezahlt sondern nur während der Lehrperiode /Ausnahmen bestätigen die Regel) Der Druck Drittmittel sprich Sponsoren einzubinden ist ergeblich höher als in Deutschland.

    Und was die Lehrer betrifft, da würde sicherlich jeder US-teacher wegen der Bezahlung nach Deutschland kommen.

    Und was die sogenannte Abwanderung betrifft. Es ist sicherlich sehr gut wenn deutsche Uniabsolventen ins Ausland gehen— wenn wir schon eine der größten Exportnationen sind und jeder was von Globalisierung erzählt.

    Und was die “ unkorrupten Grundsätze betrifft “ heute ist alles viel einfacher und schneller aufzudecken. Wenn Sie die „Zentralbankaffäre“ in der Schweiz mit verfolgt haben.. gerade 6 Monate hat es gedauert.
    http://www.nzz.ch/nachrichten/.....42983.html

    Wulff ist kein Hildebrand:

    http://www.nzz.ch/nachrichten/.....51632.html

    Daher sollten wir auch verstärkt die whistleblower unterstützen. Während die beim Bundesgerichtshof ? noch nicht angekommen ist, hat der Europäische Gerichtshof eindeutig sich auf die Seite der whistleblower gestellt. Es ist doch gut dass wir europäische Instanzen haben 🙂

    http://www.morgenpost.de/polit.....htens.html

    P.S.Wulff-Witze können Erzähler ins Gefängnis bringen
    http://www.morgenpost.de/polit.....ingen.html

    Daher keine von mir 🙂

    P.S. Wieder einmal ein Rückfall 🙂

    Aber vielleicht habe ich ein spezielle Affinität zu S und M 🙂 🙂

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    @Moritz Berger
    „staatlicher Monopolkapitalismus funktioniert auch in der VR China.. Warum nicht auch bei uns???“
    Sowas funktioniert nur bei starkem quantitativem Wachstum, das müssten Sie als systemisch denkender Wachstumskritiker doch wissen.

    „Und was ist mit den staatlichen monopolkapitalistischen Versorgungsunternehmen in Deutschland??? Wasser Strom, Abfall etc.“
    Verstaatlicht werden muss Daseinsvorsorge, die keiner regulierenden und qualitätssichernden Konkurrenz unterliegt, in Deutschland wäre das vor allem das Bahnnetz.
    Hierzulande neigt man aber zu Mischformen, z.B. für Abwasser, Trinkwasser etc.) wo der betreibende Staat auf dem Markt die Vorteile aus beiden Modellen (Staatsmonopol und/oder Konkurrenz mit – stets unterlegenen – Konkurrenten) betreibt. Eigentlich hat sich da seit ’33 (und vorher) nichts geändert.
    Ich habe als (früherer) Angestellter die unsäglichen Bemühungen von Kommunalunternehmen zum cross border leasing noch verfolgen dürfen. Wir können aber auch gerne über die Landesbanken reden (oder Pingpong, Ihre Diktion, spielen), wenn Ihnen das zu speziell ist.

    “Wenn Sie wie Herr Posener auch der Auffassung sind
    Staar schlecht Privat gut dann sollten sie doch besser auf die Animal Farm ziehen.“

    Ich weiß nicht, welche Auffassung Herr Posener hier vertreten würde; meine Meinung zu dem Thema ist, daß beide für gelingende Wirtschaftformen erforderlich sind. „Staat“ (stark) für den gesetzlichen und normativen Rahmen und „Privat“ (vital) für die konkurrenzfähige Wirtschaft.
    Hier gibt es kein „Gut“ oder „Böse“.
    Wenn Sie das mal wörtlich nehmen und genau hingucken, wie weit wir von diesen unkorrupten Grundsätzen abgekommen sind, wird auch ein Fall „Wulff“ verständlich.

    „Und was war mit GM wenn nicht der Staat eingesprungen wäre… „
    Dann würde ich mein GM-Produkt trotzdem weiter repariert bekommen, weil die gesunden Teile von GM nämlich Investoren gefunden hätten. Die bauen nämlich gute Autos, besser, als das Image..

    Dann sind hoffentlich Ihre ehemalige Kommilitonen nicht als Lehrer oder Professoren in die US abgewandert“
    Doch, einem geht’s an einer der bekannteren Unis recht gut, hier hat er keine Berufung erhalten.

    “Was viele nicht wissen, einer sehr großer Teil der deutschen expats kehrt nach einigen Jahren im Ausland wieder nach Deutschland zurück.“
    Ein anderer ist in Finnland Professor und möchte lieber heute, als morgen zurück, nicht nur aus klimatischen Gründen, er hängt auch an der alten Heimat. Er sucht seit langem, wird aber nichts finden.

    @Alan Posener
    Ihre Wohnerfahrungen in etwa teilend, wünsche ich Ihnen ein stets dichtes Dach.

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    Alan Posener, Chapeau, keine schlechte Adresse!

    Jean-Luc Levasydas, Alle Achtung! Würde mich schon sehr reizen, bei Ihnen vorbeizukommen, steht allerdings nicht auf meiner Agenda. Wenn Sie die Klamotten schicken, würde ich Verpackungs- und Transportkosten bezahlen.

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    Parisien hat geschafft, was er kann: Empörung anfachen mit einer provokativen Meinung, von der er einen Teil ernst meint und einen Teil überzieht,durchaus ins Groteske. Parisien braucht Ihre ollen Anzüge nicht, Jean-Luc. Ein Haus oder wnigstens eine Wohnung in Georgetown würde er aber annehmen. Gibt’s das auch bei Kramers? Und 123 qm, Apo, finde ich gut für eine junge Familie mit einem Kind. Passend zum Januar stand wie letztes Jahr in der Zeitung, alte Häuser seien angeblich zu schlecht isoliert. Das übliche Arbeitsbeschaffungsprogramm für die Bauwirtschaft. Alte Häuser (vor dem Krieg gebaut) sind bedeutend schöner. Ich hab mich auch schon sinnlos mit Hartwich angelegt. Der hätte am liebsten halb England abgerissen.

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    @Jean-Luc Levasydas: …ach jaaa….
    Das war meine Reaktion auf Parisien/ne, deren Mitleidsgesäusel (von wegen Patchwork und drei Kinder und zwei Frauen und und und, womit der Präsident in der ‚BRD‘ ja auch nicht alleine ist, will sagen: weniger Betuchte teilen auch dieses ‚Schicksal‘, mit dem Wulff ja auch für sich Reklame gemacht hatte von wegen modern/cool/…), dass also dieses Mitleidsgesäusel, mit dem sie den Tenor des sogenannten Exklusivinterviews aufnahm, mir in Sachen Präsident zu viel war/ist, gerade weil es Person/ Amt und Würden unwürdig ist…
    Wär’s dann so – ‚Wulffi‘ – vielleicht besser?

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    @KP

    „Müssen wir hier nun wirklich über Klamotte und Co sprechen? “

    Kann man sich wirklich ueber Herrn Wulff noch ernsthaft unterhalten, wenn ich nur noch Gelaechter hoere bei der Namensnennung???

    http://www.haz.de/Nachrichten/.....rn-wulffen

    http://www.einslive.de/comedy/.....wulffe.jsp

    http://berlin2011.wordpress.co.....m-wulffen/

    http://www.zeit.de/digital/int.....e-internet

    Was die Tauschboerse betrifft:
    Parisien jammert dass es dem deutschen Mittelstand so schlecht geht, da habe ich an meine Armani- und Kiton-Anzuege gedacht 🙂

    Abzuholen:1512 Conn.Ave /Dupont Circle/Washington D.C.20036 gleich bei Kramers Books & Afterwords Cafe

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    @KJN

    „Das was Alan Posener da schreibt, ist für mich ein weiteres q.e.d.: Staatlicher Monopolkapitalismus in Reinstform, der Staat spielt Unternehmer. Höchst gefährlich – und ungerecht – ist das.“

    staatlicher Monopolkapitalismus funktioniert auch in der VR China.. Warum nicht auch bei uns???

    Und was ist mit den staatlichen monopolkapitalistischen Versorgungsunternehmen in Deutschland???

    Wasser Strom, Abfall etc.

    Wenn Sie wie Herr Posener auch der Auffassung sind
    Staar schlecht Privat gut dann sollten sie doch besser auf die Animal Farm ziehen.

    VW hat trotz des staatlichen monopolkapitalitischen Einflusses in den vergangenen Jahre Gewinne erwirtschaftet, ist dies per se schlecht??

    Und was war mit GM wenn nicht der Staat eingesprungen wäre…..

    Ich würde vorschlagen nicht immer so einseitig in der Beurteilung von Unternehmensformen vorzugehen.
    Aber bei Herrn Posener gibt es leider wenig Differenzierungsansätze.
    Wer immer auf den Mount Pelerin wallfahrtet, der wird auch nie Zweifel haben, vor allem wenn er immer seine “ Smith-Bibel “ unrer dem Arm trägt 🙂

    Und wenn Sie sich auf Parisien beziehen:

    „Ich lebe in einem Land, in dem Ärzte zu wenig verdienen, die schreibende Zunft zu wenig verdient, hart arbeitende Krankenschwestern zu wenig verdienen und weitere Berufe, auch Lehrer und Universitätsprofessoren, zu wenig verdienen.”

    Dann sind hoffentlich Ihre ehemalige Kommilitonen nicht als Lehrer oder Professoren in die US abgewandert 🙂

    Was viele nicht wissen, einer sehr großer Teil der deutschen expats kehrt nach einigen Jahren im Ausland wieder nach Deutschland zurück. Versuchen Sie z.B. doch einmal in Singapur zu leben, oder in Moskau, die Lebenshaltungskosten sind dort exorbitant hoch.

    z.B. Singapur

    Für einen Porsche für den Sie hier 100.000€ zahlen müssen Sie dort >250.000€ auf den Tisch legen.

    Anderswo sind die Wiesen auch nicht grüner

  17. avatar

    @Jean-Luc Levasydas & Lyoner: Wusste nicht, dass SM auch als Tauschbörse funktioniert. Ist das dann mehr der Sado- oder mehr der Maso-Aspekt dieser Seite?

  18. avatar

    Müssen wir hier nun wirklich über Klamotte und Co sprechen?

    Einen ‚Rollback‘ des Feminismus oder der ‚Genderfairness‘ proklamieren?

    Zu diesen Entwicklungen gehörte u.a. einst (lang war es her), Frauen weniger nach Ihrem Äußeren zu beurteilen. In der Medienwelt von heute wurde dieses Ziel eindeutig zunichte gemacht, macht nix, schöne Menschen sind ja auch was Schönes? Deswegen dürfen heute auch Männer auf ihr Äußeres achten, Anzug, Brille, Enthaarung etc., alles heute auch ‚Männerprobleme’…. – die Kehrseite der ‚Genderfairness‘? Oder einfach nur: das Glück der Schönheitsindustrie!

    Dennoch:
    – Mag das Model N°1 auch noch so hübsch aussehen (tut sie, keine Frage) und noch so tolle Klamotten tragen von welcher Firma auch immer…. über Wulffs Fehlverhalten (inklusive Fehl-Krisenmanagement) kann auch sie nicht hinwegtäuschen.
    – Und ‚gepflegt sein‘, was ich durchaus für angemessen halte, und zwar für jedermann/frau, war und ist dennoch nicht eine Frage des Geldbeutels. Auch auf diesem Gebiet nun die Mitleidstour für Wulffi und Familie zu fahren, ist – boaring.
    – Der eine ging aus Trotz, der andere bleibt aus Trotz. Ich schließe mich Hans-Ulrich Wehler an in seiner Einschätzung an, dass Wulffi nicht vertrauenswürdig und dilettantisch ist und daher nicht zu halten.
    – Übrigens: Tatsächlich korrekte, zuletzt noch verschwiegene Politiker (gibt’s auch), sind von den Journalisten nicht so gerne gelitten: Man erfährt so wenig von ihnen…..
    – Es soll Politiker geben, die sich Bild und Co komplett verschließen. War noch nie so ganz verkehrt…

  19. avatar

    Das Anstößige an den Beziehungen zwischen Wirtschaftsleuten und politischen Entscheidungsträgern hängt doch nicht von der Größe des Wirtschaftsfisches ab. Je größer die Abhängigkeit ist, desto anstößiger ist das Geflecht. Und vermutlich sind es gerade die kleinen Geflechte, die das Dickicht ausmachen; bei den großen geht man auf Distanz.

  20. avatar

    Cher Parisien

    Ich weiss dass sie es nicht ernst meinen. Aber der deutsche Humour ist doch etwas strange.

    Fragen Sie doch einmal ihren Banker, wenn Sie ein Jahresgehalt von 200.000€ haben bis welcher Kredithöhe sie ein Haus finanzieren können???

    passe l´eponge mon cher Parisien.

    Und wenn sie von Heidi sprechen, meinen sie Heid Fleiss?

    http://en.wikipedia.org/wiki/Heidi_Fleiss

    Da haben Sie recht Bordell Bellevue wäre sicherlich eine sichere Finanzierungsquelle für das deutsche Staatsbudget.

    Sex sells 🙂

    🙂 🙂 🙂

    Und was ihre Idee mit Rena Lange betrifft, die Herzogin von Cambridge bringt der britischen Modeindustrie einen hohen zusaetzlichen Umsatz:

    http://www.sueddeutsche.de/sti.....-1.1254154

    Ob Betty allerdings mit dem Haus und dem Mann auch der deutschen Modeindustrie den Umsatz erhoeht ??

    Aber es gibt ja noch die Tatoobranche 🙂

    P.S. Da sie zum veramten deutschen Mittelstand gehoeren, kein Interesse an Armani und Kiton-Anzuegen??

    Auch Wulff hat klein als Landrat bei “ Cheap and Awful “ eingekauft.

    Oder wollen sie gleich als “ Sloane Ranger “ oder „bcbg“ oben anfangen ??

  21. avatar

    @ Parisien (jetzt sind Sie wieder der „feminine“ Teil von det Janzen)

    man muss doch nicht in der ironischen Suppe steckenbleiben. Hier sind doch schon z.B. meritokratische Maßstäbe und Prozeduzen diskutiert worden. Ein bißchen Anstrengung, sich nicht defätistisch amorfatistisch abzufinden, ist schon nötig.

  22. avatar

    @ Jean-Luc Levasydas

    „Ich habe noch ein paar Armani-Anzuege und auch noch Kiton im Schrank.“

    Wenn Sie das ernst meinen, ich würde Ihre gebrauchten Anzüge zu Ende tragen: bin 1,75 cm, habe 79 kg, Embonpoint in Maßen. Ohne Rechnung – ohne Quittung?

  23. avatar

    so soll’s aussehen, Mann..

    KJN sagt:
    Dein Kommentar wartet auf Freischaltung.
    10. Januar 2012 um 12:33

    Das was Alan Posener da schreibt, ist für mich ein weiteres q.e.d.: Staatlicher Monopolkapitalismus in Reinstform, der Staat spielt Unternehmer. Höchst gefährlich – und ungerecht – ist das.

    Parisien: “Ich lebe in einem Land, in dem Ärzte zu wenig verdienen, die schreibende Zunft zu wenig verdient, hart arbeitende Krankenschwestern zu wenig verdienen und weitere Berufe, auch Lehrer und Universitätsprofessoren, zu wenig verdienen.”

    Geld ist wohl nicht das Problem, die härteste Währung am Arbeitsmarkt sind die Arbeitsbedingungen, wie man auch am Beispiel “Peter Hartz” und dem VW-Vorstand unschwer erkennen kann.
    Sollten die Arbeitsbedingungen z.B. an Krankenhäusern nicht so werden, wie in Schweden, der Schweiz etc., trifft das Szenarium wohl zu, bzw. es bleibt so, daß Absolventen abwandern. Etwa 50% meiner ehemaligen Kommilitonen sind im Ausland.

  24. avatar

    Das was Alan Posener da schreibt, ist für mich ein weiteres q.e.d.: Staatlicher Monopolkapitalismus in Reinstform, der Staat spielt Unternehmer. Höchst gefährlich – und ungerecht – ist das.

    Parisien: „Ich lebe in einem Land, in dem Ärzte zu wenig verdienen, die schreibende Zunft zu wenig verdient, hart arbeitende Krankenschwestern zu wenig verdienen und weitere Berufe, auch Lehrer und Universitätsprofessoren, zu wenig verdienen.“

    Geld ist wohl nicht das Problem, die härteste Währung am Arbeitsmarkt sind die Arbeitsbedingungen, wie man auch am Beispiel „Peter Hartz“ und dem VW-Vorstand unschwer erkennen kann.
    Sollten die Arbeitsbedingungen z.B. an Krankenhäusern nicht so werden, wie in Schweden, der Schweiz etc., trifft das Szenarium wohl zu, bzw. es bleibt so, daß Absolventen abwandern. Etwa 50% meiner ehemaligen Kommilitonen sind im Ausland.

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    Das VW-Beispiel und die realistische Beschreibung der internationalen Arbeitsteilung bezeugt einen politischen Realismus, wie man ihn von Wulff auch aus jener Talkshow kannte, in der er Roland Berger angegangen ist. Nebenbei eine seltene Gelegenheit, den nicht ganz so niedrigtourigen Humor Wulffs wahrzunehmen.

    Das ist Geschichte. Was seither passiert ist – und wie er darüber spricht – bezeugt Realitäts- und Maßstabsverlust. Fast wäre ich soweit, etwas völlig Naives zu fordern (analog zum Reinheitsgebot in der Bierwirtschaft): die PR-Freiheit der Politik.

    OK, sie dürfen noch Assistenten usw beschäftigen, aber keine spindoctors vom Schlage Rowes oder Tietjes. Doping, spindoctoring udgl wird gnadenlos offen gelegt, eine schöne Marktnische für die digitalen Medien. Aber ich weiß, das ist naiv, und Übermenschen wollen wir ja auch nicht.

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    @ Jean-Luc: Grundstück in Burgwedel: z.B. 900 qm für 106.000 Euro.
    Hier eine Fertighausfirma, die Ihren Vorstellungen vermutlich entspricht: Sie können ja mal eine Preisanfrage für den Rohbau machen. Am teuersten ist aber das Innenleben, Küche, Bäder, Einbauschränke vor allem. Ich hab selbst gebaut, ich weiß, wovon ich rede. Vergessen Sie die Gartenanlage nicht: Zwischen 50.000 und 100.000 Euro ist bei 900 qm realistisch geschätzt, hoffe ich:
    http://jk-traumhaus.de/traumha.....;idart=740

    Anm.: Ich wollte nicht sagen, dass man mit 200.000 Euro nicht auskommt. Aber auf Repräsentationsniveau wird das dünn. Und sobald die Medien überall dabei sind, ist man auf Repräsentationsniveau.

  27. Pingback: In Stahlgewittern
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    Cher Jean-Luc!
    Die beiden haben vielleicht nicht so viel Taste wie Alan Posener mit seiner Bauhausneigung. Bestimmt haben sie auch nicht so viel Taste wie Cate, Duchess of Cambridge oder wie Carla Bruni. Aber eins ist klar: Wenn sie neben Carla Bruni stünde, die Frau, oder neben Duchess Cate, muss man ihr mindestens ein Kostüm von Chanel finanzieren und für abends mindestens eine Robe von Armani. Ich meine Rena Lange, das ist auch nur ‚Ich will und kann nicht‘. Es geht doch nicht an, dass wir Deutschen die Sparkasse für ganz Europa sind, unsere Repräsentanten aber aussehen wie Landpomeranzen. Und von 200.000 Euro können Sie heute, wenn Sie Kinder haben, keine Luxusgarderobe aufbauen und kein Luxushaus kaufen. Als Ministerpräsident hatte er das Gehalt nicht. Gucken Sie doch mal die anderen Poltiker(frauen) an. Hillary hat keinen Geschmack, aber Michelle ist recht gut gekleidet (und Michele Bachmann auch), und Condy sah immer brillant aus. Am besten war natürlich Jackie Kennedy. Und gucken Sie mal die Männer an, Fillon, Sarkozy, Romney, Obama, Cameron, Blair und dann so nette behäbige Mittelständler wie Steinmeier. Das ist provinziell. APo und Mosebach meinen ja, man solle das Amt abschaffen. Ja gut, entweder man schafft es ab oder peppt es auf. Aber wenn man Aschenputtel in Schloss Bellevue will, kann man ja nächstes Mal einen Präsidenten mit einer makellosen 18jährigen nehmen, die kann auch nackt gehen. Und am besten wohnen die privat dann in einer Hütte am Strand. Ich schlage den Holsteiner CDU-Politiker vor mit seiner Schülerin. Oder Heidi Klum. Jetzt bin ich aber wirklich ironisch.
    Aber ernsthaft, Jean-Luc, wir gucken hier in einen Spiegel und sehen uns selbst, wir Deutschen: Zahlmeister und Söhne für die halbe Welt, aber unterirdisch bezahlt. Wer Geld hat, ist Banker, Bauunternehmer oder hat eine gutgehende Firma. Und dieses Provinzielle kommt teilweise davon. Auf dem Weg in die Bananenrepublik, wie hier einige sagen.
    Da mein Vorschlag mit Heidi nicht ankommen wird, müssen wir auf Guttenberg warten. Der hat wenigstens genug Geld.
    Doch ehrlich gesagt, war das vor allem ein Fehler von Frau Merkel. Wenn er im ersten Wahlgang gewählt worden wäre und ohne Parteiräson-Beschwörungsformeln, wäre das alles ganz schnell unter den Tisch gefallen. Man wollte ihn nicht, weder in den Medien noch im Volk.
    Die Kosten eines Neubaus in Deutschland unterschätzen Sie übrigens. Wann waren Sie zum letzten Mal in Deutschland in einem Baumarkt?

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    @Apo

    was Vertrauen betrifft haben sie sicherlich recht, e.j. der whistleblower in der Schweiz:

    http://www.tagesanzeiger.ch/sc.....9539?track

    Was die “ Windigkeit “ bei Boersenspekulationen betrifft, da bin ich anderer Meinung, weil demzufolge auch die “ Spekulation “ bei Conti sehr windig war…

    Um es direkt zu formulieren:

    Wiedeking hat Pech gehabt mit seiner Spekulation,
    Frau Schaeffler hat Glueck gehabt mit ihrer Spekulation:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Schaeffler_Gruppe

    Soviel zum Begriff “ Windigkeit “

    Und auf Mr. Wulff bezogen ist es schon sehr
    “ windig “ mit einem Bundesbankscheck ein Haus zu bezahlen, um die Herkunft zu verschleiern und sehr windig Kredite per Handschlag abzuwickeln 🙂

    Es kommt sicher darauf an, welchen “ erhoehten “ Standpunkt man einnimmt.

    „lat. speculari spähen, beobachten; von einem erhöhten Standpunkt aus in die Ferne spähen“

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    Korrektur: Einen Ministerpräsidenten, der sich einen finanziellen Vorteil verschafft, muss man härter beurteilen.

    Zusatz: Das betrifft auch die Klamotten. Der Bundespräsident und seine Gattin brauchen Repräsentier-Ausstattung. Wenn das nicht von Steuern finanziert wird, muss man eben für Rena Lange Reklame laufen. Der Fernsehzuschauer ist daran gewöhnt worden, dass alles chic sein muss. Dann gebt’s ihr. Köhler hatte beim IWF genug verdient, aber wir sehen alle eins: Die beiden haben es nicht so dick. Und damit sehen wir im Grunde auch uns.

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    Ja, Jean-Luc, im Gegensatz zu manchen anderen Journalisten bin ich der meinung, dass Dinge, die einem sozusagen im Vertrauen gesagt werden, privat bleiben sollen. Deshalb zögerte ich, die Identität meines Gesprächspartners in Sachen VW zu lüften. Genauer gesagt: ich zögerte sieben Jahre. Das erfüllt, glaube ich, realtiv strenge Anstandsforderungen, zumal die damals von Wulff monierten Zustände inzwischen allgemein bekannt sind. Nicht alle Börsenspekulationen sind windig. Die von Wiedeking waren es. Das zeigte sich dann.

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    @Parisien

    Neben Schloss Bellevue hat Herr Wulff auch noch eine Dienstwohnung in Berlin zur Verfugung:
    http://www.berliner-zeitung.de.....58722.html

    Um was das deutsche Wort piefig betrifft, mit 400.000€ kann man auch moderne Haeuser in Großkleinburgwedel bauen. fragen sie doch einmal M. Posener, der waere in so eine Huette nie eingezogen 🙂

    Und mir kommen die Traenen, wenn ich lese das Mr. Wulff mit einem income von 200.000€ immer noch betteln muss.

    Aber cher Parisien zum Glueck meinen sie alles nur ironisch und haben ihren altdeutsch-baltischen Humour nicht verloren 🙂

  33. avatar

    Cher Apo

    „Im Dezember 2005 protokollierte ich ein Hintergrundgespräch mit Wulff, in dem er sich über die Lage bei dem Konzern ausließ:“

    dass ja sehr lange gedauert bis sie ihr memo (blog Apocalyse)aus dem Jahr 2005 aus der Schublade pardon von der harddisk geholt haben 🙂 damals ohne Namensnennung 🙂

    Was ihr size matters betrifft, da ich erinnere ich nur an den bekannten “ Deutschbanker “ mit seinen
    “ peanuts “

    Und was diesen Satz betrifft:

    „die geplante Übernahme mit windigen Börsenspekulationen finanziert hatte, die im Zuge der Finanzkrise von 2008/9 aufflogen“

    Seit wann sind Boersenspekulationen windig ??

    Seit wann gibt es eine „Moral “ im business.

    remember, remember „L’Opéra de quat’sous“

    Erst kommt das Geld und dann die Moral

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    Das Thema ist zu attraktiv, so dass ich nachlegen muss: Man muss Bild danken, dass sie diese ganze Misere mal offengelegt haben:
    Ich lebe in einem Land, in dem viel malocht wird. Das daraus resultierende Steuergeld wird in vielfältiger Art und Weise umverteilt, verschenkt, verliehen.Ich lebe in einem Land, in dem Ärzte zu wenig verdienen, die schreibende Zunft zu wenig verdient, hart arbeitende Krankenschwestern zu wenig verdienen und weitere Berufe, auch Lehrer und Universitätsprofessoren, zu wenig verdienen. Und ich lebe in einem Land, wo der Ministerpräsident von Niedersachsen, der drei Kinder ernähren muss, sich nur ein „Piefke-Haus“ kaufen kann und an einem normalen Bankkredit spart, wo aber der Betriebsrat von VW in einem Bereich versorgt wird, vor dem es den hart arbeitenden, wenig verdienenden Bürgern schaudert. Hier stimmen die Verhältnisse nicht mehr. Der Präsident, den ich farblos finde, soll trotzdem von mir fair beurteilt werden. Er ist ein typischer Mittelständler, der zu wenig verdient hat.
    Wenn das so bleiben soll, dann muss man eben den Besitzer einer gut gehenden Metzgerei zum Bundespräsidenten machen oder diesen Bauern aus Niedersachsen, bei dem ich mal war, der einen Stall voller kahler Puten, eng an eng, hat und jeden Tag wenigstens drei davon tot in der Mülltonne. Der hatte ein schönes Haus.
    Des Präsidenten Misere steht beispielhaft für die Gesamtmisere des Mittelstandes, vor allem des studierten Mittelstandes. Der Verdienstausfall bis zum Alter von ca. 25 Jahren durch Abitur und Studium lässt sich heute finanziell nicht mehr aufholen, vor allem nicht, wenn man Kinder hat. Also gehen die Ärzte nach England oder in die Schweiz, und wenn wir alle alt sind, werden an unseren Krankenbetten radebrechende Rumänen, Russen oder Nigerianer stehen.
    Schröder wurde vorgeworfen, dass er sich vorzeitig gut versorgt hatte. Andererseits hat Schröder genau gesehen, was hier los ist und ist für die Mitte angetreten.

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    @ APo: „Ja, das Haus ist piefig. Aber lieber piefig als protzig. Und zur Erinnerung: Auch Adel schützt vor Dummheit nicht.“
    Ich finde es auch dumm, wenn jemand mit 10 Vornamen und einem von und zu noch einen Doktortitel auf seine Dokumente quetschen muss. Andererseits ist es eine andere Art von Dummheit, diese schludrig zu verfassen.
    Ein Ministerpräsident, der sich einen finanziellen Vorteil verschafft, muss man härter beurteilen. Andererseits stellt sich die Frage, ob man Ministerpräsidenten, dem Kanzler/der Kanzlerin sowie dem Außenminister ein würdiges Haus aus Steuergeldern finanzieren sollte. Es ist ein wenig seltsam, wenn jeder Besitzer eines gut gehenden Betriebes und sei es für Kloschüsseln besser wohnt als unsere Repräsentanten. Es muss ja nicht gleich so was wie das Weiße Haus oder Buckingham Palace sein. Also meine grundsätzliche Frage: Darf es etwas mehr Repräsentation auf Kosten des Steuerzahlers sein? Ich selbst wäre dafür.
    Was das Piefke-Haus betrifft: Sie waren ja selbst kürzlich auf dem platten Land, in Stolzenau. In ganz Niedersachsen sieht es so aus. Das Haus ist im Vergleich zu manch anderem dort schon ein Palast. Allerdings gibt es auch schöne umgebaute Scheunen. Was den Preis betrifft: Ich fürchte, da hat man ihn über den Tisch gezogen. Aber wer einen Groll auf unsere beste Sportwagenfirma hat, erkennt das vielleicht nicht so leicht. Vielleicht war er auch zu ortsfixiert. Was Sie im Hintergrund mitnotiert haben, hat auch Schlagseite: Man kann nicht Gehälter in China und in Deutschland vergleichen, wie man an dem (m.E. überhöhten) Kaufpreis für Wulffs Haus sieht.

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