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Sarrazin sei Dank! – Deutschland streitet über seine Zukunft

Vorweg: die Hauptthese des neuen Buchs von Thilo Sarrazin – 50 bis 80 Prozent an Intelligenz seien vererbbar – ist grotesk und falsch. Wissenschaftlich kann er diese These nicht beweisen.

Und dennoch sollten wir dem Noch-Bundesbanker und ehemaligen Berliner Finanzsenator dankbar sein. Aus zwei Gründen: Die Republik streitet, wenn auch empört und erregt wie seit langem nicht mehr, über das vielleicht wichtigste Zukunftsthema – die Integration hier lebender Migranten. Der Noch-Sozialdemokrat Sarrazin führt zweitens ein Lager zusammen, das viele bereits aufgegeben hatten – Union und Grüne.

Dass Ramona Pop (Grüne) und Thomas Heilmann (CDU) von der linken TAZ in der gestrigen Ausgabe eine ganze gemeinsame Seite zum Thema eingeräumt wurde, hat es noch nicht gegeben. Ein Jahr vor der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus ist der von beiden Politikern verfasste Essay ein Fanal zur Ablösung des rot-roten Senats.

Der Koalition aus SPD und Linkspartei ist zum Thema Integration und Bildung in bald 10 Jahren Regierungsverantwortung nichts eingefallen. Die verlorenen Jahre bekommen Tausende von Berliner Schülern bitter zu spüren. Zu lange hat insbesondere die Sozialdemokratie nicht hin hören wollen,  wenn Politiker wie Buschkowsky und Sarrazin auf die fehlende Bildungsbeteiligung insbesondere junger Türken und Araber hingewiesen haben.

Am Ende helfen nur Übertreibung und Provokation. Beides muss eine demokratische Streit-Gesellschaft aushalten können. Thilo Sarrazin schützt das Recht auf Meinungsfreiheit. Doch wer schützt die Mehrheits- und Minderheitsgesellschaft eigentlich vor untätigen Politikern? Noch ist es nicht zu spät. „Früher investieren (in Bildung und Kitas) statt spät mit Polizei und Pädagogen zu reagieren“ muss das gemeinsame Ziel lauten. Jetzt nur mit Empörung und Erregung zu reagieren, wie es Medien und Politik tun, ist wohlfeil und wirkungslos.

In Deutschland tickt eine Zeitbombe. Sie zu entschärfen wird Geld, Geduld und Gelassenheit erfordern. Ressourcen, über die dieses Land eigentlich zu Genüge verfügt.

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17 Gedanken zu “Sarrazin sei Dank! – Deutschland streitet über seine Zukunft;”

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    Libe Rita E. Groda,

    da ich den Eindruck habe, dass hier gerade zu wenig Diskussion stattfindet, möchte ich Ihnen in Punkto Parteiausschluss heftig widersprechen.

    Eine Partei zeichnet sich doch durch ihr Programm und ihre Tradition aus. Und gewisse Grundüberzeugungen sollten von allen Parteimitgliedern getragen werden. Hierzu zählt bei der SPD (und nicht nur bei ihr) die Grundüberzeugung der rechtlichen Gleichbehandlung aller Menschen die in unserem Lande leben. Diese Grundüberzeugung ist nich von ungefähr in unser Grundgesetz in Art. 3 aufgenommen, in dessen Absatz 3 es so treffend heißt:

    Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

    Sie haben zu Recht darauf hingewiesen, dass eine Politik, die darauf zielt, angeblich „hochwertigere Menschen“ dazu zu bewegen mehr Kinder zu bekommen und angeblich „minderwertigere Menschen“ davon abhalten soll, sich zu vermehren, gegen dieses Grundprinzip unserer Gesellschaft verstößt. Daher sollten alle Politiker, die eine solche Politik versuchen hoffähig zu machen, ohne Ansehung ihrer Person oder Stellung in die Schranken unseres Grundgesetzes gewiesen und aus den demokratischen Parteien ausgeschlossen werden, seien es ehemalige oder jetzige Bundesministerinnen oder Vorstände der Deutschen Bundesbank oder wer immer solches Gedankengut vertritt. Und wer das nicht akzeptieren will, kann weiterhin seine Meinung sagen, aber bitte nicht in einer demokratischen dem Grundgesetz verpflichteten Partei.

    Ein anderes Thema ist das eigene Versagen der SPD in der Integrationspolitik. Wie Rudolf Dreßler richtig berichtet, wurde in den vergangenen Jahrzehnten in der SPD – mit „Rücksicht“ auf die eigenen Wählerschichten – eine aktive Integrationspolitik eigentlich nicht betrieben. Hieraus den Schluß zu ziehen, nun mit Herrn Sarrazin leben zu müssen, wäre falsch. Und es handelt sich auch nicht um eine Beschränkung der Meinungsfreiheit, denn wie Sie an Herrn Clement sehen können, hat dieser auch nach seinem „Aus-(schluss)-tritt“ reichlich Gelegenheit, seine (eigene oder gekaufte?) Meinung dem deutschen Volk kundzutun.

    Seit seinem Austritt aus der SPD im November 2008 verzeichnet google insgesamt ca. 122.000 Einträge zu seinem Namen.

    http://www.google.de/search?hl.....8;gs_rfai=

    Herzliche Grüße

    Ihr 68er

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    Was mich noch aufregt:

    Daß sich Herr Dohnany auch durchgerungen hat, meiner Meinung zu sein, nämlich, daß es ein demokratische Unding ist, diesen aus der SPD auszuschließen, freut und amüsiert mich. Demokratisch und, vor allem, vernüftig wäre es, sich mit dem Parteikollegen auseinanderzusetzen und mit ihm über seine unsäglichen Äußerungen zu diskutieren. Meinungsfreiheit hat offensichtlich in Parteien keine Heimat mehr, es lebe der Fraktionszwang.

    Was ich als unglaublich dreist empfinde, ist die Tatsache, daß Politiker jeglicher Couleur, die in den letzen 25 Jahren sich einen feuchten Kehricht um Integrationspolitik gekümmert haben, dem Volk alleinig überlassen, wie es mit den Migranten zurecht kommt, nun genau dieses Volk zum Verbündeten machen will, gegen alle Misstände in der Integrationspolitik. Indem die Äußerungen eines Herrn Sarrazin als nicht unbedingt ganz falsch von diversen Politiker interpretiert werden, und von einem bestimmten Teil des Volkes Resonanz erfährt, übernimmt damit das Volk die Verantowrtung für die Fehler der Politiker, indirekt.So blöd kann doch eigentlich ein Volk gar nicht sein, daß es diese Strategie nicht durchschaut, oder?
    Sozialmissbrauch gibt es bei Migranten ebenso, wie bei Alteingesessenen.Als Franz Josef, der Bayer, sich da echauffierte, gab es noch nicht halb so viel Migranten, wie jetzt. Und als Herr Kohl von der Freizeitgesellschaft sprach, meinte er eher die Einheimischen.
    Als ich mit meiner Berufstätigkeit begann, wurde ich immer mal wieder von den Ehefrauen gut situierter und verdienender Bildungsbürger darauf angesprochen, warum ich eigentlich so blöd sei, ganztags zu arbeiten, anstatt 1 Jahr zu arbeiten, und dann wieder 1 Jahr als arbeitslos zu pausieren – das war Jahrzehnte gängige Praxis bei gut verdienenden Ehefrauen in dieser Republik.
    Nun, ich empfand mich eigentlich als nicht so blöd. Erstens arbeite ich gerne, und zweitens hat die Gesellschaft, trotz meines Privatschulbesuches, genug in mich investiert, daß ich bereit bin, etwas davon zurückzugeben – in Form von Steuern und anderen Abgaben.
    Ja, sagen Sie nicht, das ist eine antiquierte Vorstellung, die nicht mehr zeitgemäß ist.

    Zu meinem demokratischen Selbstverständnis gehört, daß die Verantwortlichen die Verantwortung für die verkrachte Integrationspolitik übernehmen, nicht die Bürger.
    Und sie sollten sich nicht so künstlich über die Parallelgesellschaften aufregen. Das ist nämlich furchtbar verlogen. Das sind die selben Leute, die sich furchtbar darüber aufregen, wenn ein Türke z.B. in ihr Haus zieht, wegen Knoblauchgeruch, Lärm usw. Und gegen die Parallelwelten sind. Wo ihnen das alles erspart bleibt.

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    Lieber Herr Ziegler,

    so ist es,frech, unsozial und menschenverachtend – alle.
    M.E. gibt es momentan nicht einmal das kleinere Übel, für den kompetenten Wähler.
    Keine sehr böse Fee hat mir das an der Wiege gesungen, wirklich nicht, daß ich mich noch einmal nach Altkanzler Kohl und sogar Franz Josef, dem Bayern, sehen könnte.
    Bei aller Kunst des Aussitzens, war Politik unter Kohl, zumindest noch lebendiger. Als er im Osten vermutlich zu Recht, Eier und Tomaten an den Kopf geworfen bekommen hat, warf er zurück und wollte den Werfer verprügeln.
    Temperament hatte er, der Pfälzer und, wie ich hörte, konnte man gut mit ihm streiten.
    Heute hört man von der Regierung nur noch einen wohltemperierten Totengesang auf die Republik, schön gemessen und leise.Unsere Politiker hören nicht mehr die Signale des Volkes. In ihrer Sebstvergessenheit und Selbstgefälligkeit würden sie auch die Posauen von Jericho überhören.
    Der Allmächtige bewahre unsere Politiker vor Wählern, wie mir – mit Langzeitgedächtnis.

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    @Rita E. Groda: Für das Elterngeld als soziale Errungenschaft lässt sich doch die CDU-Frontfrau v.d.Leyen feiern, die die Zuschüsse für arme Familien, die das Geld gerade nötig gehabt hätten, um satte 50 % im Vergleich zur Vorgängerregelung (Erziehungsgeld) gekürzt hat. Wie Sie sagen, zu dem Zweck, dass andere Kinder aus reicheren Familien künftig auf die Welt kommen sollen. Dieser Vorgang ist an Dreistigkeit schwer zu überbieten, weil es gerade das Unsozialste als ganz besonders sozial umlabelt. Aber das ist ein anderes Thema.

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    „…Längst ist der Fall Sarrazin über Sarrazin hinaus. Viel größer als der Mann oder das Buch. Im Fall Sarrazin geht es um den Fall Merkel, um den Fall SPD, um das politische und publizistische Establishment in Deutschland. Sarrazin ist zur Chiffre geworden für die Empörung darüber, wie das juste milieu der Konsensgesellschaft den Saalschutz losschickt, um einen verstörenden Zwischenrufer nach draußen zu eskortieren. Und ihm auf dem Weg nach draußen zuzischelt: „Wir werden Dir Toleranz schon noch einbimsen.“…

    Dieser Artikel von Matthias Matussek – Die Gegenwut – ist eine wirkliche treffende Analyse:
    http://www.matthias-matussek.d.....omment-280

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    hallo herr dettling,

    laut der wissenschaft gibt es nur noch 1 menschenrasse, den homo sapiens, auf der welt !!! also haben wir menschen alle die gleichen gene !!! das unterschidliche aussehen, wie hautfarbe usw. ist nur eine anpassung an die jeweilige umwelt usw.!!! und keine veränderung der gene. also verstehe ich dies ganze gerede über „juden-gen“ usw. nicht ?! bitte klären sie mich darüber doch auf !!! ich bin kein migrant sondern deutscher !! und einer der dümmsten bin ich auch nicht !!!
    über ihre antwort würde ich mich sehr freuen !!!!

    mfg

    werner kaminski

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    Wer auszieht um die Welt zu „kennen“ – entdeckt: Man weiss nie was in einem EINZELNEN Menschen „steckt“ (in Bezug auf Talent und Intelligenz). Das habe ich gelernt im Zusammenleben mit vielen anderen Rassen und Ethnien. Gleichzeitig erkennt man, manche Ethnien haben nicht das praktischste Lebenskulturprogramm fuer ihre Situation oder Epoche (Selbstverkrueppelung durch den „Glauben“ oder die „Tradition“ oder „Ideologie“). Marc Antoine Charpentier (1643-1704) haette nie vermutet dass 300 Jahre spaeter ein fuenfjaehriger Indianer in der Neuen Welt, seine Komposition „Preludium Te Deum“, als philharmonischer Soloist ausfuehren koennte.( Sehe den fuenfjaehrigen Azteken Tlaxtecatl: Youtube Video „orquesta esperanza azteca preludium te deum“).

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    @R. Ziegler: Mit Rassismus hat die SPD wömöglich tatsächlich nichts zu tun – sehr wohl aber mit einer, sagen wir, Spaltung der Gesellschaft, Aufteilung nach richtig und falsch.
    War es nicht die, übrigens von mir sehr geschätzte Frau Renate Schmidt, die der Auffassung war, daß die Falschen in unserer Republik die Kinder bekommen, und dies mit dem Elterngeld korrigieren wollte, nach dem Menschenbild der SPD, bzw. der Frau Schmidt?
    Die logische Konsequenz wäre gewesen, die“ Falschen“ zu fördern, daß sie zu den“Richtigen“ sich entwickeln können, die auch die richtigen Kinder kriegen. So eine simple Lösung wäre aber für die etwas komplizierteren Gedankengänge eines sozialdemokratisch geprägten Menschen zu einfach.

    Ich gebe nicht nur Ihnen, auch Herr Tobias Kaufmann, Recht, der über dieses Thema einen wunderbar unaufgeregten Beitrag geschrieben hat. Auch für Herrn Sarrazin gilt, wie für jeden Anderen, die Meinungsfreiheit, was ich schon vor Tagen betonte. Die Grenzen sind der Meinungsfreiheit allerdings bei der Verletzung der Menschenrechte gesetzt, hier fängt die Straftat an. Wo Herr Sarrazin die Würde des Menschenverletzt, betrifft es den Rechtsstaat, und es ist die Aufgabe der Vertreter Desselben, sich darum zu kümmern. Ganz sicher ist es aber nicht die Aufgabe unserer Kanzlerin!

    Zu einem Dialog, sei es nun mit Migranten oder Einheimischen, gehört als Grundvoraussetzung die Möglichkeit sich zu artikulieren, nämlich die Sprache.
    Das gilt gleichermaßen für die Repräsentanten der Staatsmacht, wie auch für die Bürger dieser Republik, Alteingesessene, wie neu hinzugekommene mit Migrationshintergrund. Darüber sollten wir nicht immer neu diskutieren müssen, wer hier leben möchte, muß die Sprache, zumindest rudimentär, beherrschen, Punkt.

    Wer weiterhin über Genetik faselt, anstatt, lösungsorientiert in einen immer wieder neuen Dialog einzutreten, ist nicht weniger schuldig, an dieser momentanen Konfussion in unserem Lande, als Herr Sarrazin.

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    Ich hätte den Ausführungen voll und ganz zustimmen können, wenn der Autor am Ende nicht auf just jene Leimrute getappt wäre, an der schon zu viele Verantwortliche kleben – und zwar die der weiteren Systemausbau- und Unterstützungsalimentation.

    Nein, und nochmals nein! – wer lediglich die Transfers (wohin auch immer) aufstocken möchte, verstärkt nur die Trends, die bisher schon falsch laufen. All die ambitionierten und sicher gutgemeinten Hilfsangebote haben bislang bei den Empfängern eher zu einer lethargischen, abwartenden Haltung geführt und dem Glauben Vorschub geleistet, dass man an seiner Misere nicht selbst Schuld trage, sondern zuallererst und einzig die jeweils herrschenden gesamtgesellschaftlichen Zustände.

    Diese besinnungslose Förderpraxis, die inzwischen Unsummen verschlingt und zu selten die gewünschten Resultate zeitigt, muss endlich gestoppt werden. Statt dessen ist einem sukzessiven und vor allem konsequenten Fordern Priorität einzuräumen. Beispielsweise indem man Eltern von Schulschwänzern so lange das Kindergeld kürzt, bis der Filius wieder zum Unterricht erscheint.

    Hilfe zur Selbsthilfe ist das Gebot der Stunde und nicht die weitere Aufblähung bestehender Transferstrukturen.

    Und im Übrigen, wer beinahe gebetsmühlenartig den Ausbau der Bildungseunrichtungen Schule und Kindergarten verlangt, der sollte mir schon plausibel machen können, wie diese insuffizienten Einrichtungen, die jetzt schon alljährlich Zehntausende von jungen Menschen ohne zertifiziertes Abschlusszeugnis ausspucken, durch noch mehr Geld effektiver werden. Nein, wer da nicht als Erstes Remedur und Umbau verlangt, wird nur weiter Finanzmittel verbrennen und am Ende mit noch schlechterem Ergebnis dastehen.

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    Dass Grün+Schwarz zusammenwachsen ist eine rein wahltaktische Konstruktion, die seit Jahren von der entsprechenden Journaille zusammengeschrieben wird. Der Grund für diese Bemühungen hat mit Sarrazin oder Migrationsproblemen nix zu tun: In unserem aktuellen 5-Parteiensystem hat die CDU strukturell verloren. Und das ist eine unangenehme Erkenntnis mitten im Regierungsspaß. Sie hat noch 2 Machtoptionen: FDP oder GroKo (die keiner will). In allen anderen Varianten ist sie draußen. Selbst die FDP, sonst nicht gerade die hellsten, beginnt das jetzt zu kapieren und löst sich aus der selbstverschuldeten Umklammerung der CDU. Deshalb muss für das CDU-Klientel schnellstens eine dritte Option her, wofür plötzlich die Grünen wieder hoffähig sind bzw. gemacht werden. Da sieht man über inhaltliche Differenzen und eindeutige Äußerungen der maßgeblichen Politier großzügig hinweg bzw. nähert die einfach an.

    Zum Schluss noch mal was zu Sarrazin: Ja, die Gen-Debatte und der darin enthaltene Rassismus ist nur ein Teilbereich, der zurecht zu Sarrazins Rausschmiss geführt hat. Und die Mitgliedschaft in einer Partei bedeutet ja gerade NICHT Meinungsfreiheit, sondern im Gegenteil ein Bekenntnis zu bestimmten Meinungen, die man unter der Abkürzung SPD zusammenfasst. Und auch historische Betrachtungen führen nicht an der Tatsache vorbei, dass die heutige SPD mit Rassismus nichts am Hut hat. Rassistische Äußerungen gibt es selbstverständlich auch – und gerade – von Rechten in der CDU. (Nein, ich bin kein SPD-Wähler.)

    Politisch ist dieser „Genetik“-Bereich vollkommen unbedeutend. Wichtig wird in der Tat die sich anknüpfende Integrationsdebatte. Ich vermute, konkrete Maßnahmen wie Sprachtests und Verfassungsbekenntnisse werden als Voraussetzungen für Immigration in den Vordergrund der Diskussion rücken. Finde ich auch richtig. Ist aber weder liberal noch individualistisch, sondern kollektivistisch. Man muss hier keine Fahnen hissen.

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    Grün-Schwarz, da wächst zusammen, was zusammen gehört.

    Besonders interessant wird das natürlich in Baden-Würtemberg im Hinblick auf Stuttgart 21. Mal sehen wer einknickt und einem Großteil seiner Wähler nach der Wahl in den Ar…. tritt.

    Daß mit noch mehr schwarz-grünen Koalitionen das politische Vakuum auf der rechten Seit noch größer wird ist dabei ein schöner Nebeneffekt. Entweder kommt eine neue Rechtspartei als Unions-Abspaltung, oder die heimatlosen Wähler die sich derzeit noch in die Wahlenthaltung flüchten landen zwangläufig bei der NPD.

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    Leider habe ich keine große Hoffnung, daß die Einsicht von Herrn Dettling von der Politik geteilt wird. Der überwiegende Teil der Journaille bestärkt die Politik ja zudem in ihren üblichen Reflexen. Und die Bundeskanzlerin in ihrer Kurzrezension des Buches: nicht hilfreich. Einfach hoffnungslos das ganze.

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    Sparen Sie sich ihre Krokodilstränen.

    Wir wissen, wer Sarrazin geschlachtet hat und wir werden Satisfaktion fordern und bekommen.

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    Wenn Probleme nicht einmal benannt werden können kann man sie erst Recht nicht lösen.

    Herr Sarrazin stellt keine Thesen auf sondern er nimmt anerkannte wissenschaftliche Untersuchungen als Basis seiner Aussagen.

    Wenn man aus dem Kontext Teile isoliert ist es klar das er leider in die rechte Ecke gedrückt wird… Schade…

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    Lieber Herr Dettling, ich freue mich, und zwar von ganzem Herzen, daß wenigstens einer von der schreibenden Zunft, nicht mehr von Genen und Sarrazin spricht, sondern von Zukunft. Und Sarrazin ebenso dankbar ist, wie ich, bei seiner ganzen Dummdreistheit, daß er eine dringend nötige Gesellschaftsdebatte angefacht hat, die schon längst überfällig ist.

    Die Zeitbombe hier tickt schon lange, was unserer Führungseben nicht unbekannt ist. Ein konstruktiver Streit, auch mit Ausrutschern, wie heute, mit Emotionen und Fakten ist allemal besser, als die Verstocktheit, die bis kürzlich unser Land paralysiert hat. Wir leben nicht mehr im Zeitalter der Revolutionen, sondern der Kommunikation.

    In den letzten Tagen haben wir alle (vermutlich, oder hoffentlich) dazu gelernt. Womöglich auch, daß die Sozis nicht immer die besseren Menschen sind.

    Was ein Teil der Deutschen Presse heute von sich gegeben hat, ist schon einigermaßen fragwürdig. Weshalb die Aufregung darüber, daß die SPD einen derartigen Aufwand treibt, Herrn Sarrazin zu entsorgen?Ist doch eigentlich sonnenklar, man will vergeblich davon ablenken, daß die genetischen Brandstifter und Menschheitsverbesserer ausschließlich aus den eigenen Reihen stammen. Die Angst zu verbreiten, ausgerechnet eine Gallionsfigur der Sozis könnte zum Martyrer der Rechten werden ist schon einigermaßen hirnrissig. Volk wird hier mal wieder mehr verdummt, als es tatsächlich verdient.
    Würde ein Rechter öffentlich solche Thesen verkünden, würde er öffentlich „hingerichtet“.
    Jedenfalls, herzlichen Dank für Ihre vernünftigen Erkenntnisse.

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