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Für zu Guttenberg stellt sich die Frage nach dem EDEKA-Effekt – „Ende der Karriere“?

Jetzt wird es eng für den Baron. Schnell, wie wir heute wissen zu schnell, hat er sich der oberste Soldat ohne Uniform das militärische Motto „Tarnen und Täuschen“ zu eigen gemacht. Nachdem nun ruchbar geworden ist, dass an der fatalen Tötungsaktion in  Kunduz auch die Spezialtruppe der Bundeswehr KSK beteiligt war und dem Oberst Klein „hilfreich“ mit Rat und Tat beim Luftangriff auf die beiden Tanklaster zur Seite gestanden hat, werden neue Fragen evident.

Der Untersuchungsausschuss ist notwendiger denn je.

Auch wenn im Verteidigungsministerium die Angelegenheit heruntergespielt wird, weil an der zuständigen Task Force 47 Routinemäßig mehrere Nationen darunter eben auch Deutschland, beteiligt seien,  ist nun urplötzlich Oberst Klein nicht mehr der einzig Beteiligte an dem Befehl, auch wenn er als Entscheider nach wie vor die Hauptverantwortung für den Tod vieler Zivilisten zu tragen scheint.

Man fasst sich an den Kopf. Welch ein Dilettantismus – und das in einem „robusten Kampfeinsatz“, der lange Zeit nicht Krieg genannt werden durfte.

Auch wenn die Bundesregierung sich jetzt zur Zahlung von „Schadenersatz“ bereit erklärt hat – davon wird niemand wieder lebendig. Vom immensen Imageschaden, den Deutschland damit vor der Weltöffentlichkeit erlitten hat, ganz zu schweigen.

Für den schneidigen Aristokraten Guttenberg stellt sich allerdings schon wenige Wochen nach Amtsantritt die Frage nach dem „EDEKA – Effekt“. Edeka steht für „Ende der Karriere“. Denn eines ist jetzt endgültig klar. Er hat nicht mehr das Vertrauen der Heckenschützen vom Bendlerblock. Das stückweise Lancieren der vertraulichen Papiere via BILD an die Öffentlichkeit ist Teil einer perfiden Abstrafaktion für den Minister, der sich zunächst vor die Verantwortlichen gestellt hatte, um ihnen dann   einen spürbaren Tritt von hinten zu versetzen, als er die Formel von der „angemessenen Aktion“ widerrief.

Das tut man nicht ungestraft, jedenfalls nicht beim Militär, wo sich in früheren Zeiten ein Major schon wegen Wettschulden die Kugel geben musste. Wegen Ehre und so. Guttenberg wäre gut beraten, so schnell wie möglich von sich aus das politische Schlachtfeld dieses intrigenhaltigen Schützengrabenkampfes zu verlassen. Das wäre keine Desertion sondern die letzte Möglichkeit, sich selbst ehrenhaft von der Truppe zu entfernen. Der Zapfenstreich wird nicht lange auf sich warten lassen.

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2 Gedanken zu “Für zu Guttenberg stellt sich die Frage nach dem EDEKA-Effekt – „Ende der Karriere“?;”

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    Deutschland sucht den Superstar und Politik sollten normalerweise zwei getrennte Veranstaltungen sein, die sich leider in der letzten Zeit immer mehr vermischen. Erinnern wir uns, dass auch ein Minister Steinmeier einst neben der bekannten unsäglichen Dame in der Beliebtheitsskala der wählenden Massen ganz oben stand. Guttenberg ist mehr ein Medienereignis, vielleicht sowas wie ein Prinz, der von Mutti wachgeküßt wurde sowie auch das Köhler-Kid. Man hat irgendwie auch das Gefühl, dass Herr Guttenberg auch dieses Ministerdasein nicht so ganz Ernst nimmt, er scheint es mehr aufzufassen als Geschenk von reichen Kumpeln wie ein Neues Pferd oder ein schnelles Auto, was man halt so hat als Baron oder meinetwegen ein Landsitz mit Jägerstand in der Eifel. Zumindest ist mal gut, dass er vom nur zum Teil selbst gebauten Sockel herunter darf und das man nachfragt, wie und mit welchen Ergebnissen er denn so den Tag gestaltet. Einfach mal den Flimmer beiseite schieben. Und da stellt sich heraus, dass er garnicht mal so verschieden wie ein untergetauchter Herr Jung, sondern im Prinzip dessen Auftreten kopiert hat. So ist (von oben entnommen) Edeka schon sichtbar, ist nur die Frage, wer ihm den letzten kleinen Stoß gibt, um dort eingelassen zu werden. Das merkwürdigste aber finde ich, das Mutti zu allem schweigt und dass man ihr auch garnicht anlastet, die Kriegsuniform zu tragen. Das erinnert irgenwie an Harry Potter, da gab es auch einmal einen Umhang, der unsichtbar macht. Und irgendwie scheint sie den zu tragen.

  2. avatar

    Wie nett kann die Politik sein.
    Die Frage stellt sich ja ganz einfach. Wer will zu Guttenberg los werden? Man könnte sagen – die SPD, weil er ein möglicher Kanzlerkandidat in Zukunft werden könnte. Das glaube ich allerdings nicht. Vielmehr glaube ich, dass es seine Parteifreunde sein könnten – der Seehofer z.B ist sicherlich nicht an seinem politischen Erfolg interessiert – das hat die Verteilung der Ministerposten eindeutig gezeigt.
    In der CDU macht er auch keine Begeisterung aus, weil er nicht ins übliche Bild eines Politiker passt (zu offen, zu unabhängig), also – zu gefährlich – auch wegen seiner evtl. Kanzlerkandidatur. Bloß wenn er sich jetzt, in dieser Situation, durchsetzen werden kann, dann sehen die Chancen von anderen nicht so gut aus. Bei der Bevölkerung ist er schon der beliebteste Politiker. Ist das alles nicht schön?

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